Corona in Baden-Württemberg: Kommunale Schulden nehmen 2020 stark zu

Stuttgart - Die Situation rund um das Coronavirus in Baden-Württemberg sowie in ganz Deutschland hatte sich zwar merklich entspannt, jedoch steigen inzwischen die Inzidenzzahlen wieder.

Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Krise findet Ihr in unserem Live-Ticker!

Update, 25. Juli, 11.30 Uhr: Kommunale Schulden nehmen 2020 stark zu

Die kommunalen Schulden in Baden-Württemberg sind infolge der Corona-Pandemie im Jahr 2020 kräftig angestiegen. Die finanziellen Verpflichtungen bei den Banken kletterten bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden zum Ende des vergangenen Jahres um 7,6 Prozent auf rund 6,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Landesamt am Montag in Stuttgart mitteilte.

Je Einwohner beliefen sich die Schulden der kommunalen Kernhaushalte Ende 2020 somit auf durchschnittlich 568 Euro.

Die Gemeinden und Gemeindeverbände waren beim nicht-öffentlichen Bereich ausschließlich mit Krediten sowie Kassenkrediten verschuldet. Wertpapierschulden bestanden nicht.

Die Kassenkredite - sie dienen zur Liquiditätssicherung - spielten anders als in anderen Bundesländern weiterhin eine untergeordnete Rolle. Sie beliefen sich auf etwa 337 Millionen Euro und machten somit einen Anteil von lediglich 5,3 Prozent an den Schulden aus.

Je Einwohner beliefen sich die Schulden der kommunalen Kernhaushalte Ende 2020 somit auf durchschnittlich 568 Euro.
Je Einwohner beliefen sich die Schulden der kommunalen Kernhaushalte Ende 2020 somit auf durchschnittlich 568 Euro.  © Daniel Reinhardt/dpa

Update, 25. Juli, 16.55 Uhr: Hohenlohekreis ist Inzidenz-Spitzenreiter

Erneut ist die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg leicht gestiegen. Lag der Wert am Samstag noch bei 12,2 waren es am Sonntag 12,4.

Inzidenz-Spitzenreiter waren laut Landesgesundheitsamt (LGA) der Hohenlohekreis (32,0), die Stadt Ulm (28,4) sowie der Main-Tauber-Kreis (27,2). Die Landeshauptstadt Stuttgart wies einen Wert von 19,8 auf - im Vergleich zum Vortag also unverändert.

Dem LGA wurden 63 neue Infektionen gemeldet, die Anzahl der Infizierten steigt also auf 504.306, wovon 491.434 Personen wieder genesen sind.

Derweil wurden am Sonntag keine weiteren Todesfälle gemeldet. Bislang sind 10.377 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Am Sonntag wurden dem Landesgesundheitsamt 63 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Sonntag wurden dem Landesgesundheitsamt 63 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 25. Juli, 10.34 Uhr: Verband: Mehr als eine Milliarde Euro Corona-Schulden im Gastgewerbe

Wegen der Corona-Krise hat sich im Südwest-Gastgewerbe laut Branchenverband ein Schuldenberg von mehr als einer Milliarde Euro aufgetürmt.

Viele Betriebe hätten Kredite aufnehmen müssen, um über die Runden zu kommen, erklärte der Sprecher des Hotel- und Gaststättenverbands Baden-Württemberg, Daniel Ohl, in Stuttgart. Seit Beginn der Pandemie hätten die Gastgeber Umsatzverluste von fast neun Milliarden Euro verzeichnet.

Besonders schlimm getroffen habe es Stadthotels und solche, die auf Tagungen und Geschäftsreisen spezialisiert sind. Diese Betriebe hätten nicht von der guten Urlaubskonjunktur im Sommer profitiert.

Gewinner der Krise gebe es in der Branche nicht - weder bei Hotels auf dem Land noch in der Stadt, sagte Ohl. "Es gab krisenbedingte Betriebsschließungen", betonte Ohl. Zahlen dazu stünden aber noch aus. Nun hofften die Hoteliers im Südwesten darauf, dass sich zumindest die vergleichsweise gut verlaufene Sommersaison 2020 in diesem Jahr wiederhole.

Touristen gehen durch die Ortsmitte von Titisee-Neustadt. Wegen der Corona-Krise hat sich im Südwest-Gastgewerbe laut Branchenverband ein Schuldenberg von mehr als einer Milliarde Euro aufgetürmt. (Symbolbild)
Touristen gehen durch die Ortsmitte von Titisee-Neustadt. Wegen der Corona-Krise hat sich im Südwest-Gastgewerbe laut Branchenverband ein Schuldenberg von mehr als einer Milliarde Euro aufgetürmt. (Symbolbild)  © Philipp von Ditfurth/dpa

Update, 24. Juli, 17.06 Uhr: Inzidenz steigt auf über 12

Die Inzidenz im Südwesten steigt unvermindert weiter, wenn auch nur leicht: Lag der Wert am Freitag noch bei 11,8, so kletterte er am Samstag auf 12,2.

Spitzenreiter sind der Main-Tauber-Kreis (31,0) und der Hohenlohekreis (29,3), gefolgt von der Stadt Ulm (26,8). In Stuttgart liegt die Inzidenz bei 19,8.

Dem Landesgesundheitsamt wurden am Samstag 219 neue Infektionen mitgeteilt, somit haben sich bislang 504.243 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, davon sind 491.316 wieder genesen.

Auch wurde ein neuer Todesfall bekannt. Damit steigt die Zahl der Toten auf inzwischen 10.377.

Am Samstag wurden dem Landesgesundheitsamt 219 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Samstag wurden dem Landesgesundheitsamt 219 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 24. Juli, 7.26 Uhr: Kultusministerin Schopper würde eigene Kinder impfen lassen

Obwohl die Ständige Impfkommission noch keine Impfung gegen das Coronavirus für Kinder ab zwölf Jahren empfohlen hat, würde Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (60, Grüne) bei eigenen Kinder nicht zögern.

"Ich denke, wenn ich persönlich ein Kind in dem Alter hätte, würde ich schon versuchen, es zu impfen", sagte die Grünen-Politikerin der Rhein-Neckar-Zeitung. Aber das sei "eine individuelle Entscheidung, die jede Familie für sich und nach Rücksprache mit dem Haus- oder Kinderarzt treffen muss". Schopper hat zwei erwachsene Söhne.

Die Ministerin wiederholte ihre Forderung, sich im Sinne der Kinder schnell impfen zu lassen. Es könne "nicht sein, dass wir Alten Party feiern und die Kinder haben das Nachsehen", betonte Schopper. "Deshalb rufen wir vor allem die Eltern und die bisher nicht geimpften Erwachsenen auf, dass sie sich solidarisch zeigen."

Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (60, Grüne).
Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (60, Grüne).  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 23. Juli, 17.30 Uhr: 231 neue Infektionen

Im Südwesten ist die 7-Tage-Inzidenz weiter gestiegen, der Wert lag am Freitag bei 11,8. Am Vortag waren es noch 11,4.

Inzidenz-Spitzenreiter sind laut Landesgesundheitsamt die Städte Baden-Baden (29,0), Ulm (27,6) sowie der Hohenlohekreis (24,0). In der Landeshauptstadt Stuttgart betrug der Inzidenzwert 22,6.

Am Freitag wurden dem Amt 231 neue Infektionsfälle gemeldet, damit haben sich insgesamt 504.024 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Davon sind bislang 491.167 Personen wieder genesen.

Auch meldet das Landesgesundheitsamt sechs weitere Tote, damit sind inzwischen 10.376 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben.

In Baden-Baden lag die Inzidenz am Freitag mit 29,0 am höchsten.
In Baden-Baden lag die Inzidenz am Freitag mit 29,0 am höchsten.  © Uli Deck/dpa

Update, 23. Juli, 6.58 Uhr: Kommunen bemühen sich verstärkt um Impfwillige ab 16 Jahren

Das Schuljahr geht zu Ende und die Ungewissheit wächst, ob die Schüler trotz steigender Corona-Infektionszahlen Mitte September in den Präsenzunterricht zurückkehren können. Einige Kommunen bemühen sich im Countdown zu den Sommerferien, so viele Schüler ab dem Alter von 16 Jahren wie möglich impfen zu lassen. Es gibt auch Stimmen, die eine Absenkung des Impfalters befürworten.

Ein erneute coronabedingte Schließung von Schulen im kommenden Schuljahr könnte aus Sicht des Koordinators für mobile Impfteams in Ulm, Guido Adler, durch eine Impfung von 12- bis 16-Jährigen vermieden werden. "Die Ständige Impfkommission sieht zwar keinen Vorteil für den einzelnen Schüler durch eine Impfung, aber der gesellschaftliche Nutzen wäre enorm", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Schüler sollten auch ungeachtet der Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante ab Mitte September wieder unbesorgt in die Schulen gehen können, betonte Adler. Außerdem litten auch jüngere Erkrankte trotz leichten Verlaufs der Infektion unter deren Spätfolgen. Damit gebe es auch in dieser Altersgruppe mit derzeit steigenden Inzidenzen gute medizinische Argumente für eine Impfung.

Der pensionierte Facharzt für Innere Medizin will im Endspurt vor den Sommerferien möglichst viele Schüler ab 16 Jahren an den 30 weiterführenden Schulen Ulms impfen. Diese jungen Menschen brauchen für den Piks in der Regel keine Zustimmung der Eltern. Die Vakzine von Biontech/Pfizer sind für junge Menschen ab 12 zugelassen. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA entscheidet in Kürze, ob auch der Impfstoff des US-Herstellers Moderna für Zwölfjährige geeignet ist.

Auch der Städtetag wünscht sich, dass eine Ausweitung der freiwilligen Impfungen auf Jüngere nochmals geprüft wird. "Hohe Impfquoten sind ein Schlüssel für möglichst durchgängigen Präsenzunterricht an den Schulen im neuen Schuljahr", betonte der Bildungsreferent Norbert Brugger. Sein Verband unterstütze die Mitglieder deshalb mit Informationen und Austauschmöglichkeiten. Ulm war nach Bruggers Angaben die erste Stadt des Landes, die umfassende Impfangebote für die ab 16-Jährigen bereitgestellt hat.

Karlsruhe hat mittlerweile den "Impfturbo" gezündet und bietet an beruflichen Schulen Impfungen an, die auch Ausbilder, Familien und Freunde wahrnehmen können. In Horb am Neckar hat ein Internist für alle Schüler ab 16 Jahren und für Beschäftigte eine Impfung zentral an einer Schule angeboten.

In Heilbronn wurden 500 Berufsschüler im Kreisimpfzentrum geimpft. Nun soll ein Impfbus noch verbliebene impfwillige Schüler und Schülerinnen einsammeln. Auch in Villingen-Schwenningen steuert ab diesem Freitag ein mobiles Impfteam berufliche Schulen an.

Nach Auskunft von Koordinator Adler sind bei den 16-jährigen und älteren Berufsschülern in Ulm 70 Prozent erstgeimpft. Das ist ein besserer Wert als der landesweite von 58,7 Prozent. Adler: "Unser Angebot ist gut aufgenommen werden, Ängste von jungen Männern und Frauen, keine Kinder zeugen oder nicht schwanger werden zu können, haben wir rasch widerlegt."

Die Kommunen wollen möglichst viele Schüler impfen.
Die Kommunen wollen möglichst viele Schüler impfen.  © Gregor Fischer/dpa

Update, 23. Juli, 6.02 Uhr: Corona-Inzidenz im Südwesten über 11

Zum ersten Mal seit einem Monat hat die Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten am Donnerstag wieder die 11er-Marke gerissen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamts lag der landesweite Wert bei 11,4. Zuletzt hatte die Behörde am 21. Juni eine höhere Inzidenz angegeben: Damals war binnen einer Woche bei 12,0 Menschen je 100.000 Einwohner eine Neuinfektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Dann war die Inzidenz erst gesunken, seit einiger Zeit steigt sie wieder. Der R-Wert liegt derzeit bei 1,1. Ein Infizierter steckt also statistisch mehr als eine weitere Person an.

Mittlerweile liegen 20 der 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten über einer Inzidenz von 10. Am höchsten ist sie den Daten zufolge mit 26,0 in Ulm, am niedrigsten mit 0,7 im Neckar-Odenwald-Kreis.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie stieg um 281 auf 503.793, wie das Amt mitteilte. 10.370 Menschen sind inzwischen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben, 10 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 491.040 Infizierte (plus 125).

15 Prozent der betreibbaren 2359 Intensivbetten sind der Mitteilung nach im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Intensivbetten werden aber nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern auch für Menschen mit anderen gravierenden Erkrankungen.

6.515.255 Menschen in Baden-Württemberg sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts mittlerweile einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Das sind den Daten zufolge 58,7 Prozent der Bevölkerung. Der Bundesschnitt liegt bei 60,4 Prozent. Als vollständig geimpft gelten den Daten zufolge im Südwesten 5.337.519 Menschen oder 48,1 Prozent (bundesweit: 48,0). Beim Impfstoff von Johnson & Johnson reicht eine Dosis. Bei allen anderen Vakzinen sind zwei Spritzen nötig.

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 142 581 Fälle mit Hinweisen auf "besorgniserregende Varianten" übermittelt. Als solche gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben. Es dominiert die als hoch ansteckend geltende Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt wurde.

Die Inzidenz steigt auf über 11.
Die Inzidenz steigt auf über 11.  © dpa/Kira Hofmann

Update, 22. Juli, 15.50 Uhr: Trumpf kommt ohne Blessuren durch die Corona-Krise

Der Laserspezialist Trumpf hat sich in der Corona-Pandemie wacker geschlagen. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2020/21 (30. Juni) stagnierte vorläufigen Zahlen zufolge bei 3,5 Milliarden Euro, wie das Familienunternehmen am Donnerstag in Ditzingen (Kreis Ludwigsburg) mitteilte. Angaben zum Ergebnis wurden keine gemacht.

Die größten Einzelmärkte seien nach Deutschland mit etwa 580 Millionen Euro Umsatz, China mit circa 525 Millionen Euro, die USA mit circa 485 Millionen Euro sowie die Niederlande mit rund 460 Millionen Euro.

Für das eben gestartete Geschäftsjahr zeigte sich Trumpf positiv gestimmt. Der Auftragseingang sei um 20 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro gestiegen. Trumpf-Chefin Nicola Leibinger-Kammüller, sagte: "Wir sind mit einem stabilen Umsatz und einem sehr guten Auftragseingang in das neue Geschäftsjahr gestartet."

Dieser resultiere unter anderem aus starken Konjunkturimpulsen aus China, die aus Elektronikanwendungen und der Nachfrage nach den Lasern für die Elektromobilität kämen.

Weltweit beschäftigt das Familienunternehmen nun 14.800 Männer und Frauen. In Deutschland waren Ende Juni rund 7600 Mitarbeiter tätig, davon etwa 4400 am Stammsitz in Ditzingen.

Für das eben gestartete Geschäftsjahr zeigte sich Trumpf positiv gestimmt.
Für das eben gestartete Geschäftsjahr zeigte sich Trumpf positiv gestimmt.  © Marijan Murat/dpa

Update, 22. Juli, 12.07 Uhr: Kultusministerin will Zusatzangebote in Schulen wieder zulassen

Kultusministerin Theresa Schopper (60, Grüne) will trotz der andauernden Corona-Pandemie im kommenden Schuljahr Zusatzangebote wie Chöre und Theater-AG grundsätzlich wieder zulassen.

In einem Schreiben an die Schulen heißt es, Angebote über Klassen, Jahrgänge und Schulen hinweg seien dann wieder möglich - sowohl im regulären Unterricht als auch außerhalb. Bei Klassenfahrten gelten unterschiedliche Regeln für In- und Ausland. "Mehrtägige außerunterrichtliche Veranstaltungen wie Schullandheimaufenthalte oder Studienreisen im Inland sind wieder zulässig." Reisen ins Ausland und Schüleraustausch mit anderen Ländern bleiben untersagt.

In dem Brief vom Mittwoch, der der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart vorliegt, schreibt die Ministerin zur allgemeinen Lage: "Erfreulicherweise hat sich das Infektionsgeschehen in den vergangenen Wochen so entwickelt, dass wir zum heutigen Zeitpunkt für das Schuljahr 2021/2022 von einem Unterrichtsbetrieb in Präsenz ausgehen."

Wegen der Reiserückkehrer könne jedoch "nicht vorausgesagt werden, ob und wie sich neue Varianten des Coronavirus ausbreiten". Schopper erneuerte ihren Appell: "Die Zahl der Impfungen trägt entscheidend dazu bei, den Präsenzunterricht zu sichern."

Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (60, Grüne).
Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (60, Grüne).  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 21. Juli, 13.05 Uhr: Impfen vor Ort: Landesweite Aktion gegen das Coronavirus

Kurz vor den Sommerferien hat das baden-württembergische Gesundheitsministerium am Mittwoch eine landesweite Impfwoche gegen das Coronavirus gestartet.

Geimpft wird beim Einkaufen, im Freibad, in Museen und Freizeitparks, an Hochschulen und Berufsschulen oder vor dem Fußballstadion, wie Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne) in Stuttgart mitteilte. "Wir sehen, dass die hochansteckende Delta-Variante des Virus bereits über zwei Drittel der Infektionen ausmacht." Um sich vor einer Ansteckung zu schützen, sei jetzt der ideale Zeitpunkt für eine Impfung.

Bei den Vor-Ort-Aktionen arbeiten Impfzentren, Kommunen, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie Betriebsärztinnen und -ärzte zusammen. Die Aktionswoche gehe bis zum 28. Juli. Entsprechende Angebote gibt es bislang an mehr als 150 Orten, wie Lucha weiter mitteilte. "Auch Impfbusse kommen an vielen Orten direkt zu den Menschen in die Stadtteile."

Kurz vor den Sommerferien hat das baden-württembergische Gesundheitsministerium am Mittwoch eine landesweite Impfwoche gegen das Coronavirus gestartet. (Symbolbild)
Kurz vor den Sommerferien hat das baden-württembergische Gesundheitsministerium am Mittwoch eine landesweite Impfwoche gegen das Coronavirus gestartet. (Symbolbild)  © Friso Gentsch/dpa

Update, 20. Juli, 21.10 Uhr: Stiko-Mitglied fordert, mehr Erwachsene statt Kinder zu impfen

Die Medizinerin Eva Hummers, die der Ständigen Impfkommission des RKI angehört, hat an die noch nicht gegen Corona geimpften Erwachsenen appelliert, sich die Spritze geben zu lassen - auch zu Gunsten der Kinder.

"Es kann ja nicht sein, dass wir jetzt die Kinder in die Verantwortung nehmen und sagen, sie müssen sich impfen lassen, um impfunwillige Erwachsene in ihrem Umfeld zu schützen, während wir noch nicht wissen, ob die Impfung möglicherweise oder in welchem Umfang sie möglicherweise für die Kinder eine Gefährdung ist", sagte Hummers dem Mannheimer Morgen (Mittwoch-Ausgabe).

Zugleich kritisierte die Professorin aus Göttingen die Forderungen an die Ständige Impfkommission (Stiko), die Corona-Impfung auch für Kinder zu empfehlen. "Ich finde es nicht sachgerecht und auch unangemessen, wenn die Stiko von manchen Politikern als eine etwas verschlafene Gruppe dargestellt wird, die man daran erinnern müsse, eine 'Meinung' zu äußern", sagte Hummers, die seit 2011 Mitglied der Kommission ist.

"Eine Stiko-Empfehlung ist immer das Ergebnis einer systematischen Aufarbeitung aller verfügbaren Daten. Dafür hat sie eine eigene Geschäftsstelle mit hoch qualifizierten Wissenschaftlern, die diese aufwendige Arbeit vorbereitet", so Hummers.

Update, 20. Juli, 17.25 Uhr: Über 260 neue Infektionen

In Baden-Württemberg steigt die 7-Tage-Inzidenz ungebrochen weiter. Lag der Wert am Montag noch bei 9,5, so stieg er bis Dienstagnachmittag leicht auf 9,6.

Inzidenz-Spitzenreiter sind die Städte Ulm (22,9) sowie Freiburg (21,6) und die Landeshauptstadt Stuttgart (18,7).

Laut Landesgesundheitsamt wurden am Dienstag 261 neue Infektionen gemeldet, damit haben sich nun insgesamt 503.240 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Derweil sind 490.772 Personen wieder genesen.

Auch wurden acht weitere Todesfälle bekannt, somit sind 10.354 Menschen im Zusammenhang mit dem Erreger verstorben.

Am Dienstag wurden dem Landesgesundheitsamt 261 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Dienstag wurden dem Landesgesundheitsamt 261 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 20. Juli, 15.39 Uhr: Landesmusikrat fordert Hygiene-Regeln fürs Musizieren

Der Landesmusikrat Baden-Württemberg hat von der Politik präzise Regeln in der Corona-Krise gefordert, um gemeinsames Singen und Musizieren wieder zu ermöglichen. Wie der Verband am Dienstag mitteilte, probte die Hälfte aller Amateurchöre noch nicht wieder, weil sie wegen der Hygiene-Vorschriften verunsichert sei.

Laut Verband sind die Corona-Regeln für Musiker ungenauer formuliert als etwa für den Sportbereich. Es brauche unzweifelhafte Vorgaben, um Ensembles in Schulen und in der Amateurmusik Probenmöglichkeiten und Planungssicherheit zu geben.

Auch jahrgangsübergreifenden Schulchören sei das Singen bis auf weiteres nicht gestattet. Mit einem weiteren Jahr ohne Angebote für Chor und Orchester drohe das Ende der Chor- und Ensemblekultur an den Schulen, warnte der Landesmusikrat.

Welche Regeln gelten nun für Chöre? (Symbolbild)
Welche Regeln gelten nun für Chöre? (Symbolbild)  © Antonio Calanni/AP/dpa

Update, 19. Juli, 20.27 Uhr: Brexit und Corona lassen Exporte auf die Insel einbrechen

Ein halbes Jahr nach dem Brexit klagen viele Unternehmen im Südwesten über höhere Kosten und mehr Bürokratie im Handel mit Großbritannien. "Der Brexit bleibt eine Herausforderung, niemand hat einen nahtlosen Übergang erwartet", sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut der Schwäbischen Zeitung (Dienstag).

Das schlage sich auch in der Handelsbilanz zwischen Baden-Württemberg und dem Königreich nieder: Die Ausfuhren seien im ersten Quartal um 19 Prozent eingebrochen, was teils auch auf die Pandemie zurückzuführen sei.

Die CDU-Politikerin sagte, die ersten Monate des Jahres seien von Lieferproblemen geprägt gewesen – sei es aufgrund neuer Vorschriften und Formalitäten oder Zöllen. "Die Unternehmen stellen sich allmählich auf die neuen Gegebenheiten ein, doch wir sehen, dass es in einigen Bereichen über die erwarteten Startschwierigkeiten hinausgeht", sagte Hoffmeister-Kraut. Viele Unternehmen exportierten zwar noch, aber verdienten damit kaum Geld.

Auch bei der Anerkennung von Berufsqualifikationen bestehe Klärungsbedarf, sagte die Ministerin.

Sie hofft auf eine Partnerschaftsinitiative zwischen Baden-Württemberg und Großbritannien, die die Kooperation vor allem bei neuen Mobilitätslösungen im Autobereich, bei der Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft sowie bei der Förderung von Innovationen in Unternehmen vorantreiben soll.

Update, 19. Juli, 19.45 Uhr: Viele junge Menschen infizieren sich

Vergleichsweise viele junge Menschen im Südwesten haben sich nach Behördenangaben jüngst mit dem Coronavirus infiziert.

Der Anteil von Kindern und Jugendlichen an allen in den vergangenen sieben Tagen Infizierten ist im Vergleich zu dem älterer Menschen hoch. In dem Zeitraum stellten die über 60-Jährigen sieben Prozent der Infizierten, Kinder und Jugendliche kamen auf 21 Prozent.

Seit Jahresbeginn verzeichneten die Behörden nach dem Lagebericht des Landesgesundheitsamtes vom Montag 205 Covid-19-Ausbrüche an Schulen mit insgesamt 902 Infektionen sowie 505 Ausbrüche an Kitas mit insgesamt 3661 Infektionen.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt allerdings eine Impfung mit einem mRNA-Impfstoff von Biontech derzeit nicht für 12- bis 17-Jährige ohne Vorerkrankungen. Ihr Krankheitsverlauf sei meist mild oder ohne Symptome. Klinikaufenthalte seien selten, und Todesfälle träten nur vereinzelt auf.

Einmal geimpft sind derzeit 66,8 Prozent der Erwachsenen, vollständig geimpft sind 55,3 Prozent. Damit liegt Baden-Württemberg über dem bundesweiten Schnitt: In Deutschland haben 59,9 Prozent mindestens eine Dosis erhalten. 46,4 Prozent der Menschen in Deutschland sind mittlerweile vollständig geimpft.

Update, 19. Juli, 17.33 Uhr: Inzidenz in Stuttgart über 21

In Baden-Württemberg steigt die 7-Tage-Inzidenz ungebrochen weiter. Lag der Wert am Sonntag noch bei 8,9, so stieg er bis Montagnachmittag auf 9,5.

Inzidenz-Spitzenreiter sind der Kreis Heidenheim (24,1) sowie die Städte Ulm (23,7) und Stuttgart (21,2).

Laut Landesgesundheitsamt wurden am Montag 68 neue Infektionen gemeldet, damit haben sich nun insgesamt 502.979 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Derweil sind 490.634 Personen wieder genesen.

Auch wurden sieben weitere Todesfälle bekannt, somit sind 10.346 Menschen im Zusammenhang mit dem Erreger verstorben.

Blick auf den Stuttgarter Schlossplatz. In der Landeshauptstadt war die Inzidenz auf 21,2 gestiegen. (Archiv)
Blick auf den Stuttgarter Schlossplatz. In der Landeshauptstadt war die Inzidenz auf 21,2 gestiegen. (Archiv)  © picture alliance / Lino Mirgeler/dpa

Update, 19. Juli, 15 Uhr: Justizministerin will wegen Corona mehr Personal

Es vergeht derzeit kaum eine Woche, in der Justizministerin Marion Gentges (48, CDU) nicht auf mehr Stellen für die Justiz pocht. Die CDU-Politikerin will offensichtlich vor den Chefgesprächen mit Finanzminister Danyal Bayaz (37, Grüne) über den Haushalt 2022 schon mal den Ton setzen.

Diesmal verweist Gentges darauf, dass die Gerichte im Land unter der Mehrbelastung durch die Corona-Pandemie ächzten.

"Die Mehrheit der Ordnungswidrigkeiten in normalen Jahren sind Verkehrsverstöße", sagte die Ministerin der Schwäbischen Zeitung (Dienstag). Inzwischen hätten indes mehr als ein Viertel solcher Bußgeldverfahren vor den Gerichten einen Corona-Bezug – etwa Verstöße gegen Quarantäne-Auflagen. "Allein seit Februar dieses Jahres sind bei den Amtsgerichten 4400 Verfahren wegen Verstößen gegen Corona-Verordnungen eingeleitet worden, davon sind aber auch schon 2300 erledigt. Die Mehrbelastung durch Corona macht der Justiz zu schaffen."

Es sei angezeigt, hier personell nachzusteuern. "Corona ist hoffentlich keine Daueraufgabe. Es würde wohl schon helfen, wenn man zeitlich befristete Stellen schafft", sagte die CDU-Frau. "Ich weiß aber auch um die angespannte Haushaltslage. Es gibt ein paar kleine Spielräume, da muss man schauen, welche der Wünsche der Ministerien zwingend notwendig sind. Ich hoffe, dass wir eine gewisse Unterstützung bekommen."

Vergangene Woche hatte Gentges mit Verweis auf die zunehmenden Delikte in den Bereichen Hasskriminalität und Kinderpornografie 30 weitere Stellen für die Staatsanwaltschaften gefordert.

Davor hatte sie in einer Bilanz zur Stuttgarter Krawallnacht vor einem Jahr für mehr Stellen für Richter und Staatsanwälte geworben. Konsequente Strafverfolgung sei unverzichtbar, aber sie sei nur mit ausreichend Personal möglich.

Justizministerin Marion Gentges (48, CDU).
Justizministerin Marion Gentges (48, CDU).  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 19. Juli, 8.23 Uhr: Chefarzt: Lage auf Intensivstationen entspannt sich

Die Corona-Situation auf den Intensivstationen in Baden-Württemberg entspannt sich nach Einschätzung des Ludwigsburger Chefarztes Götz Geldner. "Die Neuaufnahmen von Covid-Patienten sind extrem niedrig", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Anästhesisten der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten.

Vergangene Woche seien drei Prozent der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt gewesen. "Rund 14 bis 15 Prozent der Intensivbetten sind frei, wie in normalen Zeiten vor der Pandemie", sagte Geldner. Und die Covid-Patienten auf den Intensivstationen sind ihm zufolge derzeit Post-Covid-Patienten, "meist jüngere Patienten mit langen Liegezeiten".

"Wenn wir steigende Impfraten haben, nährt das meine Hoffnung, dass Covid bald eine saisonale Erkrankung wird wie die Grippe", sagte er. "Ich erwarte bis zum Winter noch kleine Wellen mit Corona, aber keinen Orkan mehr." Selbst bei einer Impfquote von 85 Prozent sei aber nicht alles gut. "Wir werden lernen müssen, mit Covid zu leben. Das kann noch bis nächsten Sommer dauern oder bis zum übernächsten."

Ein Problem ist nach Angaben des Professors aber die Personallage in den Krankenhäusern: "Nach anderthalb Jahren mit Corona ist das Personal auf den Intensivstationen ausgebrannt. Es gab viele Reduktionen." Der Gesamtbestand an Pflegekräften habe abgenommen, Mitarbeiter hätten Intensivstationen verlassen oder ihre Arbeitszeit reduziert. "Würden wir Personalpuffer schaffen, würden uns Pflegekräfte für den Normalbetrieb fehlen." Das Problem habe aber auch schon vorher bestanden und sei nicht covid-spezifisch.

Unter der Schirmherrschaft des Sozialministeriums arbeiteten die Ludwigsburger mit Epidemiologen aus Ulm und Freiburg zudem an Prognosetools, um frühzeitig Entwicklungen zu erkennen und Überlastungen zu vermeiden, sagte Geldner. "Da spielen die Intensivbetten, Fallzahlen und Impfquoten eine Rolle".

Götz Geldner, Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie im Klinikum Ludwigsburg, steht im RKH Klinikum Ludwigsburg.
Götz Geldner, Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie im Klinikum Ludwigsburg, steht im RKH Klinikum Ludwigsburg.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 18. Juli, 7.50 Uhr: Filmfest wegen Corona wieder digital - Indisches Kino im Wohnzimmer

Die Corona-Pandemie hinterlässt zwar erneut ihre Spuren beim indischen Filmfestival in Stuttgart. Sie ermöglicht den Veranstaltern aber auch ein weiteres Mal die gestreute Präsentation des indischen Kinos in den Wohnzimmern der Welt statt nur in der City der Landeshauptstadt. Bei der 18. Auflage des Festivals vom 21. bis 25. Juli 2021 zeigt das Filmbüro Baden-Württemberg knapp 40 Streifen im Netz. Darunter sind Dokumentationen sowie Spiel- und Kurzfilme. Die Organisatoren bezeichnen sich als größtes indisches Filmfestival in Europa.

Es wird am Mittwoch durch den Film "The Great Indian Kitchen" von Jeo Baby eröffnet, der zwölf Stunden zu sehen sein wird. Erzählt wird die Geschichte einer emanzipierten Inderin, die durch ihre Heirat in eine höhere Kaste zwar einen gesellschaftlichen Aufstieg erlebt, deren bisherigen Werte und Ideale aber plötzlich nichts mehr zählen. Mit dem Kastenwesen der indischen Gesellschaft befassen sich auch mehrere weitere Festivalbeiträge. Die Preisträger des "German Star of India" werden am Samstag (24. Juli/20 Uhr) online verraten. Es werden Preisgelder im Gesamtwert von 7000 Euro ergeben.

"Zusammen mit den Kurzfilmen erwartet das Publikum ein kuratiertes Programm, das mit scharfem Blick auf politische Fehlentwicklungen und gesellschaftliche Missstände hinweist und aus alltäglichen Kleinigkeiten ganz große Oper macht", werben die Veranstalter im Vorfeld des Festivals. Für Kunst-Staatssekretärin Petra Olschowski (Grüne) ist das Festival ein wichtiger Beitrag zur Verständigung und zum Austausch. "Gerade in einer Zeit, in der der Subkontinent von der Pandemie besonders stark betroffen ist, ist es wichtig, dass die kulturellen Brücken zwischen Indien und Baden-Württemberg nicht abbrechen", sagte sie.

Neben den Filmen gibt es ein ebenfalls digitales Rahmenprogramm. Vorgestellt werden unter anderem Rituale und Traditionen rund um das indische Essen im Stuttgarter Lindenmuseum und ein Online-Konzert des Stuttgarter Kammerorchesters mit jungen indischen Musikerinnen und Musikern.

Das Festival findet aufgrund der Pandemie online statt.
Das Festival findet aufgrund der Pandemie online statt.  © fergregory/123rf

Update, 17. Juli, 7.04 Uhr: Studie rät zu intelligenter Schüleraufteilung im Wechselunterricht

Vor dem Beginn des neuen Schuljahres raten Soziologen von der Universität Mannheim bei Wechselunterricht Freundschaften unter den Kindern und Jugendlichen zu berücksichtigen. Wer bei steigenden Corona-Fallzahlen Infektionsausbrüche an Schulen vermeiden oder abmildern wolle, müsse die Schüler intelligent aufteilen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Mannheimer Zentrums für Europäische Sozialforschung (MZES) und der Columbia University (USA).

Die in der Fachzeitschrift "The Lancet Regional Health – Europe" erschienene Studie hatte Kontakte zwischen 14- und 15-Jährigen in 507 Klassen in weiterführenden Schulen in England, den Niederlanden, Schweden und Deutschland analysiert. Dabei hat das Forschungsteam herausgefunden, dass die zufällige Verteilung der Schüler in zwei Gruppen am wenigsten gegen die Ausbreitung der Infektion wirkte.

Eine Aufteilung nach Geschlecht sei deutlich effektiver, da sich Kinder und Jugendliche im Schulalter eher mit Angehörigen des eigenen Geschlechts träfen. Zusätzliche Kontakte und damit Ansteckungen zwischen den Geschlechtergruppen seien daher nicht so häufig.

Als besonders wirksam erwies sich die Aufteilung, die die von den Schülerinnen und Schülern in Befragungen angegebenen Sozialkontakte berücksichtigte. Auch die Wahrscheinlichkeit für sogenanntes Superspreading – also relativ viele Ansteckungen, ausgehend von wenigen Infizierten – lasse sich mit dieser Form der Gruppenbildung anhand von Freundschaften verringern.

Außerdem konnte das Forschungsteam zeigen, dass der wechselnde Unterricht geteilter Schulklassen im wöchentlichen Turnus Infektionsketten besser unterbrechen kann als Unterrichtsformen, bei denen die Klassenhälften am selben Tag in der Schule präsent sind und beispielsweise unterschiedliche Räume zu verschiedenen Zeiten nutzen. Wöchentlicher Wechsel wirke wie eine Art kurze Quarantäne, während der ein aufkeimendes Infektionsgeschehen abklingen könne, so ein weiteres Ergebnis der Studie.

Die Aufteilung nach Geschlecht sei denkbar.
Die Aufteilung nach Geschlecht sei denkbar.  © Philipp von Ditfurth

Update, 16. Juli, 18.18 Uhr: Corona-Inzidenzwert steigt deutlicher als zuletzt

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten hat am Freitag einen vergleichsweise deutlichen Sprung gemacht. Sie legte nach Angaben des Landesgesundheitsamts innerhalb eines Tages von 8,2 auf 8,9 Infektionen je 100.000 Einwohner zu. Der Wert war bereits in den vergangenen Tagen stetig gestiegen. Unter den 44 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg ist die Inzidenz mit 25,2 in Ulm am höchsten und mit 1,4 im Neckar-Odenwald-Kreis am niedrigsten.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen im Südwesten seit Beginn der Pandemie stieg um 193 auf 502.662, wie die Behörde mitteilte.
10.338 Menschen sind inzwischen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Das waren fünf mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 490.365 Infizierte (plus 104).

14,7 Prozent der betreibbaren 2350 Intensivbetten sind der Mitteilung nach im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Die Lage in den Krankenhäusern soll zusätzlich zur Inzidenz auch verstärkt eine Rolle bei der Beurteilung von notwendigen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie spielen. Solche Intensivbetten werden aber nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für Menschen mit anderen gravierenden Erkrankungen.

6.435.349 Menschen in Baden-Württemberg sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts mittlerweile einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Das sind den Daten zufolge 58 Prozent der Bevölkerung. Der Bundesschnitt liegt bei 59,5 Prozent. Als vollständig geimpft gelten den Daten zufolge im Südwesten 4.997.370 Menschen oder 45 Prozent (bundesweit: 45,3). Beim Impfstoff von Johnson & Johnson reicht eine Dosis. Bei allen anderen Vakzinen sind zwei Spritzen nötig.

Update, 16. Juli, 8.07 Uhr: Virologe fordert: Beim Impfen stärker in soziale Brennpunkte

Um das Impftempo wieder anzukurbeln, hat der Heidelberger Virologe Hans-Georg Kräusslich der Landesregierung geraten, mit Angeboten verstärkt in soziale Brennpunkte zu gehen.

"Man kann sich schon vorstellen, dass dort die Bereitschaft weniger ausgeprägt ist und der Aufwand zu groß scheint. Auch die Obdachlosenheime werden nicht ganz so leicht erreicht", sagte der ärztliche Direktor des Uniklinikums Heidelberg den Badischen Neuesten Nachrichten (Freitag).

Kräusslich, der auch in einem Beratergremium der Landesregierung sitzt, sprach sich trotz der Gefahr durch die Delta-Variante des Coronavirus dafür aus, die Schulen offen zu halten. "Das Ziel sollte auf jeden Fall der Präsenzunterricht sein." Es sei wichtig, dass in den Klassenzimmern ausreichend gelüftet werde oder Filteranlagen installiert würden.

Der Virologe plädierte dafür, die Tests an Schulen über die Herbstferien hinaus fortzusetzen. "Im Herbst und Winter wäre es sinnvoll, eine Teststrategie zur Überwachung zu haben. Wenn das Infektionsgeschehen ausgeprägt ist, wird man auch wieder über Masken auf den Fluren und im Unterricht diskutieren."

Virologe Hans-Georg Kräusslich rät, mit Angeboten verstärkt in soziale Brennpunkte zu gehen.
Virologe Hans-Georg Kräusslich rät, mit Angeboten verstärkt in soziale Brennpunkte zu gehen.  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 15. Juli, 20.12 Uhr: Corona-Inzidenz in Baden-Württemberg stagniert

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten ist am Donnerstag nur minimal gestiegen. Dem Landesgesundheitsamt zufolge wurde innerhalb einer Woche bei 8,2 Menschen je 100.000 Einwohnern eine Neuinfektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Am Mittwoch hatte der Wert 8,1 betragen, er war davor stetig gestiegen. Unter den 44 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg ist die Inzidenz mit 26,0 in Ulm am höchsten und mit 1,0 im Landkreis Schwäbisch Hall am niedrigsten.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen im Südwesten seit Beginn der Pandemie stieg um 145 auf 502.469, wie die Behörde mitteilte.
10.333 Menschen sind inzwischen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Das waren fünf mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 490.261 Infizierte (plus 115).

14,8 Prozent der betreibbaren 2364 Intensivbetten sind der Mitteilung nach im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Die Lage in den Krankenhäusern soll zusätzlich zur Inzidenz auch verstärkt eine Rolle bei der Beurteilung von notwendigen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie spielen. Solche Intensivbetten werden aber nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für Menschen mit anderen gravierenden Erkrankungen.

6.414.041 Menschen in Baden-Württemberg sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts mittlerweile einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Das sind den Daten zufolge 57,8 Prozent der Bevölkerung. Der Bundesschnitt liegt bei 59,2 Prozent. Als vollständig geimpft gelten den Daten zufolge im Südwesten 4.914.045 Menschen oder 44,3 Prozent (bundesweit: 44,6). Beim Impfstoff von Johnson & Johnson reicht eine Dosis. Bei allen anderen Vakzinen sind zwei Spritzen nötig.

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 141.708 Fälle mit Hinweisen auf "besorgniserregende Varianten" übermittelt. Als solche gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben. Vor allem bei der als hoch ansteckend geltenden Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt wurde, ist die Tendenz steigend.

Update, 15. Juli, 12.05 Uhr: Rückkehr zum Präsenzunterricht nach den Ferien?

Kultusministerin Theresa Schopper geht trotz der Gefahr durch die Deltavariante des Coronavirus davon aus, dass es nach den Sommerferien wieder Präsenzpflicht an den Schulen gibt.

