Wie viele Mitglieder kostet die Frauenquote die CDU?

Dresden - Wohin, wenn einem die Frauenquote sauer aufstößt? Vor diesem Problem stehen derzeit sechs ehemalige CDU-Mitglieder. Groß ist die Auswahl nicht.

Ja zur Frauenquote - die Abstimmung beim CDU-Bundesparteitag am 9. September.
Ja zur Frauenquote - die Abstimmung beim CDU-Bundesparteitag am 9. September.  © Imago

Wer die CDU für zu liberal hält, für den gibt es eine Alternative weiter rechts. Genau dahin wollen Jonathan Sieber (24), Peter Flaske (24), Maximilian Bucher (27), Moritz Lüers (22), Jan Lindenberg (32) und Roman Reinke (26) nicht.

"Die AfD ist als radikale Trümmertruppe, die längst von Unfähigen und rechten Jogginghosen überrannt wurde, natürlich keine Alternative für uns", teilten die sechs im Zusammenhang mit ihrem Parteiaustritt mit.

Als Hauptgrund hatten sie die auf dem Bundesparteitag vor zwei Wochen beschlossene Frauenquote angeführt. "Sie schränkt das freie Wahlrecht der Parteimitglieder ein und ist daher antidemokratisch", heißt es in der Mitteilung.

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Die Quote sei zudem zutiefst ungerecht und ideologisch.

Für die CDU-Rebellen "ist derzeit keine andere Partei interessant"

Hochschulwahlkampf: Da war Jonathan Sieber (24) noch CDU-Mitglied.
Hochschulwahlkampf: Da war Jonathan Sieber (24) noch CDU-Mitglied.  © privat

Wie Frauenrechtlerinnen solche Aussagen wohl bewerten würden?

Für die sechs stellt sich jedoch eher die Frage nach dem Wohin - so frisch politisch heimatlos geworden. "Für uns ist derzeit keine andere Partei interessant", lassen sie wissen und wollen sich trotz allem weiterhin "sinnvoll für Einigkeit und Recht und Freiheit" einsetzen.

Übrigens: Auf die Frage, wie viele Austritte die Partei in diesem Jahr schon zu verschmerzen hatte, war gestern weder die Bundes- noch die Landes-CDU in der Lage.

Titelfoto: Montage: IMAGO, privat

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