Robert Habeck appelliert an die Bevölkerung: Zehn Prozent Energie sparen kann jeder

Berlin - Angesichts des Ukraine-Krieges und der angespannten Situation bei der deutschen Energieversorgung hat Wirtschaftsminister Robert Habeck (52, Grüne) die Bundesbürger noch einmal eindringlich dazu aufgerufen, Energie zu sparen. "Als Faustformel würde ich ausgeben: Zehn Prozent Einsparung geht immer." Auch zu neuerlichen Waffenexporten äußerte er sich.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (52, Grüne)
Wirtschaftsminister Robert Habeck (52, Grüne)  © IMAGO / Future Image

"Ich bitte jeden und jede, jetzt schon einen Beitrag zum Energiesparen zu leisten", so Habeck zu den "Funke"-Zeitungen.

"Wir können nur unabhängiger von russischen Importen werden, wenn wir es als großes gemeinsames Projekt ansehen, an dem wir alle mitwirken." Über Ostern beispielsweise Bahn oder Fahrrad zu fahren, "schont den Geldbeutel und ärgert Putin". Arbeitgeber sollten darüber hinaus überlegen, "ob sie da, wo es möglich ist, Home-Office anbieten, um Energie zu sparen".

Eine klare Meinung hat Habeck auch zum Thema Waffenlieferungen an die Ukraine: "Es müssen mehr Waffen kommen. [...] Die Menschen in der Ukraine wehren sich mit Mut und Opferbereitschaft. Wir stehen in der Pflicht, sie mit Waffen zu unterstützen." In der Tat werden diese in Kiew schon sehnsüchtig erwartet.

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"Ich hoffe, dass Scholz eine positive Entscheidung fällt", erhöhte Außenminister Dmytro Kuleba (40) am Donnerstagabend in der ARD den Druck auf Kanzler Olaf Scholz (63, SPD).

Liefert Deutschland schwere Waffen in die Ukraine?

Habt Ihr ihre Heizung schon runter geregelt? Weniger heizen ist nur einer von zahlreichen Wegen, Energie zu sparen.
Habt Ihr ihre Heizung schon runter geregelt? Weniger heizen ist nur einer von zahlreichen Wegen, Energie zu sparen.  © DPA / Marcus Brandt

Argumente gegen eine Lieferung der geforderten Waffen seien nicht stichhaltig. Geht es nach Kuleba, hätte der Krieg vermieden werden können, "wenn Deutschland früher Waffenlieferungen zugelassen hätte".

Zuletzt waren die Forderungen immer lauter geworden, auch schweres Kriegsgerät in die Ukraine zu liefern.

"Deutschland kann und muss deutlich mehr militärische Unterstützung leisten", forderte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (51). "Es braucht eine weitere Stärkung der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine auch mit schweren Waffen, geschützten Fahrzeugen und Aufklärungstechnik mit Drohnen."

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Sätze, die Habeck noch relativiert. Man habe die "Verantwortung dafür, nicht selbst zum Angriffsziel zu werden".

Dieser selbst gesteckte Rahmen schließe "große Panzer oder Kampfflugzeuge bisher nicht ein".

Titelfoto: IMAGO / Future Image

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