"Wir haben es fest vor", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag in Stuttgart. Sie sei sehr zuversichtlich, dass die "Korsettstangen der Sicherheit" ausreichten, um in Vollpräsenz in die Klassenzimmer zurückzukehren. Da die Sommerferien erst Mitte September enden, habe man aber noch Zeit, das Infektionsgeschehen zu beobachten.

Schopper rechnet damit, dass viele ungeimpfte Kinder und Jugendliche sich mit der aggressiveren Deltavariante anstecken werden. "Delta wird sich in den Schulen breitmachen, da muss man sich nichts vormachen."

Allerdings zeichne sich ab, dass es bei Schülerinnen und Schülern nur leichte Verläufe gebe. Kinder und Jugendliche bräuchten im wesentlichen "einen Packen Taschentücher". Die Ministerin hält es deshalb nicht für nötig, dass die Schulen wieder geschlossen werden müssen, wenn die Inzidenzen "in die Höhe schnellen".

Auch für Lehrkräfte gelte Präsenzpflicht, machte Schopper deutlich. "Wir gehen davon aus, dass alle Lehrer einsetzbar sind, weil alle ein Impfangebot hatten."

Wer sich nicht mit einem Attest entschuldige, müsse in die Schule kommen. Zwar dürfe man aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht nachfragen, welche Lehrerinnen und Lehrer sich haben impfen lassen. Die Rückmeldung aus den Schulen sei aber so, dass wohl die meisten Pädagogen sich haben impfen lassen.

Nach den Ferien geht's wohl wieder zurück ins Klassenzimmer. (Symbolbild)
Nach den Ferien geht's wohl wieder zurück ins Klassenzimmer. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Update, 14. Juli, 17.43 Uhr: Inzidenz klettert auf 8,1

In Baden-Württemberg steigt die 7-Tage-Inzidenz weiter, am Mittwoch lag der Wert bei 8,1. Am Vortag waren es noch 7,2.

Spitzenreiter ist der Stadtkreis Ulm (26,8), gefolgt vom Stadtkreis Karlsruhe (20,8) und dem Landkreis Heidenheim (20,3=. In der Landeshauptsatdt Stuttgart liegt die Inzidenz bei 14,6.

Dem Landesgesundheitsamt wurden 229 neue Infektionen gemeldet, somit haben sich insgesamt 502.324 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, davon sind inzwischen 490.146 wieder genesen.

Auch wurden fünf neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Erreger gemeldet. Die Zahl der Toten erhöht sich damit auf 10.328.

Am Mittwoch wurden 229 neue Infektionsfälle gemeldet. (Symbolbild)
Am Mittwoch wurden 229 neue Infektionsfälle gemeldet. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Update, 14. Juli, 17 Uhr: Zahl der Kirchenmitglieder nimmt weiter ab

Die Zahl der Kirchenmitglieder in Baden-Württemberg geht weiter stark zurück, wenngleich im Corona-Jahr 2020 deutlich weniger Menschen aus der katholischen und der evangelischen Kirche ausgetreten sind als im Rekordjahr zuvor.

Viele von ihnen nennen eine innere Distanz zum Glauben und auch die Kirchensteuer als Motive für ihre Abkehr von der Glaubensgemeinschaft. Das hat eine Studie der württembergischen und der westfälischen Landeskirche ergeben. Die meisten Befragten hätten allerdings keinen konkreten Anlass für ihren Austritt genannt, teilte die Evangelische Landeskirche in Württemberg am Mittwoch in Stuttgart mit.

Die Zahl der Kirchenaustritte insgesamt ging von knapp 82.000 auf rund 71.000 im vergangenen Jahr zurück. Außerdem starben viele Kirchenmitglieder, gleichzeitig gab es weniger Taufen, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen hervorgeht.

Insgesamt gehörten zuletzt etwa 6,52 Millionen Menschen in Baden-Württemberg der evangelischen Landeskirche in Baden oder Württemberg sowie den katholischen Diözesen Freiburg und Rottenburg-Stuttgart an. Das sind bei 11,07 Einwohnern 59 Prozent der Bevölkerung.

Auch in der Pandemie gingen die Kirchenaustritte weiter. (Symbolbild)
Auch in der Pandemie gingen die Kirchenaustritte weiter. (Symbolbild)  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 14. Juli, 12.49 Uhr: Modellprojekt mit Distanztrackern soll bis Anfang September starten

Party und Kultur mit Corona-Abständen: Für ein Modellprojekt mit sogenannten Distanztrackern sucht die Stadt Stuttgart Clubs und Kultureinrichtungen, die bei Veranstaltungen die Geräte testen wollen. "Interessierte können sich bis 30. Juli melden. Im Spätsommer oder Frühherbst wollen wir ausgewählte Veranstalter mit den Distanztrackern ausstatten", sagte ein Sprecher am Mittwoch.

Die Abstandsmesser in Größe einer Scheckkarte sollen Besucher mit einem Alarmton oder per Vibration warnen, wenn Abstände zu anderen Menschen zu klein sind. Bei der anonymisierten Auswertung der Daten kann den Angaben nach nicht nur die Zahl der kritischen Kontakte ermittelt werden, sondern auch, wo diese stattgefunden haben.

Die Stadt will den Einsatz der Geräte drei Monate lang bei Veranstaltungen unter verschiedenen Bedingungen testen, zum Beispiel mit oder ohne Maskenpflicht. Voraussichtlich zehn Orte sollen nach Angaben des Sprechers ausgewählt werden.

2000 Tracker stehen zur Verfügung - so viele Besucher dürfen höchstens zu den Veranstaltungen kommen. Das Projekt soll unabhängig von den aktuellen Regelungen der Corona-Verordnung laufen. Sollte die Inzidenz jedoch über einen Wert von 100 steigen, wird der Versuch demnach abgebrochen.

Update, 14. Juli, 8.06 Uhr: Studie: Baden-Württembergs Start-ups bekommen mehr Geld

Start-ups in Baden-Württemberg haben einer Studie zufolge im ersten Halbjahr 2021 deutlich mehr Geld von Investoren für ihre Geschäftsideen eingeworben als im Vorjahreszeitraum. Junge Firmen im Südwesten erhielten von Januar bis Ende Juni 307 Millionen Euro und damit fast dreimal so viel wie in der ersten Jahreshälfte 2020 (105 Millionen), wie es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung der Beratungsgesellschaft EY heißt.

Die höchsten Summen sammelten demnach der Flugtaxi-Entwickler Volocopter aus Bruchsal (rund 200 Millionen Euro), der Offenburger Buchhaltungssoftwareentwickler Sevdesk (rund 50 Millionen) sowie das Freiburger Photovoltaik-​Startup Nexwafe (rund 10 Millionen) ein.

Deutschlandweit bekamen Start-ups im ersten Halbjahr eine Rekordsumme von 7,6 Milliarden Euro von Investoren - dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Start-ups in Berlin warben mit 4,1 Milliarden Euro den mit Abstand größten Anteil der Gelder ein, gefolgt von Bayern (2,5 Mrd). Baden-Württemberg folgt deutlich dahinter auf Rang drei vor Nordrhein-Westfalen (171 Mio) und Sachsen (134 Mio).

Start-ups sind auf Geld von Investoren angewiesen, da sie in aller Regel keine Gewinne schreiben. Fonds und große Firmen stecken Kapital in verheißungsvolle Firmen in der Hoffnung, dass sich deren Geschäftsideen durchsetzen und ihnen üppige Profite bescheren. Start-ups gelten als wichtiger Innovationstreiber für die Wirtschaft.

Im vergangenen Jahr hatte die Pandemie den Aufschwung der Start-up-Branche gebremst und die Geschäfte junger Unternehmen erschwert, auch wenn das befürchtete Gründersterben ausblieb. In diesem Jahr sehe man ebenfalls einen Corona-Effekt - allerdings in die umgekehrte Richtung, kommentierte EY.

Update, 14. Juli, 8.02 Uhr: Nicht-Geimpfte müssen mit Einschränkungen rechnen

Die baden-württembergische Landesregierung erwägt einem Zeitungsbericht zufolge, dass für vollständig Geimpfte alle coronabedingten Einschränkungen entfallen sollen. "Freiheit für vollständig Geimpfte und eine verschärfte Testpflicht für nicht geimpfte Erwachsene - diese Fragen diskutieren wir, wir entscheiden das spätestens im August", sagte der Amtschef im Sozialministerium, Uwe Lahl, der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten (Mittwoch). Das Leben für nicht geimpfte Erwachsene werde schon bald schwer werden.

Diese Menschen würden "in den kommenden Wochen viele Testungen benötigen, um am öffentlichen Leben teilnehmen zu können", wurde der Amtschef weiter zitiert. Das Haus von Ressortchef Manfred Lucha (Grüne) will Ende Juli die aktualisierte Coronaverordnung vorlegen.

Es sei denkbar, dass nicht Geimpfte oder Genesene dann statt Schnelltests einen negativen PCR-Test vorlegen müssten, etwa in der Gastronomie, so Lahl. Zudem stelle sich die Frage, ob sie selbst dafür zahlen müssten.

Für Nicht-Geimpfte könnte es bald Einschränkungen geben.
Für Nicht-Geimpfte könnte es bald Einschränkungen geben.  © dpa/dpa-Zentralbild/Robert Michael

Update, 14. Juli, 7.40 Uhr: Land verlängert fiktiven Unternehmerlohn

Die grün-schwarze Landesregierung setzt ihre Hilfen für kleine Unternehmer fort. Auch die Überbrückungshilfe III Plus wird nach einem Bericht der Stuttgarter Nachrichten (Mittwoch) um den sogenannten fiktiven Unternehmerlohn ergänzt. Die Unterstützung wende sich an Unternehmer, denen eine reine Fixkostenerstattung nicht ausreicht. Inhaber von Personengesellschaften oder Einzelunternehmer etwa, die keine eigenen Gehälter bezögen.

Sie können einen Festbetrag von 1000 Euro pro Monat für den Zeitraum Juli bis September 2021 beantragen, sofern sie einen Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent im Vergleich zum Referenzmonat im Jahr 2019 nachweisen, berichtete die Zeitung weiter. Der fiktive Unternehmerlohn wird gemeinsam mit der Überbrückungshilfe beispielsweise über Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer beantragt.

Das geht allerdings nicht sofort: Nach Auskunft des Bundes sollen Anträge in der Überbrückungshilfe III Plus zwar noch Ende Juli 2021 gestellt werden können. Die Ergänzung des fiktiven Unternehmerlohns wird laut Wirtschaftsministerium voraussichtlich im September 2021 zur Verfügung stehen. Der Antrag kann auch nachträglich gestellt werden, wenn die Überbrückungshilfe schon bewilligt ist.

Das Rolltor eines Geschäftes in der Fußgängerzone ist heruntergelassen.
Das Rolltor eines Geschäftes in der Fußgängerzone ist heruntergelassen.  © Oliver Berg/dpa

Update, 13. Juli, 18.31 Uhr: Corona-Inzidenz in Baden-Württemberg steigt, strengere Regeln in Stuttgart!

Der Trend setzt sich fort: In Baden-Württemberg ist die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag auf 7,2 gestiegen. Am Tag zuvor hatte sie noch bei 6,5 Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gelegen, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamts in Stuttgart hervorgeht. Reißen in Stadt- oder Landkreisen bestimmte Marken, gelten strengere Maßnahmen.

So muss die Landeshauptstadt Stuttgart etwa ab diesem Mittwoch die Zügel straffer ziehen. Weil in den vergangenen fünf Tagen die Inzidenz jeweils über dem Schwellenwert von 10,0 lag, sind laut der Verwaltung zum Beispiel private Treffen nur noch mit 15 Personen aus vier Haushalten erlaubt. Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres sowie Geimpfte und Genese werden hier nicht mitgezählt.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen im Südwesten seit Beginn der Pandemie stieg um 222 auf 502.095, wie das Landesgesundheitsamt weiter mitteilte. 10.323 Menschen sind inzwischen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Das waren drei mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 490.025 Infizierte (plus 98). Am höchsten war die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt Ulm mit 23,7, der Main-Tauber-Kreis vermeldet hingegen nach wie vor 0,0 neue Corona-Infektionen innerhalb der letzten sieben Tage.

6.371.114 Menschen in Baden-Württemberg sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts mittlerweile einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Das sind den Daten zufolge 57,4 Prozent der Bevölkerung. Der Bundesschnitt liegt bei 58,7 Prozent. Als vollständig geimpft gelten den Daten zufolge im Südwesten 4.727.318 Menschen oder 42,6 Prozent (bundesweit: 43,0). Beim Impfstoff von Johnson & Johnson reicht eine Dosis. Bei allen anderen Vakzinen sind zwei Spritzen nötig.

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 141.436 Fälle mit Hinweisen auf "besorgniserregende Varianten" übermittelt. Als solche gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben. Vor allem bei der als hoch ansteckend geltenden Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt wurde, ist die Tendenz steigend.

15,9 Prozent der betreibbaren 2373 Intensivbetten sind der Mitteilung nach im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Die Lage in den Krankenhäusern soll zusätzlich zur Inzidenz auch verstärkt eine Rolle bei der Beurteilung von notwendigen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie spielen. Solche Intensivbetten werden aber nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für Menschen mit anderen gravierenden Erkrankungen.

Update, 13. Juli, 6.16 Uhr: Grün-Schwarz gibt 170 Millionen Euro an Corona-Hilfen für Nahverkehr

Die grün-schwarze Regierung im Südwesten ersetzt den Verkehrsunternehmen im Land erneut im großen Stil coronabedingte Ausfälle. Das Land stelle bis zu 170 Millionen Euro dafür bereit, teilten die Fraktionsvorsitzenden Andreas Schwarz für die Grünen und Manuel Hagel für die CDU der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart mit.

Darauf habe man sich mit den kommunalen Landesverbänden verständigt. Zunächst war nur von 130 Millionen Euro die Rede gewesen. Doch der Bund hatte sein Hilfsprogramm für den Öffentlichen Nahverkehr Mitte Mai aufgestockt und an die Bedingung geknüpft, dass die Länder den Rettungsschirm zur Hälfte mitfinanzieren.

Der Landesverband Deutscher Verkehrsunternehmen hatte die Einnahmeausfälle durch den Corona-Lockdown auf etwa 360 Millionen Euro für das laufende Jahr geschätzt. Schwarz und Hagel zeigten sich nun überzeugt, dass der Nahverkehr mit der Finanzspritze sicher durch das zweite Halbjahr kommen werde. "Die Betreiber von Bus- und Stadtbahnverkehr können aufatmen."

Die Verluste kamen daher, dass durch die Corona-Auflagen deutlich weniger Menschen den Nahverkehr nutzten und viele ihr Abonnement kündigten. Schon im vergangenen Jahr hatten Bund und Land dem ÖPNV unter die Arme gegriffen.

Der Grünen-Fraktionschef sagte, es sei wichtig, dass kein mittelständisches Verkehrsunternehmen durchs Raster falle. "Wenn wir bei der Mobilitätswende – mehr Bus- und Bahnverkehr, weniger Autos – entscheidend vorankommen wollen, ist es notwendig, für einen umweltfreundlichen und zuverlässigen Nahverkehr zu sorgen und ihn besonders in Krisenzeiten aufrechtzuerhalten."

Sein CDU-Kollege Hagel ergänzte, der ÖNPV sei gerade für Schülerinnen und Schüler und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer enorm wichtig. "Auch im Kampf gegen den Klimawandel, aber auch gegen den Verkehrskollaps in unseren Metropolen, für mehr Sicherheit im Verkehr und für eine bezahlbare Mobilität ist ein starker ÖPNV unverzichtbar."

Die grün-schwarze Regierung im Südwesten ersetzt den Verkehrsunternehmen im Land erneut im großen Stil coronabedingte Ausfälle. (Symbolbild)
Die grün-schwarze Regierung im Südwesten ersetzt den Verkehrsunternehmen im Land erneut im großen Stil coronabedingte Ausfälle. (Symbolbild)  © Federico Gambarini/dpa

Update, 13. Juli, 6.05 Uhr: Landesweite Inzidenz steigt leicht weiter auf 6,5

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist am Montag leicht weiter auf 6,5 gestiegen. Am Sonntag hatte sie bei 6,4 gelegen, am Samstag bei 6,3. Wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart weiter mitteilte, liegt die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie bei 501.873 (plus 67).

10.320 Menschen sind an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben - das heißt, es wurden drei neue Todesfälle gemeldet. Als genesen gelten geschätzt 489.927 Infizierte (plus 70).

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 141.339 Fälle mit Hinweisen auf "besorgniserregende Varianten" übermittelt - seit Sonntag sind das 37 Fälle mehr. Als solche Varianten gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben. Vor allem bei der als hoch ansteckend geltenden Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt wurde, ist die Tendenz steigend.

Nach Daten des DIVI-Intensivregisters vom Montag sind 57 Covid-19-Patienten in Baden-Württemberg in intensivmedizinischer Behandlung. 36 von ihnen werden invasiv beatmet. 19,1 Prozent der betreibbaren Intensivbetten sind der Mitteilung nach im Moment frei. 1917 von 2371 betreibbaren Betten sind belegt. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden aber nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für Menschen mit anderen gravierenden Erkrankungen.

6.353.650 Menschen in Baden-Württemberg sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts mittlerweile mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Das sind den Daten zufolge 57,2 Prozent der Bevölkerung. Als vollständig geimpft gelten 4.672.389 Menschen oder 42,1 Prozent im Südwesten. Beim Impfstoff von Johnson & Johnson reicht eine Dosis. Bei allen anderen Vakzinen sind zwei Spritzen nötig.

Update, 12. Juli, 13.51 Uhr: Lucha: Neben Inzidenz werden auch andere Parameter wichtig

Beim Beurteilen der Corona-Lage kann die Sieben-Tage-Inzidenz nach Ansicht von Landesgesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) auf Dauer nicht mehr der einzige ausschlaggebende Wert für Auflagen und Lockerungen sein.

Der Blick auf die Gesamtsituation sei künftig umso wichtiger, wenn es um die Beschränkung von Freiheitsrechten gehe, sagte Lucha am Montag der Deutschen Presse-Agentur und ergänzte: "Die Inzidenz allein kann sicherlich mittelfristig nicht mehr der einzige Indikator für Lockerungen oder Beschränkungen sein." Stark ins Gewicht fallen müssten auch die Impfquote sowie die Auslastung der Krankenhäuser und die Krankheitsverläufe.

Lucha begrüßte die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Krankenhäuser zu einer detaillierteren Dokumentation der Daten zu den stationär behandelten Corona-Patienten zu verpflichten. "Je mehr Daten wir haben über den Schweregrad von Verläufen, Vorerkrankungen und Sterblichkeit, umso besser können wir die Gesamtlage bewerten", sagte Lucha.

In Großbritannien zum Beispiel liege die Inzidenz vergleichsweise sehr hoch bei als 300 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, argumentierte Lucha. Allerdings sei die sogenannte Letalitätsrate - also das Verhältnis der Anzahl der Covid-19-Todesfälle zur Anzahl neuer Infektionen - bei lediglich 2,5 Prozent. "Sie ist damit ähnlich niedrig wie in Deutschland, wo die Sieben-Tages-Inzidenz bei nur 6,4 liegt", sagte Lucha.

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).
Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 11. Juli, 17.05 Uhr: Ulm bleibt Inzidenz-Spitzenreiter

Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg steigt weiter, wenn auch langsamer. Das Landesgesundheitsamt meldete am Sonntag einen Wert von 6,4. Dieser lag am Vortag noch bei 6,3.

Die höchste Inzidenz weist weiterhin der Stadtkreis Ulm (20,5) auf, gefolgt von den Stadtkreisen Karlsruhe (16,3) und Freiburg (13,0). Im Stadtkreis Stuttgart beträgt die Inzidenz derzeit 10,2.

Wie das Landesgesundheitsamt mitteilt, wurden 42 neue Infektionen gemeldet. Damit haben sich nun insgesamt 501.806 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, davon sind 489.857 Personen wieder genesen.

Die Zahl der Todesfälle stieg um einen auf nunmehr 10.317.

Am Sonntag wurden dem Landesgesundheitsamt 42 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Sonntag wurden dem Landesgesundheitsamt 42 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Update, 11. Juli, 12.54 Uhr: Experten: Stuttgarter Bühnen auch bei mehr Infektionen offen halten

Auch bei steigenden Corona-Infektionszahlen ist aus Sicht von Hochschulforschern eine Schließung der Spielstätten des Staatstheaters Stuttgart nicht unbedingt notwendig. Das ist nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten das Zwischenergebnis eines Modellversuchs, der von Forschern der Universitäten Stuttgart, Freiburg und Tübingen begleitet wird.

Nach Voruntersuchungen zum Verhalten der Aerosole in Zuschauerräumen waren die Staatstheater Stuttgart vor drei Wochen erstmals seit 16 Monaten zunächst mit Opernhaus und dem Schauspielhaus wieder mit Aufführungen mit Publikum an den Start gegangen.

Auch bei steigenden Corona-Infektionszahlen ist aus Sicht von Hochschulforschern eine Schließung der Spielstätten des Staatstheaters Stuttgart nicht unbedingt notwendig.
Auch bei steigenden Corona-Infektionszahlen ist aus Sicht von Hochschulforschern eine Schließung der Spielstätten des Staatstheaters Stuttgart nicht unbedingt notwendig.  © Marijan Murat/dpa

Update, 11. Juli, 10.06 Uhr: SPD-Landeschef Stoch will aktive Corona-Vorsorge in Schulen

Die SPD fordert von der grün-schwarzen Landesregierung eine aktive Corona-Vorsorge für den Präsenzunterricht nach den Schulferien. Abgesehen von der 14-tägigen Maskenpflicht nach den Ferien gebe es kein Konzept, kritisierte SPD-Landes- und Fraktionschef Andreas Stoch (51) in einer Mitteilung vom Sonntag.

Offen sei etwa, ab wann Schüler geimpft werden. Auch bei Luftfiltern sei noch "rein gar nichts passiert". Falls die nächste Corona-Welle komme, würden Schulen die Hauptleidtragenden sein. "Offensichtlich hat die Landesregierung aus dem Jahr 2020 rein gar nichts gelernt", sagte Stoch.

SPD-Landeschef Stoch (51) fordert von der grün-schwarzen Landesregierung eine aktive Corona-Vorsorge für den Präsenzunterricht nach den Schulferien.
SPD-Landeschef Stoch (51) fordert von der grün-schwarzen Landesregierung eine aktive Corona-Vorsorge für den Präsenzunterricht nach den Schulferien.  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 10. Juli, 19.30 Uhr: Inzidenz steigt weiter

Auch am Samstag ist die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg weiter auf 6,3 gestiegen. Am Vortag lag der Wert noch bei 6,0. Die höchste Inzidenz weist der Stadtkreis Ulm (20,5) auf, gefolgt von den Stadtkreisen Karlsruhe (15,4) und Freiburg (13,4).

Wie das Landesgesundheitsamt mitteilt, wurden 43 neue Infektionen gemeldet. Damit haben sich nun insgesamt 501.764 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, davon sind 489.727 Personen wieder genesen.

Die Zahl der Todesfälle wurde am Samstag um korrigiert und um einen Toten auf 10.316 Verstorbene gesenkt.

Eine Frau blickt aufs Ulmer Münster. Im dortigen Stadtkreis ist die Inzidenz am Samstag mit 20,5 am höchsten.
Eine Frau blickt aufs Ulmer Münster. Im dortigen Stadtkreis ist die Inzidenz am Samstag mit 20,5 am höchsten.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 10. Juli, 13.01 Uhr: DGB-Frauen: Corona hat Frauen weiter benachteiligt

Die Corona-Pandemie hat nach Beobachtung der DGB-Frauen im Land die Geschlechterungerechtigkeit weiter verschärft.

Sei es, dass Frauen als Erzieherinnen oder Verkäuferinnen nicht von Zuhause aus arbeiten konnten oder Kita- und Schulschließungen bewältigen mussten: "Frauen haben den Großteil der Lasten während der Pandemie getragen", sagte Sarah Schlösser, Bezirksfrauensekretärin des DGB Baden-Württemberg. Bei der 22. ordentlichen Bezirksfrauenkonferenz am Samstag in Stuttgart warnte sie zugleich: "Es darf keinen dauerhaften Rückfall in alte Rollenmuster geben."

Bei der Aufarbeitung der Krise müsse die Geschlechterungerechtigkeit zwingend thematisiert werden. Auch müsse erwerbstätigen Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich erleichtert werden. "Dafür braucht es bezahlbare und qualitativ hochwertige Betreuungsangebote, die Abschaffung des Ehegattensplittings und ganz wesentlich mehr Tarifbindung und passende Weiterbildungsangebote für Frauen", so Schlösser.

Eine Frau arbeitet mit Hörschutz im Homeoffice. Nach Beobachtung der DGB-Frauen im Land wurde die Geschlechterungerechtigkeit durch die Pandemie weiter verschärft. So konnten beispielsweise manche Frauen nicht von Zuhause aus arbeiten.
Eine Frau arbeitet mit Hörschutz im Homeoffice. Nach Beobachtung der DGB-Frauen im Land wurde die Geschlechterungerechtigkeit durch die Pandemie weiter verschärft. So konnten beispielsweise manche Frauen nicht von Zuhause aus arbeiten.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 9. Juli, 18.10 Uhr: Inzidenz steigt weiter

Wie das Landesgesundheitsamt am Freitagabend mitteilt, wurden 112 neue Infektionen gemeldet. Damit haben sich nun insgesamt 501.712 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, davon sind 489.653 Personen wieder genesen.

Auch wurden am Freitag fünf weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid19 gemeldet, somit sind an oder mit dem Erreger inzwischen 10.317 Menschen verstorben.

Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg stieg erneut an, sie beträgt nun 6,0. Am Vortag lag sie bei 5,7.

Am Freitag wurden 112 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Freitag wurden 112 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 9. Juli, 15.41 Uhr: Womöglich nach Corona-Pandemie bis zu 30.000 Helfer für Schüler nötig

Damit baden-württembergische Schüler Bildungslücken infolge der Corona-Pandemie schließen können, werden voraussichtlich Tausende Helfer wie Studenten gebraucht.

Das Kultusministerium hat den Bedarf überschlägig und abhängig von der Gesamtschülerzahl auf maximal 25.000 bis 30.000 Personen berechnet, wie ein Sprecher am Freitag in Stuttgart mitteilte. Wie viele Unterstützer wirklich gebraucht werden, hänge von der Nachfrage ab.

Die Esslinger Zeitung berichtete, nicht nur Lehramtsstudenten sollten dafür herangezogen werden, sondern auch Studierende aller Fachrichtungen und Hochschularten sowie pädagogische Assistenten, Referendare, Lehrer im Erziehungsurlaub und pensionierte Lehrkräfte sowie Mitarbeiter von Nachhilfeanbietern und Berufsbildungswerken.

Damit baden-württembergische Schüler Bildungslücken infolge der Corona-Pandemie schließen können, werden voraussichtlich Tausende Helfer wie Studenten gebraucht. (Symbolbild)
Damit baden-württembergische Schüler Bildungslücken infolge der Corona-Pandemie schließen können, werden voraussichtlich Tausende Helfer wie Studenten gebraucht. (Symbolbild)  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 8. Juli, 18.43 Uhr: Inzidenz steigt auf 5,7

Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist am Donnerstag auf 5,7 gestiegen. Am Vortag lag sie bei 5,2.

Wie das Landesgesundheitsamt am Abend mitteilt, wurden 97 neue Infektionen gemeldet. Damit haben sich nun insgesamt 501.609 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, davon sind 489.507 Personen wieder genesen.

Auch wurden am Donnerstag 20 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid19 gemeldet, somit sind an oder mit dem Erreger inzwischen 10.312 Menschen verstorben.

Am Donnerstag wurden dem Landesgesundheitsamt 97 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Donnerstag wurden dem Landesgesundheitsamt 97 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 8. Juli, 12.53 Uhr: Verfassungsschutz warnt vor Staatsfeindlichkeit auch nach Corona

Staatsfeinde unter den Corona-Demonstranten werden sich nach Einschätzungen des Verfassungsschutzes nach Abklingen der Pandemie neue Themen suchen.

Man müsse damit rechnen, dass es nach Corona neue Themen geben werde, mit denen der Staat und seine Repräsentanten diffamiert würden, warnte Verfassungsschutzpräsidentin Beate Bube am Donnerstag in Stuttgart mit Blick auf die Demonstrationen von Coronaleugnern.

Auch bestehe die Gefahr, dass es zu Gewalttaten in dem Bereich kommen könne. "Die Pandemie und die Corona-Maßnahmen sind nur der Transmissionsriemen, um staatsfeindliche Ideologien und krude Ideologien unters Volk zu bringen", sagte Innenminister Thomas Strobl (61, CDU).

Der Verfassungsschutz hat für solche Aktivitäten einen neuen Phänomenbereich "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates" eingerichtet.

Beate Bube, die Präsidentin des Landesamts für Verfassungsschutz in Baden-Württemberg, rechnet damit, dass sich Staatsfeinde unter den Corona-Demonstranten nach Abklingen der Pandemie neue Themen suchen werden.
Beate Bube, die Präsidentin des Landesamts für Verfassungsschutz in Baden-Württemberg, rechnet damit, dass sich Staatsfeinde unter den Corona-Demonstranten nach Abklingen der Pandemie neue Themen suchen werden.  © Marijan Murat/dpa

Update, 8. Juli, 12.09 Uhr: Südzucker leidet unter Kostenanstieg und geringeren Absatzmengen

Südzucker hat zum Jahresauftakt einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Der Nahrungsmittel- und Zuckerproduzent begründete dies bei der Vorlage der endgültigen Zahlen am Donnerstag vor allem mit einem veränderten Konsumverhalten der Menschen im Verlauf der Corona-Pandemie sowie mit höheren Kosten.

Während im Vorjahreszeitraum die Verbraucher Produkte wie Zucker oder auch Tiefkühlkost horteten, normalisierte sich das Kaufverhalten im Laufe der vergangenen Monate wieder, wie Südzucker in Mannheim mitteilte.

So verblieb unter dem Strich im ersten Quartal ein Gewinn von 15 Millionen Euro, ein Rückgang von gut 42 Prozent. Das operative Ergebnis nahm wie bereits bekannt um gut ein Fünftel auf 49 Millionen Euro ab, der Umsatz legte dagegen um 5 Prozent auf 1,75 Milliarden Euro zu. Der Konzern hatte bereits Mitte Juni vorläufige Zahlen vorgelegt.

Vor allem der Ergebnisrückgang in den beiden umsatzstärksten Segmenten Zucker und Spezialitäten drückten das Konzernergebnis. Im Zuckergeschäft lag der operative Verlust mit 25 Millionen Euro deutlich über dem des Vorjahresquartals von minus 16 Millionen Euro. Grund waren zum einen gestiegene Produktionskosten. Zudem belasteten geringere Absatzmengen beim Einzelhandel: Dieser greift laut Südzucker noch auf die im vergangenen Jahr kräftig aufgefüllten Lagerbestände zurück.

Und auch im Bereich der Spezialitäten, zu dem beispielsweise Tiefkühlkost gehört, gab es insgesamt rückläufige Absatzmengen sowie gestiegene Rohstoffkosten. Hier sank das operative Ergebnis von 40 auf 34 Millionen Euro.

Südzucker begründete den Gewinnrückgang vor allem mit einem veränderten Konsumverhalten der Menschen im Verlauf der Corona-Pandemie sowie mit höheren Kosten.
Südzucker begründete den Gewinnrückgang vor allem mit einem veränderten Konsumverhalten der Menschen im Verlauf der Corona-Pandemie sowie mit höheren Kosten.  © Uwe Anspach/dpa

Update, 7. Juli, 17.25 Uhr: Über 120 neue Infektionen

Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist am Mittwoch unverändert bei 5,2 geblieben.

Wie das Landesgesundheitsamt am Abend mitteilt, wurden 122 neue Infektionen gemeldet. Damit haben sich nun insgesamt 501.512 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, davon sind 489.421 Personen wieder genesen.

Auch wurden am Mittwoch sechs weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid19 gemeldet, somit sind an oder mit dem Erreger inzwischen 10.292 Menschen verstorben.

Am Mittwoch wurden 122 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Mittwoch wurden 122 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Frank Rumpenhorst/dpa

Update, 7. Juli, 10.07 Uhr: Millionenhilfe für Kur- und Heilbäder im Land

Die baden-württembergischen Kommunen, die Träger von Kur- und Heilbädern sind, bekommen vom Land eine Finanzspritze von 30 Millionen Euro, um die Folgen der Corona-Pandemie abzumildern. Dies teilte die Heilbäder und Kurorte Marketing GmbH am Mittwoch in Stuttgart mit.

Allein im vergangenen Jahr hätten die 56 Einrichtungen und Kurorte im Südwesten einen Umsatzausfall von etwa 1,2 Milliarden Euro zu verkraften gehabt. Besonders hart betroffen seien die Thermal- und Mineralbäder gewesen, weil sie zu den ersten öffentlichen Einrichtungen und Gesundheitsbereichen zählten, die schließen mussten.

Im November 2020 wurden bereits 15 Millionen Euro für die Thermal- und Mineralbäder als erste finanzielle Unterstützung ausgezahlt.

Die Bäder bekommen eine satte Finanzspritze.
Die Bäder bekommen eine satte Finanzspritze.  © Uwe Anspach/dpa

Update, 6. Juli, 17.16 Uhr: Inzidenz sinkt, Fälle der Deltavariante steigen

Die Zahl der bestätigten Fälle in Baden-Württemberg steigt laut Landesgesundheitsamt um 129 auf ingesamt 501.390. Davon sind 489.232 Menschen von ihrer Erkrankung genesen.

Vier weitere Menschen und damit insgesamt 10.286 sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz für die Ansteckung mit dem Coronavirus bleibt auf niedrigem Niveau. Sie lag in Baden-Württemberg am Dienstag im Vergleich zum Vortag unverändert bei 5,2, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Der Anteil der Fälle mit der Deltavariante steigt indessen.

Vollständig geimpft in Baden-Württemberg sind nach Daten des Robert-Koch-Instituts bislang fast 39 Prozent der Bevölkerung. 56 Prozent der Menschen haben mindestens eine Impfung erhalten.

Die Zahl der Menschen, die sich mit der Deltavariante infiziert haben, ist angestiegen.
Die Zahl der Menschen, die sich mit der Deltavariante infiziert haben, ist angestiegen.  © dpa/Kira Hofmann

Update, 6. Juli, 15.46 Uhr: Umbuchung von Corona-Zweitimpfung erst am 19. Juli möglich

Weil zu wenig mRNA-Impfstoffe verfügbar sind, können Termine zur Corona-Zweitimpfung in den baden-württembergischen Impfzentren erst vom 19. Juli an vorgezogen werden. Termine für eine zweite Spritze mit den Impfstoffen von Astrazeneca, Biontech oder Moderna, die in der Zeit bis einschließlich 18. Juli liegen, können nicht umgebucht werden, wie das Gesundheitsministerium in Stuttgart am Dienstag mitteilte. Den Termin zur Zweitimpfung kann man allerdings jetzt auch in einem nähergelegenen Impfzentrum ausmachen.

Allerdings warnte das Ministerium: In manchen Zentren gebe es extra Terminfenster oder spezielle Impftage für vorgezogene Zweittermine. Hier müsse man sich vorab erkundigen. "Bei großer Nachfrage und limitiertem Angebot an mRNA-Impfstoffen kann es sein, dass hier nicht jeder Termin im nächstgelegenen Zentrum garantiert werden kann."

Alle Impfzentren wollen in den kommenden Tagen über ihr Vorgehen informieren. Das Terminbuchungstool der kv.digital wiederum lasse derzeit keine einfache Verschiebung der Termine zu.

Hintergrund ist die geänderte Impfkampagne. Gemäß der Empfehlung der Ständigen Impfkommission sollen Menschen, die zunächst mit dem Vakzin von Astrazeneca geimpft wurden, als zweite Dosis einen mRNA-Impfstoff von Biontech oder Moderna bekommen.

Der Abstand zwischen beiden Spritzen wurde seit dem Wochenende auf vier Wochen verkürzt. Wird eine Zweitimpfung mit dem Präparat von Astrazeneca gewünscht, beträgt der Impfabstand neun bis zwölf Wochen. Bei dem Mittel von Johnson & Johnson ist nur eine Dosis nötig.

Die Umbuchung wird erst ab dem 19.Juli möglich sein.
Die Umbuchung wird erst ab dem 19.Juli möglich sein.  © Daniel Karmann/dpa

Update, 6. Juli, 14.58 Uhr: Land schnürt Hilfspaket für Kommunen: 777 Millionen Euro

Die grün-schwarze Landesregierung gibt den Kommunen wegen der Corona-Krise weitere finanzielle Unterstützung. Das Hilfsprogramm umfasst insgesamt 777 Millionen Euro. Das Land schießt Städten und Gemeinden allein 442 Millionen zu, um corona-bedingte Einnahmeausfälle abzumildern, wie das Finanzministerium am Dienstag in Stuttgart mittteilte. Damit sollen zum Beispiel Beiträge für geschlossene Kitas an Eltern zurückerstattet sowie entfallene Einnahmen von Musikschulen und Volkshochschulen ausgeglichen werden.

Zusätzlich gibt es rund 130 Millionen Euro für den Rettungsschirm zugunsten des Öffentlichen Nahverkehrs. Diese 572 Millionen Euro sollen über den Nachtragshaushalt des Landes und neue Schulden finanziert werden. Es sei zudem vereinbart worden, dass das Land die Ko-Finanzierung des vom Bund ins Leben gerufenen Zukunftsfonds für Krankenhäuser bereitstellt - hier geht es um 145 Millionen Euro.

"Die Mittel für den Krankenhauszukunftsfonds sind größtenteils in den kommenden Haushaltsjahren bereitzustellen", teilte das Finanzministerium mit. Außerdem hatte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) schon am Montag angekündigt, den Kommunen 60 Millionen Euro für die Anschaffung von mobilen Luftfiltern zur Verfügung stellen zu wollen.

Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) sagte zu den Ergebnissen der Gemeinsamen Finanzkommission von Land und Kommunen am Montagabend: "Die Kommunen sind die Basis unseres Landes, wir sichern auch in der Krise ihre Handlungsfähigkeit. Das kommt ganz direkt auch den Menschen zu Gute." Gemeindetagspräsident Steffen Jäger kommentierte: "Die nun zwischen Land und Kommunen gefundenen Ergebnisse stellen für die kommunalen Haushalte eine wichtige Stabilisierung dar."

Das Land schnürt Hilfspaket für Kommunen.
Das Land schnürt Hilfspaket für Kommunen.  © Daniel Reinhardt/dpa

Update, 6. Juli, 13.17 Uhr: Land prüft härteres Vorgehen gegen Impfschwänzer

Die Landesregierung will ein härteres Vorgehen gegen so genannte Impfschwänzer prüfen - also gegen Menschen, die einen vereinbarten Corona-Impftermin nicht wahrnehmen und auch nicht absagen. "Das ist unsolidarisch und unverantwortlich gegenüber denen, die geimpft werden wollen", sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (73, Grüne) am Dienstag in Stuttgart.

Der Aufwand, um die gesetzlichen Grundlagen für eine Bestrafung zu schaffen, sei gigantisch. Darum müsse sich der Bund kümmern, sagte Kretschmann. Die Landesregierung werde aber prüfen, ob Impfschwänzer nicht ersatzpflichtig seien für entstandene Kosten - insbesondere, wenn Impfstoff gegen das Coronavirus vernichtet werden müsse.

Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne) sprach von einem geschätzten Anteil von zwei bis fünf Prozent an Menschen, die in den vergangenen Wochen zum zweiten Impftermin einfach nicht erschienen seien. Beide warben dafür, Impfstoff auch bei Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren einzusetzen. Die negativen Folgen einer Erkrankung seien in dieser Altersgruppe weit schwerwiegender als mögliche Nebenfolgen einer Impfung, sagte der Ministerpräsident.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei.

Auch ohne generelle Stiko-Empfehlung sind Kinder und Jugendliche ab 12 in die deutsche Impfkampagne eingebunden, können also unabhängig von Vorerkrankungen geimpft werden.

Die Landesregierung will ein härteres Vorgehen gegen so genannte Impfschwänzer prüfen - also gegen Menschen, die einen vereinbarten Corona-Impftermin nicht wahrnehmen und auch nicht absagen. (Symbolbild)
Die Landesregierung will ein härteres Vorgehen gegen so genannte Impfschwänzer prüfen - also gegen Menschen, die einen vereinbarten Corona-Impftermin nicht wahrnehmen und auch nicht absagen. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Update, 6. Juli, 6.21 Uhr: Kommunen investieren dank Corona-Hilfen 20 Prozent mehr

Städte und Gemeinden im Südwesten sind dank des historischen Hilfspakets von Bund und Land relativ unbeschadet durch das Corona-Jahr 2020 gekommen. Nach Daten des Kommunalen Finanzreports der Bertelsmann-Stiftung konnten die Kommunen dank der finanziellen Stabilisierung sogar ein Fünftel mehr investieren als im Jahr 2019.

