Zoff ums Böllern: Linke stellt Antrag im Bundestag

Von Verena Schmitt-Roschmann

Berlin - Wenige Wochen vor dem Jahreswechsel nimmt die Diskussion um privates Feuerwerk erneut an Fahrt auf.

Typisches Bild am Morgen nach Silvester: Müll und aufgeweichte Feuerwerksreste. (Symbolfoto)  © Sebastian Gollnow/dpa

Die Linke fordert im Bundestag strengere Auflagen – und langfristig ein bundesweites Böllerverbot.

In einem Antrag, verweist die Fraktion auf Verletzte, dichten Qualm, Lärm und Stress am Jahreswechsel. Kommunen sollen deshalb zum Jahreswechsel 2026/27 mehr Spielraum für lokale Verbote erhalten.

Reichen diese Maßnahmen nicht aus, soll 2027/28 ein bundesweites Verbot für privates Böllern folgen. Professionelle Feuerwerke wären weiterhin erlaubt.

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In einer Infratest-Umfrage für den rbb sprachen sich 75 Prozent der Berlinerinnen und Berliner für ein Verbot aus. 21 Prozent sind dagegen.

Voraussetzung für eine kommunale Regelung wäre jedoch ein Beschluss des Bundes.

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Rückhalt in Umfragen: Nur 5 Prozent wollen an Silvester böllern

Aktivisten setzen sich bundesweit für ein Böllerverbot ein. (Archivfoto)  © Sebastian Gollnow/dpa

Trotz geringer Erfolgsaussichten im Bundestag findet das Anliegen in der Bevölkerung Zustimmung. Laut YouGov feiern 63 Prozent der Befragten Silvester bereits ohne eigenes Feuerwerk. Nur 5 Prozent wollen sicher böllern, 8 Prozent wahrscheinlich.

Der Linken-Abgeordnete und frühere Bereitschaftsarzt Michael Arndt (61, Die Linke) warnt vor Gefahren:

"Letztes Silvester gab es fünf Tote, jedes Jahr Hunderte Schwerverletzte, darunter viele Kinder", sagte er. Die Knallerei stressere zudem Tiere, viele Menschen blieben deshalb zum Jahreswechsel zuhause.

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Arndt plädiert dafür, auf Kleinfeuerwerk der Kategorie 1 zu setzen – etwa bengalische Feuer oder Brummkreisel.

Auch die Nutzung von Pyrotechnik in Fußballstadien thematisiert die Linke. Während gegen Bengalos im Stadion hart vorgegangen wird, werde das Silvesterchaos toleriert, heißt es im Antrag. Die Fraktion fordert, den Dialog zwischen DFB und Fanvertretern zur Nutzung von Pyrotechnik fortzuführen.

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