Bevölkerung im Südwesten wächst - außer in diesen zwei Städten

Stuttgart - Seit 50 Jahren wachsen fast alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg - nur in Stuttgart und Mannheim ging die Bevölkerungszahl seit der Kreisreform 1973 zurück.

In Baden-Württemberg leben im Schnitt 312 Menschen auf einen Quadratkilometer.
In Baden-Württemberg leben im Schnitt 312 Menschen auf einen Quadratkilometer.  © Marijan Murat/dpa

Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg am Donnerstag außerdem mitteilte, verlieren Städte in den vergangenen Jahren zunehmend an Attraktivität. Das liege vor allem an der Wohnungsknappheit. Insgesamt leben in Baden-Württemberg derzeit 11,1 Millionen Menschen. Das sind rund 22 Prozent mehr als 1973.

In den vergangenen 50 Jahren war das Bevölkerungswachstum in zwei baden-württembergischen Kreisen besonders hoch: Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald leben 2022 knapp 51 Prozent mehr Menschen als noch 1973. Dahinter folgt der Landkreis Heilbronn mit einem Bevölkerungszuwachs von etwa 50 Prozent.

In den Stadtkreisen Stuttgart und Mannheim dagegen wohnen heute weniger Menschen als vor 50 Jahren: Stuttgart weist unterm Strich ein Minus von 0,7 Prozent auf - allerdings verzeichnet die Landeshauptstadt seit Jahren wieder einen Bevölkerungszuwachs. In Mannheim ging die Bevölkerung seit 1973 um 5,3 Prozent zurück.

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1973 trat das sogenannte Kreisreformgesetz in Kraft, bei dem die Zahl der Stadt- und Landkreise von 72 auf 44 reduziert wurde.

"Trend in die Stadt" kam zum Stillstand

Bis zum Jahr 2040 wird die Bevölkerung in Baden-Württemberg auf mehr als 11,42 Millionen Menschen anwachsen. Besonders hoch ist der vorhergesagte Bevölkerungszuwachs unter anderem in Pforzheim.
Bis zum Jahr 2040 wird die Bevölkerung in Baden-Württemberg auf mehr als 11,42 Millionen Menschen anwachsen. Besonders hoch ist der vorhergesagte Bevölkerungszuwachs unter anderem in Pforzheim.  © Christoph Schmidt/dpa

Laut Statistischem Landesamt verlief die Bevölkerungsentwicklung in den letzten Jahrzehnten sehr unterschiedlich. Wachstumsphasen in den Städten wechselten sich mit Wachstumsphasen in den ländlich geprägten Regionen ab.

Während es die Menschen bis Ende der 1950er-Jahre in die Städte zog, bevorzugten sie ab den 1970ern und bis zur Jahrtausendwende das Umland. Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe verloren in dieser Zeit Einwohner. Die 22 Spitzenreiter beim Bevölkerungswachstum waren dagegen allesamt Landkreise. Auch hier nahmen Heilbronn und der Breisgau-Hochschwarzwald die vordersten Plätze ein.

Nach der Jahrtausendwende kehrte sich der Trend jedoch um: Die Menschen lebten wieder vermehrt in den Städten. Vor allem Heidelberg, Karlsruhe und Freiburg im Breisgau verzeichneten überdurchschnittliche Zuwächse. Ländlich geprägte Kreise verloren dagegen Einwohner. Laut Statistischem Landesamt sei dieser "Trend in die Stadt" in den letzten Jahren aber praktisch zum Stillstand gekommen.

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Vor allem die Wohnungsknappheit sorge dafür, dass viele Familien die Städte verlassen und das Wachstum dort geschwächt wird. Stuttgart, Heidelberg und Karlsruhe hätten in den letzten Jahren sogar Einwohner verloren.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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