Dass sie vergleichsweise gut durch die Krise kamen, dürfte demnach auch daran gelegen haben, dass sie vorher Rücklagen in Höhe von zwölf Milliarden Euro angehäuft hatten. Jedenfalls habe es bei den Kassenkrediten, quasi der Dispokredit der Kommunen, keinen Anstieg gegeben, heißt es in dem Report, der am Dienstag in Gütersloh veröffentlicht wurde.

Im vergangenen Corona-Jahr hatten Bund und Land die Kommunen im Südwesten mit 4,28 Milliarden Euro gestützt. Laut dem Finanzreport war die bedeutsamste Maßnahme die Erstattung der Ausfälle der Gewerbesteuer für das Jahr 2020. Auf die Südwest-Kommunen entfielen dabei fast 1,9 Milliarden Euro, was nach Hessen und Bayern der höchste Betrag gewesen sei.

Da die Rezession milder verlaufen sei als zunächst geschätzt, habe den Kommunen einschließlich der Erstattungen sogar ein höheres Steueraufkommen zur Verfügung gestanden als im Vorjahr. Zudem sei die erhöhte Gewerbesteuerumlage zur Beteiligung der westdeutschen Kommunen an den Kosten des "Solidarpakts Ost" 2020 ausgelaufen. "Die baden-württembergischen Gemeinden haben rund eine Milliarde Euro mehr an Erstattung für die Gewerbesteuer erhalten als sie letztlich verloren", sagte René Geißler, Mitautor der Studie.

Der Ausblick des Reports ist nicht ganz so rosig. Da die Ausgaben weiter steigen und die Steuern den Vor-Krisen-Trend erst mittelfristig wieder erreichten, werden demnach einige Südwest-Kommunen in finanzielle Engpässe geraten. Das größere Problem für die Städte und Gemeinden im Land sei jedoch die globale Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Da habe sich die Konjunktur schon vor Corona spürbar abgekühlt.

Die überwiesene Novemberhilfe als außerordentliche Wirtschaftshilfe der Bundesregierung in der Corona-Krise ist auf einem Kontoauszug eines Restaurants zu lesen. (Symbolbild)
Die überwiesene Novemberhilfe als außerordentliche Wirtschaftshilfe der Bundesregierung in der Corona-Krise ist auf einem Kontoauszug eines Restaurants zu lesen. (Symbolbild)  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 6. Juli, 6.08 Uhr: Inzidenz im Südwesten sinkt auf 5,2

Während sich die Delta-Variante des Coronavirus im Südwesten weiter ausbreitet, sinkt die allgemeine Sieben-Tage-Inzidenz weiter. Sie lag am Montag bei 5,2, wie das Landesgesundheitsamt am Abend mitteilte. Der nachgewiesene Delta-Anteil an allen Neuinfektionen der vergangenen 14 Tage betrug 14,35 Prozent. Bei weiteren 8,51 Prozent der Fälle wird angenommen, dass sie ebenfalls von der Delta-Variante ausgelöst wurden.

Die Behörde verzeichnete 17 neue Corona-Fälle im Südwesten und 3 neue Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus. Damit gibt es nun 501.261 bestätigte Infektionsfälle und 10.282 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus. In fünf der 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 10 oder höher. Die höchste Inzidenz hat Baden-Baden mit 19,9.

In Baden-Württemberg sind bislang mehr als 55 Prozent der Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft, 38 Prozent gelten als vollständig geimpft.

Update, 5. Juli, 11.32 Uhr: Heidenheim plant Zweitliga-Auftakt vor bis zu 9000 Zuschauern

Fußball-Zweitligist 1. FC Heidenheim lässt zu seinem ersten Heimspiel in der kommenden Saison bis zu 9000 Zuschauer zu. Das gaben die Schwaben am Montag bekannt.

Für alle Besucher der Partie gegen den SC Paderborn am 24. Juli werde die sogenannte 3G-Regel (negativ getestet, vollständig geimpft oder vollständig genesen) gelten, hieß es in einer Mitteilung des Klubs. Zudem sei das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im gesamten Stadion verpflichtend.

Auch zur offiziellen Saisoneröffnung gegen die TSG 1899 Hoffenheim eine Woche zuvor will der FCH bis zu 9000 Zuschauer zulassen.

Der 1. FC Heidenheim lässt zu seinem ersten Heimspiel in der kommenden Zweitliga-Saison bis zu 9000 Zuschauer zu. (Archivbild)
Der 1. FC Heidenheim lässt zu seinem ersten Heimspiel in der kommenden Zweitliga-Saison bis zu 9000 Zuschauer zu. (Archivbild)  © Stefan Puchner/dpa

Update, 5. Juli, 8.13 Uhr: Stiko-Chef zweifelt an Sinnhaftigkeit von Schüler-Massentests

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens (71), zweifelt an der Sinnhaftigkeit von Massentests für Schüler.

"Ich frage mich, wie wichtig es tatsächlich ist, jedes symptomlos infizierte Kind durch Testung zu entdecken", sagte Mertens der Schwäbischen Zeitung in Ravensburg. "Würde es möglicherweise reichen, jedes Kind mit Symptomen frühzeitig zu identifizieren und zu isolieren? Das mag zwar ketzerisch klingen, aber man sollte darüber nachdenken.

Mertens betonte, alle Maßnahmen zum Infektionsschutz an Schulen sollten "auch hinsichtlich ihrer spezifischen Wirksamkeit" überprüft werden. Diese solle man "möglichst sinnvoll" einsetzen.

Stiko-Chef Thomas Mertens (71).
Stiko-Chef Thomas Mertens (71).  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 4. Juli, 17.30 Uhr: Inzidenzwert bleibt unverändert bei 5,6

Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist am Sonntag unverändert bei 5,6 geblieben.

Wie das Landesgesundheitsamt am Abend mitteilt, wurden 24 neue Infektionen gemeldet. Damit haben sich nun insgesamt 501.244 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, davon sind 489.009 Personen wieder genesen.

Auch wurde am Sonntag ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit Covid19 gemeldet, somit sind an oder mit dem Erreger inzwischen 10.279 Menschen verstorben.

Am Sonntag wurden 24 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Sonntag wurden 24 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Pedro Rances Mattey/dpa

Update, 3. Juli, 20 Uhr: Anteil der Delta-Variante steigt weiter

Die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus breitet sich im Südwesten weiter aus.

Ihr Anteil an allen Neuinfektionen der vergangenen 14 Tage wurde am Samstag (Stand: 16 Uhr) vom Landesgesundheitsamt in Stuttgart mit 25,1 Prozent angegeben. Das waren 190 Fälle.

Der Anteil möglicher Delta-Varianten stieg auf 15,5 Prozent (117 Fälle). Die meisten Fälle machte in der 14-Tage-Bilanz immer noch die Alpha-Variante mit 56,4 aus, die zuerst in Großbritannien festgestellt wurde.

Update, 3. Juli, 18.35 Uhr: Inzidenz steigt leicht

Am Samstag wurden dem Landesgesundheitsamt 105 neue Infektionen mitgeteilt, Damit steigt die Zahl der Infizierten auf 501.220. Davon sind bereits 488.805 wieder genesen.

Auch wurden zwei weitere Todesfälle gemeldet. Insgesamt sind bislang 10.278 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Die 7-Tage-Inzidenz stieg leicht auf 5,6. Am Vortag lag sie noch bei 5,2.

Am Samstag wurden 105 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Samstag wurden 105 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Frank Rumpenhorst/dpa

Update, 3. Juli, 14.26 Uhr: Luftfilter in Schulen und Kitas? Entscheidung naht

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (73, Grüne) will bis Anfang der Woche über die Ausrüstung von Schulen und Kitas mit Luftreinigern entscheiden.

Wie die dpa am Samstag aus Regierungskreisen erfuhr, hat Kretschmann die beteiligten Ministerien schon in der Kabinettssitzung am vergangenen Dienstag dringend aufgefordert, endlich eine Kosten-Nutzen-Rechnung für mobile Raumluftfilter vorzulegen.

Es könne nicht sein, dass man nach eineinhalb Jahren Corona-Krise noch nicht genau wisse, ob die Filteranlagen das Infektionsrisiko deutlich senken oder nicht. Nun mussten Kultus- und Sozialministerium ihre Einschätzung abliefern. Demnach bleibt es dabei, dass die Filter ein Baustein für mehr Sicherheit in Klassenzimmern und Kita-Räumen sind.

Der politische Druck wächst, weil die gefährliche Delta-Variante des Coronavirus wieder dazu führen könnte, dass Schulen und Kitas im Herbst geschlossen werden müssen.

Update, 2. Juli, 18.38 Uhr: Delta-Variante breitet sich im Südwesten aus

Die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus breitet sich im Südwesten weiter aus.

Ihr Anteil an allen Neuinfektionen der vergangenen 14 Tage betrug am Freitag (Stand: 16 Uhr) bereits 11,46 Prozent, wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mitteilte. Der Anteil möglicher Delta-Varianten stieg auf 7,2 Prozent.

Am Vortag hatten die Anteile noch bei 10,83 Prozent und 6,03 Prozent für mögliche Delta-Varianten gelegen.

Update, 2. Juli, 17.45 Uhr: Weniger als 100 neue Infektionen

Dem Landesgesundheitsamt wurden am Freitag 91 neue Infektionen gemeldet. Damit steigt die Zahl der Infizierten auf 501.115. Davon sind bereits 488.621 wieder genesen.

Auch wurden vier weitere Todesfälle gemeldet. Insgesamt sind bislang 10.276 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Die 7-Tage-Inzidenz sank auf 5,2. Am Vortag lag sie bei 5,8.

Dem Landesgesundheitsamt wurden am Freitag 91 neue Infektionen mitgeteilt. (Symbolbild)
Dem Landesgesundheitsamt wurden am Freitag 91 neue Infektionen mitgeteilt. (Symbolbild)  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 2. Juli, 15.20 Uhr: Auch Baden-Württemberg ändert Impfkampagne für Astrazeneca-Termine

Angesichts der schnellen Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante ändert auch Baden-Württemberg seine Impfkampagne und folgt der jüngsten Corona-Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko).

Diese hatte am Vortag überraschend mitgeteilt, dass Menschen, die eine erste Dosis des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech oder Moderna bekommen sollen.

Außerdem müssten bei Volljährigen im Juli und August zwischen einer Astrazeneca-Erstimpfung und der zweiten Dosis nur noch mindestens vier Wochen liegen, kündigte das Gesundheitsministerium am Freitag an. Bisher hatte die Stiko empfohlen, sechs Wochen zwischen den zwei Dosen verstreichen zu lassen. Auch diesen Hinweis hatte sie am Vortag angepasst.

Laut Stiko ist die Immunantwort nach dem Verabreichen von zwei verschiedenen Präparaten der Immunantwort nach zwei Dosen Astrazeneca "deutlich überlegen". Fachleute sprechen von einem heterologen Impfschema.

Auch das Landesgesundheitsministerium erklärte, eine solche Impfform sei gegen die Delta-Variante am wirksamsten. "Nach den vorliegenden Studien gehört eine heterologe Impfung zum Besten, was wir derzeit beim Kampf gegen das Coronavirus anbieten können", sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne).

Die bisherige Stiko-Empfehlung hatte auch mit knappen Impfstoffmengen zu tun. Die wissenschaftliche Begründung der Stiko wird nach Angaben des Robert Koch-Instituts für die nächste Woche erwartet. Das RKI schätzt, dass diese Woche in Deutschland bereits mindestens jeder zweite Corona-Fall auf Delta zurückgeht.

Statt einem zweiten "Schuss" von Astrazeneca soll es nun Biontech oder Moderna sein.
Statt einem zweiten "Schuss" von Astrazeneca soll es nun Biontech oder Moderna sein.  © Christophe Ena/AP/dpa

Update, 2. Juli, 12 Uhr: Testempfehlung löst Testpflicht in Stuttgarter Kitas ab

Wie aus einer Mitteilung der Stadt Stuttgart vom Freitag hervorgeht, wird Eltern von Kita‐Kindern bis zum Ende der Sommerferien ein Testangebot für eine wöchentliche Testung gemacht. Die Empfehlung gilt für Kinder in Stuttgarter Kindertagesstätten und in der Kindertagespflege. Bis zum 25. Juni hatte noch eine Pflicht bestanden. Der Verwaltungsausschuss hat diese Woche dem Vorgehen zugestimmt.

Prof. Stefan Ehehalt, Leiter des Gesundheitsamtes, sagt dazu in einem am Freitag, 2. Juli veröffentlichten Video: "In der Gesamtsituation ist eine Testpflicht nicht verhältnismäßig. Die Inzidenz ist so niedrig, dass die Trefferquote bei relativ vielen Tests, die man durchführen muss, sehr gering ist."

Prof. Ehehalt betonte weiter, dass die Stadt die Entwicklung genau im Blick behalte. So könnte auch mit Blick auf die Delta-Variante eine Testpflicht zu einem späteren Zeitpunkt Sinn machen. Er appellierte an die Eltern, die Testempfehlung auch weiterhin einmal pro Woche umzusetzen, damit das Gesundheitsamt einen guten Überblick über das Infektionsgeschehen behalten könne.

In den Stuttgarter Kitas gibt es fortan eine Testempfehlung, jedoch keine Testpflicht mehr. (Symbolbild)
In den Stuttgarter Kitas gibt es fortan eine Testempfehlung, jedoch keine Testpflicht mehr. (Symbolbild)  © Daniel Naupold/dpa

Update, 2. Juli, 6.12 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz unterschreitet Sechser-Marke

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist erneut gesunken. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche liegt mit 5,8 nun unter der Marke von 6. Am Vortag hatte der Wert noch bei 6,3 gelegen, wie das Landesgesundheitsamt am Donnerstag mitteilte (Stand 16 Uhr).

Der Anteil der Infektionen mit der Delta-Variante stieg und liegt bei 10,83 Prozent (632 Fälle). Bei weiteren 6,03 Prozent (203 Fälle) liegt ein Verdacht auf die Delta-Variante vor.

Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen bei der Sieben-Tage-Inzidenz unter der Schwelle von 35. Den höchsten Wert hat nach wie vor die Stadt Heilbronn mit 28,4.

Im Vergleich zum Vortag kamen am Donnerstag 85 Corona-Neuinfektionen und 11 Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung dazu. Damit sind nun 501.024 Infektionsfälle und 10.272 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus im Südwesten registriert.

Update, 1. Juli, 8 Uhr: Nachfrage nach Coronatests geht zurück

Mehr Geimpfte, Lockerungen und sinkende Infektionszahlen - die Nachfrage nach kostenlosen Corona-Schnelltests im Südwesten geht zurück.

Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) meldet dieser Tage viele Schließungen von Abstrichstellen. So haben unter anderem die Zentrale Abklärungsstelle COVID-19 Karlsruhe, die Abstrichstelle Bad Säckingen (Landkreis Waldshut) und die Abstrichstelle Offenburg (Ortenaukreis) am Mittwoch dicht gemacht.

In der Landeshauptstadt soll am Donnerstag das Testzelt auf dem Schlossplatz abgebaut werden.

Wie stark die Nachfrage nach den Tests landesweit sinkt, lässt sich nach Angaben des Sozialministeriums nicht beziffern. Insgesamt seien rund 7700 Stellen bei der Kassenärztlichen Vereinigung registriert. Wann sie nicht mehr benötigt werden, sei aktuell nicht absehbar.

"Auch bei den aktuell niedrigen Infektionszahlen werden vor allem mit Blick auf die Reiserückkehrer im Sommer und die sich ausbreitende Delta-Variante Testkapazitäten weiter benötigt", sagte ein Ministeriumssprecher.

Die Nachfrage nach kostenlosen Tests sinkt. (Symbolbild)
Die Nachfrage nach kostenlosen Tests sinkt. (Symbolbild)  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 30. Juni, 18.18 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 6,3

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist erneut gesunken. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche liegt nun bei 6,3 nach 6,6 am Vortag, wie das Landesgesundheitsamt am Mittwoch mitteilte (Stand 16 Uhr). Der Anteil der Infektionen mit der Delta-Variante stieg und liegt bei 9,99 Prozent (601 Fälle). Bei weiteren 3,69 Prozent (189 Fälle) liegt ein Verdacht auf die Delta-Variante vor.

Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen bei der Sieben-Tage-Inzidenz unter der Schwelle von 35. Den höchsten Wert hat nach wie vor die Stadt Heilbronn mit 30.

Im Vergleich zum Vortag kamen am Mittwoch 137 Corona-Neuinfektionen und 18 Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung dazu. Damit sind nun 500.939 Infektionsfälle und 10.261 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus im Südwesten registriert.

Update, 30. Juni, 18.09 Uhr: Impfangebot für Studierende: Modellprojekt startet in Stuttgart

Nun sind Studenten an der Reihe: Mit dem Start eines Modellprojekts für die Hochschulen in Stuttgart und speziellen Impfangeboten möchte Baden-Württemberg gezielt Studierende impfen. Am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart stehen von diesem Samstag (3. Juli) die ersten von rund 6000 Dosen Impfstoff dafür bereit.

"Es ist sehr wichtig, dass möglichst viele Studierende jetzt im Sommer geimpft werden", sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (56, Grüne) am Mittwoch in Stuttgart. Nur so könne im Wintersemester möglichst ein regulärer Studienbetrieb vor allem in Präsenz stattfindet. Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne) sagte: "Mit dem Modellprojekt wollen wir einen ersten Beitrag für ein sicheres Hochschulleben leisten."

Die Studierenden sollen laut Mitteilung in den nächsten Tagen von den Hochschulen angeschrieben werden. Sie erhalten einen Link zur Anmeldung.

Update, 30. Juni, 17.43 Uhr: Lockerungen für Krankenhäuser und Pflegeheime ab Donnerstag

Wegen der sinkenden Infektionszahlen lockert das Gesundheitsministerium nun auch in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen die Corona-Beschränkungen. Ab Donnerstag entfällt in Stadt- und Landkreisen bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von höchstens 10 die Testpflicht für Besucherinnen und Besucher in Pflegeheimen und Behindertenwohneinrichtungen, wie das Ministerium am Mittwoch mitteilte.

Auch die Beschränkungen bei der Besucheranzahl werden bei einem Wert unter 10 aufgehoben. Die Bewohner dürfen also genauso viele Menschen treffen wie alle anderen Menschen im Südwesten. In Regionen mit der Inzidenzstufe 1 - also mit einer anhaltend stabilen Inzidenz von unter 10 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen - sind Treffen von 25 Menschen aus beliebig vielen Haushalten erlaubt.

Auch in Krankenhäusern in Regionen mit der Inzidenzstufe 1 müssen Besucherinnen und Besucher keinen negativen Corona-Test mehr vorweisen. Zuletzt lagen 38 der 44 Land- und Stadtkreise in Baden-Württemberg bei einer 7-Tage-Inzidenz von unter 10.

Update, 30. Juni, 16.57 Uhr: Keine Entschädigung nach Dienstreise in Risikogebiet für Firma

Wer seine Mitarbeiter nach einer Dienstreise in ein Corona-Risikogebiet in der folgenden Quarantäne den Lohn fortzahlt, kann sich das Geld nicht vom Land zurückholen. Das Karlsruher Verwaltungsgericht wies in einem am Mittwoch veröffentlichten Urteil die Klage eines Maschinenbauunternehmens ab. Damit sei erstmals eine Klage auf Entschädigung nach dem Infektionsschutzgesetz entschieden worden, hieß es in der Mitteilung.

Die Firma hatte einen Servicemonteur zur Behebung eines Maschinenausfalls zu einem Kunden nach Österreich geschickt, das zu dem Zeitpunkt Corona-Risikogebiet war. Nach seiner Rückkehr musste der Mann in eine 14-tägige häusliche Quarantäne. In der Zeit zahlte das Unternehmen den Lohn weiter. Das Geld wollte die Firma vom Land zurückerstattet bekommen.

Laut Gericht wurde der Arbeitsausfall durch eine unternehmerische Entscheidung verursacht. Die Absonderung nach der Dienstreise sei vorhersehbar gewesen. Somit sei kein Verdienstausfall entstanden, der nach dem Infektionsschutzgesetz erstattet werden könne. Der Monteur habe vielmehr eine Lohnfortzahlung erhalten, zu der das Unternehmen auch arbeitsrechtlich verpflichtet gewesen sei. Die Dienstreise sei zudem vermeidbar gewesen, da es sich bei dem Maschinenschaden nicht um ein außergewöhnliches Ereignis gehandelt habe. Das Urteil (9 K 67/21) ist noch nicht rechtskräftig.

Update, 29. Juni, 17.46 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten liegt bei 6,6

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist erneut gesunken. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche liegt nun bei 6,6 nach 6,8 am Vortag, wie das Landesgesundheitsamt am Dienstag mitteilte (Stand: 16 Uhr). Der Anteil der Infektionen mit der Delta-Variante liegt bei 8,99 Prozent. Bei weiteren 3,1 Prozent liegt ein Verdacht auf die Delta-Variante vor.

Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen bei der Sieben-Tage-Inzidenz unter der Schwelle von 35. Den höchsten Wert hat nach wie vor die Stadt Heilbronn mit 30,8.

Im Vergleich zum Vortag kamen am Dienstag 145 Corona-Neuinfektionen und 8 Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung dazu. Damit sind nun
500.802 Infektionsfälle und 10.243 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus im Südwesten registriert.

Update, 29. Juni, 12.11 Uhr: Weniger Einschränkungen im Sportunterricht

Die Lockerungen der Corona-Regeln sorgen auch im Schulbetrieb für Erleichterungen. So darf bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 seit dieser Woche Sportunterricht an allen Schularten ohne Einschränkungen stattfinden, wie das Kultusministerium mitteilte.

Zwischen 50 und 100 ist der Sport an der Schule zumindest im Freien ohne Einschränkungen möglich. Bislang durfte nach Angaben eines Sprechers zwischen 35 und 50 nur kontaktarmer Sport in Hallen stattfinden.

Auch das förmliche Abstandsgebot von 1,5 Metern in den Schulmensen gilt nicht mehr. Für schulische Veranstaltungen wie Abibälle gelten ab sofort die allgemeinen Regeln für Veranstaltungen.

Schüler eines Gymnasiums beim Sportunterricht. (Symbolbild)
Schüler eines Gymnasiums beim Sportunterricht. (Symbolbild)  © Thomas Frey/dpa

Update, 28. Juni, 17.17 Uhr: 50 neue Infektionen

Dem Landesgesundheitsamt wurden am Montag 50 neue Infektionen gemeldet. Damit steigt die Zahl der Infizierten auf 500.657. Davon sind bereits 487.613 wieder genesen.

Auch wurden neun weitere Todesfälle gemeldet. Insgesamt sind bislang 10.235 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Die 7-Tage-Inzidenz sank auf 6,8. Am Vortag lag sie bei 7,2.

Am Montag wurden 50 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Montag wurden 50 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 28. Juni, 15.15 Uhr: Bundeswehr beendet Corona-Einsatz in Stuttgart

Durch die sinkende Corona-Inzidenz kann das Gesundheitsamt in Stuttgart die Infektionsketten wieder mit eigenem Personal nachverfolgen, heißt es am Montag aus dem Rathaus. "Die Amtshilfe durch die Bundeswehr ist damit vorerst nicht mehr nötig."

Stuttgarts OB Frank Nopper (CDU) verabschiedet die Soldaten deshalb am Mittwoch, 9.30 Uhr, am Panoramafenster des Rathauses.

Update, 28. Juni, 13.36 Uhr: Heidelberger Uni-Rektor fordert Impfangebote für Studierende

Der Heidelberger Universitätsrektor Bernhard Eitel (61) hat die Landesregierung aufgefordert, Studierenden Impfangebote zu machen. Ziel sei, im Wintersemester in eine verantwortungsvolle, aber weitreichende Präsenz in Forschung und Lehre zurückzukehren, sagt er der Rhein-Neckar-Zeitung. Ein entsprechendes Schreiben der Landesrektorenkonferenz sei bereits an die Landesregierung ergangen. "Bislang haben wir aber auch darauf wenig Resonanz erfahren."

Viele Studierende hätten an ihren Studienorten keine Hausärzte und seien deshalb auf Impfaktionen der Städte oder öffentliche Impfzentren angewiesen. Weniger ausgelastete Impfzentren könnten als Impfstraßen für die Studierenden eingerichtet werden.

"Während Schüler auf dem Radar sind, werden Studierende und die Hochschulen weitgehend ignoriert", sagte Eitel. Die jungen Menschen bräuchten Gewissheit, dass sie im Wintersemester komplett geimpft sein können. "Und sie haben auch einen fairen Anspruch darauf, etwas mehr Lebensqualität im täglichen Miteinander über den Sommer zu erhalten", sagte er dem Blatt.

Eitel verlange auch Klarheit darüber, ob für die Hochschulen die Abstandsregel von 1,5 Meter weiter gelten werde. Wenn diese Norm nicht falle, dann sei keine Rückkehr zur Präsenz möglich. Es seien dafür nicht genügend große Säle vorhanden.

Eitel warnte vor den Folgen: "Zwei Jahrgänge Studierende drohen uns verloren zu gehen, von mangelnden internationalen Perspektiven oder psychischen Schäden in einem der wichtigsten Lebensabschnitte, in dem Weichenstellungen für das ganze Leben getroffen werden, gar nicht zu sprechen."

Bernhard Eitel (61), Rektor der Universität Heidelberg, fordert Impfangebote für Studierende.
Bernhard Eitel (61), Rektor der Universität Heidelberg, fordert Impfangebote für Studierende.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 28. Juni, 11.24 Uhr: Hauk hofft auf weiteren Trend zu Bio-Produkten auch nach Corona

Die Bio-Ernährung hat in der Corona-Pandemie nach Einschätzung von Landesagrarminister Peter Hauk (60, CDU) viele weitere Fans gewonnen. "Ich hoffe, dass viele den Zugang zu Bio- und zu regionalen Produkten gefunden haben und dabei auch bleiben", sagte der CDU-Politiker am Montag in Stuttgart. Der Minister kündigte eine Marketingkampagne an, mit der das Land den Trend der vergangenen eineinhalb Jahre aufgreifen möchte.

Nach Angaben des Ministers haben während der Corona-Krise auch in Baden-Württemberg deutlich mehr Menschen selber und zu Hause gekocht - auf den Tisch kam dabei verstärkt ökologisch produzierte Ware. "Den Trend gab es und er hält auch an", sagte Hauk.

Trotz des bundesweiten Anstiegs um 22 Prozent und eines Rekordumsatzes im Jahr 2020 haben Qualität und Sicherheit von Bio-Lebensmitteln allerdings nicht gelitten, wie aus dem neuen Ökomonitoring-Bericht hervorgeht. "Wo Bio draufsteht, ist in den allermeisten Fällen auch Bio drin."

Für den Bericht haben die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Baden-Württembergs (CVUAs) 2020 rund 580 Öko-Produkte untersucht, von Obst und Gemüse bis hin zu Käse, Eiern und Grünkern. "Wie in den Vorjahren gab es Einzelfälle, in welchen weitere Recherchen erforderlich waren", sagte Hauk.

So habe es in 9 von untersuchten 343 Öko-Produkten bei Untersuchungen auf Pestizid-Rückstände eine irreführende Öko-Kennzeichnung gegeben, da erhöhte Rückstandsgehalte gefunden wurden. Bei Eiern aus ökologischer Erzeugung gab es keine Beanstandung. «Auch der Bio-Milch können die Menschen vertrauen», sagte Hauk. "Alle 42 entsprechend ausgelobten Proben waren, wie in den Vorjahren, unauffällig."

Nach Angaben des Verbraucherministeriums ist das Monitoring bundesweit einzigartig.

Agrarminister Peter Hauk (60, CDU) bei der Eröffnung der Landesgartenschau.
Agrarminister Peter Hauk (60, CDU) bei der Eröffnung der Landesgartenschau.  © Felix Kästle/dpa

Update, 27. Juni, 17.15 Uhr: Inzidenz sinkt leicht

Am Sonntag wurden dem Landesgesundheitsamt 32 neue Infektionen gemeldet. Damit steigt die Zahl der Infizierten auf 500.607. Davon sind bereits 487.425 wieder genesen.

Auch wurden vier weitere Todesfälle gemeldet. Insgesamt sind bislang 10.226 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Die 7-Tage-Inzidenz sank auf 7,2. Am Vortag lag sie bei 7,9.

Am Sonntag wurden 32 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Sonntag wurden 32 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 26. Juni, 16.58 Uhr: 93 neue Infektionen gemeldet

Die 7-Tage-Inzidenz ist in Baden-Württemberg am Samstag auf 7,3 gesunken. Am Vortag lag sie laut Landesgesundheitsamt noch bei 7,9.

Nach Angaben des Amtes wurden 93 neue Infektionen gemeldet. Damit steigt die Zahl der Infizierten auf 500.575. Davon sind bereits 487.127 wieder genesen.

Auch wurde am Samstag ein weiterer Todesfall gemeldet. Insgesamt sind bislang 10.222 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Am Samstag wurden 93 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Samstag wurden 93 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 26. Juni, 8.31 Uhr: Inzidenz sinkt leicht, auch Delta-Anteil geht etwas zurück

Der Trend bei den Corona-Fallzahlen im Südwesten kennt weiterhin nur eine Richtung. Auch am Freitag ist die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche leicht gesunken. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bei 7,9 nach 8,2 am Vortag, wie das Landesgesundheitsamt am Freitag mitteilte (Stand: 16 Uhr). Vor einer Woche hatte sie bei 14,0 gelegen.

Der Anteil der Delta-Variante an allen Infektionsfällen der vergangenen 14 Tage ging ebenfalls sehr leicht zurück von 6,49 auf 6,16 Prozent. Bei weiteren 3,58 Prozent liegt allerdings ein Delta-Verdacht vor. Insgesamt haben sich in Baden-Württemberg bislang 464 Menschen mit dieser als besonders ansteckend geltenden Variante infiziert.

Im Vergleich zum Vortag kamen am Freitag 151 Corona-Neuinfektionen und 26 Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung dazu. Damit sind nun 500.482 Infektionsfälle und 10.221 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus im Südwesten registriert.

Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen bei der Sieben-Tage-Inzidenz unter der Schwelle von 35. Den höchsten Wert weist nach wie vor die Stadt Heilbronn mit einer steigenden Inzidenz von jetzt 27,6 auf. Der niedrigste Wert wurde im Landkreis Freudenstadt mit 0,8 erreicht. Neun Stadt- und Landkreise liegen über einer Inzidenz von 10.

Mindestens einmal geimpft waren am Freitag (Stand: 8 Uhr) 52,5 Prozent der Menschen in Baden-Württemberg. 33,3 Prozent gelten nach Angaben des Robert Koch-Instituts als vollständig geimpft.

Update, 25. Juni, 8.36 Uhr: Weitere Corona-Finanzhilfe für Dienstleistungsbranche startet

Unter der Corona-Krise leidende Unternehmen aus der Dienstleistungsbranche können weitere finanzielle Hilfe vom Land bekommen. Sie können ab sofort Anträge für den sogenannten Tilgungszuschuss II stellen, wie Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) ankündigte. Das Geld soll dazu dienen, Raten für Kredite oder für Mietkauf- und Leasingverträge aus dem ersten Halbjahr 2021 zu bezahlen.

"Die Corona-Pandemie trifft viele Dienstleistungsbetriebe besonders hart", sagte Hoffmeister-Kraut. "Durch die langen und teils fortdauernden Schließungen stehen viele Betriebe mittlerweile mit dem Rücken zur Wand." Hinzu kämen fehlende Planungssicherheit sowie für den Neustart notwendige Investitionen.

Im Vergleich zur ersten Auflage wurde das Programm deutlich erweitert. So werden nun deutlich mehr Branchen gefördert, unter anderem aus dem Sport- und Freizeitbereich. Außerdem wurde der Fördersatz von 40 auf 50 Prozent erhöht und der Maximalbetrag auf 300.000 Euro verdoppelt. Insgesamt stehen den Angaben zufolge rund 37,6 Millionen Euro zur Verfügung.

Laut Hoffmeister-Kraut schließt das Land mit dem Tilgungszuschuss eine Lücke im Überbrückungshilfe-Programm des Bundes. Die Frist, um Anträge zu stellen, läuft bis Ende August.

Update, 24. Juni, 19.43 Uhr: Inzidenz sinkt weiter, Delta-Variante nimmt zu

Der Trend bei den Corona-Fallzahlen im Südwesten zeigt weiterhin nach unten. Allerdings breitet sich die als besorgniserregend geltende sogenannte Delta-Variante weiter im Land aus. Am Donnerstag lag die Zahl der neuen Infektionsfälle pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche bei 8,2, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte (Stand: 16 Uhr). Am Vortag hatte die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 9,1 gelegen, vor einer Woche bei 15,6. Der Anteil der Delta-Variante an allen Infektionsfällen der vergangenen 14 Tage stieg auf 6,49 Prozent. Bei weiteren 2,78 Prozent liegt ein Delta-Verdacht vor.

113 Corona-Neuinfektionen und 10 Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung kamen im Vergleich zum Vortag dazu. Damit wurden nun 500.331 Infektionsfälle und 10.195 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus im Südwesten registriert.

Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen weiterhin unter der Schwelle von 35 bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz. Den höchsten Wert weist weiterhin die Stadt Heilbronn mit einer Inzidenz von jetzt 21,3 auf. Der niedrigste Wert wurde im Landkreis Freudenstadt mit 0,8 erreicht.

Mindestens einmal geimpft waren am Donnerstag (Stand: 8 Uhr) 51,8 Prozent der Menschen in Baden-Württemberg. 32,6 Prozent gelten nach Angaben des Robert Koch-Instituts als vollständig geimpft.

Update, 24. Juni, 6.30 Uhr: Rettungsschirm für Start-ups wird verlängert

Der Corona-Rettungsschirm des Landes für krisengeschüttelte Start-ups wird noch einmal verlängert.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums läuft das Programm nun bis Ende September und wird um 6 auf nun 36 Millionen Euro aufgestockt. Das habe die grün-schwarze Landesregierung in dieser Woche beschlossen.

"Start-ups sind durch die Corona-Pandemie weiterhin in einer sehr schwierigen Lage", sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (48, CDU). "Industriepartner und private Investoren halten sich bislang mit neuen Start-up-Kooperationen und Investments zurück, was in der Folge das Aus für viele Gründerinnen und Gründer bedeuten kann."

Das gelte bei weitem nicht nur für besonders hart getroffene Branchen wie die Gastronomie oder den Tourismus.

Das Programm "Start-up BW Pro-Tect" soll den Angaben zufolge helfen, die Zeit bis zur nächsten Finanzierungsrunde zu überbrücken. Es war vor rund einem Jahr ins Leben gerufen worden. Gründer können darüber bis zu 200.000 Euro bekommen, in Ausnahmefällen auch bis zu 400.000.

Bisher haben laut Ministerium mehr als 140 Start-ups eine solche Unterstützung erhalten. Aus Landesmitteln wurden 25 Millionen Euro bewilligt. Hinzu kamen weitere fünf Millionen von privaten Co-Investoren.

Das Programm wird nun bis Ende September verlängert - und um 6 auf nun 36 Millionen Euro aufgestockt. (Symbolbild)
Das Programm wird nun bis Ende September verlängert - und um 6 auf nun 36 Millionen Euro aufgestockt. (Symbolbild)  © Monika Skolimowska/ZB/dpa

Update, 23. Juni, 17.53 Uhr: Fallzahlen sinken weiter, Anstieg bei Delta-Variante!

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist weiter leicht gesunken. So lag die Zahl der neuen Infektionsfälle pro 100.000 Einwohner in einer Woche am Mittwoch (Stand: 16 Uhr) bei 9,1 nach 10,4 am Vortag, wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart am Mittwoch mitteilte.

309 Corona-Neuinfektionen und 10 Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung kamen im Vergleich zum Vortag dazu. Damit wurden nun 500.218 Infektionsfälle und 10.185 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus im Südwesten registriert.

Die als besorgniserregend geltende sogenannte Delta-Variante breitet sich weiter aus. Ihr Anteil an allen Infektionsfällen der vergangenen 14 Tage beträgt inzwischen 5,35 Prozent. In 1,98 Prozent der Fälle handelt es sich demnach um eine mögliche Delta-Variante. Am Vortag hatte der Delta-Anteil noch bei 5,04 Prozent und 1,74 Prozent für mögliche Delta-Varianten gelegen.

Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen weiterhin unter der Schwelle von 35 bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz. Den höchsten Wert weist die Stadt Heilbronn auf mit einer Inzidenz von 20,5. Der niedrigste Wert wurde zuletzt im Hohenlohekreis mit 1,8 verzeichnet.

In Baden-Württemberg waren am Mittwoch (Stand: 8 Uhr) 51,2 Prozent der Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft, 31,6 Prozent gelten nach Angaben des Robert Koch-Instituts als vollständig geimpft.

Update, 23. Juni, 10.55 Uhr: Mediziner hält Verzicht auf Masken in Schulen für Fehler

Der teilweise Verzicht auf die Maskenpflicht in Schulen ist nach Ansicht des Stuttgarter Labormediziners und Chefarztes Matthias Orth ein Fehler gewesen.

Da der Anteil der sogenannten Delta-Variante an Coronavirus-Infektionen in Baden-Württemberg weiter steige, sei eine Mund-Nasen-Bedeckung weiterhin ein wenig aufwendiger Schutz. "Die Maskenpflicht stört die meisten Menschen wenig und ist ziemlich effektiv", sagte Orth dem SWR in einem Interview (Mittwoch). "Wir haben wenig Aufwand und einen guten Nutzen. Für mich ist es unverständlich, darauf zu verzichten."

Dort, wo das Tragen einer Maske eine Ansteckung verhindern könne, solle sie getragen werden, sagte das Vorstandsmitglied im Berufsverband Deutscher Laborärzte. Orth ist zudem Ärztlicher Direktor des Instituts für Laboratoriumsmedizin am Marienhospital in Stuttgart.

Schülerinnen und Schüler können seit dem vergangenen Montag in Baden-Württemberg teilweise auf eine Maske verzichten. Liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in einer Region unter 35 und gibt es zwei Wochen an der Schule keinen Corona-Fall, wird die Maskenpflicht nicht nur im Freien und somit auch auf Schulhöfen aufgehoben, sondern auch in Klassenräumen.

Außerhalb der Unterrichtsräume, also zum Beispiel auf Fluren, müssen Schüler und Lehrer aber weiterhin Masken tragen. Alle 44 Regionen im Südwesten liegen derzeit (Stand: Dienstagnachmittag) nach Angaben des Landesgesundheitsamtes (LGA) unter der 35er-Marke.

Die Bildungsgewerkschaft GEW hält die Aufhebung der Maskenpflicht in den Klassenräumen ebenfalls für voreilig und gefährlich. Steigen die Infektionszahlen wieder, will die Landesregierung sie an Schulen allerdings auch erneut einführen.

"Wenn der Abschwung gebrochen ist, müssen wir wahrscheinlich speziell bei der Maskenpflicht in Schulen das wieder ändern", hatte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart angekündigt.

Für den Stuttgarter Labormediziner und Chefarzt Matthias Orth ist der teilweise Verzicht auf die Maskenpflicht in Schulen ein Fehler gewesen. (Archiv)
Für den Stuttgarter Labormediziner und Chefarzt Matthias Orth ist der teilweise Verzicht auf die Maskenpflicht in Schulen ein Fehler gewesen. (Archiv)  © DGKL/Dt. Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin/dpa

Update, 22. Juni, 18.08 Uhr: Inzidenz nur noch bei 10,4

Die 7-Tage-Inzidenz ist in Baden-Württemberg am Dienstag auf 10,4 gesunken. Am Vortag lag sie laut Landesgesundheitsamt noch bei 12,0.

Nach Angaben des Amtes wurden 160 neue Infektionen gemeldet. Damit steigt die Zahl der Infizierten auf 499.909. Davon sind bereits 485.238 wieder genesen.

Auch wurden am Dienstag fünf weitere Todesfälle gemeldet. Insgesamt sind bislang 10.175 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Am Dienstag wurden 160 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Dienstag wurden 160 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Kay Nietfeld/dp

Update, 22. Juni, 12.14 Uhr: Land unterstützt Unikliniken mit 100 Millionen Euro

Das Land unterstützt die vier Universitätskliniken des Landes in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm wegen der Corona-Krise mit einer weiteren Finanzspritze. Für das Jahr 2020 werde ein Zuschuss in Höhe von rund 100 Millionen Euro gewährt, wie das Wissenschaftsministerium am Dienstag mitteilte.

Damit sollen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie gemindert sowie der Betrieb der vier Häuser sichergestellt werden. Im April und Juni 2020 hatten die Kliniken bereits einen Zuschuss zur Pandemiebewältigung in Höhe von 77 Millionen Euro erhalten.

"Wir wollen sicherstellen, dass die Universitätskliniken weiterhin ihren grundlegenden Beitrag zur Gesundheitsversorgung und aktuell in der Pandemiebewältigung leisten können", sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (56, Grüne) in Stuttgart. Mit über 26.000 Vollzeitbeschäftigten gehörten die Unikliniken zu den wichtigsten Arbeitgebern im Land.

Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (56, Grüne).
Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (56, Grüne).  © Uwe Anspach/dpa

Update, 21. Juni, 20.37 Uhr: Indische Variante breitet sich rasant aus

Die indische Variante des Coronavirus breitet sich im Südwesten rasant aus - allerdings auf geringem Niveau.

Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes vom Montag lag die Zahl dieser Variante (Stand 21. Juni, 16 Uhr) bei 368. In den vergangenen zwei Wochen belief sich ihr Anteil an allen gefährlichen Varianten auf 6,73 Prozent. In der ersten und zweiten Juni-Woche hatte sich der Prozentsatz noch auf 2,74 Prozent belaufen.

Die Steigerung fiel - auch wegen des Basiseffektes - mit 146 Prozent sehr deutlich aus. Darin sind noch nicht einmal Zahlen enthalten, die nicht ganz sicher der Delta-Variante zugeordnet werden können.

Auch die in Brasilien entdeckte Gamma-Variante steigt, aber langsamer als die Delta-Version. Rückläufig sind die in Großbritannien und Südafrika entdeckten Varianten; die britische Variante des Virus ist mit 133.033 seit Dezember 2020 aber unter den besorgniserregenden Mutationen mit weitem Abstand vorherrschend.

Update, 21. Juni, 18.10 Uhr: Inzidenz sinkt auf 12,0

In Baden-Württemberg ist die 7-Tage-Inzidenz auf 12,0 gesunken.

Dem Amt wurden demnach 64 neue Infektionen gemeldet. Somit steigt die Zahl der Infizierten auf 499.749. Davon sind 484.848 bereits wieder genesen.

Auch wurden am Montag neun weitere Todesfälle gemeldet, Damit sind bislang 10.170 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Am Montag wurden 64 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Montag wurden 64 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 20. Juni, 20.47 Uhr: Rückgang der Corona-Neuinfektionen hat sich verlangsamt

Der Rückgang der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg hat sich verlangsamt. Die Sieben-Tage-Inzidenz blieb am Sonntag im Südwesten fast unverändert. Sie lag bei 12,6 nach 12,7 am Samstag, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Die Tage zuvor war die Inzidenz stärker gefallen, am Freitag lag der Wert noch bei 14, am Donnerstag bei 15,6.

Alle 44 baden-württembergischen Stadt- und Landkreise liegen seit Samstag unter der politisch relevanten Inzidenz-Marke von 35. Gleichzeitig steigt der Behörde zufolge der Anteil der Infektionen mit der besonders ansteckenden Deltavariante. In den vergangenen zwei Wochen habe ihr Anteil an den besorgniserregenden Varianten bei 6,41 Prozent gelegen.

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit Pandemie-Beginn stieg um 70 auf 499.685. Zwei weitere Menschen starben an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit; die Zahl der Toten stieg damit auf 10.161. Als genesen gelten 484.482 Menschen (plus 467).

Update, 19. Juni, 17.40 Uhr: Inzidenz sinkt auf 12,7, kein Kreis mehr über 35

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist weiter rückläufig. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden mit Stand vom Samstag (16 Uhr) noch 12,7 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Freitag hatte der Wert noch bei 14 gelegen, am Donnerstag bei 15,6. Alle 44 baden-württembergischen Stadt- und Landkreise liegen nun unter der politisch relevanten Inzidenz-Marke von 35.

Gleichzeitig steigt der Behörde zufolge der Anteil der Infektionen mit der besonders ansteckenden Deltavariante: In den vergangenen zwei Wochen habe ihr Anteil an den besorgniserregenden Varianten bereits bei 6,51 Prozent gelegen.

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit Pandemie-Beginn stieg um 153 auf 499.615. Zwei weitere Menschen starben an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit; die Zahl der Toten stieg damit auf 10.159. Als genesen gelten 484.015 Menschen (plus 500).

Update, 18. Juni, 17.37 Uhr: Inzidenz im Land sinkt auf 14

In Baden-Württemberg ist die 7-Tage-Inzidenz erneut gesunken. Laut Landesgesundheitsamt beträgt sie am Freitag 14,0 (Stand: 16 Uhr). Am Tag zuvor lag der Wert noch bei 15,6.

Dem Amt wurden demnach 146 neue Infektionen gemeldet. Somit steigt die Zahl der Infizierten auf 499.462. Davon sind 483.515 bereits wieder genesen.

Auch wurden am Freitag 12 weitere Todesfälle gemeldet, Damit sind bislang 10.157 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

In Baden-Württemberg ist die 7-Tage-Inzidenz am Freitag auf 14,0 gesunken. (Symbolbild)
In Baden-Württemberg ist die 7-Tage-Inzidenz am Freitag auf 14,0 gesunken. (Symbolbild)  © boumenjapet/123rf

Update, 18. Juni, 10.53 Uhr: Land stellt 900.000 Euro für Schwimmkurse zur Verfügung

Nach Schätzungen der baden-württembergischen Schwimmverbände haben etwa 100.000 Kinder seit Beginn der Corona-Pandemie nicht oder nicht sicher schwimmen gelernt. Mit Zuschüssen für Schwimmkurse will das Sportministerium nun gegensteuern: Das neu aufgelegte "Corona bedingte Sofortprogramm zur Verbesserung der Schwimmfähigkeit" habe ein Volumen von 900.000 Euro, teilte Sportministerin Theresa Schopper (Grüne) am Freitag mit.

Partner seien die Schwimmverbände und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). "Auch unsere Kleinsten durften aufgrund der Pandemie lange nicht in die Bäder. Deshalb war es für viele schlicht nicht möglich, sicher Schwimmen zu lernen oder sich gut ans Wasser zu gewöhnen", sagt Schopper laut Mitteilung.

Anträge für das Förderprogramm können dem Ministerium zufolge Schwimmvereine, DLRG-Ortsgruppen sowie private Anbieter mit Sitz in Baden-Württemberg von 21. Juni an stellen. Das Programm ist demnach befristet und endet am 30. November.

Gefördert würden Anfängerkurse mit einer Gruppengröße von mindestens sechs bis maximal elf Kindern bis zu einem Alter von einschließlich 13 Jahren, hieß es.

Rund 100.00 Kinder haben während der Pandemie nicht schwimmen gelernt.
Rund 100.00 Kinder haben während der Pandemie nicht schwimmen gelernt.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 17. Juni, 18.45 Uhr: Inzidenz fällt auf 15,6

In Baden-Württemberg ist die 7-Tage-Inzidenz erneut gesunken. Laut Landesgesundheitsamt beträgt sie 15,6. Am Tag zuvor lag der Wert noch bei 16,8.

Dem Amt wurden demnach 181 neue Infektionen gemeldet. Somit steigt die Zahl der Infizierten auf 499.316. Davon sind 482.964 bereits wieder genesen.

Auch wurden am Donnerstag 9 weitere Todesfälle gemeldet, Damit sind bislang 10.145 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Am Donnerstag wurden 181 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Donnerstag wurden 181 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 17. Juni, 6.03 Uhr: Alle Kreise im Südwesten unter 50er-Inzidenz

Erstmals seit Monaten liegt die Corona-Inzidenz in allen 44 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg wieder unter der Marke von 50. Im landesweiten Schnitt ist rechnerisch sogar nur bei 16,8 Menschen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden, wie das Landesgesundheitsamt am Mittwoch (Stand: 16 Uhr) mitteilte. Am Tag vorher hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 18,8 gelegen.

Zuletzt hatten alle Stadt- und Landkreise im Südwesten am 6. Oktober unter der 50er-Marke gelegen. Einen Tag später wurde der Wert im Landkreis Esslingen überschritten. In den Wochen danach über Herbst und Winter stiegen die Zahlen Schritt für Schritt überall an.

Am niedrigsten war der Wert nach den Daten vom Mittwoch in der Stadt Karlsruhe mit 4,5, am höchsten in der Stadt Heilbronn mit 45,0. Ansonsten liegt nur noch der Landkreis Tuttlingen (43,3) über der Grenze von 35, die für Öffnungsschritte wichtig ist.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen im Südwesten seit Beginn der Pandemie stieg den Angaben zufolge auf 499.135 (plus 288). 10.136 Menschen sind inzwischen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Das waren 23 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 482.228 Infizierte (plus 704).

5.353.731 Menschen in Baden-Württemberg sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts mittlerweile einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Das sind den Daten zufolge 48,2 Prozent der Bevölkerung. Der Bundesschnitt liegt mit 48,9 Prozent etwas höher. Als vollständig geimpft gelten 3.000.609 Menschen oder 27,0 Prozent im Südwesten (bundesweit: 27,6). Beim Impfstoff von Johnson & Johnson reicht eine Dosis. Bei allen anderen Vakzinen sind zwei Spritzen nötig.

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 138.794 Fälle mit Hinweisen auf "besorgniserregende Varianten" übermittelt. Als solche gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben, wie sie beispielsweise in Großbritannien (B.1.1.7/Alpha) und Südafrika (B.1.351/Beta) entdeckt worden waren. Mit einem Anteil von 94 Prozent in den vergangenen zwei Wochen dominiert der Typ Alpha zwar. Die als hoch ansteckend geltende Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt wurde, breitet sich hierzulande aber aus.

12,8 Prozent der 2375 betreibbaren Intensivbetten sind der Mitteilung nach im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden aber nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für Menschen mit anderen gravierenden Erkrankungen.

Update, 16. Juni, 15.58 Uhr: Baden-Württemberg-Tag steigt mit Maskenpflicht und Besucherlimit

Wer zum diesjährigen Baden-Württemberg-Tag an den Bodensee fahren will, muss sich vorab anmelden und beim Besuch eine Maske tragen. Wie die Stadt Radolfzell am Mittwoch mitteilte, dürfen bei der Auftaktveranstaltung der Heimattage Baden-Württemberg am 3. und 4. Juli nach derzeitigem Stand insgesamt höchstens etwa 8500 Besucher auf das Gelände. Gäste müssen deshalb vorab online eine kostenlose Zeitkarte buchen.

Gemäß der aktuellen Corona-Regeln gelte vor Ort zudem eine Maskenpflicht, sagte eine Sprecherin. "Das kann sich bis Juli aber noch ändern." Besucher sollten sich deshalb im Internet über die geltenden Regeln informieren.

Der Baden-Württemberg-Tag war coronabedingt von Anfang Mai auf das erste Juli-Wochenende verschoben worden. Jeweils von 11 bis 18 Uhr stellen sich dort in mehr als 40 Zelten Firmen, Verbände und Vereine aus den Bereichen Wirtschaft, Tourismus, Kultur und Umwelt vor. Zudem sind Konzerte und ein verkaufsoffener Sonntag geplant.

Update, 16. Juni, 14.42 Uhr: Delta-Variante breitet sich in Baden-Württemberg aus

Die als hoch ansteckend geltende Delta-Variante des Coronavirus breitet sich in Baden-Württemberg aus. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes in Stuttgart gab es in den vergangenen zwei Wochen einen leichten Anstieg der Delta-Variante. Aktuell habe sie einen Anteil an den besorgniserregenden Virus-Varianten von 2,73 Prozent, teilte Gottfried Roller, Leiter des Landesgesundheitsamtes, am Mittwoch mit.

"Das ist noch moderat, jedoch gehen wir derzeit davon aus, dass der Anteil noch steigen wird", fügte er auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hinzu. Deshalb sei es auch weiterhin wichtig, sich an die geltenden Corona-Regeln zu halten.

Im Zusammenhang mit der Delta-Variante wurde außerdem bekannt, dass sich seit Dienstag alle etwa 150 Kinder sowie 45 Mitarbeiter einer Kita in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) in Quarantäne begeben haben. Wie eine Sprecherin des Landkreises auf Anfrage mitteilte, waren zwei Gruppen der Kita nach ersten positiven Tests bereits seit 7. Juni in Quarantäne. Weil zunächst unklar war, ob womöglich Infektionen mit der Delta-Variante vorliegen, seien damals die Mädchen und Jungen sowie einige ihrer Familienmitglieder in Quarantäne gegangen.

Nachdem inzwischen ein Verdacht auf die Delta-Variante vorliegt und weitere Corona-Infektionen in dem Kinderhaus festgestellt wurden, beschlossen Gesundheitsamt und Stadt, für alle Kinder und Mitarbeiter Quarantäne anzuordnen. Es könne auch bei den jüngsten Fällen nicht ausgeschlossen werden, dass es sich bei den Infektionen um die Delta-Variante handele, sagte die Sprecherin des Landkreises. Ein Ergebnis der sogenannten Sequenzierung lag zunächst nicht vor. Zuvor hatte der SWR über die Fälle in dem Kinderhaus darüber berichtet.

Die Delta-Variante breitet sich in Baden-Württemberg aus.
Die Delta-Variante breitet sich in Baden-Württemberg aus.  © Oliver Berg/dpa

Update, 16. Juni, 13.10 Uhr: Wintersaison war fast Totalausfall für Orte in Baden-Württemberg

Kein Wintersport, keine Kurgäste und keine Schneewanderer - wegen der Corona-Pandemie und der Auflagen war die Wintersaison in Baden-Württemberg fast ein Totalausfall. Das ist zwar keine Überraschung mehr, nun zeigen es die Erhebungen des Statistischen Landesamtes aber schwarz auf weiß.

Demnach schließt die Saison nach vorläufigen Zahlen mit 1,5 Millionen Ankünften und 6,6 Millionen Übernachtungen zwischen November und April ab - das entspricht einem Minus von 77,7 Prozent bei den Anreisen und 60,6 Prozent bei den Übernachtungen im Vergleich zur vorherigen Saison. Auch sie war schon teilweise durch die Pandemie beeinträchtigt.

Noch deutlicher wird der Einbruch beim Vergleich mit dem letzten Winter "vor Corona" in der Saison 2018/2019: Damals lag die Zahl der Ankünfte um 83,8 Prozent über den am Mittwoch veröffentlichten Daten, die der Übernachtungen um 70,3 Prozent höher. Ein Tiefstand sei vor allem bei den Gästen aus dem Ausland erreicht worden, hieß es. In der abgelaufenen Wintersaison kamen demnach nur rund 130 000 Gäste aus dem Ausland (8,8 Prozent der Gesamtzahl) und buchten knapp 650 000 Übernachtungen (9,7 Prozent). Die meisten Touristen reisten aus Polen an und nicht wie sonst aus der Schweiz.

Bis zur Corona-Krise hatte die Südwest-Tourismusbranche mehrere Rekordjahre hintereinander verbucht. Die Zahlen kommen aber nicht überraschend, zumal Hotels und Pensionen in Baden-Württemberg im Winter pandemiebedingt weitgehend nur Besucher zu geschäftlichen und dienstlichen Zwecken empfangen durften. In die Statistik fließen Beherbergungsbetriebe mit zehn und mehr Schlafplätzen ein.

In Baden-Württemberg hängen nach Angaben des Tourismusministeriums etwa 390 000 Arbeitsplätze von dieser Branche ab. Der Tourismus erwirtschaftete demnach bis zur Pandemie einen jährlichen Umsatz von mehr als 25 Milliarden Euro.

Update, 16. Juni, 9.55 Uhr: Jeder dritte Schüler mit Lernlücken durch Pandemie

Rund jeder dritte Schüler im Südwesten hat laut eines Bildungsforschers wegen der Corona-Pandemie Lernlücken. Auf diese Größenordnung deuten demnach wissenschaftliche Erkenntnisse aus Studien hin, wenn es um sogenannte Risikoschüler geht, wie der Leiter des Instituts für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW), Günter Klein, der Südwest Presse und der Rhein-Neckar-Zeitung (Mittwoch) sagte.

Die Lernrückstände sind laut Klein aber sehr unterschiedlich auf die Schülerschaft verteilt. "Es wird Schülerinnen und Schüler geben, bei denen wir keine Rückstände feststellen", sagte der Bildungsforscher den Zeitungen. "Einige haben sogar größere Fortschritte gemacht als in "normalen" Jahren."

Am stärksten betroffen von den Lernlücken dürften nach Ansicht des Bildungsexperten jene Klassen sein, die von Mitte Dezember bis jetzt keinen Präsenzunterricht hatten. Ihnen habe über Monate die Struktur der Schule gefehlt, sagte Klein. Der Verlust alltäglicher Begegnungen mit Freunden, Mitschülern, Lehrern sei das eigentliche Drama. Das mache ihm fast noch mehr Sorgen als Lernrückstände.

Die Lernlücken sollen laut Klein nun mit empirischen Tests überprüft werden. Der Bildungsforscher geht davon aus, dass Schüler aus sozial benachteiligten Familien größere Lücken haben werden. Die Kluft zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg sei durch die Pandemie größer geworden. Das müssen aus Sicht des Bildungsforschers die nun geplanten Maßnahmen berücksichtigen.

Rund jeder dritte Schüler im Südwesten hat laut eines Bildungsforschers wegen der Corona-Pandemie Lernlücken.
Rund jeder dritte Schüler im Südwesten hat laut eines Bildungsforschers wegen der Corona-Pandemie Lernlücken.  © Marijan Murat/dpa

Update, 15. Juni, 19.15 Uhr: Zehntausende zusätzliche Impf-Dosen für Baden-Württemberg

Baden-Württemberg erhält im Juni zusätzlichen Corona-Impfstoff vom Bund und verteilt diesen auf Kreise mit geringer Impfquote.

Noch in dieser Woche sollen rund 57.000 Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca verteilt werden, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Stuttgart am Dienstag mitteilte.

Da Hausärzte nach Pfingsten nicht die vollen Kontingente des Impfstoffs von AstraZeneca abgerufen haben, die dem Land zugeständen hätten, erhalte das Land nun eine Zusatzlieferung, hieß es.

40.000 der Impfdosen sollen demnach auf die acht Stadt- und Landkreise mit der derzeit geringsten Impfquote verteilt werden. Das sind etwa die Städte Heilbronn und Pforzheim sowie etwa der Kreis Waldshut.

Update, 15. Juni, 17.15 Uhr: Inzidenz fällt unter 20!

In Baden-Württemberg ist die 7-Tage-Inzidenz erneut gesunken. Laut Landesgesundheitsamt beträgt sie 18,8. Am Tag zuvor lag der Wert noch bei 22,2.

Dem Amt wurden demnach 278 neue Infektionen gemeldet. Somit steigt die Zahl der Infizierten auf 498.847. Davon sind 481.524 bereits wieder genesen.

Auch wurden am Dienstag 17 weitere Todesfälle gemeldet, Damit sind bislang 10.113 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Am Dienstag wurden 278 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Dienstag wurden 278 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Frank Rumpenhorst/dpa

Update, 15. Juni, 16.55 Uhr: SPD-Stoch fordert Impfstoff für soziale Brennpunkte

Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Andreas Stoch (51), fordert, dass die zusätzlichen Impfstoffmengen des Bundes nun vordringlich in sozialen Brennpunkten verteilt werden.

"Ich sehe die Gefahr, dass noble Vororte weitestgehend durchgeimpft sind, das Ansteckungsrisiko in sozialen Brennpunkten aber weiterhin hoch ist", wird der 51-Jährige am Dienstagnachmittag in einer Pressemitteilung seiner Partei zitiert.

Und weiter: "Die Impfquoten sind hier häufig weit unter dem Landesschnitt. Deshalb wird es höchste Zeit, dass zusätzliche Impfdosen in sozialen Brennpunkten bisher benachteiligter Regionen angeboten werden." Ein Vorrang für benachteiligte Regionen und soziale Brennpunkte müsse in den nächsten Wochen für alle Impfstoffnachlieferungen, unabhängig von Art und Hersteller, gelten.

"Es hilft nicht, nur mehrsprachige Infobriefe zu verteilen, es braucht mobile Impfteams auf den Marktplätzen, Bahnhofsvorplätzen und in den Quartieren. Der Impfstoff muss dort niedrigschwellig angeboten werden, wo er gerade besonders gebraucht wird", so Stoch weiter.

SPD-Fraktionschef Andreas Stoch (51).
SPD-Fraktionschef Andreas Stoch (51).  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 15. Juni, 13.37 Uhr: Mehr Psychotherapeuten behandeln per Videosprechstunde

Der Anteil der Behandlung per Videosprechstunde ist bei Psychotherapeuten in Baden-Württemberg während der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Manche Mitglieder hätten fast ausschließlich Videosprechstunden durchgeführt, sagte Rüdiger Nübling von der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg am Dienstag.

Nach Angaben der Krankenkasse Barmer ist die Therapie per Telemedizin im vergangenen Jahr generell rasant gestiegen. Demnach hatten 2018 und 2019 insgesamt nur 18 Mediziner und Psychotherapeuten aus Baden-Württemberg eine Videosprechstunde mit der Krankenkasse abgerechnet. Im dritten Quartal 2020 seien es mehr als 1000 gewesen.

Mehr als 43 Prozent aller Videosprechstunden, die mit der Barmer seit dem Jahr 2017 abgerechnet wurden, seien von Psychotherapeuten durchgeführt worden. Damit liegt die Psychotherapie in Baden-Württemberg bei der Telemedizin vorne, wie die Krankenkasse am Dienstag mitteilte.

Update, 15. Juni, 11.37 Uhr: Weniger Antibiotika bei Erkältungen verordnet

Im Coronajahr 2020 bekamen weniger Patienten im Südwesten bei einer Erkältung ein Antibiotikum verschrieben. Das zeigt eine Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) unter ihren Versicherten. Den Angaben vom Dienstag zufolge bekamen 2014 noch 30,6 Prozent der mit Erkältung krankgeschriebenen Versicherten Antibiotika. 2020 waren es 13,1 Prozent. Laut TK wurden im vergangenen Jahr auch bundesweit weniger Antiobiotika bei Erkältungen verordnet.

"Erkältungskrankheiten sind seit Beginn der Corona-Pandemie durch die strengeren Hygienevorschriften deutlich zurückgegangen. Da wir gezielt ausgewertet haben, wer mit einer solchen Diagnose ein Antibiotikum bekommen hat, haben wir diesen Effekt sozusagen neutralisiert", sagt Markus Koffner, Regionaler Leiter Vertragswesen der TK-Landesvertretung in Stuttgart. Wegen der telefonischen Krankschreibung seien aber insgesamt weniger Medikamente verordnet worden.

Bei der TK sind mehr als fünf Millionen Erwerbstätige und Empfänger von Arbeitslosengeld I versichert.

Im Coronajahr wurden weniger Antibiotika verschrieben.
Im Coronajahr wurden weniger Antibiotika verschrieben.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 14. Juni, 17.44 Uhr: Inzidenz fällt auf 22,2

In Baden-Württemberg ist die 7-Tage-Inzidenz erneut gesunken. Laut Landesgesundheitsamt beträgt sie 22,2. Am Tag zuvor lag der Wert noch bei 23,9.

Dem Amt wurden demnach 98 neue Infektionen gemeldet. Somit steigt die Zahl der Infizierten auf 498.569. Davon sind 480.996 bereits wieder genesen.

Auch wurden am Montag 20 weitere Todesfälle gemeldet, Damit sind bislang 10.096 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Am Montag wurden dem Landesgesundheitsamt 98 neue Infektionen mitgeteilt. (Symbolbild)
Am Montag wurden dem Landesgesundheitsamt 98 neue Infektionen mitgeteilt. (Symbolbild)  © Kay Nietfeld/dp

Update, 14. Juni, 11.39 Uhr: Impfzentren und Apotheken stellen Corona-Impfnachweise aus

In Baden-Württemberg sind seit diesem Montag Corona-Impfnachweise erhältlich. Wer bereits geimpft ist, bekommt diese bei zahlreichen Apotheken im Südwesten - auch die Impfzentren des Landes stellen vollständig Geimpften einen solchen Nachweis aus.

Wer bereits zuvor beide Impfungen in einem Impfzentrum erhalten hat, soll den Nachweis vom Land in den nächsten Wochen zugeschickt bekommen, wie ein Sprecher des Sozialministeriums sagte. In den Apotheken sind die Nachweise dagegen noch nicht flächendeckend erhältlich.

Nur in jeder dritten bis zweiten Apotheke soll es den Impfnachweis zu Beginn geben, wie ein Sprecher des Landesapothekerverbands sagte. Dies hat demnach technische und organisatorische Gründe. Die Apotheken hatten laut Sprecher nur wenig Zeit, sich auf die Ausstellung der Impfnachweise vorzubereiten.

Grundsätzlich steht es nach Angaben des Sozialministeriums auch Menschen, die in einem Impfzentren geimpft wurden, offen, sich in einer Apotheke einen Impfnachweis ausstellen zu lassen. Es bestehe aber keinerlei Dringlichkeit, da der gelbe Impfpass weiter uneingeschränkt gelte, hieß es. Zudem soll der Impfnachweis durch das Land auch unabhängig davon versandt werden.

Der digitale Impfnachweis ist auf einem Smartphone in einer Apotheke zu sehen. Ein Teil der Apotheker startet mit dem Ausstellen des neuen digitalen Nachweises einer Corona-Impfung.
Der digitale Impfnachweis ist auf einem Smartphone in einer Apotheke zu sehen. Ein Teil der Apotheker startet mit dem Ausstellen des neuen digitalen Nachweises einer Corona-Impfung.  © Oliver Berg/dpa

Update, 13. Juni, 17.52 Uhr: 7-Tage-Inzidenz erneut leicht gesunken

Dem Landesgesundheitsamt wurden am Sonntag (Stand: 16 Uhr) 108 neue Infektionen gemeldet. Somit steigt die Zahl der Infizierten auf 498.471. Davon sind 480.580 bereits wieder genesen.

Auch wurden 2 weitere Todesfälle gemeldet. Damit sind bislang 10.076 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist wieder leicht gesunken. Lag sie am Vortag noch bei 25,5 beträgt sie laut Landesgesundheitsamt am Sonntag 23,9.

In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 498.471 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 10.076 starben. (Symbolbild)
In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 498.471 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 10.076 starben. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Update, 13. Juni, 12.45 Uhr: Rund 20 Millionen Masken nicht nutzbar

Fast 20 Millionen Masken in den Beständen des Landes Baden-Württemberg sind einem Zeitungsbericht zufolge derzeit nicht nutzbar, weil sie nicht ganz den Normen entsprechen.

"Insgesamt sind 15,2 Millionen Masken aus Landesbeschaffungen aus den Jahren 2020 und 2021 im Lager gesperrt", teilte das Sozialministerium den Stuttgarter Nachrichten (Montag) mit. Hinzu kämen rund 4,6 Millionen vom Bund gelieferte mangelhafte Masken. "Trotz sorgfältiger Auswahl der Lieferanten und der Vorgabe einer Herstellung in Deutschland waren zum Teil Masken nicht normentsprechend", hieß es.

Bis Ansprüche auf Schadenersatz mit den Herstellern geklärt seien, blieben die Masken zur Beweissicherung im Lager. Mit dem Bund stehe das Land ebenfalls in Verhandlung über eine Kostenerstattung.

Dass das Land mangelhafte Masken bekommen hatte, ist bekannt. Bislang war aber von geringeren Mengen die Rede. Inzwischen lässt das Land selbst beschaffte FFP2-Masken von der Prüforganisation Dekra checken.

Inzwischen lässt das Land selbst beschaffte FFP2-Masken von der Dekra überprüfen. (Symbolbild)
Inzwischen lässt das Land selbst beschaffte FFP2-Masken von der Dekra überprüfen. (Symbolbild)  © Ole Spata/dpa

Update, 12. Juni, 18.06 Uhr: Mehr als 300 neue Infektionen, 7-Tage-Inzidenz leicht gesunken

Dem Landesgesundheitsamt wurden am Samstag (Stand: 16 Uhr) 331 neue Infektionen gemeldet. Somit steigt die Zahl der Infizierten auf 498.363. Davon sind 479.964 bereits wieder genesen.

Auch wurden 2 weitere Todesfälle gemeldet. Damit sind bislang 10.074 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist wieder leicht gesunken. Lag sie am Vortag noch bei 26,2 beträgt sie laut Landesgesundheitsamt am Samstag 25,5.

In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 498.363 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 10.074 starben. (Symbolbild)
In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 498.363 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 10.074 starben. (Symbolbild)  © Frank Rumpenhorst/dpa

Update, 12. Juni, 12.35 Uhr: Mehrere Fälle der indischen Corona-Variante an Kunsthochschule

An einer Kunsthochschule in Straßburg sind mehrere Fälle der besonders ansteckenden indischen Coronavirus-Variante (Delta-Variante) entdeckt worden.

Die regionale Gesundheitsbehörde erließ am Samstag eine Reihe von Notfallmaßnahmen, um die Lage unter Kontrolle zu halten. Demnach haben sich im Umfeld der Kunst- und Musikhochschule Haute école des arts du Rhin in der Elsass-Metropole nahe der deutschen Grenze mehrere Menschen mit der Corona-Variante infiziert, die zunächst in Indien bekannt wurde.

Um wie viele Infektionen es sich handelt, wurde zunächst nicht bekannt. Nach einem Bericht der Zeitung Dernières Nouvelles d'Alsace ist die Schule bereits seit Donnerstag geschlossen.

Die Delta-Variante trat zuletzt auch verstärkt in der Region Nouvelle-Aquitaine im Südwesten Frankreichs auf.

Update, 12. Juni 10.35 Uhr: Mehr Impfstoff für Baden-Württemberg

Baden-Württemberg soll laut Stuttgarter Nachrichten (Samstag) kurzfristig mehr Impfstoff bekommen.

Da Ärzte in Bayern und Baden-Württemberg in den beiden Wochen nach Pfingsten weniger Impfstoff des Herstellers Biontech bestellt hätten, als nach dem Bevölkerungsschlüssel möglich gewesen wäre, bekommen beide Länder nun in der Woche ab dem 28. Juni einen Ausgleich, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Quellen aus dem Bundesgesundheitsministerium.

In Baden-Württemberg gehe es um 52.600 zusätzliche Dosen.

Update, 12. Juni, 7.15 Uhr: Besucherzentrum im Nationalpark Schwarzwald öffnet endlich

Dank sinkender Corona-Zahlen kann das neue Besucherzentrum im Nationalpark Schwarzwald ab Samstag seine Pforten für Besucher öffnen.

Vier neue Regiobuslinien wurden eingerichtet, getaktet auf Zugzeiten an den Bahnhöfen der Region. So sollen Touristen möglichst einfach zu dem Zentrum kommen. Das weitgehend hölzerne Gebäude liegt an der auf gut 900 Metern über dem Meer gelegenen Passhöhe Ruhestein. Neben einer Ausstellung bietet es auch Informationen zu Angeboten wie Führungen oder Wanderrouten.

Leiterin Ursula Pütz hatte diese Woche erklärt: "Wir sind sehr erleichtert, dass das Auf und Ab der letzten Monate nun ein Ende haben soll." Das Nationalparkzentrum war schon im vergangenen Oktober nach über dreijähriger Bauzeit feierlich übergeben worden - allerdings bereits damals im Zuge der Corona-Einschränkungen in deutlich kleinerem Rahmen als ursprünglich gedacht.

Auch jetzt ist der Betrieb wegen der Hygienevorschriften eingeschränkt: Zunächst könnten nur 130 Menschen pro Tag die Dauerausstellung besuchen - vollständig geimpft, genesen oder mit negativem Coronatest. Ein Testzentrum soll an den Wochenenden vor Ort im Einsatz sein.

Seebach im vergangenen Oktober: Das Nationalparkzentrum Ruhestein im Schwarzwald.
Seebach im vergangenen Oktober: Das Nationalparkzentrum Ruhestein im Schwarzwald.  © Uli Deck/dpa

Update, 11. Juni, 19.42 Uhr: Mannheim hebt coronabedingtes Alkoholverbot auf

Wegen gesunkener Corona-Zahlen hebt Mannheim eigene Regeln zur Maskenpflicht und Alkoholverboten in der zweitgrößten Stadt Baden-Württembergs auf.

Bezüglich der Maskenpflicht reichten die Vorgaben der Corona-Verordnung des Landes, heißt es in der Allgemeinverfügung, die am Samstag in Kraft tritt. In Bereichen und Situationen, in denen eine besonders hohe Infektionsgefahr besteht, seien demnach weiter Masken vorgeschrieben.

Das für viele innerstädtische Plätze und Straßen angeordnete, zeitlich unbegrenzte Verbot von Alkoholverkauf und -konsum sei in dieser Form ebenfalls nicht mehr erforderlich und unverhältnismäßig, teilte die Stadt am Freitagabend nach Erlass der Allgemeinverfügung mit.

"Durch die verlängerten Öffnungszeiten für die Gastronomie ist ein Ausweichen der Trink- und Feierwilligen in den öffentlichen Raum nicht mehr in dem bisherigen Umfang zu befürchten", heißt es dort.

Update, 11. Juni, 18.03 Uhr: Mehr als fünf Millionen gegen Corona geimpft im Südwesten

5.162.993 Menschen in Baden-Württemberg sind mittlerweile einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Das sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag 46,5 Prozent der Bevölkerung. Der Bundesschnitt liegt einen Prozentpunkt höher. Als vollständig geimpft gelten 2.679.782 Menschen oder 24,1 Prozent im Südwesten (Bund: 24,8). Beim Impfstoff von Johnson & Johnson reicht eine Dosis. Bei allen anderen Vakzinen sind zwei Spritzen nötig.

Update, 11. Juni, 17.31 Uhr: 7-Tage-Inzidenz wieder leicht gestiegen

In Baden-Württemberg ist die 7-Tage-Inzidenz wieder leicht gestiegen. Lag sie am Vortag noch bei 25,4 beträgt sie laut Landesgesundheitsamt am Freitag 26,2 (Stand: 16 Uhr).

Dem Amt wurden 387 neue Infektionen gemeldet. Somit steigt die Zahl der Infizierten auf 498.032. Davon sind 479.253 bereits wieder genesen.

Auch wurden am Freitag 12 weitere Todesfälle gemeldet. Damit sind bislang 10.072 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 498.032 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 10.072 starben. (Symbolbild)
In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 498.032 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 10.072 starben. (Symbolbild)  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 11. Juni, 16.52 Uhr: Stuttgart will Geräte zum Distanzmessen im Nachtleben testen

Mit einem neuen Messgerät für Distanzen könnte das Nacht- und Kulturleben bei größeren Menschenmengen deutlich sicherer werden. Das verspricht sich die Stadt Stuttgart, die einen sogenannten Distanztracker im Feldversuch über mehrere Monate testen will.

Die Tracker in der Größe einer Scheckkarte sollen Besucher warnen, wenn sie einander zu nahekommen, und dabei helfen, enge Kontaktpersonen von Infizierten zu ermitteln, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit. Das Projekt sei gemeinsam mit der Universität des Saarlandes entwickelt worden und habe Landesregierung und Städtetag überzeugt. Am kommenden Donnerstag (17. Juni) soll der Gemeinderat entscheiden.

Zielgruppe sei zunächst der Stuttgarter Club- und Kulturbereich, infrage kämen aber auch zum Beispiel Kaufhäuser, sagte der Saarbrücker Pharmazie-Professor Thorsten Lehr. "Die Besucher erhalten beim Betreten der Location einen Tracker, der zu jedem Zeitpunkt die genaue Position des Besuchers erkennt." Ein Echtzeit-Warnsystem piepse oder vibriere bei potenziell gefährlichen Begegnungen. Auch sei nachvollziehbar, welche Menschen sich für wie lange in unmittelbarer Nähe zueinander befunden haben.

"Das System hat den Charme, dass man auf einem engen Raum die Leute mit Kontakten schnell identifizieren kann und nicht gleich die ganze Masse der Menschen im Raum in Quarantäne schicken muss", sagte Lehr der dpa. Gesundheitsämter würden bei der Nachverfolgung entlastet und Ressourcen bei Tests oder in Laboren geschont. Sollte der Gemeinderat zustimmen, ist das Projekt laut Stadt auf neun Monate angelegt. Die Stadt will 495.500 Euro investieren.

Unter dem Titel "SaarCoKids" hat Lehr bereits eine saarlandweite Studie aufgesetzt, bei der die elektronische Distanzmessung als Teil eines Projekts unter anderem in drei Schulen erfasst wird.

Landesgesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne) begrüßte das Projekt. Jugendliche und junge Erwachsene seien von den Corona-Auflagen besonders betroffen gewesen. "Von dem Modellprojekt der Stadt Stuttgart sind wichtige Erkenntnisse für eine sichere Öffnung kultureller Veranstaltungen für die junge Generation zu erwarten", sagte er.

Das Stuttgarter Modellprojekt ist eines von fünf weiteren, die das Land in einer zweiten Tranche gebilligt hat. Dazu gehören unter anderem auch ein Konzert der Schlagersängerin Andrea Berg und die Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart. Bereits Ende Mai hatte das Gesundheitsministerium grünes Licht für insgesamt 19 Modellprojekte gegeben.

Landesgesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne) begrüßt das Projekt eines neuen Messgeräts für Distanzen, durch welches das Nacht- und Kulturleben bei größeren Menschenmengen deutlich sicherer werden könnte.
Landesgesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne) begrüßt das Projekt eines neuen Messgeräts für Distanzen, durch welches das Nacht- und Kulturleben bei größeren Menschenmengen deutlich sicherer werden könnte.  © Tom Weller/dpa

Update, 11. Juni, 11.02 Uhr: Größere Bühnen werden nach der Corona-Zwangspause wieder bespielt

Nach dem Startsignal der Landesregierung können mehrere große Bühnen in Baden-Württemberg am Samstag (12. Juni) endlich die Corona-Zwangspause für beendet erklären und erste Stücke aufführen. Unter anderem in Ötigheim, Schwäbisch Hall und Stuttgart werden jeweils Hunderte Besucher erwartet. Allerdings sind für die größeren Theaterpremieren auch noch Karten zu haben.

"Endlich", heißt es unter anderem bei den Volksschauspielen Ötigheim, die als eines der genehmigten Modellprojekte des Landes mit 875 Zuschauern planen dürfen. Zur Premiere auf Deutschlands größter Naturbühne wird die Komödie "Das Haus in Montevideo" gezeigt (14 Uhr) - mit einer Art Anschubfinanzierung des Landes. Denn aus dem Corona-Nothilfefonds erhalten die Volksschauspiele nach Angaben des Wissenschaftsministeriums von Freitag bis zu 680.000 Euro. Ziel sei es, den Fortbestand der Einrichtung zu sichern, hieß es.

Unter freiem Himmel wird am Samstag nach der öffentlichen Generalprobe auch in Schwäbisch Hall gespielt. Dort steht TV- und Theaterschauspieler Walter Sittler als "Nathan, der Weise" (Gotthold Ephraim Lessing) auf der Großen Treppe (20.30 Uhr). Die Freilichtspiele hatten sich als Modellprojekt beworben, um mehr Zuschauer zulassen zu können. Nun dürfen 750 statt 500 Zuschauer mit dabei sein. "Natürlich sind wir aufgeregt, dass es endlich wieder losgeht", sagt Chefdramaturg Franz Burkhard. Der Landkreis Schwäbisch Hall hatte im vergangenen April noch als einer der größten deutschen Hotspots für Schlagzeilen gesorgt.

"Eigentlich grenzt es schon fast an ein Wunder, dass die Wiedereröffnung der Theater doch noch vor der Sommerpause Realität wird", sagt auch der Intendant des Schauspiels Stuttgart, Burkhard C. Kosminski, vor der ersten größeren Premiere unter dem Dach der Staatstheater Stuttgart.

"Wir sind absolut bereit!". Zum Start wird "Der Würgeengel" nach dem Film von Luis Buñuel am Samstag gleich zwei Mal gezeigt (17 Uhr/20 Uhr). Erlaubt sind zunächst je 170 Zuschauer, ab dem kommenden Wochenende dann bis zu 330 nach dem so genannten Schachbrettmuster im Zuschauerraum.

Größere Bühnen werden nach der Corona-Zwangspause wieder bespielt.
Größere Bühnen werden nach der Corona-Zwangspause wieder bespielt.  © Roland Weihrauch/dpa

Update, 11. Juni, 6.39 Uhr: Nach Stiko-Entscheidung: Impftermine für Kinder nur telefonisch

Wie die Ständige Impfkommission (Stiko) will auch das Gesundheitsministerium in Baden-Württemberg die Impfung von gesunden Kindern und Jugendliche nicht ausdrücklich empfehlen. Die Stiko rät nur zu Impfungen gegen das Coronavirus für 12- bis 17-Jährige bei bestimmten Vorerkrankungen. Nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und der Risikoakzeptanz von Kindern, Jugendlichen oder ihren Eltern sei eine Impfung aber auch bei gesunden jungen Leuten möglich.

Wie das Ministerium in Stuttgart am Donnerstagabend erklärte, sind Terminvereinbarungen für Kinder und Jugendliche von 12 bis 17 Jahren in den Impfzentren vorerst nur unter der Nummer 116 117 möglich.

Das Land setze sich aber dafür ein, dass auch die Online-Terminbuchung unter www.impfterminservice.de schon bald für diese Altersgruppe angepasst werde. Da die Plattform auch von anderen Bundesländern genutzt werde, müsse dies gemeinsam entschieden werden. Daneben seien Impfungen bei Kinder- und Jugendärzten möglich.

