Party-Premierministerin Sanna Marin hat keine Lust mehr auf Politik

Helsinki - Wegen ihrer Partybilder geriet die frühere finnische Premierministerin Sanna Marin (37) in die Kritik. Nun will sie sich gänzlich aus der Politik zurückziehen.

Sanna Marin (37) will sich von ihrem Amt als Parlamentarierin zurückziehen, um eine neue Stelle beim Tony Blair Institute anzutreten.
Sanna Marin (37) will sich von ihrem Amt als Parlamentarierin zurückziehen, um eine neue Stelle beim Tony Blair Institute anzutreten.  © Vesa Moilanen/Lehtikuva/dpa

Sie gehörte zu den jüngsten Regierungschefs der Welt und war bei der Bevölkerung Finnlands beliebt, doch die Partyfotos der Sozialdemokratin kamen nicht bei jedem gut an.

"Es ist Zeit, weiterzuziehen", sagte Marin nun dem finnischen Rundfunksender Yle. "Ich bin begierig darauf, eine neue Rolle zu übernehmen. Ich glaube auch, dass dies für ganz Finnland von Nutzen sein kann."

Am Donnerstag trat die 37-Jährige der gemeinnützigen Organisation des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair (70) als strategische Beraterin bei und vollzog damit ihren nächsten Karrieresprung.

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"Ich glaube, dass ich den Wählern in Finnland gut und vielleicht sogar noch besser in der neuen Aufgabe dienen kann", so Marin.

Das 2016 gegründete Tony Blair Institute arbeitet mit politischen Führungskräften zusammen, um durch Beratung in den Bereichen Strategie, Politik und Umsetzung positive Veränderungen in der Welt bewirken zu können.

Tony Blair (70) war von 1997 bis 2007 britischer Premierminister.
Tony Blair (70) war von 1997 bis 2007 britischer Premierminister.  © Daniel Leal/Pool AFP/dpa

Sanna Marin könnte in Zukunft wieder in die Politik zurückkehren

"Unsere Aufgabe ist es, politischen Führern auf der ganzen Welt dabei zu helfen, einen Wandel für ihre Bürger herbeizuführen - und Sanna Marin weiß genau, wie man das macht", sagte Blair in einer Erklärung.

Er ergänzte: "Frau Marin ist mutig und praktisch veranlagt, sie versteht die Rolle, die die Technologie als Ermöglicher eines effizienteren und bürgernäheren Staates spielen kann, und sie wird ihre Erfahrung in unsere Mission in weiteren Ländern auf der ganzen Welt einbringen."

Gleichzeitig machte Marin jedoch auch klar, dass eine Rückkehr in die Politik in Zukunft nicht auszuschließen ist.

Titelfoto: Vesa Moilanen/Lehtikuva/dpa

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