Chemnitzer Wahlserie: FDP-Kandidatin Norma Grube will das Bildungssystem verbessern
Chemnitz - Wenn in gut zwei Wochen ein neuer Bundestag gewählt wird, schickt die Chemnitzer FDP Norma Grube (41) ins Rennen. Die Schulleiterin einer Marienberger Schule will die Nachfolge von Frank Müller-Rosentritt (42) antreten, der nicht mehr kandidiert. TAG24 hat sie im Park an der Zeisigwaldschänke getroffen.

"Der Zeisigwald verkörpert für mich ein gewisses Heimatgefühl", schwärmt die Wahl-Chemnitzerin. "Ich kann hier einfach runterkommen. Von hier aus starte ich sehr gerne meine Spaziergänge mit dem Hund."
Norma Grube entstammt einer politisch sehr aktiven Familie. Mit ihrem Umzug nach Chemnitz wechselte sie 2020 aus der CDU in die FDP.
"Nach der Kemmerich-Affäre in Thüringen dachte ich, jetzt brauchen sie mich. Ich war seit jeher im Herzen liberal. Ich schätze diesen Freiheitsgedanken und dass jeder seines Glückes Schmied ist."
Im Bundestag will sie die "wirtschaftliche Kernkompetenz" der FDP und ihren beruflichen Background verbinden. "Für mich ist es als Schulleiterin ein Bedürfnis, unser Bildungssystem zu verbessern. Wir müssen mehr in Bildung investieren, um so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken."
Die jungen Menschen müssten so früh wie möglich auf die Arbeitswelt vorbereitet werden, damit sie später die Anforderungen erfüllen, meint sie. "Wirtschaft beginnt im Klassenzimmer."
Positive Rückmeldung aus dem Umfeld: "Manche halten es für mutig"

Nach den erfolglosen Kandidaturen für Stadtrat und Landtag sei der Anstoß diesmal vom FDP-Kreisverband gekommen, erzählt die Vollblut-Liberale.
"Aus meinem Umfeld habe ich nur positive Rückmeldungen bekommen. Ich bin bisher noch auf niemanden getroffen, der sagt 'oh Gott' und 'nicht für die FDP, wie kannst du nur'. Manche halten es für mutig."
Jenseits von Politik und Schule ist das Wasser ihr Element.
"Im Wasser merkt man nicht, dass man schwitzt (lacht). Segeln ist meine Leidenschaft. Ansonsten habe ich schon alles Mögliche ausprobiert: Tauchen, Jetski und seit letztem Sommer auch Surfen."
Schulleiterin mit Ehrenamt

Norma Grube (41) stammt aus Demmin (Mecklenburg-Vorpommern). An der Universität Greifswald studierte sie zunächst Rechtswissenschaften, wechselte dann aber zu einem Lehramtsstudium für Englisch, Philosophie und Ethik. Außerdem absolvierte Norma Grube ein Schulleiter-Studium in Kiel.
2019 kam sie nach Sachsen, um als Schulleiterin an einer Marienberger Oberschule zu arbeiten. Ein Jahr später zog sie mit ihrem damaligen Ehemann nach Chemnitz und trat in die FDP ein.
Norma Grube engagiert sich seit vergangenem Jahr als ehrenamtliche Richterin am Sozialgericht und ist Jurymitglied der Chemnitzer Schultheaterwoche. Sie ist inzwischen geschieden, hat keine Kinder und lebt mit Hund Anton (3) auf dem Sonnenberg.
Titelfoto: Maik Börner