Update, 11. Juni, 6.11 Uhr: Digitaler Impfnachweis ab Montag

Die Impfzentren in Baden-Württemberg geben von Montag an nach der Zweitimpfung digitale Impfnachweise aus. Dann brauchen Geimpfte, wenn sie etwa ins Restaurant wollen, nicht mehr ihren gelben Impfpass vorzeigen, sondern es reicht der Nachweis auf dem Smartphone, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstagabend in Stuttgart mitteilte. Alle, die schon im Impfzentrum geimpft wurden, bekommen demnach den Impfnachweis in den kommenden Wochen per Post zugeschickt - also den sogenannten QR-Code auf Papier.

Künftig soll es konkret so laufen: Nach der zweiten Impfung wird ein QR-Code erstellt, mit dem man nach der Installation einer kostenfreien App (CovPass-App oder Corona-Warn-App) den digitalen Impfnachweis direkt auf das Smartphone laden kann. Die Überprüfung des Impfstatus erfolgt mit der CovPassCheck-App, erklärte das Ministerium.

Wer sich von seinem Hausarzt hat impfen lassen, der erhält in der Apotheke nachträglich den Ausweis. Gleiches gelte für Genesene oder Menschen, die nicht im Südwesten geimpft wurden. Arztpraxen werden erst von Mitte Juli an digitale Nachweise ausstellen können. Das Ministerium betont aber auch, dass der gelbe Impfausweis aus Papier weiter gültig sei.

Minister Manne Lucha (Grüne) erklärte: «Der digitale Impfnachweis wird den Alltag vieler Menschen im Land erleichtern.» Er gehe davon aus, «dass der Bund bis dahin auch die letzten technischen Fragen bei der App gelöst hat und auch diese am Montag an den Start geht». Ein Smartphone sei aber keine zwingende Voraussetzung – auch ohne ein entsprechendes Gerät sei der Nachweis gültig, zum Beispiel könne man den QR-Code auch ausdrucken.

Update, 11. Juni, 6.08 Uhr: Tübingen verbietet Außer-Haus-Verkauf ab 1 Uhr nachts

Tübingen will nächtliche Partys in der Innenstadt mit einem Verkaufsverbot eindämmen. Von diesem Freitag an dürfen Gaststätten, aber auch Shisha- und Raucherbars zwischen1 und 4 Uhr nachts keinen Außer-Haus-Verkauf mehr anbieten, auch Abhol- und Lieferdienst sind verboten.

Bei Verstößen werde ein Bußgeld in Höhe von 500 Euro fällig, teilte die Stadt am Donnerstag mit. Oberbürgermeister Boris Palmer habe die Allgemeinverfügung nach enger Abstimmung mit der Landespolizei erlassen, sie gelte zunächst bis 4. Juli. Schon seit 1. Juni darf in der Altstadt im öffentlichen Raum ab 22 Uhr kein Alkohol getrunken werden - das gilt nicht für die Außengastronomie, die bis Mitternacht öffnen darf.

Der Grünen-Politiker Palmer sagte, man habe mit der Regelung einen Mittelweg gefunden: "Einerseits gibt es das verständliche Bedürfnis der Jugend, endlich wieder mit Gleichaltrigen zu feiern. Andererseits müssen die Ruhebedürfnisse der Anwohner geschützt und die Corona-Regeln eingehalten werden." Der OB ergänzte: "Denn niemand könnte erklären, warum eine private Feier mit vier Gästen aus vier Haushalten verboten sein soll, während 600 Menschen eng gedrängt am Holzmarkt Party feiern."

Erst am Wochenende hatte die Polizei in der Unistadt wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln eine Ansammlung von etwa 300 Menschen aufgelöst. Als die Beamten die Gruppen aufforderten, nach Hause zu gehen, wurden sie den Angaben nach beschimpft. Bei der Räumung in der Nacht zum Samstag seien auch zwei Flaschen in Richtung der Einsatzkräfte geworfen worden.

Update, 11. Juni, 6.01 Uhr: Geringer Rückgang der Inzidenz im Südwesten - bundesweit am höchsten

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg sinkt weiter - aber anders als in anderen Bundesländern nur langsam. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden mit Stand vom Donnerstag (16 Uhr) 25,4 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte.

Am Mittwoch hatte der Wert bei 26,0 gelegen. Damit hatte Baden-Württemberg nach einer Aufstellung des Robert Koch-Instituts den höchsten Wert unter den Bundesländern. Die bundesweite Inzidenz liegt bei 19,3.

34 von 44 Stadt- und Landkreisen weisen eine Inzidenz unterhalb der 35er-Marke auf. Der Wert ist für Lockerungen etwa bei Freibadbesuchen, in der Außengastronomie und bei Kulturveranstaltungen wichtig. Vier Kreise liegen noch über 50. Rottweil verzeichnet den höchsten Wert mit 53,6, darauf folgt Pforzheim mit 52,4, Tuttlingen mit 51,9 und Biberach mit 50,2. Unter 10 liegt derzeit nur der Kreis Emmendingen mit 6,0.

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit Pandemie-Beginn stieg um 428 auf 497.645. 14 weitere Menschen starben an oder mit Corona. Die Zahl der Toten stieg damit auf 10.060. Als genesen gelten 478.404 Menschen (plus 1115).

Die Inzidenz ist in Baden-Württemberg am höchsten.
Die Inzidenz ist in Baden-Württemberg am höchsten.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Update, 10. Juni,15.53 Uhr: Corona-Krise macht Filterspezialist Mann+Hummel zu schaffen

Die weltweite Konjunkturflaute infolge der Corona-Pandemie hat den Filterspezialist Mann+Hummel stark getroffen. Im Jahr 2020 musste das Familienunternehmen mit Sitz in Ludwigsburg einen Umsatzrückgang auf 3,8 Milliarden Euro hinnehmen, nach 4,2 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, wie Kurk Wilks, Vorsitzender der Geschäftsführung, am Donnerstag mitteilte. Der Einbruch der weltweiten Autoproduktion hat demnach zwar das Geschäft beeinträchtigt, konnte aber durch konsequentes Handeln und die bereits vor Jahren begonnene, breitere Aufstellung deutlich abgemildert werden.

Schon vor längerer Zeit hatte das Unternehmen ein Umbauprogramm aufgelegt, um die schwächelnde Konjunktur und die Umwälzungen in der Autobranche abzufedern. Davon profitierte der Zulieferer: Er konnte sein operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 153 auf 165 Millionen Euro erhöhen.

Mann+Hummel dünnt zudem seine Produktion aus, um konsequent die Kosten zu drücken. Am Standort in Ludwigsburg soll sie Ende 2022 auslaufen. Von der bereits angekündigten Schließung des Werks sollen früheren Angaben zufolge rund 400 Beschäftigte betroffen sein. Zusätzlich seien aufgrund der Zusammenführung von Entwicklungskapazitäten an Standorten außerhalb von Deutschland weitere Maßnahmen geplant, heißt es im aktuellen Geschäftsbericht.

Im vergangenen Jahr beschäftigte das Unternehmen weltweit mehr als 21.000 Männer und Frauen. 2019 waren es mehr als 22.000 Personen.

Update, 10. Juni,15.19 Uhr: Dekra prüft künftig Corona-Teststellen in Baden-Württemberg

Die Prüfgesellschaft Dekra soll künftig nach schwarzen Schafen unter den Anbietern von Corona-Schnelltests in Baden-Württemberg suchen. Der Dienstleister sei beauftragt worden, um die Arbeit der Gesundheitsämter zu unterstützen, teilte das Landessozialministerium am Donnerstag mit. Die Kontrollen fänden stichprobenartig und unangekündigt statt und erstreckten sich "flächendeckend auf alle Stadt- und Landkreise", hieß es.

Wegen Unregelmäßigkeiten bei Schnelltests hatten Gesundheitsämter in den vergangenen Tagen und Wochen vereinzelt Teststellen geschlossen. Teils ermittelt auch die Polizei. "Die Tests sind ein wichtiger Baustein, um die Öffnungen abzusichern", erklärte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). "Es ist deshalb entscheidend, dass diese qualitativ korrekt durchgeführt werden."

Bei den Kontrollen gehe es vor allem um die Einhaltung der Hygieneregeln und die korrekte Durchführung der Tests. Weil mittlerweile genügend Teststellen vorhanden seien, würden künftig keine neuen Anbieter mehr zugelassen, teilte das Ministerium mit.

Update, 10. Juni,14.42 Uhr: Freiburg kontrolliert Corona-Schnelltest-Anbieter

Die Stadt Freiburg will mit verschärften Kontrollen schwarze Schafe bei Corona-Schnelltest-Anbietern ausfindig machen. Teams des Gesundheitsamts sollen ab kommender Woche unangekündigte Kontrollen durchführen, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte.

Polizei, Ordnungsamt und Gesundheitsamt hätten dazu ein koordiniertes Vorgehen vereinbart. Bei den Ortsbesuchen solle es unter anderem um die korrekte Durchführung der Tests, die Schutzausrüstung des Personals und die Meldung gemäß dem Infektionsschutzgesetz gehen.

Dringend erwartet werde zudem eine Rückmeldung des Sozialministeriums, das jüngst angekündigt hatte, einen externen Dienstleister mit der Überprüfung von Corona-Testzentren zu beauftragen.

Zuletzt waren landes- aber auch bundesweit immer mehr Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit dem Betrieb von Corona-Schnelltestzentren publik geworden. Die Polizei Freiburg etwa hatte am Dienstag mitgeteilt, Ermittlungen eingeleitet zu haben. Das Landeskriminalamt habe vereinzelte Hinweise auf Unregelmäßigkeiten, die die Polizeipräsidien vor Ort auf strafrechtliche Relevanz prüften, sagte ein Sprecher.

Das LKA habe vereinzelt Hinweise auf Unregelmäßigkeiten.
Das LKA habe vereinzelt Hinweise auf Unregelmäßigkeiten.  © DPA / Julian Stratenschulte

Update, 10. Juni, 12.18 Uhr: Katholikentag 2022 in Stuttgart wird Pandemie-Themen aufgreifen

Die Corona-Pandemie und ihre gesellschaftlichen Themen werden sich nach Einschätzung der Veranstalter auch deutlich auf den Katholikentag im kommenden Mai in Stuttgart auswirken. "Es wird wahrscheinlich die erste Großveranstaltung sein, bei der sich Menschen wieder direkt begegnen werden", sagte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, am Donnerstag. "Und das ist wichtig, denn über Screens und Kacheln diskutiert, singt, betet und streitet man anders als wenn man sich gegenüber sitzt."

Zentrale Frage des 102. Katholikentags mit seinem Leitwort «leben teilen» werde die Frage sein, wie die Menschen miteinander leben wollten. In einer Zeit des Aufbruchs werde sie in Stuttgart zu einem großen Thema. «Es gibt kein Zurück in die Zeit vor der Pandemie», sagte Sternberg. "Die lange Durststrecke, die wir als Gesellschaft durchleben mussten, hat uns gezeigt, dass wir über vieles neu nachdenken müssen." Dazu gehöre die Frage, ob die gelebte Solidarität in der Pandemie neue Kräfte geweckt habe. "Wir diskutieren heute anders über Einsamkeit, über Familien und ihre Belastung, über die Rechte der jungen Generation auf eine lebenswerte Zukunft."

Der Katholikentag vom 25. bis zum 29. Mai 2022 werde "so wichtig und zuversichtlich sein, wie er in einer Pandemie nur sei kann", sagte der 69-Jährige. "Und er wird die Kraft entwickeln, die Menschen zuversichtlich stimmen kann."

Sternberg will sich im Herbst von der Spitze der katholischen Laienbewegung zurückziehen. Gastgeber des Katholikentags 2022 ist die Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Zuletzt fand das Laientreffen der Katholiken 2012 in Baden-Württemberg statt - in Mannheim. Der Ökumenische Kirchentag in Frankfurt, den Protestanten und Katholiken im vergangenen Mai gemeinsam organisiert haben, wurde in diesem Jahr vor allem digital gefeiert. Auch der Austragungsort des 103. Deutschen Katholikentags steht fest: Das Bistum Erfurt lädt für 2024 ein.

Der Katholikentag findet vom 25. bis zum 29. Mai 2022 statt.
Der Katholikentag findet vom 25. bis zum 29. Mai 2022 statt.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 10. Juni, 12.14 Uhr: Bei kurzfristigem Wasen: Schausteller könnten schnell reagieren

Trotz der Absage des Cannstatter Volksfests in Stuttgart könnten die Schausteller und Marktkaufleute zumindest rein theoretisch und nach eigenen Angaben auch kurzfristig auf Alternativen oder einen kleineren Jahrmarkt reagieren. Sollten es die Infektionszahlen zulassen und die Stadt ihre Entscheidung zurücknehmen, wären Stände und Karussells schnell aufgebaut, sagte der Chef des Schaustellerverbands im Südwesten, Mark Roschmann, am Donnerstag. "Wir sind flexibel und pragmatisch. Wir müssen ja auch in normalen Festjahren innerhalb von wenigen Tagen ab- und an einem anderem Ort wieder aufbauen."

Hoffnungen auf eine neue Entscheidung zum Volksfest hat Roschmann allerdings nicht. «Die Stadt ja entschieden.» Auch im Rathaus heißt es deutlich, es bleibe bei dem Beschluss.

Die Entscheidung gegen das Volksfest mit seinen jährlich bis zu vier Millionen Besuchern sei neben der fehlenden Sicherheit vor allem auch aus Kostengründen gefallen, sagte Roschmann. "Die Stadt müsste in Vorlage gehen, das ist ihr zu unsicher." Außerdem habe das Land nicht eindeutig Position bezogen. Zudem bräuchten die Festwirte mehr Vorlauf für Planung und Aufbau als die Schausteller.

In seiner Branche, die Schätzungen zufolge in Baden-Württemberg etwa 1000 Betriebe mit 3000 Beschäftigten zählt, sind fast ausschließlich Familienbetriebe aktiv. Sie haben seit Beginn der Corona-Krise fast gar nicht arbeiten können und nur einen geringen Teil des Umsatzes eingefahren.

Die Stadt Stuttgart hatte am Mittwoch entschieden, das zweitgrößte Volksfest in Deutschland erneut abzusagen. Es hätte vom 24. September bis zum 10. Oktober 2021 stattfinden sollen. Schausteller und Marktkaufleute sollen sich nun stattdessen mit Ständen und Fahrgeschäften in der City präsentieren dürfen.

Update, 9. Juni, 20.31 Uhr: Ferien- und Zeltlager werden erlaubt

Ferien- und Zeltlager für Kinder und Jugendliche sollen in Baden-Württemberg angesichts der sinkenden Corona-Infektionszahlen vom 1. Juli an genehmigt werden.

Das hat Landesgesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne) am Mittwoch im Landtag angekündigt.

"Monatelang konnten viele Angebote für Kinder und Jugendliche nur eingeschränkt stattfinden. Das ändert sich jetzt", sagte er. Die Angebote sollten mit der kommenden Verordnung "mutig, sicher und weitreichend" geöffnet werden.

Nach der geplanten Verordnung werden entsprechende Angebote mit Übernachtung außerhalb des eigenen Haushalts für getestete, genesene oder geimpfte Personen zugelassen, wenn die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in einem Stadt- oder Landkreis unter 50 liegt.

Update, 9. Juni, 18.55 Uhr: VfB Stuttgart kann Mitgliederversammlung wohl in Präsenz abhalten

Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart kann seine Mitgliederversammlung am 18. Juli aller Voraussicht nach trotz Corona als Präsenzveranstaltung abhalten.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte am Mittwochabend: "Die Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart ist ein weiteres Modellprojekt, das nach entsprechender Prüfung in dieser Woche vom Gesundheitsamt der Stadt Stuttgart im Einvernehmen mit dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium zugelassen werden soll."

Zuerst hatte der SWR berichtet, dass die Versammlung im Stadion im Stuttgarter Neckarpark mit Publikum stattfinden könne.

Update, 9. Juni, 17.12 Uhr: Inzidenz sinkt auf 26

In Baden-Württemberg ist die 7-Tage-Inzidenz erneut gesunken. Laut Landesgesundheitsamt beträgt sie 26,0. Am Tag zuvor lag der Wert noch bei 27,0.

Dem Amt wurden demnach 624 neue Infektionen gemeldet. Somit steigt die Zahl der Infizierten auf 497.217. Davon sind 477.289 bereits wieder genesen.

Auch wurden am Donnerstag 10 weitere Todesfälle gemeldet, Damit sind bislang 10.046 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Am Mittwoch wurden dem Landesgesundheitsamt 624 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Mittwoch wurden dem Landesgesundheitsamt 624 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 8. Juni, 19.15 Uhr: Corona-Inzidenz im Südwesten weiter leicht rückläufig

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist weiter leicht rückläufig. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden mit Stand vom Dienstag (16 Uhr) 27,0 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Montag hatte der Wert noch bei 28,1 gelegen, am Sonntag bei 29,4 und am Dienstag vergangener Woche deutlich höher bei 45,1.

Weiter weisen 32 von 44 Stadt- und Landkreisen eine Inzidenz unterhalb der 35er-Marke auf. Der Wert ist für Lockerungen etwa bei Freibadbesuchen, in der Außengastronomie und bei Kulturveranstaltungen wichtig. Drei Regionen liegen über der 50er-Inzidenzschwelle. Den höchste Wert verzeichnet die Stadt Pforzheim (56,4), den niedrigsten der Kreis Emmendingen (7,8).

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit Pandemie-Beginn stieg um 671 auf 496.593. 6 weitere Menschen starben an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit; die Zahl der Toten stieg damit auf 10.036. Als genesen gelten 476.239 Menschen (plus 785).

Update, 8. Juni, 14.31 Uhr: Kretschmann will ungenutzten Corona-Rettungsfonds für Firmen auflösen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will einen ungenutzten Rettungsfonds für mittlere Firmen mit einem Volumen von einer Milliarde Euro auflösen und zur Bewältigung anderer Corona-Folgen einsetzen. "Es ist klar, dass man einen Fonds, der nicht abgerufen wird, dass man den nicht bestehen lässt oder verlängert", sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart.

"Dann sind eben Mittel verfügbar, die man sonst für Corona-Folgen benötigt." Allerdings werde man diese Frage in der Haushaltskommission der grün-schwarzen Koalition noch besprechen. Kretschmann ergänzte, er habe an diesem Dienstag sein erstes Gespräch mit Finanzminister Danyal Bayaz zu dem geplanten Nachtragshaushalt.

Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz hatte vorgeschlagen, mit dem Geld aus dem Fonds die Corona-Folgen für Schulen, Einzelhandel und Kultur abzumildern. Allerdings ist das Geld in dem Fonds noch bis September zweckgebunden. Für die CDU hatte sich Fraktionschef Manuel Hagel eher skeptisch geäußert und die schnelle Einberufung der Haushaltskommission verlangt. Das CDU-geführte Wirtschaftsministerium meldete für den Fall einer Umwidmung des Geldes eigene Ansprüche an.

Das Land hatte den sogenannten Beteiligungsfonds im Dezember 2020 aufgelegt, um von Corona gebeutelten Firmen mit mindestens 50 und maximal 250 Mitarbeitern unter die Arme greifen zu können.

Bei dem Rettungsschirm ging es darum, dass das Land sich etwa als stiller Gesellschafter in Firmen einkaufen oder Nachrangdarlehen gewähren kann, um Eigenkapitalverluste wieder auszugleichen. Jedoch hat bisher keine Firma dieses vom Wirtschaftsministerium als "letzten Sicherungsanker" eingestufte Programm genutzt, sondern eher auf andere Hilfen von Bund und Land zurückgegriffen.

Update, 8. Juni, 11.20 Uhr: Ministerium hält Ausstellen von Testbescheinigungen für zumutbar

Das Kultusministerium hält es für zumutbar, dass die Schulen Kindern und Jugendlichen zweimal in der Woche Bescheinigungen über negative Corona-Tests ausstellen. "Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Bescheinigungen von Testergebnissen eine zusätzliche Belastung für die Schulen darstellt", sagte ein Sprecher von Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) am Dienstag in Stuttgart zur Kritik des Lehrerverbands VBE.

Er sagte allerdings auch: "Wir wollen damit aber die ehrenamtliche Arbeit außerhalb der Schule - zum Beispiel beim Sport, der gerade jetzt so wichtig für die Kinder und Jugendlichen ist - entlasten, und vor allem wollen wir damit die Belastung der Kinder und Jugendlichen reduzieren, damit sie sich nicht weiteren Tests unterziehen müssen."

Der VBE hatte eine erhebliche Mehrbelastung beklagt und mehr Kapazitäten für die Sekretariate verlangt. "Wir Lehrkräfte leisten momentan viel zu viel, was nicht zu unserem Aufgabengebiet zählt. Lehrkräfte sollten unterrichten und nicht mit administrativen Tätigkeiten zugeschüttet werden", kritisierte der Landesvorsitzende Gerhard Brand. Der Ministeriumssprecher entgegnete, das Verfahren sei so einfach wie möglich gestaltet worden.

So müssten die Schulen eine Bestätigung nur auf Verlangen ausstellen und sie können dies mit einem einfachen Formular tun. "Hier haben wir den Schulen auch ein Muster bereitgestellt, dass sie und auch die Schülerinnen und Schüler bereits digital vorausfüllen können."

Brand hatte zudem moniert, dass es an den Schulen nur noch OP-Masken geben solle: "Es ist nicht nachvollziehbar, warum wir nicht an der bisherigen Praxis festhalten und es den Lehrkräften überlassen, welche Maske sie tragen wollen." Der Ministeriumssprecher sagte dazu, es sei in der Tat so, dass das Gesundheitsministerium mittlerweile eine OP-Maske empfehle: "Freilich können die Lehrkräfte auch weiterhin Atemschutzmasken wie FFP2- oder KN95-Masken tragen."

Ein Sprecher des Gesundheitsministerium erklärte, die Pflicht zum Tragen einer FFP-2-Maske stamme aus der Zeit, in der Kinder und Jugendliche noch keine Maskenpflicht hatten. Sowohl Virologen als auch Experten für den Arbeitsschutz seien der Meinung, dass nun OP-Masken auf beiden Seiten ausreichen. Zudem sei der Großteil der Lehrkräfte auch schon geimpft.

Update, 8. Juni, 9.52 Uhr: Weniger Ausbildungsplätze im Südwesten seit der Corona-Pandemie

Im Südwesten werden seit der Corona-Pandemie deutlich weniger Ausbildungsplätze angeboten. 2020 seien mehr als zehn Prozent weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen worden als im Vorjahr, teilten der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Stuttgart mit.

Baden-Württemberg sei eines der Länder mit dem höchsten Anteil an an- und ungelernten Beschäftigten. In der Altersgruppe zwischen 25 Jahren und 35 Jahren hätten 194 000 Menschen oder 13,4 Prozent überhaupt keinen berufsqualifizierenden Abschluss.

Der DGB und die Regionaldirektion begrüßten, dass sich die grün-schwarze Koalition auf die Einführung einer Ausbildungsgarantie verständigt habe. Wegen der in den kommenden Jahren absehbar angespannten Situation auf dem Ausbildungsmarkt sei ein dreistufiges Modell notwendig: Wenn keine Vermittlung in einen Betrieb gelinge, ist demnach die Vermittlung in eine überbetriebliche Verbundausbildung sinnvoll. Die dritte Stufe sei dann die Ausbildung bei einem außerbetrieblichen Träger.

Der DGB-Landesvorsitzende Martin Kunzmann sagte, die Ausbildung bei einem außerbetrieblichen Träger müsse inhaltlich und formal gleichwertig gegenüber einer betrieblichen Ausbildung sein. "Teilqualifizierungen lehnen wir ab. Bei der Qualität dürfen keine Abstriche gemacht werden."

Viele junge Menschen konzentrierten sich jetzt auf ihren Schulabschluss und warteten, bevor sie sich für eine Ausbildung entscheiden, sagte Christian Rauch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion. Dadurch verschlechtere sich die Stellen-Bewerber-Relation in den kommenden Jahren dramatisch. Durch künftige Schulabgänger werde die Konkurrenz stärker, und die Zahl der unversorgten Bewerber nehme zu.

Baden-Württemberg sei eines der Länder mit dem höchsten Anteil an an- und ungelernten Beschäftigten.
Baden-Württemberg sei eines der Länder mit dem höchsten Anteil an an- und ungelernten Beschäftigten.  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 7. Juni, 18.16 Uhr: Inzidenz sinkt auf 28,1

In Baden-Württemberg ist die 7-Tage-Inzidenz erneut gesunken. Laut Landesgesundheitsamt beträgt sie 28,1. Am Tag zuvor lag der Wert noch bei 29,4.

Dem Amt wurden demnach 225 neue Infektionen gemeldet. Somit steigt die Zahl der Infizierten auf 495.922. Davon sind 475.454 bereits wieder genesen.

Auch wurden am Donnerstag 13 weitere Todesfälle gemeldet, Damit sind bislang 10.030 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Am Montag wurden 225 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Montag wurden 225 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 6. Juni, 18.32 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz unter 30

Wie das Landesgesundheitsamt mitteilt, haben sich 118 weitere und damit insgesamt 495.697 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 935 weitere und damit insgesamt 474.688 Menschen sind von ihrer Erkrankung genesen.

Dem Landesgesundheitsamt wurden keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet.

Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt 29,4.

In 29 von 44 Stadt- und Landkreisen wurde der Wert von 35 unterschritten. In der am Donnerstag verkündeten neuen Corona-Verordnung ist das der Schwellenwert für weitere Lockerungen. Über 100 liegt gar keine Region mehr. Am niedrigsten liegt weiterhin Heidelberg mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 10,5, am höchsten der Landkreis Heidenheim mit 57,2.

Bis Sonntag starben nach Angaben des Landesgesundheitsamts 10.017 Menschen an einer Infektion mit Sars-CoV-2 oder im Zusammenhang damit. Seit Samstag kamen demnach keine neuen Todesfälle hinzu. Infiziert haben sich seit Beginn der Pandemie den Daten zufolge mindestens 495.697 Menschen (plus 118). Als genesen gelten einer Schätzung zufolge 474.688 Personen (plus 935).

Bislang wurden in Baden-Württemberg nach Angaben des Robert Koch-Instituts 43,5 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft. Als vollständig geimpft gelten 20,1 Prozent (Stand: 5.Juni).

17 Prozent der 2354 betreibbaren Intensivbetten sind laut Landesgesundheitsamt im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden aber nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen.

Weitere 118 Menschen haben sich mit dem Coronavirus infiziert.
Weitere 118 Menschen haben sich mit dem Coronavirus infiziert.  © DPA / Sebastian Gollnow

Update, 6. Juni, 11.34 Uhr: Turnvereine verlieren durch Corona mehr als 30.000 Mitglieder

Die Turnvereine in Baden-Württemberg haben im Vergleich zum Vorjahr zahlreiche Mitglieder verloren. Nach Abschluss einer Bestandserhebung stehe ein Minus von rund 32.000 Mitgliedern im Vergleich zum Jahr 2020, teilte der Schwäbische Turnerbund (STB) am Sonntag mit. STB-Präsident Markus Frank macht die Politik und den monatelangen Lockdown für den massiven Rückgang verantwortlich.

"Es hätte sicherlich schlimmer ausfallen können, allerdings ist ein Minus von rund 4,5 Prozent im Durchschnitt ein klares Zeichen, welchen Schaden die einschneidenden Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus im Sportsystem angerichtet haben", sagte Frank.

Besonders stark ist laut STB der Rückgang in der Altersgruppe von null bis sechs Jahren, wo 15.000 Mitglieder im Vergleich zum Vorjahr fehlten. "Das entspricht einem Minus von 15 Prozent in diesem Alterssegment und ist eine große Bürde für die zukünftige Arbeit unserer Turn- und Sportvereine", sagte STB-Geschäftsführer Matthias Ranke.

Blick in eine leere Sporthalle. Die Turnvereine in Baden-Württemberg haben im Vergleich zum Vorjahr zahlreiche Mitglieder verloren. (Symbolbild)
Blick in eine leere Sporthalle. Die Turnvereine in Baden-Württemberg haben im Vergleich zum Vorjahr zahlreiche Mitglieder verloren. (Symbolbild)  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 6. Juni, 8.18 Uhr: Kultusministerin Schopper drückt bei Kinder-Impfung auf die Bremse

Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (60, Grüne) trägt den Bedenken der Experten bei Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche Rechnung und bläst die angedachte Impfkampagne an Schulen zunächst ab. "Es ist in der Verantwortung der Eltern, mit den Jugendlichen zu überlegen, ob diese zum Impfen gehen sollen", sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. "Ich würde das niemandem vorschreiben wollen."

Die Grünen-Politikerin geht davon aus, dass viele Eltern registriert haben, dass die Ständige Impfkommission den ab 12 Jahren zugelassenen Biontech-Impfstoff für Kinder und Jugendliche bisher nicht empfehle. "Ich glaube, dass die Eltern vorsichtig sein werden", sagte sie. Vor drei Wochen hatte die neue Ministerin noch zur Eile gedrängt und vorgeschlagen, sogar an den Schulen zu impfen.

Allerdings hält es Schopper für möglich, dass sich bis zu den Sommerferien Ende Juli noch etwas tut. "Ich glaube aber, dass es da noch eine Entwicklung geben wird, wenn mehr Impfstoff da ist und der Sommerurlaub ansteht", sagte die Kultusministerin. Zudem gebe es dann womöglich noch mehr Daten für das Impfen bei Kindern.

Schopper sieht aber keinen Grund, die Öffnung von Schulen nach den Sommerferien mit den Impfungen der Kinder zu verknüpfen. "In der Erwachsenenwelt hat jeder bis Ende des Sommers ein Impfangebot bekommen." Die Voraussetzungen für Unterricht seien dann ganz andere als in den vergangenen Monaten, auch weil die Lehrkräfte größtenteils durchgeimpft seien. "Ich bin optimistisch, aber auch weiter vorsichtig. Hoffentlich kriegen wir keine Mutante, die alles auf den Kopf stellt."

Auch nach den großen Ferien werde Corona noch eine Rolle spielen: "Stand heute gehe ich nicht davon aus, dass wir die Maskenpflicht nach den Sommerferien aufheben werden."

Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (60, Grüne) trägt den Bedenken der Experten bei Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche Rechnung und bläst die angedachte Impfkampagne an Schulen zunächst ab.
Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (60, Grüne) trägt den Bedenken der Experten bei Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche Rechnung und bläst die angedachte Impfkampagne an Schulen zunächst ab.  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 5. Juni, 7.11 Uhr: Inzidenz in Baden-Württemberg sinkt weiter

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist weiter gesunken. Am Samstag lag sie landesweit bei 29,6 Fällen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Freitag hatte der Wert bei 31,5 gelegen, am Donnerstag bei 37,0.

In 29 von 44 Stadt- und Landkreisen wurde der Wert von 35 unterschritten. In der am Donnerstag verkündeten neuen Corona-Verordnung ist das der Schwellenwert für weitere Lockerungen. Über 100 liegt gar keine Region mehr. Am niedrigsten liegt weiterhin Heidelberg mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 9,3, am höchsten der Landkreis Tuttlingen mit 56,1.

Bis Samstag starben nach Angaben des Landesgesundheitsamts 10.017 Menschen an einer Infektion mit Sars-CoV-2 oder im Zusammenhang damit. Das waren 3 mehr als am Vortag. Infiziert haben sich seit Beginn der Pandemie den Daten zufolge mindestens 495.579 Menschen (plus 423). Als genesen gelten einer Schätzung zufolge 473.753 Personen (plus 1323).

Bislang wurden in Baden-Württemberg nach Angaben des Robert Koch-Instituts 43,5 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft. Als vollständig geimpft gelten 20,1 Prozent.

16 Prozent der 2354 betreibbaren Intensivbetten sind laut Landesgesundheitsamt im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden aber nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen.

Update, 4. Juni,17.34 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz auf 31,5

Wie das Landesgesundheitsamt mitteilt haben sich weitere 259 und damit insgesamt 495.156 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Weitere 6 und damit insgesamt 10.014 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben.

Die Zahl der Genesenen steigt auf 472.430.

Die 7-Tage-Inzidenz sinkt in Baden-Württemberg auf 31,5. In 22 von 44 Stadt- und Landkreisen wurde der Wert von 35 unterschritten. In der am Donnerstag verkündeten neuen Corona-Verordnung ist das der Schwellenwert für weitere Lockerungen. Über 100 liegt gar keine Region mehr. Am niedrigsten liegt weiterhin Heidelberg mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 9,9, am höchsten der Landkreis Tuttlingen mit 70,3.

Bislang wurden in Baden-Württemberg nach Angaben des Robert Koch-Instituts 44 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft. Als vollständig geimpft gelten 19,5 Prozent.

16 Prozent der 2360 betreibbaren Intensivbetten sind laut Landesgesundheitsamt im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden aber nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen.

Weitere 259 und damit insgesamt 495.156 Menschen haben sich in Baden-Württemberg mit dem Coronavirus infiziert.
Weitere 259 und damit insgesamt 495.156 Menschen haben sich in Baden-Württemberg mit dem Coronavirus infiziert.  © dpa/Kira Hofmann

Update, 4. Juni,17.09 Uhr: Fußballverbände begrüßen neue Corona-Verordnung für den Sport

Die Fußballverbände in Baden-Württemberg haben die neue Corona-Verordnung und die Erleichterungen für den Sport im Land einhellig begrüßt. Der Wegfall der Testpflicht bei einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 an mindestens fünf Tagen in Folge für Sport im Freien sei ein Schritt in die richtige Richtung, sagte Frank Thumm, Hauptgeschäftsführer des Württembergischen Fußballverbandes (WFV), am Freitag. "Wir sind dankbar, dass die Landesregierung unser Anliegen ernst genommen hat und in der neuen Corona-Verordnung eine echte Perspektive für den Amateursport aufzeigt." Die neuen Regeln gelten vom kommenden Montag an.

Es habe in den vergangenen Tagen viel Kritik gegeben, erklärte die Sportministerin Theresa Schopper (Grüne). Man habe nun aber "wesentliche Erleichterungen vorgenommen, die dabei helfen sollen, auch möglichst viel Breitensport anzubieten". So würden künftig bei Freiluft-Wettkampfveranstaltungen des Amateur- und Profisports bis zu 750 Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen, wenn eine Stadt oder ein Landkreis den Schwellenwert von 35 an mindestens fünf Tagen in Folge unterschritten habe. "Die niedrigen Inzidenzzahlen ermöglichen es uns, weiter zu öffnen und mehr Sport zuzulassen", sagte Schopper.

Noch am Mittwoch hatte der Landessportverband Baden-Württemberg (LSVBW) massive Kritik an den bisherigen Regeln geäußert. Die Pflicht zu einem tagesaktuellen Test für Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren, die im Freien Sport treiben wollen, bezeichnete der Verband als "nicht praxistauglich" und inakzeptabel. Nun ist für Schüler vom kommenden Montag an die Vorlage eines von der Schule bescheinigten negativen Tests, der maximal 60 Stunden zurückliegt, für den Zutritt zu allen zulässigen Angeboten ausreichend.

Künftig gilt, dass bei einer Sieben-Tage-Inzidenz dauerhaft unter 100 und weiter sinkenden Zahlen nach und nach geöffnet wird. So sind in der Öffnungsstufe 3 bei kontaktarmem Sport im Freien nur noch zehn Quadratmeter Fläche pro Sportlerin oder Sportler erforderlich. Zudem ist dann auch Kontaktsport wie Judo oder Ringen wieder erlaubt, hießt es in der Mitteilung des Ministeriums.

Update, 4. Juni,16.44 Uhr: Präsenzunterricht ab Juni wieder möglich

Die coronabedingte Durststrecke für Hunderttausende Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg nähert sich angesichts sinkender Infektionszahlen dem Ende. Liegt die Inzidenz in den Stadt- und Landkreisen stabil unter 50 Infektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen, dürfen nach den Grundschulen auch die weiterführenden Schulen ihre Pforten nach den Pfingstferien wieder für alle Kinder und Jugendlichen öffnen.

In der neuen, am Freitagnachmittag notverkündeten Verordnung des Kultusministeriums wird zudem festgelegt, dass weiterführende Schulen ab dem 21. Juni auch dann wieder in den Regelbetrieb gehen können, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in ihrem Kreis unter 100 liegt.

Außerdem ist von Montag in Kreisen, die stabil unter einer Inzidenz von 35 liegen, wieder Sportunterricht jeglicher Art zulässig.

Nach den Pfingstferien geht es vermutlich für viele Kinder wieder in die Schule.
Nach den Pfingstferien geht es vermutlich für viele Kinder wieder in die Schule.  © dpa/Philipp von Ditfurth

Update, 4. Juni, 6.30 Uhr: Mittelalter-Baustelle "Campus Galli" erhält Corona-Nothilfe vom Land

Die Mittelalter-Baustelle "Campus Galli" erhält 425.000 Euro als Corona-Nothilfe vom Land. Wie das Wissenschaftsministerium am Freitag mitteilte, soll mit dem Geld die Fortsetzung des Mammut-Projekts bei Meßkirch (Landkreis Sigmaringen) gesichert werden. "Campus Galli ist eine in Baden-Württemberg einzigartige Einrichtung und hat Bedeutung weit über die Landesgrenzen hinaus", sagte Ministerin Theresia Bauer (56, Grüne).

Nach einer ersten Zahlung im Dezember 2020 greift das Land dem coronabedingt in Finanznot geratenen Projekt demnach mit insgesamt 571.000 Euro unter die Arme. Das Freilichtmuseum sei "nicht nur eine touristisch relevante Einrichtung, sondern auch herausragend in seiner Bedeutung als Projekt der kulturellen Bildung", begründete Wissenschaftsministerin Bauer die Entscheidung.

Seit 2013 bauen Handwerker und Ehrenamtliche auf dem "Campus Galli" mit den Mitteln des neunten Jahrhunderts eine Klosterstadt. Grundlage dafür ist der "St. Galler Klosterplan" aus dem frühen Mittelalter, der nie verwirklicht wurde. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet, ist als Freilichtmuseum aber auch für Besucher geöffnet. Coronabedingt waren die Gästezahlen im vergangenen Jahr nach Angaben des Trägervereins zurückgegangen.

Die finanziellen Auswirkungen der Pandemie seien immer noch nicht abschätzbar, sagte der Geschäftsführer des Vereins, Hannes Napierala. "Sicher ist, dass wir frühestens 2022 wieder auf den Stand 2019 kommen werden." Die Einschränkungen durch Corona seien dieses Jahr noch zu groß, außerdem sei der Besucherandrang wegen des ungewöhnlich kühlen Wetters im Mai verhalten gewesen.

Mehrere Holzhandwerker arbeiten an der neuen Scheune, deren Dach in wenigen Wochen gedeckt werden kann. Die Mittelalter-Baustelle "Campus Galli" bei Meßkirch erhält 425.000 Euro als Corona-Nothilfe vom Land.
Mehrere Holzhandwerker arbeiten an der neuen Scheune, deren Dach in wenigen Wochen gedeckt werden kann. Die Mittelalter-Baustelle "Campus Galli" bei Meßkirch erhält 425.000 Euro als Corona-Nothilfe vom Land.  © Felix Kästle/dp

Update, 3. Juni, 17.20 Uhr: Inzidenz fällt auf 37

In Baden-Württemberg ist die 7-Tage-Inzidenz erneut deutlich gesunken. Laut Landesgesundheitsamt beträgt sie 37,0. Am Tag zuvor lag der Wert noch bei 42,0.

Dem Amt wurden demnach 576 neue Infektionen gemeldet. Somit steigt die Zahl der Infizierten auf 494.897. Davon sind 470.923 bereits wieder genesen.

Auch wurden am Donnerstag fünf weitere Todesfälle gemeldet, Damit sind bislang 10.008 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Am Donnerstag wurden 576 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Donnerstag wurden 576 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Kay Nietfeld/dp

Update, 2. Juni, 18.53 Uhr: Inzidenz sinkt deutlich

Dem Landesgesundheitsamt wurden am Mittwoch mitteilt, ist die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg von 45,1 auf 42,0 gesunken.

Die Zahl der Neu-Infektionen stieg um 830 auf nunmehr 494.321. Davon sind 469.182 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 12 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 10.003 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Am Mittwoch wurden dem Landesgesundheitsamt 830 neue Infektionen mitgeteilt. (Symbolbild)
Am Mittwoch wurden dem Landesgesundheitsamt 830 neue Infektionen mitgeteilt. (Symbolbild)  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 2. Juni, 17.43 Uhr: Land hebt Priorisierung ain Impfzentren auf

In den Impfzentren des Landes kann sich ab kommender Woche jeder gegen Corona impfen lassen. Baden-Württemberg hebt die bisherige Impfpriorisierung ab dem 7. Juni auch in den Impfzentren auf, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Mittwoch in Stuttgart bekanntgab.

Das Land folgt damit der Linie des Bundes, der zuvor die vollständige Aufhebung der Impfpriorisierung zum 7. Juni angekündigt hatte. In den Praxen ist dies bereits seit dem 17. Mai der Fall. Zugleich sollen ab kommender Woche auch die Betriebsärzte mit Corona-Impfungen beginnen.

