OB-Stichwahl in Schwerin: Amtsinhaber gewinnt deutlich vor AfD-Mann

Schwerin - Sieg für den Amtsinhaber: Rico Badenschier (44, SPD) hat die Stichwahl um das Amt als Oberbürgermeister in Schwerin mit Abstand gewonnen.

Rico Badenschier (44, SPD) kann weiter OB in Schwerin bleiben.
Rico Badenschier (44, SPD) kann weiter OB in Schwerin bleiben.  © Jens Büttner/dpa

Das geht aus dem vorläufigen Ergebnis der Auszählung hervor, das der Gemeindewahlleiter am Sonntagabend veröffentlicht.

79 von 79 Wahlbezirken waren gegen 19.35 Uhr ausgezählt. Demnach liegt Badenschier mit 67,8 Prozent aller Stimmen deutlich vor dem Herausforderer Leif-Erik Holm (52, AfD), der 32,2 Prozent bekam.

Der SPD-Politiker bleibt damit weiter Bürgermeister der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern.

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Zuvor war befürchtet worden, dass die rechtsextreme AfD erstmals eine OB-Wahl gewinnen könnte.

78.375 Schweriner durften ihre Stimmen abgeben. Die Wahlbeteiligung lag bei 48,6 Prozent.

Verhalten der FDP vor der Wahl rief Kritik hervor

Leif-Erik Holm (52, AfD) wollte erster OB der AfD werden.
Leif-Erik Holm (52, AfD) wollte erster OB der AfD werden.  © Jens Büttner/dpa

Im ersten Wahlgang am 4. Juni hatte Badenschier mit 42 Prozent der Stimmen nicht die notwendige Mehrheit erhalten. Auf den Zweitplatzierten Holm entfielen 27,4 Prozent. 17,1 Prozent erhielt der von CDU, FDP und Unabhängigen Bürgern unterstützte parteilose Kandidat Thomas Tweer (54).

Vor der Stichwahl hatten Grüne, CDU und Linke eine klare Wahlempfehlung für Badenschier abgegeben. Auch der unterlegene Tweer unterstütze den Amtsinhaber. Einen AfD-Bürgermeister darf es nicht geben, lautete ihre einvernehmliche Botschaft.

Die FDP dagegen sprach sich für keinen der beiden Stichwahl-Kandidaten aus und auch nicht gegen den AfD-Bundestagsabgeordneten Holm, damit brachte sie die Brandmauer der Demokraten zum Bröckeln.

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Die Bundespartei distanzierte sich und reagierte mit scharfer Kritik am Kreisverband der Liberalen in Schwerin.

Vorstandsmitglied Alexander Lambsdorff (56) bezeichnete die AfD in dem Zusammenhang auf Twitter als "Pest und Cholera in einem". Doch auch danach änderte der Kreisverband seine Haltung nicht.

Erstmeldung: 19.16 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 19.47 Uhr.

Titelfoto: Jens Büttner/dpa

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