CDU bereit für Landtagswahl: Mario Voigt nimmt es mit Höcke und Ramelow auf

Ilmenau - Partei- und Fraktionschef Mario Voigt (47) soll die Thüringer CDU als Spitzenkandidat nach zehn Jahren Oppositionen zurück in die Regierung bringen.

Mario Voigt (47, CDU) möchte der nächste Ministerpräsident in Thüringen werden.
Mario Voigt (47, CDU) möchte der nächste Ministerpräsident in Thüringen werden.  © Michael Reichel/dpa

Der 47-Jährige wurde am Samstag auf einer Landesvertreterversammlung in Ilmenau an die Spitze der Landesliste der CDU gewählt. Er erhielt 91,7 Prozent der Stimmen - traditionell berücksichtigt die CDU dabei die Enthaltungen nicht.

Voigt gilt seit langem als potenzieller Herausforderer von Ministerpräsident Bodo Ramelow (68, Linke) bei der Landtagswahl am 1. September 2024. Bei der Wahl wird ein Dreikampf erwartet: Voigt steht nach den Umfragewerten zwischen dem Chef der als rechtsextrem eingestuften Thüringer AfD, Björn Höcke (51), und Amtsinhaber Ramelow.

Voigts Vorgänger Mike Mohring (52), der vom Vorstand nicht auf die Kandidatenliste für die Landtagswahl im September gesetzt wurde, mahnte Respekt und mehr Gemeinsamkeit in der Thüringer CDU an. "Ein kaltes Herz reicht nicht", sagte der 52-Jährige.

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Der Landesvorstand hatte Mohring aufgefordert, auf sämtliche Ämter zu verzichten, nachdem bekannt geworden war, dass Rechnungen für eine Privatfeier von ihm über die CDU abgerechnet worden sein sollen. Aus diesem Grund stehe er nicht auf der Kandidatenliste, sagte Versammlungsleiter Christian Herrgott (39).

Sein Kreisverband Weimarer Land hatte Mohring jedoch noch vor dem Vorfall als Direktkandidat für die Landtagswahl aufgestellt.

CDU in Thüringen seit zehn 10 Jahren ohne Ministerpräsidenten

Die CDU hatte in Thüringen nach der Wiedervereinigung mehr als zwei Jahrzehnte die Ministerpräsidenten gestellt. Seit 2014 regiert mit einer kurzen Unterbrechung Ramelow mit einer rot-rot-grünen Koalition, die seit 2020 keine Mehrheit mehr hat.

In Umfragen liegt die CDU zwischen derzeit 20 und 23 Prozent weit hinter der AfD mit Werten zwischen 31 und 36 Prozent und deutlich vor der Linken, die als Regierungspartei nur noch auf 15 bis 17 Prozent kommt.

Titelfoto: Michael Reichel/dpa

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