In Baden-Württemberg sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums bislang 76,8 Prozent aller Menschen über 60 Jahre mindestens einmal geimpft, 38,4 Prozent dieser Gruppe verfügen demnach über den vollen Impfschutz.

Da die meisten der älteren Mitbürger nun geimpft seien, können man die Priorisierung guten Gewissens aufheben, teilte Amtschef Uwe Lahl mit. So soll demnach auch sichergestellt werden, dass das Impftempo aufrecht erhalten werden kann.

Für Menschen mit einer Vorerkrankung oder einer Behinderung gebe es beim Hausarzt weiterhin ein niedrigschwelliges Angebot, hieß es. Es stehe aber nur begrenzt Impfstoff zu Verfügung, deshalb könnten die Praxen weiterhin nur wenige Erstimpfungen anbieten. Das Ende der Priorisierung bedeute nicht, dass jede und jeder direkt einen Termin buchen könne.

Im Laufe des Sommers soll den Angaben zufolge jeder Erwachsene und jeder Jugendliche ab 12 Jahren, der das bzw. dessen Eltern das wollen, ein Impfangebot bekommen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur hatte den Impfstoff von Biontech kürzlich auch für Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen.

Landesweit hatten zuletzt 42,4 Prozent der Menschen im Südwesten eine Erstimpfung erhalten, 17,9 Prozent sind bislang vollständig geimpft.

Update, 2. Juni, 15.49 Uhr: Landessportverband kritisiert Politik für Corona-Tests bei Kindern

Der Landessportverband Baden-Württemberg (LSVBW) hat die Politik für die aktuelle Corona-Verordnung des Landes scharf kritisiert. Dass demnach nun auch Kinder zwischen 6 und 14 Jahren für Sport im Freien einen tagesaktuellen Corona-Test benötigten, sei "nicht praxistauglich und damit für den Sport nicht akzeptabel", hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch. Zuvor hatten bereits die drei Fußballverbände des Landes das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration zu einem Umdenken aufgefordert.

"Der Sport ist ein elementarer Teil in der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern, umso weniger ist dieser Rückschritt bei den aktuell sinkenden Inzidenzen und steigendenden Geimpften und Genesenen nachvollziehbar", sagte LSVBW-Präsidentin Elvira Menzer-Haasis. "Diese Regelung ist eine Provokation für das ehrenamtliche Engagement in den Vereinen", sagte Gundolf Fleischer, Präsident des Badischen Sportbundes Freiburg.

Im Badischen Tagblatt reagierte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch auf die Kritik, die am Dienstag bereits die Fußballverbände geäußert hatten. Demnach sei im Gespräch, "dass Schulen die Tests unbürokratisch bescheinigen und Tests für Kinder eine längere Gültigkeit als bisher haben sollen".

Update, 2. Juni, 14.50 Uhr: Heilbronns OB fordert längere Öffnungszeiten für Gastronomie

Der Oberbürgermeister von Heilbronn hat längere Öffnungszeiten für die Gastronomie gefordert.

Eine Sperrzeit ab 21 Uhr sei lebensfremd und erlaube kaum einem Unternehmen einen wirtschaftlichen Betrieb, teilte Harry Mergel (65, SPD) am Mittwoch in Heilbronn mit. Auch die Testpflicht in der Außengastronomie sollte aus Sicht Mergels wegfallen.

Länger ausgehen zu können sei nicht nur für Gäste wesentlich attraktiver. Auch die Wirtschaftlichkeit für die von den Pandemie-Restriktionen besonders gebeutelte Gastronomie sei eindeutig höher, teilte das Stadtoberhaupt mit.

Zuvor hatten bereits die Oberbürgermeister von Stuttgart, Schwäbisch Gmünd, Tübingen und Schorndorf einen gänzlichen Wegfall der Corona-Sperrstunde für die Gastronomie gefordert. Sie hatten vor allem die uneinheitlichen Regelungen in den unterschiedlichen Kreisen bemängelt. Die Landesregierung hat für die kommende Woche eine neue Corona-Verordnung angekündigt. Damit sollen unter anderem weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen festgelegt werden.

Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel (65, SPD).
Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel (65, SPD).  © picture alliance / dpa

Update, 2. Juni, 11.18 Uhr: Lockerungen in Stuttgart

Nach fünf Tagen mit einer 7-Tage-Inzidenz unter 50 in Stuttgart, macht die Stadt weitere Öffnungsschritte möglich. Treffen mit bis zu zehn Personen und die Öffnung des Einzelhandels sind damit ab Donnerstag wieder erlaubt.

Details dazu hier. >>>>>>>

Der Einzelhandel darf wieder öffnen.
Der Einzelhandel darf wieder öffnen.  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 1. Juni, 17.25 Uhr: Inzidenz steigt wieder an

Dem Landesgesundheitsamt wurden am Dienstag mitteilt, ist die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg von 42,9 auf 45,1 gestiegen.

Die Zahl der Neu-Infektionen stieg um 778 auf nunmehr 493.491. Davon sind 467.530 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 22 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9991 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Am Dienstag wurden 778 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Dienstag wurden 778 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 1. Juni, 13.58 Uhr: Land will Qualität von Corona-Teststationen überprüfen

Das baden-württembergische Gesundheitsministerium will die Qualität der Corona-Schnellteststationen in den Fokus nehmen. Ein Sprecher sagte am Dienstag in Stuttgart: "Da die Gesundheitsämter stark gefordert sind, soll so schnell wie möglich ein externer Dienstleister mit dieser Aufgabe beauftragt werden." Tests seien ein wichtiger Baustein für die Öffnungen. Es sei deshalb essenziell, dass diese ordnungsgemäß durchgeführt werden.

Klar sei bei allen Diskussionen aber auch: "Die große Mehrheit der Teststellen-Betreiber bei uns im Land ist ehrlich und sehr engagiert bei der Sache." Die stichprobenartige und angekündigte Überprüfung der Teststellen durch einen externen Dienstleister bringe am Ende allen mehr Sicherheit.

In den vergangenen Tagen waren einzelne Teststationen wegen mutmaßlicher Betrügereien bei der Abrechnung ins Gerede gekommen. Dazu sagte der Sprecher, die Abrechnung der Tests sei Sache des Bundes und der Kassenärztlichen Vereinigung.

Ein Banner mit der Aufschrift "Corona Schnelltestzentrum" hängt an einem Container auf einem Parkplatz, auf dem sich das Testzentrum befindet. Das baden-württembergische Gesundheitsministerium will die Qualität der Corona-Schnellteststationen in den Fokus nehmen. (Symbolbild)
Ein Banner mit der Aufschrift "Corona Schnelltestzentrum" hängt an einem Container auf einem Parkplatz, auf dem sich das Testzentrum befindet. Das baden-württembergische Gesundheitsministerium will die Qualität der Corona-Schnellteststationen in den Fokus nehmen. (Symbolbild)  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 1. Juni, 6.02 Uhr: Grüne wollen Rettungsfonds für Firmen auflösen und Schülern helfen

Die Grünen in Baden-Württemberg wollen einen milliardenschweren Corona-Rettungsfonds für mittelgroße Firmen mangels Nachfrage auflösen und mit dem Geld die Folgen der Pandemie in Bildung, Einzelhandel und Kultur abfedern.

Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz sagte der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart, er sehe für diesen Beteiligungsfonds keine Notwendigkeit mehr. "Es gibt kaum Nachfrage - das Geld bleibt sprichwörtlich liegen." Es spreche alles dafür, die eine Milliarde Euro aus diesem Topf an anderer sinnvoller Stelle einzusetzen.

Schwarz sagte, oberste Priorität habe ein Programm zur Bewältigung der Corona-Folgen an Schulen, das die Koalition vor den Sommerferien präsentieren werde. Man müsse in weitere Unterstützungsmaßnahmen für die Schulen und in ein Lernlückenprogramm für die Schülerinnen und Schüler investieren. "Das sind wir der jungen Generation schuldig."

Darüber hinaus müssten die Innenstädte nach Corona wiederbelebt werden. "Denn unsere Innenstädte und Ortskerne, unser Einzelhandel, unsere Kinos, Clubs und Bühnen brauchen Hilfe für einen Aufbruch nach der Pandemie - und die bekommen sie."

Das Land hat den sogenannten Beteiligungsfonds im Dezember 2020 aufgelegt, um von Corona gebeutelte Firmen mit mindestens 50 und maximal 250 Mitarbeitern unter die Arme greifen zu können.

Bei dem Rettungsschirm ging es darum, dass das Land sich etwa als stiller Gesellschafter in Firmen einkaufen oder Nachrangdarlehen gewähren kann, um Eigenkapitalverluste wieder auszugleichen. Jedoch zeichnete sich schon Anfang des Jahres ab, dass kaum Firmen dieses vom Wirtschaftsministerium als "Ultima Ratio" eingestufte Programm nutzen, sondern eher auf andere Hilfen von Bund und Land zurückgreifen wollten.

Oberste Priorität habe ein Programm an Schulen.
Oberste Priorität habe ein Programm an Schulen.  © Marijan Murat/dpa

Update, 31. Mai, 17.15 Uhr: 266 neue Infektionen

Wie das Landesgesundheitsamt am Montagabend mitteilt, ist die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg auf 42,9 gesunken. Am Vortag lag sie noch bei 43,0.

Die Zahl der Neu-Infektionen stieg um 266 auf nunmehr 492.713. Davon sind 466.157 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 20 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9969 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Am Montag wurden 266 neue Infektionen mitgeteilt. (Symbolbild)
Am Montag wurden 266 neue Infektionen mitgeteilt. (Symbolbild)  © Pedro Rances Mattey/dpa

Update, 31. Mai, 13.01 Uhr: FDP droht mit Verfassungsklage gegen Haushalt mit Corona-Notstand

FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke (59) hat der grün-schwarzen Landesregierung mit einer Verfassungsklage gedroht, sollte sie mit dem Hinweis auf die Corona-Krise erneut neue Schulden aufnehmen wollen.

Wenn der neue Finanzminister Danyal Bayaz (37, Grüne) behaupte, man sei noch mitten in der Pandemie, sei das falsch, sagte der FDP-Politiker am Montag in Stuttgart. "Es ist absehbar, dass die Pandemie endet." Sollte Grün-Schwarz die Corona-Krise wieder als Naturkatastrophe deklarieren, um damit die Schuldenbremse zu umgehen, sei das nicht hinnehmbar.

Es gehe in Wahrheit darum "Haushaltslöcher zu stopfen". Rülke sagte weiter: "Da kann ich mir durchaus eine Verfassungsklage gegen den Haushalt vorstellen."

Finanzminister Bayaz kündigte am Montag an, den Nachtragshaushalt bis zur Sommerpause durch das Parlament bekommen zu wollen. Er stellte in Aussicht, dass das Land erneut wegen der Corona-Krise neue Schulden aufnehmen wolle. Die Schuldenbremse lässt nämlich Ausnahmen in außergewöhnlichen Notsituationen und bei Naturkatastrophen zu.

"Die Pandemie ist eindeutig eine Naturkatastrophe, eine Disruption für die Gesellschaft, die uns alle im Kern getroffen hat", sagte Bayaz der Deutschen Presse-Agentur. "Wir machen Fortschritte beim Impfen. Wir sind aber noch weit weg von einer Herdenimmunität und davon zu sagen, es ist wieder normal." Man stecke noch mitten in der Pandemie. Auch der Bund werde nächstes Jahr Ausnahmen von der Schuldenbremse machen.

FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke (59) droht der grün-schwarzen Landesregierung mit einer Verfassungsklage, sollte sie mit dem Hinweis auf die Corona-Krise erneut neue Schulden aufnehmen wollen.
FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke (59) droht der grün-schwarzen Landesregierung mit einer Verfassungsklage, sollte sie mit dem Hinweis auf die Corona-Krise erneut neue Schulden aufnehmen wollen.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 30. Mai, 16.46 Uhr: Bald 465.000 Menschen genesen

Wie das Landesgesundheitsamt am Sonntagabend mitteilt, ist die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg auf 43,0 gesunken. Am Vortag lag sie noch bei 43,9.

Die Zahl der Neu-Infektionen stieg um 287 auf nunmehr 492.447. Davon sind 464.950 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 9 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9949 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Am Sonntag wurden 287 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Sonntag wurden 287 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Frank Rumpenhorst/dpa

Update, 30. Mai, 7.02 Uhr: Corona-Inzidenz sinkt weiter

In Baden-Württemberg geht die Belastung durch das Coronavirus in den Städten und Kreisen weiter zurück. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes lag die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz am Samstag bei 43,9 (Stand: 16.00 Uhr), am Tag zuvor waren es noch 46,6 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche.

Auffällig ist auch der Wochenvergleich: Vor einer Woche wurden 1249 neue Ansteckungen gemeldet, am Samstag waren es 761 Infektionen. Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit Pandemie-Beginn liegt damit bei 492.160. Offen bleibt, ob der starke Abfall der Tendenz in dieser Woche möglicherweise auch mit weniger Tests in den Ferien zusammenhängt.

Es starben sieben weitere Menschen an einer Infektion mit dem Virus oder im Zusammenhang damit; die Zahl der Toten stieg damit auf 9940. Als genesen gelten 463.315 Menschen (plus 1738).

Weiterhin liegt keine Region bei einer dreistelligen Inzidenz. 26 Regionen unterschreiten nach aktuellem Stand die 50er-Inzidenzschwelle.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden inzwischen 41,4 Prozent der Menschen im Südwesten mindestens einmal geimpft. Als vollständig geimpft gelten 16,8 Prozent (Stand: 8.00 Uhr).

Nach Daten des DIVI-Intensivregisters werden 387 Corona-Infizierte in Baden-Württemberg intensivmedizinisch behandelt, 249 von ihnen werden künstlich beatmet. Insgesamt sind derzeit 2025 von betreibbaren 2350 Intensivbetten (86,2 Prozent) belegt.

Die Inzidenz sinkt weiterhin.
Die Inzidenz sinkt weiterhin.  © Oliver Berg/dpa

Update, 29. Mai, 11.36 Uhr: Polizei sprengt Corona-Party

Am frühen Samstagmorgen hat die Polizei in Mannheim eine Corona-Party mit über 40 Besuchern aufgelöst.

Nach Angaben der Ordnungshüter verständigten Anwohner gegen 3.40 Uhr die Polizei, nachdem aus einer Privatwohnung in den H-Quadraten überlaute Musik und Partylärm dröhnte.

"Nachdem die Beamten die betreffende Wohnung lokalisiert hatten und klingelten, versuchten sich einige der Partygäste zu verstecken", schreiben die Beamten. Rund 15 weitere Personen drängten wiederum ins Treppenhaus und stellten sich den Beamten entgegen.

Nachdem die Polizisten die Personalien der Feierenden feststellen wollten, verweigerte ein 25-Jähriger die Angaben und versuchte sich der Kontrolle zu entziehen. Er rannte den Treppenabgang hinunter und versuchte so an den Beamten vorbeizukommen.

Hierbei überrannte er einen der Polizeibeamten, der dadurch ins Straucheln geriet und einen Sturz nur in letzter Sekunde verhindern konnte. Seine Kollegin versuchte den 25-Jährigen aufzuhalten und griff nach dessen T-Shirt. Sie wurde dadurch im Bereich der Hand und des Handgelenks leicht verletzt.

Die übrigen Partygäste nutzen die Situation, rannten dem 25-Jährigen hinterher und flüchteten aus dem Gebäude.

Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen mit starken Polizeikräften führten zum Aufgreifen des 25-Jährigen sowie 25 weiterer Partygäste. Die Personalien der 25 Personen wurden festgestellt. Diese durften nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen ihren Heimweg antreten.

Der 25-Jährige musste die Beamten hingegen mit aufs Polizeirevier begleiten. Ein freiwillig durchgeführter Atemalkoholtest ergab rund 1,5 Promille. Nachdem er eine Blutprobe abgegeben hatte und die polizeilichen Maßnahmen beendet waren, wurde auch er auf freien Fuß gesetzt.

Gegen ihn wird nun wegen tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte sowie Verstoßes gegen die Corona-Verordnung ermittelt. Auch die 25 bereits ermittelten Partygäste erwartet eine Anzeige wegen Verstoßes gegen die Corona-Verrodnung. Die Ermittlungen zu den noch fehlenden Personen dauern an.

Als die Beamten kamen, wollten die Gäste türmen. (Symbolbild)
Als die Beamten kamen, wollten die Gäste türmen. (Symbolbild)  © Silas Stein/dpa

Update, 28. Mai, 17.58 Uhr: Inzidenz bei 46,6

Erstmals seit mehr als drei Monaten ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche in Baden-Württemberg wieder unter die kritische 50er-Marke gesunken.

Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes lag die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz am Freitag bei 46,6 (Stand: 16 Uhr). Zuletzt war der für weitere Öffnungsschritte wichtige Wert Ende Februar auf einer ähnlichen Höhe. Am vergangenen Donnerstag hatte er noch mit im Schnitt 50,3 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner an der Schwelle gekratzt, vor einer Woche lag die landesweite Inzidenz bei 80,6.

Offen ist allerdings, ob der starke Abfall der Tendenz in dieser Woche möglicherweise auch mit weniger Tests in den Ferien zusammenhängt.

Keine einzige Region liegt inzwischen noch bei einer dreistelligen Inzidenz. Der Zollernalbkreis war zuletzt als einziger in diesem Bereich, er hatte am Freitag einen Wert von 98,8 erreicht. Im Kreis Emmendingen, seit langem Primus im Landesvergleich, lag er bei 15 Fällen. 23 Regionen unterschreiten nach aktuellem Stand die 50er-Inzidenzschwelle.

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit Pandemie-Beginn wuchs um 844 auf 491.399. Auch die Zahl der Corona-Toten nahm wieder zu: 18 weitere Menschen starben an einer Infektion mit dem Virus oder im Zusammenhang damit; die Zahl der Toten stieg damit auf 9933. Als genesen gelten 461 577 Menschen (plus 1775).

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden inzwischen 41,0 Prozent der Bevölkerung im Südwesten mindestens einmal geimpft - der Bundesdurchschnitt liegt bei 41,7 Prozent. Als vollständig geimpft gelten 16,3 Prozent (bundesweit: 16,4/Stand: 27. Mai).

Nach Daten des DIVI-Intensivregisters werden 397 Corona-Infizierte in Baden-Württemberg intensivmedizinisch behandelt, 255 von ihnen werden künstlich beatmet. Insgesamt sind derzeit 2055 von betreibbaren 2356 Intensivbetten (87,2 Prozent) belegt.

Es wurden 844 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Es wurden 844 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 28. Mai, 14.05 Uhr: Hochschulen erhalten 400 000 Schnelltests

Die baden-württembergischen Hochschulen werden mit 400.000 Corona-Schnelltests ausgestattet, um den Betrieb in den Unis für die Studierenden so sicher wie möglich vorbereiten zu können.

"Die Tests sind ein Baustein für unsere Hochschulen, um schon im laufenden Sommersemester wieder mehr lebendiges Studieren möglich zu machen", sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (56, Grüne) am Freitag. Das Ministerium spricht von einer "ersten Tranche". In Baden-Württemberg waren im Wintersemester 2020/21 knapp 364.000 Studierende an den Hochschulen eingeschrieben.

An den Hochschulen seien viele tagesaktuelle Testungen der Studierenden notwendig, sagte Bauer. Denn bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 Ansteckungen auf 100.000 Einwohner sind Präsenzveranstaltungen unter strengen Auflagen wieder erlaubt. Der Zutritt ist aber in aller Regel an einen negativen Test geknüpft. Und die meisten Studierenden sind noch nicht geimpft.

Die Zahl der bestellten Tests sei auf der Grundlage der Planungen der Hochschulen zu Präsenzveranstaltungen und Prüfungen ermittelt worden. Laut Ministerium werden auch die sogenannten Bürgertests als Nachweis von den Hochschulen anerkannt. Nicht bekannt ist bislang, ob und wann weitere Tests bestellt werden.

Schnelltests kleben mit Namen (verdeckt) und Uhrzeit auf einem Papier in der Turnhalle einer Schule. Die baden-württembergischen Hochschulen werden mit 400.000 Corona-Schnelltests ausgestattet, um den Betrieb in den Unis für die Studierenden so sicher wie möglich vorbereiten zu können. (Symbolbild)
Schnelltests kleben mit Namen (verdeckt) und Uhrzeit auf einem Papier in der Turnhalle einer Schule. Die baden-württembergischen Hochschulen werden mit 400.000 Corona-Schnelltests ausgestattet, um den Betrieb in den Unis für die Studierenden so sicher wie möglich vorbereiten zu können. (Symbolbild)  © Annette Riedl/dpa

Update, 28. Mai, 8.09 Uhr: Ventilatorenhersteller bietet Corona-Impfaktion an

Der Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg möchte die Corona-Impfkampagne mit einer Aktion für die Bevölkerung vorantreiben. Das Unternehmen aus Künzelsau (Hohenlohekreis) hat sich dazu 1500 Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca besorgt, wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilte. Die Impfaktion am Sonntag (30. Mai) richte sich nicht nur an die Beschäftigen.

Interessierte könnten sich von Freitagmorgen an auf der Webseite des Unternehmens für einen Termin anmelden. Es werde nur geimpft, wer einen Termin habe, hieß es. So solle ein Verkehrschaos verhindert werden.

Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben bereits zuvor an fünf Terminen rund 1300 Menschen geimpft. Da Betriebsärzte noch immer nicht impfen dürften, habe das Unternehmen für einen Hausarzt die Möglichkeit geschaffen, in der Firma zu impfen, so der Sprecher. Die Impfaktion sei nun der nächste Schritt. Die Zweitimpfungen sollen am 7. August ebenfalls bei Ziehl-Abegg erfolgen.

Der weltweit tätige Hersteller von Ventilatoren und Elektromotoren hat nach eigenen Angaben rund 4300 Mitarbeiter, davon rund 2400 in Süddeutschland. Das Unternehmen erzielte 2020 einen Umsatz von 639 Millionen Euro.

Ein Senior wird von einer medizinischen Fachkraft mit einem Corona-Impfstoff geimpft. Der Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg möchte die Corona-Impfkampagne mit einer Aktion für die Bevölkerung vorantreiben. (Symbolbild)
Ein Senior wird von einer medizinischen Fachkraft mit einem Corona-Impfstoff geimpft. Der Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg möchte die Corona-Impfkampagne mit einer Aktion für die Bevölkerung vorantreiben. (Symbolbild)  © Felix Kästle/dp

Update, 27. Mai, 16.16 Uhr: Baden-Württemberg bekommt 86 Millionen Euro EU-Hilfen

Baden-Württemberg bekommt 86 Millionen Euro EU-Gelder, um soziale Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen. Dies teilte die EU-Kommission am Donnerstag mit. Das Geld soll unter anderem dazu benutzt werden, Arbeitsplätze zu schaffen, jungen Menschen eine Beschäftigung oder Ausbildung zu bieten oder gegen Kinderarmut vorzugehen.

Die Mittel stammen aus dem Programm REACT-EU. Insgesamt gab die Kommission die Auszahlung von 838,8 Millionen Euro bekannt. Neben Deutschland gehören Belgien, Frankreich und die Slowakei zu den Empfängerländern.

Baden-Württemberg bekommt 86 Millionen Euro EU-Gelder, um soziale Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen. (Symbolbild)
Baden-Württemberg bekommt 86 Millionen Euro EU-Gelder, um soziale Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen. (Symbolbild)  © Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 27. Mai, 13.08 Uhr: Land kritisiert Impfstoff-Verteilung des Bundes

Baden-Württemberg hat sich beim Bund über die Verteilung des Corona-Impfstoffes auf die Bundesländer beschwert. Baden-Württemberg habe bis einschließlich Kalenderwoche 20 rund 95.000 Dosen Impfstoff weniger bekommen, als dem Land gemäß Bevölkerungsschlüssel zustünden, teilte eine Sprecherin des Sozialministeriums am Donnerstag mit. Dies gehe aus einem Bericht des Paul-Ehrlich-Instituts hervor. Zuvor hatte die Bild-Zeitung berichtet.

Hintergrund sind demnach nicht abgerufene Impfdosen von niedergelassenen Ärzten in Baden-Württemberg. Sollten Ärzte Impfstoff nicht abrufen, müsse dieser an die Impfzentren des Landes gehen und nicht an Ärzte in anderen Bundesländern. Die Sprecherin nannte etwa Nordrhein-Westfalen. Dieses Bundesland liege rund 130.000 Dosen im Plus.

Zugleich seien die Impfzentren in Baden-Württemberg derzeit nur zu rund 60 Prozent ausgelastet. Es gebe also durchaus Kapazitäten, den Impfstoff schnell und effizient zu impfen, sagte die Sprecherin weiter. Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha (60, Grüne) habe sich in dieser Sache bereits an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (41, CDU) gewandt.

Zuvor hatten bereits Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (59) und Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (55, beide SPD) die Impfstoff-Verteilung auf die Bundesländer kritisiert. Sie beklagten ebenfalls, dass ihre Länder weniger Impfstoff bekämen, als ihnen entsprechend ihres Bevölkerungsanteils zustünde.

Bei einem Impfgipfel an diesem Donnerstag wollen Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) und die Ministerpräsidenten über den Fortgang der Corona-Impfkampagne beraten.

Ein Mitarbeiter des Impfzentrums des Klinikum Stuttgart nimmt eine Nierenschale mit aufgezogenen Impfdosen des Impfstoffes Moderna aus einer Kiste. Baden-Württemberg hat sich beim Bund über die Verteilung des Corona-Impfstoffes auf die Bundesländer beschwert. (Symbolbild)
Ein Mitarbeiter des Impfzentrums des Klinikum Stuttgart nimmt eine Nierenschale mit aufgezogenen Impfdosen des Impfstoffes Moderna aus einer Kiste. Baden-Württemberg hat sich beim Bund über die Verteilung des Corona-Impfstoffes auf die Bundesländer beschwert. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Update, 27. Mai, 10.52 Uhr: Kampagne soll Tourismus nach Corona-Zwangspause wieder anschieben

Eine neue Werbekampagne soll den Tourismus in Baden-Württemberg nach der Corona-Zwangspause wieder anschieben. Vor allem digital wirbt die Tourismus-Marketing-Gesellschaft in den kommenden Monaten auf verschiedenen Plattformen für einen Urlaub im Südwesten.

Das Land unterstützt das Ganze mit rund zwei Millionen Euro, wie das Wirtschaftsministerium am Donnerstag mitteilte. Unter dem Motto "Ab Richtung Süden" solle Baden-Württemberg als lohnende Alternative zu Fernreisen positioniert werden, hieß es.

Die strikten Corona-Beschränkungen hatten den Tourismus im Südwesten einbrechen lassen. Dank sinkender Infektionszahlen wurden die Regelungen nun gelockert, Urlaub ist wieder möglich.

"Es kommt nun darauf an, dass alle gemeinsam – Gäste, Einheimische und Betriebe – auch weiterhin die geltenden Regelungen einhalten, um die Pandemie weiter zu bekämpfen und die erreichten Lockerungsschritte nicht zu gefährden", betonte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (48, CDU). Dies habe für einen erfolgreichen Verlauf der Sommersaison oberste Priorität.

Ein Schild weist auf in Villingen-Schwenningen auf die Hotelroute hin. Eine neue Werbekampagne soll den Tourismus in Baden-Württemberg nach der Corona-Zwangspause wieder anschieben.
Ein Schild weist auf in Villingen-Schwenningen auf die Hotelroute hin. Eine neue Werbekampagne soll den Tourismus in Baden-Württemberg nach der Corona-Zwangspause wieder anschieben.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 27. Mai, 6.39 Uhr: Freie Impftermine werden fast immer neu besetzt

Termine zum Impfen gegen das Coronavirus sind in Baden-Württemberg heiß begehrt. Und dennoch kommt es immer wieder vor, dass Termine für die Spritze im Impfzentrum und auch bei Hausärzten nicht wahrgenommen werden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums handelt es sich um Einzelfälle. Aus den Impfzentren sind aber auch andere Eindrücke zu hören. So schätzen die Verantwortlichen im Ulmer Impfzentrum die Quote der nicht wahrgenommenen oder abgesagten Termine auf drei oder vier Prozent. Beim lange umstrittenen AstraZeneca-Impfstoff seien es mehr.

Sicher sei aber, dass am Ende des Tages nichts übrig bleibe, heißt es einstimmig. "Wir bereiten den Impfstoff erst zu, wenn die Person auch erschienen ist. Das hat sich bewährt", sagt Hagen Feucht, der Organisatorische Leiter des Impfzentrums in Ulm. Auch im Klinikum Stuttgart würden Spritzen stets frisch aufgezogen, sagt Sprecherin Annette Seifert. Probleme mit nicht wahrgenommenen Impfterminen gebe es nicht. "Das Interesse an einer Impfung ist so gewaltig, dass alle abgesagten oder nicht wahrgenommenen Impftermine sofort durch andere Impfwillige aufgefüllt werden können."

Seit der Freigabe der Impfpriorisierung bei Hausärzten organisieren sich Menschen allerdings bisweilen auch parallel zum Impfzentrum einen Termin beim Hausarzt. "Selbst BioNTech-Termine werden bei uns nicht wahrgenommen, weil die Menschen vielleicht schon bei ihrem Hausarzt einen Termin bekommen haben", sagt Dieter Hassler, der Leiter der beiden Impfzentren im Landkreis Karlsruhe. An manchen Tagen kämen bis zu zehn Prozent der geplanten Patienten nicht. "Das ist erstmal keine große Menge, aber für unsere Planungen schon relevant", sagte der Allgemeinmediziner. "Wir haben aber niemals Impfstoff vernichtet", betont er.

Update, 26. Mai, 17.38 Uhr: 7-Tage-Inzidenz sinkt auf 51,5

Wie das Landesgesundheitsamt am Dienstagabend mitteilt, ist die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg auf 51,5 gesunken. Am Vortag lag sie noch bei 59,4.

Die Zahl der Neu-Infektionen stieg um 999 auf nunmehr 489.315. Davon sind 457.468 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 18 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9893 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Dem Landesgesundheitsamt wurden am Mittwoch 999 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Dem Landesgesundheitsamt wurden am Mittwoch 999 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 26. Mai, 11.33 Uhr: Pandemie verhagelt Brauern das Geschäft

Die Schließung von Gaststätten und die Absage von Veranstaltungen hat die Brauer 2020 stark getroffen. Im vergangenen Jahr wurden im Südwesten rund 5,1 Millionen Hektoliter alkoholhaltiges Bier gebraut, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Damit sei die Produktion um fast 10 Prozent gesunken.

Update, 26. Mai, 8.34 Uhr: SPD fordert mobile Impfteams an Schulen

Die SPD fordert den Einsatz mobiler Impfteams an Schulen. "Die Landesregierung muss dafür sorgen, dass allen Schülerinnen und Schüler im Land rechtzeitig vor Beginn des neuen Schuljahrs eine Covid-19-Impfung angeboten werden kann", sagte der baden-württembergische Partei- und Fraktionschef Andreas Stoch (51) der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. "Der Impfstoff muss dorthin, wo sich bald wieder Kinder und Jugendliche tummeln: an die Schulen!"

Wenn es die Kinder und ihre Eltern wollen, sollten sich die Schüler und Schülerinnen im Land schnell und unkompliziert impfen lassen können. "Das funktioniert am besten mit organisierten, freiwilligen Impfungen an den Schulen." Das habe sich vor Jahrzehnten bei der erfolgreichen Bekämpfung der Kinderlähmung gezeigt. "Mit Impfungen an Schulen werden auch die Kinder erreicht, deren Eltern sich nicht um Impftermine für die Kinder bemühen können."

Mit Blick auf die nahende Entscheidung der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) über die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Hersteller Biontech und Pfizer für Kinder ab zwölf Jahren sagte Stoch, dass das Land nun Vorkehrungen treffen müsse. "Es darf nicht passieren, dass wir in ein paar Tagen dastehen und sagen 'Huch, jetzt könnten wir auch Kinder und Jugendliche impfen, aber wie soll das gehen?'". Mobiles Impfen mit dem Biontech-Impfstoff sei eine logistische Herausforderung.

Partei- und Fraktionschef Andreas Stoch (51, SPD) fordert den Einsatz mobiler Impfteams an Schulen.
Partei- und Fraktionschef Andreas Stoch (51, SPD) fordert den Einsatz mobiler Impfteams an Schulen.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 25. Mai, 17 Uhr: Inzidenz sinkt unter 60!

Wie das Landesgesundheitsamt am Dienstagabend mitteilt, ist die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg auf 59,4 gesunken. Am Vortag lag sie noch bei 74,6.

Die Zahl der Neu-Infektionen stieg um 376 auf nunmehr 488.316. Davon sind 455.250 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 26 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9875 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Am Dienstag wurden 376 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Dienstag wurden 376 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 24. Mai, 17.40 Uhr: Inzidenz fällt unter 75

Dem Landesgesundheitsamt wurden am Montag 266 neue Corona-Infektionen mitgeteilt. Die Zahl der Infizierten erhöht sich damit auf 487.940. Davon sind 453.393 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 3 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9849 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg liegt bei 74,6.

Am Montag wurden 266 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Montag wurden 266 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Pedro Rances Mattey/dpa

Update, 24. Mai, 14.12 Uhr: Metallarbeitgeber stellen Impfungen in Betrieben in Frage

Die baden-württembergischen Metallarbeitgeber stellen das geplante Impfen in den Betrieben angesichts des mangelnden Impfstoffs und der Termine von Beschäftigten bei Hausärzten in Frage. "Schon heute ist klar, dass weder die gewünschten Mengen noch die gewünschten Termine eingehalten werden", sagte Südwestmetall-Hauptgeschäftsführer Peer-Michael Dick der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten (Dienstag).

"Vor diesem Hintergrund ist eine verlässliche Betriebsplanung nicht möglich. Die Impfvorgänge nannte er "zerfleddert". Pro Woche würden voraussichtlich im Juni viel weniger Beschäftigte geimpft werden können, als die Unternehmen geplant hätten.

Betriebe könnten ihre Impfstrukturen dafür nicht aufrechterhalten, sagte Dick. "Die Ressourcen, Personal und Platz, können nicht für mehrere Wochen vorgehalten werden. Es würden zudem immer mehr Beschäftigte von den Hausärzten geimpft. "Damit sinkt der Anteil der noch zu impfenden Beschäftigten", sagte Dick. Er geht davon aus, dass viele Betriebe von ihren Impfplänen Abstand nehmen, "wenn sich nicht schnell etwas ändert".

Ab dem 7. Juni sollen Betriebsärzte flächendeckend in die Impfungen einsteigen.

Update, 24. Mai, 12.32 Uhr: Landesbischof July fordert Solidarität in der Corona-Krise

Im Kampf gegen das Coronavirus müssen wirtschaftlich besser gestellte Länder der Welt nach Ansicht des württembergischen Landesbischofs Frank Otfried July den bedürftigen Regionen stärker unter die Arme greifen und zur Seite stehen. "Menschenrechte haben keine Sprach- oder Ländergrenzen. Sie sind universell", sagte er in seiner Predigt am Pfingstmontag in Stuttgart.

"Wenn die Pandemie global ist, muss auch die Hilfe global sein. Wenn die Wirtschaft nur global funktioniert, müssen auch die Erträge global ankommen." Es sei nicht gerecht, dass in der Pandemie manche Menschen Hilfe bekämen, andere dagegen nicht.

Die Menschen hätten die Krise auf unterschiedliche Weise erlebt. "Manche mit den besten wirtschaftlichen Voraussetzungen, hier im Norden der Weltkugel. Andere ohne die Möglichkeit, zu Hause zu bleiben, im Homeoffice zu arbeiten, medizinische Versorgung, Masken oder Impfstoff zu bekommen, in so vielen Ländern der Welt", sagte July laut vorab veröffentlichtem Predigttext. Sich nicht voneinander abzuwenden, sei Gabe und Aufgabe, die der Pfingstgeist den Christinnen und Christen gebe.

Der Evangelischen Landeskirche in Württemberg gehören rund zwei Millionen Protestanten an. July ist seit 2005 Landesbischof.

Der Landesbischof July fordert Solidarität in der Corona-Krise.
Der Landesbischof July fordert Solidarität in der Corona-Krise.  © Photo by Jeremiah Higgins on Unsplash

Update, 23. Mai, 17.19 Uhr: Inzidenz in Baden-Württemberg kratzt an 80er-Marke

Am Sonntag wurden dem Landesgesundheitsamt 511 neue Corona-Infektionen mitgeteilt. Die Zahl der Infizierten erhöht sich damit auf 487.674. Davon sind 452.054 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 5 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9846 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg liegt bei 80,2.

Am Sonntag wurden über 500 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Sonntag wurden über 500 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Frank Rumpenhorst/dpa

Update, 22. Mai, 18.48 Uhr: Corona-Lage entspannt sich weiter in Baden-Württemberg

Nur noch neun Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen bei der Sieben-Tage-Inzidenz über der Marke von 100. Das ist wieder einer weniger als am Freitag. 35 der 44 Stadt- und Landkreise unterschreiten nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Samstag damit den Wert von 100 erkannten Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen in einer Region. Landesweit sank der Wert allerdings nur minimal von 80,6 auf 80,4. Am höchsten ist die Inzidenz der Behörde zufolge nach wie vor im Zollernalbkreis mit 167,4, am niedrigsten mit 30,3 in Heidelberg.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie stieg den Daten zufolge um 1249 auf 487.163. Inzwischen sind 9841 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Das waren 13 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 449.847 Infizierte (plus 2594).

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 128.153 Fälle mit Hinweisen auf «besorgniserregende Varianten» übermittelt. Als solche gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben, wie sie beispielsweise in Großbritannien (B.1.1.7) und Südafrika (B.1.351) entdeckt worden waren. Ihr Anteil liegt im Südwesten den Angaben zufolge bei 96 Prozent, bei steigender Tendenz.

Bislang wurden in Baden-Württemberg nach Angaben des Robert Koch-Instituts 4 332 021 Menschen einmal mit Impfstoffen geimpft, bei denen für den vollständigen Schutz eine zweite Dosis erforderlich ist. Der Anteil von 39,0 Prozent an der Gesamtbevölkerung im Südwesten liegt nur leicht unter dem Bundesschnitt von 39,7. Als vollständig geimpft gelten 1.519.490 Menschen oder 13,7 Prozent (bundesweit: 13,6). Eingerechnet hierbei sind auch Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson, bei dem eine Dosis ausreicht.

12,3 Prozent der 2380 betreibbaren Intensivbetten sind laut Landesgesundheitsamt im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden aber nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen.

Update, 22. Mai, 11.31 Uhr: Kultusministerin hofft auf "ein bisschen Normalität" nach Pfingsten

Die neue Kultusministerin Theresa Schopper (60, Grüne) hofft nach den Pfingstferien auf "ein bisschen Normalität" an den Schulen in Baden-Württemberg. In den zwei Monaten bis zum Ende des Schuljahres sollten natürlich Lernrückstände angegangen werden, sagte die Grünen-Politikerin der Badischen Zeitung.

"Aber man darf den emotionalen Aspekt nicht vernachlässigen. Wir wollen, dass Ausflüge und Sport wieder möglich sind. Dass Schüler zusammen in der Schule hocken, ratschen, Gemeinschaft und Nähe erleben – das ist wichtig", erklärte die Ministerin. "Schule ist ein Lebensraum, nicht nur ein Ort des Lernens und der Klausuren."

Schopper hofft, dass die starke Polarisierung in der Debatte um Schulschließungen infolge der Corona-Pandemie mit fallenden Inzidenzen nachlassen wird. "Die große Belastung für Eltern durch Homeschooling und Betreuung plus Beruf wird zurückgehen, wenn Schule wieder verlässlich stattfindet. Auch für Lehrer wird die hohe Belastung zurückgehen", sagte sie der Zeitung.

Langfristig sehe sie die Schulen bei entsprechendem Infektionsgeschehen offen. "Vielleicht muss man darüber reden, die Präsenzpflicht weiterhin auszusetzen, aber das kann man jetzt noch nicht abschließend bewerten."

Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (60, Grüne) hofft auf "ein bisschen Normalität" an den Schulen in Baden-Württemberg nach Pfingsten.
Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (60, Grüne) hofft auf "ein bisschen Normalität" an den Schulen in Baden-Württemberg nach Pfingsten.  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 21. Mai, 20.39 Uhr: Betrüger geben sich als Klinikärzte aus und bitten um Geld

Betrüger haben in Freiburg und Umgebung massenhaft bei Bürgern angerufen und sich als Klinikärzte ausgegeben, um Geld abzuzocken. Laut Polizeibericht vom Donnerstag erzählten sie den Angerufenen, dass angeblich ein Verwandter schwer an Covid-19 erkrankt sei.

Doch gebe es ein Medikament aus der Schweiz, das aber privat bezahlt werden müsse. Nachmittags fiel eine ältere Frau in Maulburg auf den Trick rein: Sie gab einer Frau, die nach einer Verabredung bei ihr klingelte, Bargeld und Schmuck im Wert von rund 7500 Euro.

