CDU-Kandidatin Nora Seitz in der TAG24-Wahlserie: Im zweiten Anlauf geht's um die Wurst
Chemnitz - Im zweiten Anlauf will Nora Seitz (40) für die Chemnitzer CDU direkt in den Bundestag einziehen. Die Fleischermeisterin hatte sich in einer Kampfabstimmung knapp gegen Mitbewerber Michael Specht (39) durchgesetzt. TAG24 hat sie in ihrer Fleischerei auf dem Sonnenberg getroffen.

"Hier bin ich am häufigsten anzutreffen", sagt sie mit einem Strahlen im Gesicht.
"Meine Mutter und ich betreiben das Geschäft gemeinsam mit unseren drei Mitarbeiterinnen. Wir sind unser eigenes kleines Ökosystem hier, und das ist ganz schön."
Selbst steht Nora Seitz nicht im Laden. "Ich produziere die Wurst, meine Mutter Elke kümmert sich um den Verkauf und Oma um die Küche."
Die typische Parteikarriere habe sie in der CDU nicht gemacht, erzählt sie weiter.
"Ich war erst Mitglied der Jungen Union und bin dann in die Partei eingetreten. Die größte Lobby für meine Themen ist jetzt der Bundestag. Auf Bundesebene werden EU-Entscheidungen praktisch übersetzt."

Nora Seitz: "Viele deutsche Politiker kommen nicht aus der Praxis"

Die 40-Jährige will es noch mal angehen, weil sie weiß, wovon sie als Unternehmerin spricht.
"Viele deutsche Politiker kommen nicht aus der Praxis. Wie soll denn so Politik für kleine Handwerksbetriebe und Familienunternehmen gemacht werden?"
Mutter Elke war von den Bundestags-Plänen anfangs "ziemlich angefasst". "Als ich nominiert wurde, sind wir anschließend vier Stunden Auto gefahren. So viel geredet haben wir nicht. Aber mittlerweile ist sie an einem Punkt, wo sie sagt, sie macht weiter mit der Fleischerei."
Und wenn neben Job und Politik noch Zeit bleibt? Seit ihrer Kinderzeit begeistert sie sich fürs Theater. Als Chefin des Theater-Fördervereins macht ihr im Moment die Zukunft des 5-Sparten-Hauses Sorge.
"Wenn die Stadtspitze mehr Interesse daran hätte, wären wir schon weiter. Wir hätten vielleicht sogar schon ein Staatstheater in Chemnitz."
Titelfoto: Ralph Kunz