Kämpfte Deniz B. für die Terror-Gruppe IS? Festnahme in Frankfurt

Frankfurt am Main/Karlsruhe - Er soll für die islamistische Terror-Gruppe "Islamischer Staat" (IS) gekämpft haben - die in Karlsruhe ansässige Bundesanwaltschaft hat am Flughafen Frankfurt einen Mann festnehmen lassen. Gegen Deniz B. bestehe der Verdacht der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung.

Als das Flugzeug mit Deniz B. an Bord in Frankfurt landete, standen Beamte der Bundespolizei schon bereit. (Symbolbild)
Als das Flugzeug mit Deniz B. an Bord in Frankfurt landete, standen Beamte der Bundespolizei schon bereit. (Symbolbild)  © Montage: 123RF/paylessimages, Bodo Marks/dpa

Die Bundespolizei nahm den Terror-Verdächtigen bereits am Dienstag kurz nach seiner Einreise nach Deutschland fest, wie der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof am heutigen Mittwoch mitteilte.

Grundlage der Polizei-Aktion war demnach ein Haftbefehl des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs.

Neben der Mitgliedschaft in einer Terror-Vereinigung werden Deniz B. auch "Kriegsverbrechen gegen das Eigentum und sonstige Rechte" vorgeworfen, wie ein Sprecher erläuterte.

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Der Deutsche soll im Frühjahr 2016 zusammen mit seiner Ehefrau zunächst in die Türkei und dann von dort aus nach Syrien gereist sein, um sich dem "Islamischen Staat" anzuschließen. Danach habe Deniz B. in der irakischen Stadt Mossul eine militärische Ausbildung durchlaufen.

"Im Anschluss absolvierte er als Mitglied einer Kampfeinheit des IS Wachdienste und Kampfeinsätze für die Vereinigung, wobei er zuletzt eine verantwortliche Position im logistischen Bereich wahrnahm", wie der Sprecher der Bundesanwaltschaft hinzufügte.

Ende August 2017 sei der Deutsche dann von kurdischen Sicherheitskräften gefasst und festgenommen worden.

Dem Islamischen Staat werden Völkermord und andere Kriegsverbrechen vorgeworfen

Am heutigen Mittwoch wurde Deniz B. dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete. Die Ermittlungen gegen den deutschen Terror-Verdächtigen dauern an.

Der "Islamische Staat" kontrollierte zeitweise ein großes zusammenhängendes Gebiet, das Teile von Syrien und dem Irak umfasste. Die Führung des IS rief dieses Gebiet am 29. Juni 2014 zu einem sogenannten "Kalifat" aus und errichtete quasi-staatliche Strukturen wie etwa Steuern und Sozialleistungen.

Dem IS werden Völkermord, die Zerstörung von kulturellem Erbe der Menschheit sowie andere Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Titelfoto: Montage: 123RF/paylessimages, Bodo Marks/dpa

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