Die Betrügerin wird wie folgt beschrieben: etwa 30 Jahre alt und 165 Zentimeter groß, kräftige Statur, rundliches Gesicht, glatte, dunkle, schulterlange Haare mit Pony. Die Frau trug eine hellbraune, hüftlange Jacke und sprach Deutsch ohne Akzent.

Die Polizei warnte, die Betrüger seien tagsüber "sehr aktiv" gewesen, hinterließen bei den Anrufen aber keine verfolgbaren Spuren. Es sei mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen.

Update, 21. Mai, 18.44 Uhr: Zu wenig Impfstoff für das Land? Spahn weist Kritik zurück

Im Streit um die Verteilung von Corona-Impfstoff hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (41, CDU) Kritik seines baden-württembergischen Amtskollegen Manfred Lucha (60, Grüne) zurückgewiesen. Die Impfstoffe würden so wie vereinbart auf die Länder aufgeteilt, sagte Spahn den Stuttgarter Nachrichten und der Stuttgarter Zeitung (Samstag). Die Lieferpläne seien von seinem Ministerium zu keinem Zeitpunkt zu Lasten der Länder geändert worden.

"Wie viel davon wann an welches Impfzentrun im Land geht, das entscheidet ganz allein Stuttgart", so Spahn. Auch gebe es nach seinen Informationen durchaus noch Impfstoff in Baden-Württemberg, der noch nicht den Weg zu Patienten gefunden habe, etwa von Johnson & Johnson oder Moderna.

Lucha hatte sich wegen des aktuellen Mangels von Corona-Impfstoff im Südwesten in einem Brief an Spahn gewandt und kritisiert: "Leider halten die Impfstofflieferungen des Bundes nicht so mit, wie wir das brauchen."

Spahn bemängelte im Gespräch mit den Stuttgarter Blättern zudem, dass Lucha unabgestimmt die Priorisierungen für Impfstoffe bei den Hausärzten ganz aufgehoben habe. Wer die Priorisierung vorzeitig aufhebe, müsse auch mit den Folgen umgehen.

"Dass in Baden-Württemberg momentan ganz viele Impfwillige vergeblich in Arztpraxen anrufen, hängt damit zusammen. Dafür kann man dann nicht die Bundesregierung verantwortlich machen", so Spahn in dem Interview.

Update, 21. Mai, 17.16 Uhr: Rund 1000 Neu-Infektionen, Sieben-Tage-Inzidenz auf 80

Wie das Landesgesundheitsministerium mitteilt, haben sich in Baden-Württemberg weitere 1246 und damit insgesamt 485.914 mit dem Coronavirus infiziert. Insgesamt sind 447.253 von ihrer Erkrankung genesen.

Weitere 17 und damit insgesamt 9828 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz stagniert: Wie das Landesgesundheitsamt am Freitag in Stuttgart mitteilte (Stand 16.00 Uhr) lag sie bei 80,6. Am Vortag hatte der Wert bei 80,3 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gelegen. 10 der 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen bei den Corona-Zahlen noch über der 100er Inzidenz, dem Richtwert für die bundesweite Notbremse. Am höchsten ist der Wert im Zollernalbkreis (177,4), am niedrigsten mit 26,4 im Landkreis Emmendingen.

In Baden-Württemberg sind nach Daten des Robert Koch-Instituts bisher 38,5 Prozent der Bevölkerung ein erstes Mal gegen das Virus geimpft worden, vollständig geimpft sind 13,2 Prozent.

Insgesamt sind derzeit 2116 Intensivbetten von betreibbaren 2398 Betten (88,2 Prozent) laut Landesgesundheitsamt im Moment belegt. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden auch nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 80,6.
Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 80,6.  © Oliver Berg/dpa

Update, 21. Mai, 16.16 Uhr: Land will stärker in Problemvierteln impfen

Das Gesundheitsministerium will zusammen mit den Kommunen verstärkt Menschen in sozialen Brennpunkten impfen. Insbesondere Menschen, die sich kleine Wohnungen teilten, nicht im Homeoffice arbeiten könnten oder in irgendeiner Form sozial benachteiligt sind, seien seltener geimpft als der Bevölkerungsdurchschnitt, teilte das Ministerium am Freitag in Stuttgart mit. Dazu sollen die mobilen Impfteams zum Einsatz kommen.

Staatssekretärin Ute Leidig sagte: "Damit wir beim Impfen wirklich alle mitnehmen, müssen Vor-Ort-Impfungen in Stadtteilen mit sozioökonomisch benachteiligten Bevölkerungsgruppen in den kommenden Wochen ein fester Bestandteil der Impfkampagne im Land sein."

Beinahe 40 Prozent aller Menschen im Land hätten bereits mindestens die erste Impfung erhalten. Deutlich über 70 Prozent der über 60-Jährigen hätten mindestens eine Erstimpfung.

Update, 21. Mai, 16.12 Uhr: Internationale Bodensee-Schifffahrt startet wieder

Auf dem Bodensee sind wieder touristische Schifffahrten zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz möglich. Dank sinkender Infektionszahlen seien die Flotten nun schrittweise grenzübergreifend unterwegs, teilte ein Sprecher der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) am Freitag mit.

Zwar entspreche das Angebot noch nicht zu hundert Prozent dem gewohnten Frühlingsfahrplan, allerdings seien die Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein (VSU) optimistisch, dass die Schiffe bald wieder im regulären Fahrplan unterwegs sein könnten.

"Es ist einfach schön, den Menschen in dieser nicht einfachen Zeit wieder ein paar unbeschwerte Stunden auf dem See bescheren und ein Stück Lebensqualität zurückgeben zu können", sagte der VSU-Vorsitzende Norbert Reute laut Mitteilung.

So fahren die Schiffe die meisten Häfen und Landestellen an, wodurch beispielsweise der sogenannte Längsverkehr zwischen Bregenz und Konstanz wieder stattfindet. Die Schweizerische Bodensee Schifffahrt (SBS) fährt die deutschen Häfen jedoch erst von 29. Mai an wieder an.

Update, 21. Mai, 15.29 Uhr: Zusätzliche Impfdosen für Zollernalbkreis

Weil im Zollernalbkreis die Zahl der Corona-Neuinfektionen noch immer sehr hoch ist, hilft das Land Baden-Württemberg nun mit zusätzlichen Impfdosen. Für ein Modellprojekt "Impfen für Mitarbeitende in produzierenden Betrieben" werde man kurzfristig 2400 Impfdosen zur Verfügung stellen, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit.

Damit sollen in verschiedenen Betrieben jene Mitarbeiter geimpft werden, die vom bisherigen Angebot "offensichtlich nur schwer erreicht wurden". Der genaue Ablauf werde derzeit zwischen Ministerium und Landkreis ausgearbeitet, hieß es. Aller Voraussicht nach soll die Aktion Ende nächster Woche starten.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag im Zollernalbkreis nach Daten des Robert Koch-Instituts am Freitag bei 163,2 - der höchste Wert in ganz Baden-Württemberg.

Das Land Baden-Württemberg hilft dem Zollernalbkreis mit zusätzlichen Impfdosen.
Das Land Baden-Württemberg hilft dem Zollernalbkreis mit zusätzlichen Impfdosen.  © Daniel Karmann/dpa

Update, 21. Mai, 14.10 Uhr: Feier mit 50 Personen aufgelöst, Wertgegenstände zurückgelassen

Auf der Flucht vor der Polizei haben rund 50 Feiernde zahlreiche Wertgegenstände zurückgelassen. Die Jugendlichen feierten auf einem alten Sportplatz in Obrigheim (Landkreis Neckar-Odenwald) das Abitur, teilte die Polizei am Freitag mit. Als die Beamten eintrafen, flüchteten sie in einen Wald.

Die Einsatzkräfte forderten die Feiernden per Lautsprecher auf, ihre liegengelassenen Wertsachen abzuholen. Da sich niemand auf die Durchsage am Donnerstag meldete, nahm die Polizei die Gegenstände mit. Auf dem Revier warten nun unter anderem Handtaschen, Geldbeutel und ein Fahrrad auf ihre Abholung.

Die Jugendlichen haben wegen ihres Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetzes nichts zu befürchten, versicherte die Polizei. Ihnen drohe keine Anzeige. Im Nachhinein sei nicht feststellbar, wer genau vor Ort gewesen sei.

Update, 21. Mai, 13.22 Uhr: Baden-Württemberg gegen Aufhebung der Maskenpflicht beim Einkauf

Die baden-württembergische Landesregierung hält nichts von einer Lockerung der Maskenpflicht zum aktuellen Zeitpunkt.

"Die Maskenpflicht im Einzelhandel und in anderen kontaktreichen Kontexten ist und bleibt ein einfaches, aber sehr effektives Mittel, um Öffnungsschritte abzusichern", teilte eine Sprecherin der dpa am Freitag mit. "Es gibt Grund zur Zuversicht, aber noch sind die Impfquoten zu gering und die Infektionszahlen zu hoch." Schrittweise, umsichtige Lockerungen seien richtig, aber die grundlegenden Schutzmaßnahmen blieben vorerst ein zentraler Bestandteil.

In Niedersachsen wird derzeit eine Aufhebung der Maskenpflicht beim Einkauf in Gebieten mit niedriger Inzidenz debattiert. Die Landesregierung dort wollte die Maskenpflicht im Einzelhandel in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 aufheben, wie aus einem Entwurf für eine kurzfristige Lockerung der Corona-Regeln hervorgeht.

Das Land rückt aber möglicherweise nach kritischen Reaktionen von der geplanten kurzfristigen Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel ab.

Die Schilder neben der Eingangstür eines Bekleidungsgeschäftes weisen darauf hin, dass im Laden Maskenpflicht besteht und die Hände desinfiziert werden müssen.
Die Schilder neben der Eingangstür eines Bekleidungsgeschäftes weisen darauf hin, dass im Laden Maskenpflicht besteht und die Hände desinfiziert werden müssen.  © Peter Kuchenbuch-Hanken/dpa

Update, 21. Mai, 11.25 Uhr: Normaler Betrieb der Kindertagesstätten in Stuttgart

Für die rund 30.000 Kita-Kinder in Stuttgart kehrt seit Freitag ein Stück Alltag zurück. Sie können wieder die rund 600 Kindertagesstätten und die Angebote der Kindertagespflege besuchen, wie eine Sprecherin der Stadt mitteilte. Hintergrund sind die sinkenden Corona-Zahlen gewesen.

Zugleich ordnete die Stadt eine Testpflicht an, wie sie bislang schon in der Notbetreuung galt. Alle Kita-Kinder ab drei Jahren müssen demnach zweimal wöchentlich mit einem Schnelltest getestet werden. Entweder zu Hause oder vor Beginn der Betreuung in der Einrichtung.

Da die Sieben-Tage-Inzidenz in Stuttgart fünf Tage in Folge unter 165 lag, kann der Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen nun wieder aufgenommen werden.

Die rund 30.000 Kita-Kinder in Stuttgart können wieder die rund 600 Kindertagesstätten und die Angebote der Kindertagespflege besuchen. (Symbolbild)
Die rund 30.000 Kita-Kinder in Stuttgart können wieder die rund 600 Kindertagesstätten und die Angebote der Kindertagespflege besuchen. (Symbolbild)  © Jörg Carstensen/dpa

Update, 20. Mai, 19.23 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 80

Wie das Landesgesundheitsamt mitteilt, wurden weitere 1463 und damit insgesamt 484.677 Fälle in Baden-Württemberg gemeldet. 3170 und damit insgesamt 444.376 Menschen sind von ihrer Erkrankung genesen.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Corona steigt um 31 auf insgesamt 9811.

Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt landesweit auf 80,3. Am Vortag hatte der Wert noch bei 81,8 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gelegen. Die Zahl der Kreise und Städte unterhalb der wichtigen 100er Schwelle bei der Sieben-Tages-Inzidenz nimmt von Tag zu Tag zu. Damit stehen auch für die weitaus meisten Regionen im Land spätestens in der Woche nach den Feiertagen die lang ersehnten Lockerungen an.

37 der 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen bei den Corona-Zahlen unter der 100er-Inzidenz, dem Richtwert für die bundesweite Notbremse. Am höchsten ist der Wert im Zollernalbkreis mit 163,2, am niedrigsten mit 27,0 im Landkreis Emmendingen.

11,6 Prozent der 2393 betreibbaren Intensivbetten sind laut Landesgesundheitsamt im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden auch nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen.

Insgesamt 484.677 haben sich in Baden-Württemberg mit dem Coronavirus infiziert.
Insgesamt 484.677 haben sich in Baden-Württemberg mit dem Coronavirus infiziert.  © Kira Hofmann/dpa

Update, 20. Mai, 18.16 Uhr: Ministerpräsident: Hatten Studierende zunächst etwas wenig im Blick

Nach den ersten beiden Semestern im Corona-Lockdown und Kritik an den Auflagen für die Hochschulen hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann ein "Wahrnehmungsdefizit" eingeräumt und Studierende um Entschuldigung gebeten. Es sei ihm nach Gesprächen bewusst geworden, dass die Landespolitik die Lage der Studierenden anfangs zu wenig im Blick gehabt habe, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag beim sogenannten StudiGipfel, einer kleinen Gesprächsrunde mit Vertretern von Studenten und Hochschulen.

Covid-19 sei anfangs vor allem für ältere Menschen gefährlich und teils tödlich gewesen, sagte Kretschmann. Auf sie habe sich zunächst der Fokus gerichtet. "Da junge Leute in aller Regel keine schweren Krankheitsverläufe hatten, hat man sich erstmal nicht so drum gekümmert", räumte er ein. Zudem sei man der Ansicht gewesen, dass digitales Lernen bei Studierenden eher gelinge als an Schulen.

Kretschmann und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) tauschten sich in dem Gespräch in der Stuttgarter Universität mit zwei Studierenden aus Esslingen und Mannheim aus. Auch Sabine Köster von der Psychotherapeutischen Beratungsstelle des Studentenwerks Karlsruhe und Thomas Puhl, Direktor der Mannheimer Universität, nahmen an der Gesprächsrunde teil. Im Mittelpunkt standen die Lehren aus der Pandemielage, die Probleme des mangelnden Impfstoffs und die finanziellen Probleme von Studierenden.

Vor einem Gespräch hatte die Landesstudierendenvertretung die teils prekäre Situation der angehenden Akademiker in der Corona-Krise beklagt. "Viele Studierende befinden sich weiterhin in einer schweren finanziellen Notlage", sagte Präsidiumsmitglied Andreas Bauer von der Hochschule Mannheim. "Die politische und mediale Aufmerksamkeit lag vor allem bei den Schulen und weniger bei den Studierenden." Die wirtschaftlichen und akademischen Nachteile der Studierenden seien kaum diskutiert worden, sagte Bauer.

Update, 20. Mai, 17.19 Uhr: Studie: Viele Schüler verloren wegen Corona Kontakt zu Schule

Fast jeder dritte Schüler in Deutschland hat während der ersten coronabedingten Schulschließungen im Frühjahr 2020 keinen regelmäßigen Kontakt zu seiner Schule gehabt. Insbesondere in ländlichen Regionen gelang es nach der Schulleitungs-Studie "Leadership in German Schools" nicht, in Verbindung zu bleiben. Inzwischen hätten die Schulen aber dazugelernt. "Im Vergleich zu den Defiziten von damals ist von einer Verbesserung bei Digitalunterricht und Schulentwicklung auszugehen", sagte der Tübinger Erziehungswissenschaftler Colin Cramer am Donnerstag.

Die Universitäten Tübingen und Lüneburg sowie die Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz hatten zwischen April und Juni 2020 insgesamt 306 zufällig ausgewählte Schulleitungen allgemeinbildender Schulen befragt. Nur etwa 25 Prozent der Schüler in den ländlichen Regionen Deutschlands erhielten demnach während der Schulschließung Lernmaterialien über Lernplattformen - in Städten waren es etwa 60 Prozent.

Fast alle Lehrer (89 Prozent) kommunizierten direkt mit ihren Schülern, beispielsweise über Telefon, einen Messenger-Dienst oder E-Mails. Gemeinsames Lernen über Videokonferenzen in Kleingruppen (41 Prozent) oder im Klassenverband (33 Prozent) fand während der Schulschließungen im Frühjahr 2020 hingegen eher selten statt.

Während der ersten coronabedingten Schulschließungen hatten viele Schüler keinen regelmäßigen Kontakt zu seiner Schule gehabt.
Während der ersten coronabedingten Schulschließungen hatten viele Schüler keinen regelmäßigen Kontakt zu seiner Schule gehabt.  © Marijan Murat/dpa

Update, 20. Mai, 16.22 Uhr: Randale vor Shop: Betrunkener trägt Unterhose als Mund-Nase-Schutz

Mit einer Unterhose als Mund-Nase-Schutz im Gesicht hat ein Betrunkener im Zollernalbkreis für Wirbel gesorgt. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, war dem Mann am Abend zuvor zunächst der Weg in einen Einkaufsmarkt in Albstadt verwehrt worden; eben weil er die vorgeschriebene Schutzmaske nicht getragen hatte.

Daraufhin habe sich der 40 Jahre alte Mann ausgezogen und nackt am Eingang des Geschäfts aufgehalten. Als hinzugerufene Polizeibeamte eintrafen, sei der Betrunkene zwar wieder angezogen gewesen. "Allerdings trug er nun seine Unterhose als Mund-Nase-Schutz und begehrte trotz Verbotes vehement, eingelassen zu werden, so dass er letztendlich in Gewahrsam genommen werden musste", heißt es von der Polizei.

Auf dem Weg zur Ausnüchterungszelle habe der Mann so heftig um sich geschlagen und gespuckt, dass ihm die Beamten Handschellen hätten anlegen müssen. Der Mann müsse nun mit einer Anzeige rechnen.

Update, 20. Mai, 14.23 Uhr: Kultusministerin Schopper: Schulöffnung ist wichtige Perspektive

Eine baldige Rückkehr zum Regelbetrieb auch an weiterführenden Schulen im Südwesten ist laut Kultusministerin Theresa Schopper (60, Grüne) eine wichtige Perspektive für viele Familien. Viele Kinder und Jugendliche, aber auch ihre Eltern seien am Ende ihrer Kräfte, sagte Schopper den Stuttgarter Nachrichten. Auch für die Lehrer und Schulleitungen sei eine Rückkehr zum Präsenzbetrieb unter Pandemiebedingungen ein erster Schritt im den gewohnten Schulalltag.

Laut Schopper könnten weiterführende Schulen selbst bei einer Corona-Inzidenz von mehr als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen bald wieder in den Regelbetrieb gehen. Bislang war geplant, dass bei Werten zwischen 50 und 100 nur Grundschulen sowie die Grundstufen der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren und die Schulkindergärten zum Präsenzunterricht zurückkehren - spätestens nach den Pfingstferien und mit Auflagen.

Diese Regel soll jetzt vom 11. Juni an auf Schüler von Klasse fünf an ausgeweitet werden, die derzeit noch im Wechselunterricht sind. "Die sinkenden Inzidenzen, weitgehend geimpfte Lehrerinnen und Lehrer und das Testkonzept bieten uns jetzt eine echte Chance, dass wir auch an den Schulen zu mehr Normalität kommen", sagte Schopper. Bis zum 11. Juni sei für weiterführende Schulen Wechselunterricht vorgesehen.

In Kommunen mit einem Inzidenzwert von mehr als 100 findet weiterhin Wechselunterricht statt. Ab einem Wert von 165 ist selbst dieser untersagt und muss durch Fernunterricht ersetzt werden. Bei einer Inzidenz von unter 50 in ihrem Stadt- oder Landkreis dürfen alle Schüler wieder in den Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen gehen.

Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (60, Grüne) sieht in einer baldigen Rückkehr zum Regelbetrieb auch an weiterführenden Schulen eine wichtige Perspektive.
Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (60, Grüne) sieht in einer baldigen Rückkehr zum Regelbetrieb auch an weiterführenden Schulen eine wichtige Perspektive.  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 20. Mai, 11.45 Uhr: Tarifabschluss: Edelmetall-Beschäftigte erhalten Corona-Prämie

In den Tarifverhandlungen für die mehr als 8000 Beschäftigten der Edelmetallindustrie im Land haben sich die Parteien nach Angaben der IG Metall auf eine Corona-Prämie und eine jährliche Sonderzahlung geeinigt. Mitarbeitende in der baden-württembergischen Schmuck-, Uhren- und Edelmetallindustrie sollen im Juni über 500 Euro Corona-Prämie bekommen, Auszubildende und dual Studierende 300 Euro, wie die Gewerkschaft am Donnerstag mitteilte.

Zudem erhalten demnach alle Beschäftigten ab Juni 2022 einen jährlichen "tariflichen Edelmetallbaustein" in Höhe von 18,4 Prozent eines Monatsentgelts. Der Betrag soll ab Juni 2023 dauerhaft auf 27,6 Prozent steigen. Darauf hätten sich die Tarifparteien am späten Mittwochabend nach der zweiten Verhandlungsrunde geeinigt.

"Der Abschluss ist ein guter Kompromiss, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig Perspektiven für die Zukunft zu schaffen", erklärte Barbara Resch, Verhandlungsführerin der IG Metall in Baden-Württemberg. Für Auszubildende und duale Studenten seien im neuen Manteltarifvertrag Ausbildung zudem weitere Verbesserungen - etwa bei den Lehr- und Lernmitteln - beschlossen worden.

Von der Arbeitgeberseite - der Tarifgemeinschaft des Bundesverbandes Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien (BVSU) und des Edelmetallverbands Schwäbisch Gmünd - war zunächst niemand für einen Kommentar zu erreichen.

Bei der Deutschen Schmuck und Uhren in Pforzheim liegen in einer Vitrine Trauringe. Die Beschäftigten der Edelmetallindustrie im Land haben einen Tarifabschluss.
Bei der Deutschen Schmuck und Uhren in Pforzheim liegen in einer Vitrine Trauringe. Die Beschäftigten der Edelmetallindustrie im Land haben einen Tarifabschluss.  © picture alliance / Uli Deck/dpa

Update, 20. Mai, 7.57 Uhr: Neue Plattform bringt Impfwillige und Praxen zusammen

Die Ärzteorganisation Mediverbund bietet eine Plattform an, die Impfwillige und Praxen mit kurzfristigen Impfkapazitäten zusammenbringt. Unabhängig von Impfrangfolgen können sich alle Menschen ab 18 Jahren auf der Plattform www.impfterminmanagement.de für eine Corona-Schutzimpfung mit ihren Daten und Impfstoffwünschen registrieren. Knapp 200 Haus- und Facharztpraxen nutzen nach einer Mitteilung des Verbundes die Plattform bereits für ihr Impftermin-Management.

"Jede Impfoption durch Restbestände, abgelehnte Impfstoffe oder geschwänzte Impftermine können sofort genutzt werden", sagte der Chef des Zusammenschlusses von rund 5000 niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten im Südwesten, Werner Baumgärtner.

Update, 20. Mai, 6.19 Uhr: Nur wenige Zweitimpfungen werden verschoben

In den Impfzentren in Baden-Württemberg werden nur selten Termine für Zweitimpfungen gegen das Coronavirus verschoben. In der Regel würden die Zweittermine eingehalten, sagte ein Sprecher des Landesgesundheitsministeriums in Stuttgart auf Anfrage.

Zwar sei die Quote der verschobenen Termine nicht zu beziffern, da Termine auf mehreren Wegen verschoben werden könnten wie beispielsweise vor Ort, über ein Callcenter oder ein Postfach des Ministeriums. "In Relation zur Gesamtzahl der Impfungen dürfte die Quote aber nicht sehr groß sein", sagte der Sprecher. Vorverlegt werde wegen des erforderlichen Abstands zwischen der ersten und zweiten Impfung so gut wie kein Termin.

Es gebe aber durchaus Interesse an Änderungen, hieß es im Ministerium weiter. "Je mehr Impfungen erfolgen, desto mehr Menschen fragen auch nach dieser Möglichkeit", sagte der Sprecher. Er betonte aber die besondere Bedeutung der Termine: "Die Zweitimpfung ist für eine Immunisierung unbedingt notwendig. Die Zweitimpftermine sind in den Zentren für bestimmte Wochen und damit für bestimmte Lieferungen fest eingeplant."

Die Verschiebung bereits eingetakteter Zweittermine sei mit einem massiven Aufwand verbunden. Deshalb sollten Zweitimpfungen nur aus wirklich zwingend notwendigen Gründen verschoben werden. "Zahlreiche Menschen warten noch immer auf eine Impfung, weil der Impfstoff weiterhin zu knapp ist", sagte er. "Das sollten Menschen in ihre Überlegungen immer mit einbeziehen."

Die Ständige Impfkommission empfiehlt für die Impfstoffe von Biontech und Moderna einen Abstand von sechs Wochen zwischen der ersten und zweiten Impfung. Beim Impfstoff von Astrazeneca kann der Abstand in Absprache mit dem Impfarzt zwischen vier bis zwölf Wochen liegen. Der Impfstoff von Johnson & Johnson wird nur einmal gespritzt. Hinweise darauf, dass es bei Terminen für eine Impfung mit dem anfangs umstrittenen Vakzin Astrazeneca zu ungewöhnlich vielen Absagen gekommen sei, gebe es nicht. "Der Impfstoff wird gut akzeptiert", sagte der Ministeriumssprecher.

Baden-Württemberg liegt mit einer Impfquote von rund 37,3 Prozent (Stand: Mittwoch) bei den Erstimpfungen bundesweit im Mittelfeld. Gut 11,9 Prozent sind vollständig geimpft, wie aus den Daten des Impfdashboards und des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht.

In den Impfzentren in Baden-Württemberg werden nur selten Termine für Zweitimpfungen gegen das Coronavirus verschoben.
In den Impfzentren in Baden-Württemberg werden nur selten Termine für Zweitimpfungen gegen das Coronavirus verschoben.  © Daniel Karmann/dpa

Update, 19. Mai, 19 Uhr: Gesundheitsminister: Vergabesystem für Impftermine war Fehler

Baden-Württemberg hat beim Vergabesystem für Corona-Impftermine aus Sicht von Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne) aufs falsche Pferd gesetzt.

Die Terminvergabe über die Telefonnummer 116117 zu regeln sei im Nachhinein "ein großer Fehler", sagte er der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten (Donnerstag). "Es war schlicht und einfach das falsche System, um einen Mangel verwalten zu können."

Wenn regelmäßig weniger Impfstoff zur Verfügung stehe als angekündigt, funktioniere es nicht. "Da helfen dann auch 500 Callcenter-Mitarbeiter nicht viel weiter."

Lucha verteidigte hingegen, dass die Regierung die Impfpriorisierung in Hausarztpraxen seit Anfang der Woche aufgehoben hat. Damit habe man den Wunsch der Hausärzte nach frühestmöglichem Ende der Priorisierung in den Praxen erfüllt, sagte er den Zeitungen. "Wir sind an der Front bei den Menschen und bekommen jeden Tag den Druck zu spüren. Wir konnten gar nicht anders, als so zu entscheiden."

Die Kassenärztliche Vereinigung hatte am Mittwoch aufgerufen, zumindest in der laufenden Woche nicht mehr wegen Terminen für eine Corona-Impfung beim Hausarzt anzurufen. Aktuell stehe kein Impfstoff für Erstimpfungen zur Verfügung. "Rufen Sie daher bitte für Impftermine nicht in den Arztpraxen an, Sie blockieren die Telefonleitungen", hieß es.

Update, 19. Mai, 17.20 Uhr: Über 2100 neue Infektionen

Am Mittwoch wurden dem Landesgesundheitsamt 2125 neue Corona-Infektionen mitgeteilt. Die Zahl der Infizierten erhöht sich damit auf 483.214. Davon sind 441.206 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 29 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9780 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg liegt bei 81,8 und damit erneut niedriger als am Vortag (87,7).

Am Mittwoch wurden 2125 neue Corona-Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Mittwoch wurden 2125 neue Corona-Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 19. Mai, 12.15 Uhr: Maschinenbau: Rückkehr auf Vorkrisenniveau schon 2022 möglich

Die anziehende Weltkonjunktur lässt die Maschinenbau-Unternehmen im Südwesten wieder deutlich optimistischer in die Zukunft schauen. Zwar bleibe die Lage in der Corona-Krise unsicher, im Moment bestehe aber die reelle Chance, mit dem Umsatz im kommenden Jahr auf das Vorkrisenniveau von 2019 zurückzukehren, teilte der Branchenverband VDMA am Mittwoch mit. Als Wachstumslokomotive erweise sich vor allem China.

Große Hoffnungen ruhten aber auch auf dem wichtigen US-Markt. Sorgen bereiten vielen Maschinenbauern allerdings Engpässe in den Lieferketten, vor allem im Bereich der Elektronik.

2020 war der Umsatz im Maschinenbau in Baden-Württemberg um neun Prozent auf knapp 76 Milliarden Euro gesunken. Der Rückgang fiel damit wesentlich moderater aus als befürchtet.

Update, 19. Mai, 9.40 Uhr: Betroffene Firmen können Härtefallhilfe beantragen

Von der Corona-Krise betroffene Unternehmer, die bei allen Hilfsprogrammen bisher leer ausgegangen sind, können nun eine sogenannte Härtefallhilfe beantragen.

"Damit können wir nun auch Unternehmen und Selbstständigen helfen, die in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht sind, aber trotz aller Verbesserungen und Ausweitungen keinen Zugang zu einem bestehenden Hilfsprogramm haben", sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am Mittwoch. Zwar seien starke Instrumente zur Unterstützung von Firmen in der Krise geschaffen worden. Doch kein noch so breit angelegtes Programm könne alle individuellen Problemsituationen abdecken, betonte sie.

Eine unabhängige Kommission, die von der IHK Region Stuttgart unterstützt wird, werde jeden Antrag einzeln prüfen und entscheiden, ob ein Härtefall vorliegt, hieß es. Die Höhe orientiere sich grundsätzlich an den förderfähigen Fixkosten der Überbrückungshilfe III des Bundes. Im Regelfall soll es aber nicht mehr als 100.000 Euro geben.

Von nun an können Unternehmen eine sogenannte Härtefallhilfe beantragen.
Von nun an können Unternehmen eine sogenannte Härtefallhilfe beantragen.  © dpa/dpa-Zentralbild/Robert Michael

Update, 18. Mai, 17.25 Uhr: 7-Tage-Inzidenz sinkt unter 90

Dem Landesgesundheitsamt wurden am Dienstag 1877 neue Corona-Infektionen mitgeteilt. Die Zahl der Infizierten erhöht sich damit auf 481.089. Davon sind 437.867 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 26 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9751 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg liegt bei 87,7 und damit erneut niedriger als am Vortag (95,0).

Am Dienstag wurden knapp 1900 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Dienstag wurden knapp 1900 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Frank Rumpenhorst/dpa

Update, 18. Mai, 16.55 Uhr: Land will Daten zu Impfungen in Zentral-Archiv sammeln

Das Land baut ein zentrales Archiv auf, um nach der Schließung der Impfzentren nachvollziehen zu können, wer dort gegen Corona geimpft wurde.

"Aktuell lagern die Dokumente noch beim Impfzentrum, sie sollen aber in Zukunft zentral aufbewahrt werden", sagte ein Sprecher des Sozialministeriums den Stuttgarter Nachrichten und der Stuttgarter Zeitung (Mittwoch).

Die Daten sollen vom Land zentral sowohl in einer Datenbank als auch in einem Papierarchiv gesichert und verwaltet werden, bestätigte das Ministerium am Dienstag. Unklar sei noch, wann das zentrale Archiv den Betrieb aufnehmen und wo es sich befinden werde.

Nach Angaben der Zeitungen können die Daten unter anderem für die Ausstellung von Ersatzdokumenten herangezogen werden. Dies wäre nötig, wenn Geimpfte ihren Impfpass oder einen anderen Nachweis für die Impfung verloren haben.

Update, 13.42 Uhr: Baden-Württemberg will mit Geld zunächst Corona-Bildungslücken bekämpfen

Nach der Bekanntgabe der aktuellen Steuerschätzung will das Land das verfügbare Geld zunächst in die Behebung von Bildungslücken investieren. Die erste Priorität sei die Bewältigung der Folgen der Corona-Krise, vor allem im Bildungsbereich, kündigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne) am Dienstag in Stuttgart an. Weiter nannte er als Priorisierung den Klimaschutz und die Digitalisierung.

Die Frühjahrssteuerschätzung für das Land war mit Spannung erwartet worden, da angesichts der Kassenlage alle Projekte im grün-schwarzen Koalitionsvertrag unter Haushaltsvorbehalt stehen. Die Steuerschätzer hatten am Montag stabilere Steuereinnahmen im Land in Aussicht gestellt - sie liegen 2021 um 657 Millionen Euro höher als im laufenden Landeshaushalt veranschlagt. Für 2022 ergibt sich ein Plus von 466 Millionen Euro im Vergleich zur sogenannten mittelfristigen Finanzplanung. Das verkleinere lediglich die Haushaltslücke, sagte Kretschmann. "Das sind nicht Gelder, die wir jetzt einfach ausgeben können."

Update, 18. Mai, 6.01 Uhr: Verband: Hallenbäder im Sommer für Anfängerschwimmen öffnen

Der Badische Schwimm-Verband appelliert an Kommunen und private Betreiber, neben den Freibädern auch die Hallenbäder zu öffnen. "Wir haben 100.000 Kinder, die in den vergangenen 14 Monaten coronabedingt nicht schwimmen gelernt haben", sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Holger Voigt, in Heidelberg. In Hallenbädern könne der Stau bei den Anfängerkursen rascher abgebaut werden.

Der Unterricht im Freibad sei wegen des Wetters erst ab Juli möglich. Zuvor kühlten die Kinder zu sehr aus. Überdies müsse es Geld von den Betreibern und vom Land für mehr Personal geben, um gemeinsam mit den Lehrkräfte die Warteliste abzuarbeiten.

Die ersten Freibäder im Land wurden am Montag geöffnet, etwa in Sindelfingen. Außenbereiche von Schwimmbädern sowie Badeseen mit kontrolliertem Zugang können öffnen bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 an fünf aufeinander folgenden Tagen.

Besucher müssen einen negativen Schnelltest vorlegen oder den Nachweis der Genesung oder Impfung. Eingelassen wird derzeit ein Gast pro 20 Quadratmeter Fläche. Die Aussicht auf entsprechend geringe Einnahmen lässt die Betreiber nach Voigts Angaben zum Teil am Sinn einer Öffnung zweifeln.

Der Badische Schwimm-Verband appelliert an Kommunen und private Betreiber, neben den Freibädern auch die Hallenbäder zu öffnen.
Der Badische Schwimm-Verband appelliert an Kommunen und private Betreiber, neben den Freibädern auch die Hallenbäder zu öffnen.  © Philipp Schulze/dpa

Update, 17. Mai, 17.15 Uhr: 600 neue Infektionen

Am Montag wurden dem Landesgesundheitsamt 600 neue Corona-Infektionen mitgeteilt. Die Zahl der Infizierten erhöht sich damit auf 479.212. Davon sind 435.580 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 22 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9725 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg liegt bei 95,0.

Am Montag wurden 600 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Montag wurden 600 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Pedro Rances Mattey/dpa

Update, 17. Mai, 14.03 Uhr: Gastronomie klagt über Regelwirrwarr, Lucha kontert

Nach dem Neustart für viele Gastwirte und Hoteliers und angesichts weiterer Corona-Lockerungen in anderen Regionen streiten sich Gastronomie und Politik in Baden-Württemberg über die richtige Öffnungstrategie. Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne) wehrte sich am Montag gegen den Vorwurf eines "Regelwirrwarrs".

Wirte und Hoteliers hatten zunächst ein "Landkreise-Hopping" befürchtet, weil vor allem in der Vierländerregion rund um den Bodensee unterschiedliche Inzidenzen und somit auch abweichende Regelungen herrschten. Lucha macht der Branche allerdings wenig Hoffnung: "Wir müssen und wir werden daran festhalten", sagte er am Montag.

Vor allem die Bindung an eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sorgt für Ärger am Bodensee und im Allgäu. Während Tourismus und Gastronomie dort noch nicht öffnen dürfen, sind Tagesausflüge nach Österreich und in die Schweiz wieder möglich. Mit einem negativen Corona-Test können sich zudem Urlaubsrückkehrer aus den beiden Ländern bei der Einreise von der Quarantänepflicht befreien. Auch im Breisgau-Hochschwarzwald, im Landkreis Konstanz und in der Stadt Freiburg sowie in Emmendingen haben die ersten Kneipen und Pensionen geöffnet.

"Der Gast geht da hin, wo er hingehen darf", sagte der Vorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) im Bodenseekreis, Horst Müller. "Wenn's blöd läuft, gibt das ein totales Chaos. Dann hat man genau das, was man nicht wollte: viele Menschen am gleichen Ort." Schon innerhalb von Baden-Württemberg sei wegen unterschiedlicher Inzidenzen ein "Landkreis-Hopping" zu befürchten. Die unterschiedlichen Regeln führen zu einem großen Durcheinander. "Die Gäste brauchen eigentlich Gewissheit, dass ihr Urlaub auch stattfindet", sagte Müller.

"Wenn wir hier Ausnahmen zulassen, verschwimmen die Grenzen und es werden Ungerechtigkeiten gegenüber anderen Landkreisen produziert", verteidigte sich Lucha. "In diesem Fall könnte man zurecht von einem ,Regelwirrwarr‘ sprechen." Die Gerichte hätten dem Land bereits bei den Ausgangssperren eine "kreisscharfe Betrachtung" auferlegt. "Davon können wir jetzt bei den Öffnungsschritten nicht abweichen." Lucha machte zudem keinen Hehl aus seiner Haltung: "Mein Appell ist jetzt: nicht meckern, sondern machen", sagte er.

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne).
Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne).  © Marijan Murat/dpa

Update, 16. Mai, 18.20 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Land kratzt an der 100er-Marke

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten kratzt weiter an der Schwelle zur 100-Marke, unterschritten hat sie diese aber auch am Sonntag noch nicht. Im landesweiten Schnitt wurden innerhalb der vergangenen sieben Tage je 100.000 Einwohner 101,0 Neuinfektionen mit dem Coronavirus erfasst, wie das Landesgesundheitsamt am Sonntag (Stand 16 Uhr) mitteilte. Am Vortag hatte der Wert bei 102,3 gelegen, vor einer Woche bei 145,2.

Nur noch 21 der 44 Regionen liegen über dem Wert von 100 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz weiterhin im Zollernalbkreis, wo sie bei 202,3 lag. Auch die Stadt Pforzheim weist nach wie vor einen mit 196,9 überdurchschnittlich hohen Wert auf. Am niedrigsten ist die Inzidenz in der Stadt Heidelberg (38,4) und im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald (40,6).

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie stieg um 619 auf 478.612 Fälle. Inzwischen sind 9703 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben - 9 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 433.810 Menschen (plus 2259).

Einmal gegen das Virus geimpft sind in Baden-Württemberg nach Angaben des Robert Koch-Instituts bisher 35,8 Prozent der Bevölkerung. Eine zweite Schutzimpfung, die bei manchen Wirkstoffen nötig ist, haben 10,7 Prozent erhalten; sie gelten damit als vollständig geimpft. (Stand 14. Mai)

Laut Landesgesundheitsamt und nach Daten des Divi-Intensivregisters werden 564 Covid-19-Fälle in Baden-Württemberg auf Intensivstationen behandelt, davon werden 369 (65,4 Prozent) künstlich beatmet. Insgesamt sind 2065 Intensivbetten von betreibbaren 2384 Betten (86,6 Prozent) belegt.

Update, 15. Mai, 21.24 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg sinkt weiter

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist im Südwesten erneut gesunken. In Baden-Württemberg lag der Wert bei 102,3, wie das Landesgesundheitsamt am Samstag (Stand 16 Uhr) mitteilte. Am Freitag hatte er noch bei 107,1 gelegen. Die Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb der vergangenen 7 Tage je 100.000 Einwohner an.

20 der 44 Regionen lagen unter der 100er-Marke, 4 davon sogar unter 50. Am Freitag hatten noch 18 Kreise unter der Marke von 100 gelegen. Am höchsten ist die Inzidenz weiterhin im Zollernalbkreis, wo sie am Samstag bei 217,0 (Freitag: 217,6) lag. Am niedrigsten ist sie im Kreis Emmendingen mit 39,7 (Freitag: 42,7).

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie stieg um 1400 auf 477.993 Fälle. Inzwischen sind 9694 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben - 8 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 431.551 Menschen (plus 3103).

Update, 15. Mai, 15.28 Uhr: Gastronomie-Öffnung in Heidelberg verhalten angelaufen

Bei regnerischem Wetter ist die Öffnung von Restaurants und Cafés in Heidelberg eher verhalten angelaufen. Einige Betriebe waren noch zu, andere gingen mit verringerter Außenbestuhlung an den Start. Die Bestellung von Getränken gestaltete sich für einige Gastwirte schwierig. Mehr Menschen als sonst zu Pandemie-Zeiten bummelten durch die Stadt am Neckar, zu Gedränge kam es aber nicht.

Heidelberg gehört wie Freiburg sowie die Kreise Main-Tauber, Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald zu den Kommunen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner an mindestens fünf Tagen hintereinander. Diese dürfen ihre Gastronomie wieder hochfahren.

