Politikerin nennt Rivalen "arroganten Scheißkerl" - Mikrofon nimmt Aussage auf!
Wellington (Neuseeland) - Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern (42) konnte sich einen bissigen Kommentar nicht verkneifen – nun ist er Teil des parlamentarischen Protokolls!
Wie Sky News berichtete, ereignete sich der Vorfall während einer Parlamentsdebatte, welche aufgezeichnet wurde und auch im Parlamentsfernsehen ausgestrahlt wurde.
Laut den Einzelheiten des Protokolls fragte David Seymour (39) die Politikerin: "Kann die Premierministerin ein Beispiel dafür geben, wie sie einen Fehler gemacht, sich dafür richtig entschuldigt und ihn behoben hat?"
Woraufhin diese antwortete: "Es gab eine Reihe von Gelegenheiten, bei denen wir anerkennen, dass wir keine perfekten Antworten haben werden (...) wir haben immer Entscheidungen getroffen, von denen wir glauben, dass sie zu diesem Zeitpunkt im besten Interesse Neuseelands waren."
Nach dieser Aussage setzte Ardern sich und fügte leise – jedoch versehentlich durch das eingeschaltete Mikrofon hörbar – hinzu: "Er ist so ein arroganter Scheißkerl."
Die meisten anwesenden Abgeordneten bekamen den Kommentar glücklicherweise nicht mehr mit – da Hauptsprecher Adrian Rurawhe im selben Augenblick zu sprechen begann.
Entschuldigungen, Weihnachtswünsche und Kritik
Dennoch habe sich die 42-Jährige nach dem Vorfall direkt bei ihrem Rivalen entschuldigt.
"Sie sagte: 'Wie meine Mutter sagen würde: Wenn man nichts Nettes zu sagen hat, sagt man besser überhaupt nichts!'", erklärte Seymour in einem Interview mit Sky News.
"Sie hat sich entschuldigt, ich habe ihr frohe Weihnachten gewünscht. Das ist die Kiwi-Art."
Politisch kritisierte David Seymour die Premierministerin jedoch hart. Neuseeland habe im Moment mit Problemen wie steigender Kriminalität und schlecht verwalteter Wirtschaft zu kämpfen.
Obwohl Ardern während ihrer laufenden zweijährigen Amtsperiode bisher überwiegend auf Zustimmung stieß, stehe sie nun vor einem harten Wahlkampf, so Sky News.
Es gebe eine Menge Frustration unter den Menschen in Neuseeland. Deshalb sei es laut Seymour wichtig, die "politische Isolation" Neuseelands zu brechen und international auf die Missstände aufmerksam zu machen.
Titelfoto: Hans Weston/AP/dpa