Kind lebt zwischen 703 Tieren und 127 Marihuana-Pflanzen im Käfig

Henry County (USA) - In den USA deckte eine Tierrettung gar Fürchterliches auf.

Das Kind (1) lebte im 1,2 mal 1,2 Meter großen Metallkäfig.
Das Kind (1) lebte im 1,2 mal 1,2 Meter großen Metallkäfig.  © Henry County Sheriff's Office

Dass auf einem Hof im Nordwesten des US-Bundesstaats Tennessee Tiere nicht artgerecht gehalten werden, war einige Zeit bekannt.

Doch als die unzähligen Lebewesen befreit werden sollten, entdeckten die Retter zwischen den ganzen Käfigen mit Hunden, Katzen und anderen Vierbeinern auch ein menschliches Baby!

Wie der lokale TV-Sender "News Channel 5 Nashville" berichtete, fanden die Tierschützer den etwa eineinhalb Jahre alten Jungen in einem zirka 1,2 mal 1,2 Meter großen Käfig.

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Sofort rückte der Sheriff des Landkreises aus und durchsuchte das ganze Grundstück nach weiteren Kindern. Doch er konnte Entwarnung geben, es gab offenbar "nur" den einen Jungen.

Sheriff Monte Belew erklärte, dass er keine Decke oder Spielzeug hatte. "Alles, was das Kind besaß oder damit spielte, war in diesem Zwinger", so der Ermittler.

Umfangreiches Ermittlungsverfahren gegen Horror-Eltern

Die Eltern T.J. Brown (46) und Heather Scarbrough (42).
Die Eltern T.J. Brown (46) und Heather Scarbrough (42).  © Henry County Sheriff's Office

"Ich persönlich habe so etwas noch nie gesehen und ich kann garantieren, dass die Polizisten hier derartiges noch nie gesehen haben", fuhr Belew fort.

Die Eltern des Kindes, T.J. Brown (46) und Heather Scarbrough (42), waren offenbar mit der Erziehung überfordert.

"Sie wollten nur ihr Leben leben. Wir mussten ihnen erklären, dass es eine gesellschaftliche Norm gibt", erklärte der Sheriff. Die Familie hauste demnach nahe der Staatsgrenze, fernab der Zivilisation an einer ruhigen Straße.

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Zusammen mit den Eltern lebte der 82-jährige Vater von T.J. Brown auf dem Gelände. Er duldete den rabiaten Erziehungsstil und unternahm nichts. Nach Ansicht der Beamten hat er sich damit auch strafbar gemacht.

Alle drei müssen nun mit einem Ermittlungsverfahren wegen verschärften Kindesmissbrauchs, verschärfter sowie einfacher Tierquälerei, Besitz von Schusswaffen im Auftrag eines Verbrechens, Herstellung von Marihuana und dem Besitz von Drogenutensilien rechnen.

Diese Tiere wurden auf dem Grundstück gefunden

Auch Hunde fanden sich in solchen Käfigen.
Auch Hunde fanden sich in solchen Käfigen.  © Henry County Sheriff's Office

Teile des Hauses beschrieb Sheriff Monte Belew als "unbewohnbar". Stellenweise soll es nicht einmal einen Fußboden gegeben haben. Viele Tiere lebten deshalb draußen auf dem Grundstück.

Anders, als eine zehn Meter große Boa Constrictor, die zirka einen Meter vom Kind entfernt gehalten wurde und Hunderte Mäuse, die lediglich in Eimern untergebracht wurden und ebenso im selben Raum standen.

Insgesamt fanden die Tierschützer:

  • 531 Mäuse, Ratten und Hamster,
  • 86 Hühner und Hähne,
  • 56 Hunde,
  • 10 Kaninchen,
  • 8 Schlangen,
  • 4 Sittiche,
  • 3 Katzen,
  • 3 Kurzkopfgleitbeutler
  • 1 Fasan,
  • 1 Gecko.

Doch nicht alle Tiere lebten noch. Genaue Todeszahlen konnte der Sheriff nicht mitteilen.

Zusätzlich zu den Hunderten Tieren wurden 127 Marihuana-Pflanzen und insgesamt 17 Schusswaffen gefunden und sichergestellt.

Die Pressekonferenz im Video

Auf der Pressekonferenz machte Sheriff Belew deutlich, dass etwas Derartiges überall passieren kann, nicht nur in abgelegenen Regionen.

"Aber selbst in einem städtischen Gebiet wissen wir in Wahrheit nie wirklich, was unsere Nachbarn nebenan tun", erklärte er. "Es ist wichtig, dass dies als Warnung dient. Wenn Sie etwas Unangebrachtes sehen, sollten Sie es jemandem mitteilen."

"Wir werden diese und jede andere Behauptung des Kindesmissbrauchs äußerst genau untersuchen", unterstrich Staatsanwalt Matt Stowe.

Titelfoto: Henry County Sheriff's Office

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