Weitere Regionen könnten in der kommenden Woche folgen, darunter der Rhein-Neckar-Kreis und die Städte Böblingen und Baden-Baden. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband warnte vor einem "Landkreis-Hopping" wegen der sehr unterschiedlichen Inzidenzen. Im Zollernalbkreis liegt der Wert noch bei 247,7 (Stand Freitag).

Ganz anders Heidelberg mit einem Wert von 58,2 (Stand Freitag). Oberbürgermeister Eckart Würzner (parteilos) sagte zum Start in der Universitätsstadt: "Wir freuen uns alle, dass es wieder losgeht. Das ist eine tolle Perspektive, aber auch eine riesige Herausforderung für Gastronomie und Hotellerie und eine große Verantwortung für uns alle."

Mit den Öffnungsschritten verbunden sind auch Schwierigkeiten: Die Gastronomen müssen genügend Mitarbeiter für Küche und Service zurückholen, um überhaupt öffnen zu können. Vor Corona hatten sich in Heidelberg Studierende mit Kellnern ein Zubrot verdient; doch viele von ihnen sind wegen des rein digitalen Studiums wieder nach Hause gezogen und stehen nicht zur Verfügung. Andere Mitarbeiter haben sich in den Einzelhandel verabschiedet.

Ein Schild mit der Aufschrift "Wir haben geöffnet" steht vor der Essensausgabe eines Restaurants in der Heidelberger Innenstadt. (Archivbild)
Ein Schild mit der Aufschrift "Wir haben geöffnet" steht vor der Essensausgabe eines Restaurants in der Heidelberger Innenstadt. (Archivbild)  © Uwe Anspach/dpa

Update, 14. Mai, 17.21 Uhr: Landesweite Inzidenz sinkt weiter

Am Freitag wurden dem Landesgesundheitsamt 1172 neue Corona-Infektionen mitgeteilt. Die Zahl der Infizierten erhöht sich damit auf 476.593. Davon sind 428.448 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 35 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9686 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg sinkt auf 107,1.

Update, 14. Mai, 16.54 Uhr: Industrie sieht Öffnungsperspektiven positiv

Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) sieht in den Öffnungsschritten nach der Corona-Zwangspause eine Perspektive für die Tourismusbranche.

"Endlich zeigt sich auch für die vielen seit fast sieben Monaten geschlossenen Unternehmen der Gastro-, Hotel und Tourismusbranche ein Silberstreif am Horizont", sagte Vizepräsidentin Marjoke Breuning am Freitag in Stuttgart zur neuen Corona-Verordnung des Landes. Und der mittelständische Fachhandel könne sich eine zusätzliche Möglichkeit eröffnen, die dringend benötigten "Spontankunden" für auskömmliche Geschäfte zurückzugewinnen.

Zugleich mahnte der Verband erneut mehr Planungssicherheit an. "Öffnungen müssen für die Unternehmen und ihre Mitarbeiter ohne Wenn und Aber planbar und verlässlich sein." Da der Großteil der Kreise aktuell noch über einem Inzidenzwert von 100 liege, sei dies nicht gegeben und es gelten weiterhin Regelungen wie beispielsweise Terminvereinbarung und Kontaktnachverfolgung im Einzelhandel, lediglich Abholangebote der Gastronomie sowie touristische Schließungen.

Neuer Gastro- und Einkaufstourismus drohten. "Öffnungen müssen dabei so unbürokratisch wie möglich sein – gerade schwer corona-belasteten kleinen Branchenbetrieben kann keine neue Bürokratie neben den bereits vorhandenen Hygiene- und Schutzauflagen aufgebürdet werden."

Marjoke Breuning ist die Vizepräsidentin des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) und Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart.
Marjoke Breuning ist die Vizepräsidentin des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) und Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart.  © Christopher Hirsch/dpa

Update, 14. Mai, 7.40 Uhr: Baden-Württemberg lockert - Neue Corona-Verordnung in Kraft

Nach monatelangem Lockdown lässt der Südwesten die Zügel bei den Corona-Regeln nun wieder deutlich lockerer - ausreichend niedrige Infektionszahlen vorausgesetzt. Am Freitag traten entsprechende Änderungen in der Corona-Verordnung des Landes in Kraft und machen ab Samstag Lockerungen in der Gastronomie, im Tourismus und in der Freizeit möglich. Liegen die Corona-Zahlen in den Kreisen fünf Tage in Folge unter einer Inzidenz von 100, darf zum Beispiel die Außen- und Innengastronomie zwischen 6 Uhr und 21 Uhr mit Hygieneauflagen und Testkonzepten wieder öffnen.

Die neue Verordnung sieht weiter vor, in den Kreisen unter der 100er-Marke Hotels und Pensionen wieder öffnen zu lassen - auch Ferienwohnungen dürfen wieder vermietet werden. Kulturveranstaltungen wie Theater, Opern, Konzerte und Kino sind im Freien in den Regionen unter 100 wieder möglich. Galerien, Museen und Gedenkstätten dürfen dort auch wieder öffnen - genauso wie Bibliotheken und Archive.

Auch Freibäder dürfen in solchen Regionen wieder Badegäste empfangen. Außerdem kann man wieder Minigolf spielen, Hochseilgärten und Bootsverleihe dürfen wieder öffnen - allerdings jeweils nur für kleine Gruppen. Sportanlagen, auf denen im Freien kontaktarmer Freizeit- und Amateursport betrieben werden kann, dürfen auch wieder genutzt werden. Zoos und botanische Gärten können im Außen- und Innenbereich aufmachen. Auch Musik- und Kunstschulen dürfen wieder kleine Gruppen von Schülerinnen und Schülern empfangen.

Für alle Einrichtungen gelte grundsätzlich die Maskenpflicht, die Pflicht zur Kontaktdatenübermittlung sowie die Einhaltung der Abstandsregeln, hieß es. Außerdem sind Obergrenzen der Teilnehmerzahl vorgesehen, der Zutritt ist nur mit einem Test-, Impf- oder Genesenen-Nachweis möglich.

Für den Einzelhandel gibt es auch eine Änderung: Bei "Click&Meet" können statt einem Kunden pro 40 Quadratmeter zwei Kunden ohne vorherige Terminbuchung hereingelassen werden - sie müssen aber getestet sein.

Mit den Öffnungsschritten geht das Land nun teils deutlich weiter als noch vor wenigen Tagen geplant. Ein Eckpunktepapier des Gesundheitsministeriums mit Stand von Anfang Mai sah etwa die Öffnung der Innengastronomie erst viel später vor, frühestens 14 Tage nach den ersten Öffnungsschritten.

Mit den Öffnungsschritten geht das Land nun teils deutlich weiter als noch vor wenigen Tagen geplant.
Mit den Öffnungsschritten geht das Land nun teils deutlich weiter als noch vor wenigen Tagen geplant.  © Frank Molter/dpa

Update, 13. Mai, 17.59 Uhr: Über 2000 neue Infektionen

Am Donnerstag wurden dem Landesgesundheitsamt 2044 neue Corona-Infektionen mitgeteilt. Die Zahl der Infizierten erhöht sich damit auf 475.421. Davon sind 424.439 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 11 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9651 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg liegt bei 119,0.

Am Donnerstag wurden dem Landesgesundheitsamt 2044 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Donnerstag wurden dem Landesgesundheitsamt 2044 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Pedro Rances Mattey/dpa

Update, 13. Mai, 10.30 Uhr: Auch neue Kultusministerin gegen kürzere Sommerferien

Auch die neue baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) ist gegen kürzere Sommerferien, um pandemiebedingte Wissenslücken im Unterricht aufzuholen.

"Die Schulzeit war jetzt nicht so, dass man digital zu Hause war und hat da entspannt die Füße aufs Sofa gelegt", sagte sie am Mittwoch dem Südwestrundfunk (SWR). Die Zeit des Online- und Wechselunterrichts sei sogar sehr anstrengend für alle Beteiligten gewesen. Deshalb bräuchten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer und Eltern eine Zeit der Erholung.

Auch Unterricht an Samstagen erteilte sie eine Absage: "Es ist so, dass die Leute mehr oder weniger am Rande ihrer Kräfte sind", sagte Schopper, die zuletzt Staatsministerin und zuvor bayerische Grünen-Chefin war.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) sowie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatten den Vorschlag ebenfalls kritisiert. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte eine Verkürzung dagegen Anfang März für durchaus denkbar gehalten. "Man könnte an den Ferien ein bisschen was abknapsen, um Unterrichtsstoff nachzuholen", hatte der Grünen-Regierungschef dem Mannheimer Morgen gesagt.

Die designierte Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne).
Die designierte Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne).  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 12. Mai, 19.31 Uhr: Markgröninger Schäferlauf fällt wieder aus

Wegen der Corona-Pandemie soll der Markgröninger Schäferlauf auch in diesem Jahr nicht stattfinden. Wie das Rathaus am Mittwoch mitteilte, haben Stadtverwaltung und Gemeinderat gemeinsam diesen Entschluss gefasst.

Schon im vergangenen Jahr war die Traditionsveranstaltung aufgrund der grassierenden Pandemie abgesagt worden. Der Schäferlauf in Markgröningen findet üblicherweise am letzten ganzen Wochenende im August statt.

"Ein Schäferlauf, der geprägt ist von Pandemieauflagen und strengen Hygienevorschriften ist nicht denkbar", wird Bürgermeister Rudolf Kürner (parteilos) in einer entsprechenden Mitteilung zitiert.

Eine Veranstaltung mit nur begrenzt erlaubter Teilnehmerzahl, abgesperrten Bereichen und zahlreichen Sicherheitskräften werde dem bekannten Schäferlauf nicht gerecht, hieß es weiterhin vom Rathauschef. Alles andere würde das Ansehen der Traditionsveranstaltung beschädigen.

Der Markgröninger Schäferlauf ist so beliebt, dass sich über die Jahrhunderte ein Volksfest drumherum entwickelt hat. Hauptattraktion des Festes ist das Wettrennen der Schäferinnen und Schäfer – barfuß über ein Stoppelfeld.

Neben dem Lauf gilt auch der historische Festzug mit Trachten- und Musikgruppen aus der Umgebung als Attraktion. Auch einen Rummel, kulinarische Spezialitäten sowie einen Schäfer- und Handwerksmarkt gibt es normalerweise.

Update, 12. Mai, 18.35 Uhr: Knapp 2900 neue Infektionen

Dem Landesgesundheitsamt wurden am Mittwoch 2855 neue Corona-Infektionen mitgeteilt. Die Zahl der Infizierten erhöht sich damit auf 473.377. Davon sind 421.018 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 32 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9640 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg liegt bei 127,7.

Am Mittwoch wurden 2855 neue Corona-Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Mittwoch wurden 2855 neue Corona-Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Frank Rumpenhorst/dpa

Update, 12. Mai, 15.23 Uhr: Zahlreiche Corona-Infektionen in Karlsruher Flüchtlingsunterkunft

In einer Karlsruher Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge haben sich zahlreiche Bewohner und Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Bei einer Testaktion am Dienstag seien 23 positive Fälle unter den Bewohnern und 17 bei Mitarbeitern entdeckt worden, bestätigte das Regierungspräsidium Karlsruhe am Mittwoch.

Zuvor hatte der SWR berichtet. Die infizierten Bewohner seien in die eigens dafür eingerichtete Isolierunterkunft nach Stuttgart gebracht worden, die übrigen 53 konnten bleiben. Für die betroffenen Mitarbeiter sei Quarantäne angeordnet worden.

Update, 12. Mai, 15 Uhr: Baukonzern Züblin spürt nach Rückgang wieder anziehende Auftragslage

Die abwartende Haltung vieler Unternehmen im Corona-Jahr 2020 macht sich auch in der Bilanz des Stuttgarter Baukonzerns Züblin bemerkbar. Im Vergleich zum Vorjahr ging das Volumen neuer Aufträge um rund 900 Millionen Euro auf 3,7 Milliarden Euro zurück, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

Vor allem im Industrie- und Hotelbau seien Projekte zurückgestellt worden. Allerdings sei 2019 auch ein Rekordjahr gewesen, hieß es. Großaufträge ließen sich nicht jedes Jahr gleichermaßen hereinholen, insofern unterliege das Baugeschäft in gewissem Maße immer Zyklen.

Die erwirtschaftete Bauleistung, die anstelle des Umsatzes als Kennzahl herangezogen wird, sank von rund 4,6 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf etwa 4,0 Milliarden Euro im Jahr 2020. Das Ergebnis sei positiv, Details dazu wurden nicht genannt. Für 2021 rechnet Züblin mit leicht steigender Leistung. In den ersten vier Monaten habe man ein "sattes Plus" bei den Auftragseingängen verbuchen können.

Züblin gehört zum Strabag-Konzern und beschäftigte zum Stichtag Ende 2020 weltweit gut 13.100 Mitarbeiter - etwa 1600 weniger als ein Jahr zuvor.

Update, 12. Mai, 12.51 Uhr: Hausärzte dürfen ohne Priorisierung impfen - Berufsgruppen vorgezogen

Zwei wichtige Änderungen in der Corona-Impfkampagne in Baden-Württemberg sind nun amtlich: Ab Montag müssen sich niedergelassene Ärztinnen und Ärzte nicht mehr an die staatlich vorgegebene Priorisierung halten - sondern können selbst entscheiden, wer die Impfung zuerst braucht.

Das gelte für sämtliche Impfstoffe und nicht wie bisher nur in Bezug auf das Vakzin von Astrazeneca, teilte das Sozialministerium in Stuttgart am Mittwoch mit. Zudem können ab Montag Verkäuferinnen, Busfahrer und andere Berufsgruppen aus der dritten Prioritätsgruppe in den Impfzentren Termine vereinbaren. Zuerst hatten Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten über die Pläne berichtet (Mittwoch).

In den Impfzentren bleibt die Priorisierung den Angaben nach erhalten, damit dort Menschen mit hohem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf oder mit hohem Ansteckungsrisiko auf jeden Fall zuerst geimpft werden. "Trotz einzelner Drängler impfen wir weiter erfolgreich die Schutzbedürftigen zuerst", erklärte Minister Manne Lucha (Grüne). Ab Montag zusätzlich impfberechtigt sind Menschen, die im Arbeitsalltag einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind.

Dazu zählen Mitarbeiter des Lebensmitteleinzelhandels, in Apotheken und Beratungsstellen, in der Wasser- und Energieversorgung, in Tafelläden, bei körpernahen Dienstleistungen, in Fahrschulen sowie Personen in besonders relevanter Position in Verwaltungen oder Justiz, bei der Bundeswehr, Polizei oder Feuerwehr, beim Zoll und Katastrophenschutz. "Dabei geht es allerdings nicht um die hierarchische Stellung, sondern um die Funktion im Unternehmen und die Ansteckungsgefahr", erläuterte das Ministerium.

Auch wer regelmäßig ehren- und nebenamtlich im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe oder in Schulen Kontakt zu Kindern und Jugendlichen hat oder an Hochschulen tätig ist, kann sich nun impfen lassen. Gleiches gilt zum Beispiel für Saisonarbeiter, Pflegeeltern und Journalisten.

Rund ein Drittel der Menschen in Baden-Württemberg hat schon mindestens eine erste Impfung erhalten. "Bei den über 60-Jährigen geht die Impfquote bereits auf die 70 Prozent zu, das ist ein großer Erfolg für die Pandemiebekämpfung", sagte Lucha. Nach wie vor übersteige die Nachfrage nach Impfterminen allerdings das Angebot an Impfstoffen deutlich.

Ab Juni sollten die Impfstoffmengen an die niedergelassenen Ärzte steigen, dann würden auch Betriebsärzte nach und nach in das Impfen einbezogen, hieß es. Beim Bund setze sich das Land zudem für mehr Impfstoff für die Impfzentren ein.

Ab Montag dürfen Hausärzte ohne Priorisierung impfen.
Ab Montag dürfen Hausärzte ohne Priorisierung impfen.  © Christian Charisius/dpa

Update, 12. Mai, 10.38 Uhr: Tourismus bricht weiter massiv ein

Der Tourismus in Baden-Württemberg ist vor allem angesichts strikter Corona-Beschränkungen im ersten Quartal nochmals massiv eingebrochen. Die Zahl der ankommenden Gäste in Hotels, Pensionen und anderen Unterkünften schrumpfte zwischen Januar und Ende März im Vorjahresvergleich um 78,6 Prozent auf nur noch 0,7 Millionen, wie das Statistische Landesamt in Stuttgart mitteilte. Auch die Zahl der Übernachtungen ging den Angaben vom Mittwoch zufolge drastisch zurück - um 63,1 Prozent auf nur noch 3,2 Millionen.

Die Zahlen kommen nicht überraschend, zumal Hotels und Pensionen in Baden-Württemberg im ersten Quartal pandemiebedingt weitgehend nur Besucher zu geschäftlichen und dienstlichen Zwecken empfangen durften. In die Statistik fließen Beherbergungsbetriebe mit zehn und mehr Schlafplätzen ein.

Im Vorjahr hatte der Tourismus bis zum Einsetzen der Pandemie Mitte März noch auf einem normalen Niveau gelegen, war dann aber eingebrochen. Die Zahl der Gäste sank im Vergleich zu 2019 um fast die Hälfte auf 11,9 Millionen - weniger Touristen waren zuletzt im Jahr 1997 gezählt worden. Auch die Zahl der Übernachtungen ging stark zurück - um 40 Prozent auf nur noch 34,2 Millionen. Weniger Übernachtungen hatte es zuletzt 1985 gegeben.

Bis zur Corona-Krise hatte die Südwest-Tourismusindustrie mehrere Rekordjahre hintereinander verbucht. In Baden-Württemberg hängen nach Angaben des Tourismusministeriums etwa 390 000 Arbeitsplätze von dieser Branche ab, der Tourismus erwirtschaftete demnach bis zur Pandemie einen jährlichen Umsatz von mehr als 25 Milliarden Euro.

Update, 12. Mai, 9.55 Uhr: Neue Kultusministerin Schopper ist gegen kürzere Sommerferien

Auch die neue baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper (60, Grüne) ist gegen kürzere Sommerferien, um pandemiebedingte Wissenslücken im Unterricht aufzuholen. "Die Schulzeit war jetzt nicht so, dass man digital zu Hause war und hat da entspannt die Füße aufs Sofa gelegt", sagte sie am Mittwoch dem Südwestrundfunk (SWR).

Die Zeit des Online- und Wechselunterrichts sei sogar sehr anstrengend für alle Beteiligten gewesen. Deshalb bräuchten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer und Eltern eine Zeit der Erholung.

Auch Unterricht an Samstagen erteilte sie eine Absage: "Es ist so, dass die Leute mehr oder weniger am Rande ihrer Kräfte sind", sagte Schopper, die zuletzt Staatsministerin und zuvor bayerische Grünen-Chefin war.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) sowie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatten den Vorschlag ebenfalls kritisiert. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne) hatte eine Verkürzung dagegen Anfang März für durchaus denkbar gehalten. "Man könnte an den Ferien ein bisschen was abknapsen, um Unterrichtsstoff nachzuholen", hatte der Grünen-Regierungschef dem Mannheimer Morgen gesagt.

Theresa Schopper (60, Grüne), designierte Kultusministerin in Baden-Württemberg, steht vor dem Landtag.
Theresa Schopper (60, Grüne), designierte Kultusministerin in Baden-Württemberg, steht vor dem Landtag.  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 11. Mai, 22.30 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten auf 131,8 gesunken

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten ist am Dienstag weiter gesunken: Im landesweiten Schnitt wurde innerhalb der vergangenen Woche bei 131,8 von 100.000 Einwohnern eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Vortag hatte der Wert bei 140,6 gelegen, vor einer Woche bei 161,3.

33 der 44 Regionen lagen noch über dem Wert von 100 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche - zwei weniger als am Vortag. Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz weiterhin im Zollernalbkreis mit 236,1 und am niedrigsten mit 49,8 im Main-Tauber-Kreis.

Das Land will den Betrieb von Biergärten und Außengastronomie sowie Hotels in weniger pandemiebelasteten Stadt- und Landkreisen erlauben, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in diesen Regionen an fünf aufeinanderfolgenden Tagen stabil unter 100 Fällen pro 100.000 Einwohner und binnen einer Woche liegt. Beschlossene Sache ist das aber noch nicht.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie stieg um 2557 auf 470.522 Fälle. Inzwischen sind 9608 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben - 43 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 417.749 Menschen (plus 2831).

In Baden-Württemberg sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts bisher 32,6 Prozent der Bevölkerung einmal gegen das Virus geimpft worden. Eine zweite Schutzimpfung, die bei manchen Wirkstoffen nötig ist, haben 9,2 Prozent erhalten; sie gelten damit als vollständig geimpft. (Stand 11. Mai, 11 Uhr)

88,9 Prozent der nutzbaren 2434 Intensivbetten im Land sind laut Landesgesundheitsamt und nach Daten des Divi-Intensivregisters derzeit belegt. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden auch nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen.

Update, 11. Mai, 13.08 Uhr: Robert Koch-Institut forscht in Kupferzell zu Corona-Langzeitfolgen

Forscher des Robert Koch-Instituts (RKI) kommen im Juni erneut ins hohenlohische Kupferzell. Bei einer Folgeuntersuchung wollen sie herausfinden, welche Langzeitfolgen eine Sars-CoV-2-Infektion haben kann und wie lange sich Antikörper nachweisen lassen. Das RKI rechnet mit 400 bis 600 Teilnehmern, sagte ein Sprecher am Dienstag.

Kuperzell war zu Beginn der Pandemie einer der Corona-Hotspots in Baden-Württemberg. Nach einem Konzert am 1. März 2020 war es zu mehr als 100 bekannten Infektionsfällen gekommen. Bei der anschließenden Studie "Corona Monitoring lokal" hatte das Team des RKI bei mehr als einem Viertel (28,2 Prozent) der Testpersonen in Kupferzell mit einem vorherigen positiven Corona-Befund keine Antikörper finden können.

Mehr als 2200 Einwohner wurden von Mai bis Juni 2020 untersucht und befragt. Nach Angaben des Hohenlohekreises hatten sich fast vier Mal mehr Kupferzeller mit dem Coronavirus infiziert als zuvor bekannt. Im Herbst setzte das RKI seine Studie in Kupferzell fort.

Teilnehmer der vorhergehenden Untersuchungen werden nun erneut eingeladen. Sie können sich freiwillig befragen lassen und eine Blutprobe abgeben.

Journalisten verfolgen im August 2020 in Kupferzell eine Pressekonferenz zur Vorstellung der Ergebnisse einer Studie des Robert Koch-Instituts.
Journalisten verfolgen im August 2020 in Kupferzell eine Pressekonferenz zur Vorstellung der Ergebnisse einer Studie des Robert Koch-Instituts.  © Marijan Murat/dpa

Update, 10. Mai, 17.39 Uhr: Knapp 1000 neue Infektionen

Dem Landesgesundheitsamt wurden am Montag 996 neue Corona-Infektionen mitgeteilt. Die Zahl der Infizierten erhöht sich damit auf 467.965. Davon sind 414.936 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 28 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9565 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg liegt bei 140,6.

Am Montag wurden 996 Neu-Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Montag wurden 996 Neu-Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 10. Mai, 15.30 Uhr: Lucha und Impfzentren einig über Verteilung der Impfdosen

Sozialminister Manne Lucha (60, Grüne) und die Chefs der Zentralen Impfzentren haben sich über die Verteilung des vom Bund gelieferten Corona-Impfstoffs geeinigt. Die Impfzentren seien untereinander solidarisch und es sei für die Zentralen Impfzentren selbstverständlich, die Kreisimpfzentren in den nächsten Wochen zu unterstützen, teilte der Grünen-Politiker am Montag in Stuttgart mit. "Es soll mehr Impfstoff in bevölkerungsreiche Landkreise gehen und dorthin, wo die Impfquoten noch vergleichsweise niedrig sind."

Lucha sagte, gemeinsames Ziel sei es, den Impfstoff in die Fläche zu bringen. Auslöser des Gesprächs war, dass der Bund auch im Mai nicht genügend Impfstoff liefert, um die Impfzentren unter Volllast laufen zu lassen. Für Baden-Württemberg liegen die kommenden Lieferungen bei durchschnittlich etwa 330.000 Impfdosen pro Woche.

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne).
Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne).  © Stefan Puchner/dpa

Update, 10. Mai, 12.07 Uhr: Bildungsmesse didacta erstmals digital, 200 Veranstaltungen geplant

Lehrkräfte, Erzieher und Ausbilder können sich von Montag an bei der Bildungsmesse didacta über unterschiedlichste Themen rund um Kita, Schule und Ausbildung informieren. Das nach Veranstalterangaben größte "Bildungsevent" Europas findet wegen der Corona-Pandemie erstmals digital statt. Es soll Fachbesucher zumindest virtuell mit Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zusammenbringen. Im vergangenen Jahr war die Messe ausgefallen.

Bis Mittwoch waren rund 200 Veranstaltungen geplant. IT-Unternehmen wollten für ihre Software- und Hardwarelösungen in der digitalisierten Schule werben, Gewerkschaften ihre Ansichten zum Gute-Kita-Gesetz der Bundesregierung vorstellen und Pädagogik-Experten über Bildung zu Corona-Zeiten referieren.

Das Themenspektrum in Vorträgen und Diskussionsrunden ist groß: So sollte es etwa um mögliche Alternativen zu ausgefallenen Praktika gehen, um Erkenntnisse aus der Corona-Kita-Studie, um neue Software-Lösungen für Schulen, um Rassismus in Schule und Gesellschaft und um Cybermobbing. Auch das Stuttgarter Kultusministerium beteiligt sich mit knapp drei Dutzend Beiträgen.

Bei der dreitägigen Messe solle der Blick nach vorne gerichtet werden, erklärte Reinhard Koslitz, Hauptgeschäftsführer des Didacta Verbandes: "Wie können wir Kompetenzen von morgen heute vermitteln? Wie können wir die Perspektiven der Kinder und Jugendlichen stärken? Wie gelingt der Brückenschlag zwischen Realität und Zukunft?"

Ein Mann stellt auf der Sonderschau "Digitale Innovationen" verschiedener Universitäten auf der didacta mit Hilfe einer HoloLens den Zusammenbau des Lern- und Geduldsspiels "Soma-Würfel" vor. (Archivbild)
Ein Mann stellt auf der Sonderschau "Digitale Innovationen" verschiedener Universitäten auf der didacta mit Hilfe einer HoloLens den Zusammenbau des Lern- und Geduldsspiels "Soma-Würfel" vor. (Archivbild)  © Oliver Berg/dpa

Update, 9. Mai, 17 Uhr: Knapp 1000 neue Infektionen

Am Sonntag wurden dem Landesgesundheitsamt 986 neue Corona-Infektionen mitgeteilt. Die Zahl der Infizierten erhöht sich damit auf 466.969. Davon sind 412.769 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 11 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9537 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg liegt bei 145,2.

Am Sonntag wurden rund 1000 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Sonntag wurden rund 1000 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 9. Mai, 7.03 Uhr: 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg wieder gesunken

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg sinkt weiter. Im landesweiten Schnitt wurde innerhalb der vergangenen sieben Tage bei 145,4 pro 100.000 Einwohnern eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen, wie das Landesgesundheitsamt am Samstag in Stuttgart mitteilte (Stand 16 Uhr). Am Vortag hatte der Wert bei 148,8 gelegen.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie ist um 2120 auf 465.983 gestiegen. Inzwischen sind 9526 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Das waren 11 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 410.178 Infizierte (plus 3217).

21 der 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen bei den Corona-Zahlen über der 150er-Inzidenz. Am höchsten ist der Wert im Zollernalbkreis mit 250,8 und am niedrigsten mit 52,9 im Main-Tauber-Kreis.

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 110 261 Fälle mit Hinweisen auf "besorgniserregende Varianten" übermittelt. Als solche gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben, wie sie beispielsweise in Großbritannien (B.1.1.7) und Südafrika (B1.351) entdeckt worden waren.

In Baden-Württemberg sind 3.493.821 Menschen nach Daten des Robert Koch-Instituts bisher ein erstes Mal gegen das Virus geimpft worden. Das seien 31,5 Prozent der Bevölkerung. Eine zweite Schutzimpfung, die bei manchen Impfstoffen nötig ist, haben 954.327 Personen erhalten (8,6 Prozent); sie gelten damit als vollständig geimpft.

11,7 Prozent der 2431 betreibbaren Intensivbetten sind laut Landesgesundheitsamt im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden auch nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg sinkt weiter.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg sinkt weiter.  © Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 7. Mai, 17.24 Uhr: Immer noch mehr als 2500 Neu-Infektionen

Das baden-württembergische Landesgesundheitsamt teilte mit, dass am Freitag weitere 2558 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet wurden. Damit stieg die Anzahl der seit Pandemie-Beginn Infizierten auf 463.863. Davon sind 406.961 genesen. Es gab weitere 27 Todesfälle, somit verstarben bisher 9515 Menschen insgesamt im Zusammenhang mit Covid-19. Die 7-Tagesinzidenz sank von 155,3 (Donnerstag) auf 148,8.

Update, 7. Mai, 8.55 Uhr: Theorie-Fahrunterricht in Präsenz wieder erlaubt

Ungeachtet weiter hoher Corona-Inzidenzzahlen ist der theoretische Fahrschulunterricht in Baden-Württemberg ab sofort wieder in Präsenz möglich.

Der Verwaltungsgerichtshof mit Sitz in Mannheim teilte am Freitag mit, er habe einem Eilantrag gegen eine bisher geltende Beschränkung der theoretischen Fahrschulausbildung auf Online-Angebote in der Corona-Verordnung des Landes stattgegeben. Dem unanfechtbaren Gerichtsbeschluss (1 S 1228/21) zufolge können landesweit alle Fahrschulen ihren Theorieunterricht nun wieder in Form von Präsenzveranstaltungen anbieten.

Das Gericht begründete seine Entscheidung, die den Angaben zufolge bereits am Dienstag getroffen wurde, auch mit einer anderslautenden Absprache zwischen den Regierungschef der Bundesländer Anfang März.

Damals sei ausdrücklich nicht vereinbart worden, dass der Theorieunterricht von Fahr- oder auch Flugschulen als Präsenzveranstaltung selbst bei Einhaltung von Hygienevorgaben weiter bundesweit untersagt werden solle.

Die weit überwiegende Zahl der Bundesländer habe sich auch an die Absprache gehalten - anders als Baden-Württemberg. Allerdings habe die grün-schwarze Landesregierung nicht ausreichend dargelegt, aus welchen landesspezifischen Gründen sie von der bundesweiten Abstimmung abgewichen sei und weshalb sie gerade im Fahrschulbereich eine generelle, auch regional nicht differenzierende Regelung geschaffen habe, die Präsenzunterricht ausnahmslos ausschließe.

Gegen die entsprechende Corona-Vorschrift hatte nach Gerichtsangaben der Inhaber einer Fahrschule aus dem Landkreis Biberach geklagt.

Geklagt hatte der Inhaber einer Fahrschule aus dem Kreis Biberach. (Symbolbild)
Geklagt hatte der Inhaber einer Fahrschule aus dem Kreis Biberach. (Symbolbild)  © Swen Pförtner/dpa

Update, 6. Mai, 18.55 Uhr: Baden-Württemberg fordert mehr Impfstoff

Bund und Länder haben den Astrazeneca-Impfstoff für alle Menschen in Deutschland freigegeben. Auch Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) hatte den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) unterstützt, die Priorisierung für dieses Vakzin aufzuheben.

Er forderte vom Bund allerdings mehr Impfstoffe für die Impfzentren, während die Betriebsärzte im Südwesten vor dem geplanten Impfstart in den Unternehmen ihrerseits das Land zur Eile antreiben.

Der Hausärzteverband Baden-Württemberg begrüßte die Aufhebung der Priorisierung im Fall von Astrazeneca. Das sei "ein erster Schritt der nun auch für die anderen Impfstoffe erfolgen muss", hieß es in einer Mitteilung am Donnerstagabend.

Gegen das Präparat des britisch-schwedischen Pharmakonzerns gibt es teils erhebliche Vorbehalte. Es wird nach dem Auftreten von Blutgerinnseln im Gehirn bei jüngeren Geimpften nur noch für über 60-Jährige empfohlen. Andererseits gibt es viele Jüngere, die sich gern damit impfen lassen würden, aber in der Impf-Reihenfolge bisher noch nicht dran waren.

In Baden-Württemberg berichteten viele Arztpraxen von Diskussionen mit den Patienten über den Impfstoff, erklärte Lucha. In den Impfzentren hingegen gebe es keine Hinweise auf ungewöhnlich viele Absagen von Astrazeneca-Terminen.

Er forderte den Bund generell auf, mehr Impfdosen zur Verfügung zu stellen. Die Impfzentren im Südwesten liefen noch nicht unter Volllast. "Jede Impfdosis, die zu uns ins Land kommt, wird rasch verimpft", sicherte Lucha zu.

Update, 6. Mai, 18.25 Uhr: Über 3000 neue Infektionen

Am Donnerstag wurden dem Landesgesundheitsamt 3070 neue Corona-Infektionen mitgeteilt. Die Zahl der Infizierten erhöht sich damit auf 461.305. Davon sind 403.762 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 23 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9488 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg liegt bei 155,3.

Am Donnerstag wurden dem Landesgesundheitsamt insgesamt 3070 Neuinfektionen gemeldet.
Am Donnerstag wurden dem Landesgesundheitsamt insgesamt 3070 Neuinfektionen gemeldet.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 6. Mai, 15.24 Uhr: Bodensee-Schifffahrt startet am 13. Mai in die neue Saison

Nach mehrmaliger Verschiebung plant die deutsche Bodensee-Schifffahrt ihren Saisonstart am 13. Mai.

Wegen der aktuellen Corona-Inzidenzen warte man zwar noch ein paar Tage ab, sagte der Geschäftsführer der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB), Frank Weber, am Donnerstag. "Aber da die Zahlen weiter sinken, sind wir sehr optimistisch, dass es an Christi Himmelfahrt losgeht."

Da die BSB mit vorerst geringem Interesse rechne, sei zunächst ein reduzierter Notfahrplan geplant, sagte ein Sprecher. Aber die Schiffe sollen die Insel Mainau und die Landesgartenschau in Überlingen ansteuern.

Sofern es die Corona-Lage erlaubt, wolle man noch vor Pfingsten mit dem regulären Frühjahrsfahrplan starten, teilte die BSB mit. Dann sei auch wieder mit mehr Passagieren zu rechnen.

Ursprünglich hatten die deutschen Schiffe zusammen mit jenen aus Österreich und der Schweiz zu Ostern ihre Fahrten aufnehmen wollen. Danach war der 19. April für den Start anvisiert worden. Auf schweizerischer und österreichischer Seite gibt es schon Rundfahrten innerhalb der Landesgrenzen, aber keinen Linienbetrieb.

Update, 6. Mai, 13.20 Uhr: Vorreiter Schwarzwald - Niedrige Inzidenz ermöglicht Öffnungen

Freiburg (dpa/lsw) - Weil der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald als einziger im Südwesten stabil unter dem Inzidenzwert von 50 liegt, dürfen Geschäfte hier ab Freitag Kunden wieder ohne vorherige Terminbuchung empfangen. Der Kreis lag laut den Lageberichten des Landesgesundheitsamts am Mittwoch fünf Tage in Folge unter der Marke von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche, was laut einem Stufenplan der Landesregierung weitere Öffnungsschritte ermöglicht.

Welche Gründe für die niedrigen Werte ausschlaggebend sind, sei schwer zu beurteilen, erklärte das Landratsamt am Donnerstag. Ein möglicher Grund sei die vorwiegend dienstleistungsorientierte Wirtschaft. Aber auch das vernünftige Verhalten eines Großteils der Bevölkerung habe wohl eine Rolle gespielt. Nicht nur im Einzelhandel gibt es ab Freitag Lockerungen. Auch der Besuch von Museen, Gedenkstätten und Zoos ist wieder möglich - ohne Anmeldung und Hinterlegen der Kontaktdaten. Zuvor hatte die «Badische Zeitung» berichtet.

Update, 6. Mai, 8.30 Uhr: Betriebe machen vor dem Impfstart in Firmen Druck auf Regierung

Vor dem Impfstart in den Unternehmen wächst der Druck der Betriebsärzte auf das Gesundheitsministerium des Landes. Es sei "die Hauptaufgabe, jetzt die organisatorischen Vorbereitungen für Massenimpfungen zu schaffen", sagte Stephan Schlosser, der Landesvorsitzende im Berufsverband VDBW (Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte), den Stuttgarter Nachrichten und der Stuttgarter Zeitung. Es müssten zentrale Punkte rasch entschieden werden, um mit dem erhofften Zuwachs der Vakzinmenge auf insgesamt eine Million Impfdosen pro Woche fertig zu werden. "Das ist eine gewaltige logistische Herausforderung und lässt sich nicht nebenbei bewältigen", sagte Schlosser.

Er forderte das Land auf, den Druck auf den Bund erhöhen. Viele Firmen sorgten sich, dass die Rahmenbedingungen erst geklärt würden, wenn der Impfstoff da sei. Dazu gehörten unter anderem Fragen zum Bezugsweg bei Vakzin und Spritzen sowie zum Impfstofftyp, von dem wiederum die Ampullengröße und die Terminplanung abhängig seien. Auch die digitale Dokumentation ist laut Zeitungen nicht geklärt. Der baden-württembergischen Verband vertritt rund 600 Mediziner und damit etwa 60 Prozent der Werks- und Betriebsärzte im Land.

Nach einer Entscheidung der Landesregierung sollen von Mitte Mai nach zwei bereits gestarteten Modellprojekten zwölf weitere Unternehmen im Südwesten einen Teil ihrer Beschäftigten gegen Corona impfen lassen können. Aus jedem der Industrie- und Handelskammer-Bezirke im Land wurde eine Firma ausgewählt. Teile des Modellprojekts sind etwa eine Medizintechnikfirma, ein Bäckereibetrieb oder auch der Flughafen Stuttgart.

Die niedergelassenen Ärzte und Betriebsärzte steigen nach den Planungen der Landes- und Bundesregierung ab Anfang Juni ins Impfen ein. Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne) hat den Bund wiederholt aufgefordert, Baden-Württemberg im Mai und Juni mehr Impfstoff zur Verfügung zu stellen.

Update, 6. Mai, 6.38 Uhr: Sozialministerium verspricht vor Pfingsten Klarheit über Öffnungen

Das Sozialministerium will rechtzeitig vor Pfingsten Klarheit schaffen, welche Bereiche wann und zu welchen Bedingungen öffnen können. Gerade die Hotel- und Gaststättenbranche habe bei einem Gespräch mit Vertretern aller von Schließungen betroffenen Bereiche darum gebeten, möglichst rasch konkrete Ausformulierungen zu bekommen, teilte das Ressort von Sozialminister Manne Lucha (60, Grüne) in Stuttgart mit. Pfingstsonntag ist der 23. Mai.

Ein gewisser Vorlauf zur Vorbereitung der Umsetzung der Regelungen sei nötig. Die Öffnungsstrategie soll demnach im Laufe der kommenden Woche abgeschlossen sein. Vorgesehen sei, dass Stadt- und Landkreise mit einer stabil fallenden Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen je 100.000 Einwohner) unter 100 an fünf aufeinanderfolgenden Tagen die Öffnungsschritte angehen können.

Tübingen: Eine Frau geht mit ihren Einkaufstaschen durch die Altstadt.
Tübingen: Eine Frau geht mit ihren Einkaufstaschen durch die Altstadt.  © Andreas Arnold/dpa

Update, 5. Mai,19.28 Uhr: Baden-Württemberg erhöht Sport-Soforthilfe um 6 Millionen Euro

Die baden-württembergische Landesregierung hat die Soforthilfe für den Sport um 6 Millionen Euro erhöht. Durch die Erhöhung können die weiteren in der Corona-Krise unverschuldeten Liquiditätsengpässe der Vereine ausgeglichen werden, teilte der Landessportverband Baden-Württemberg am Mittwoch mit.

"Ich bin sehr zufrieden über das erneute Nachlegen der Landesregierung und die damit verbundene Einhaltung der Zusage, den Sport nicht im Regen stehen zu lassen", sagte LSVBW-Präsidentin Elvira Menzer-Haasis.

Es sei das erwartete Zeichen an den organisierten Sport im Land, seinen Wert für die Gesellschaft nicht zu unterschätzen. Die Fortführung des Soforthilfeprogramms werde zum einen dem Bedarf im Land gerecht, seit aber zugleich ein Signal an die Sportler. «Unser Ansinnen muss jetzt sein, den Fokus auf eine Rückkehr in den Sport in der Breite zu legen. Mit den gegebenen Rahmenbedingungen ist das jetzt das elementare Ziel», meinte die Verbandschefin.

Update, 5. Mai,17.31 Uhr: Fast 4000 Neuinfektionen

Wie das Landesgesundheitsamt mitteilt, wurden 3909 neue Infektionen gemeldet. Damit steigt die Zahl der Infizierten im Land auf insgesamt 458.235. Die Zahl der Genesenen steigt um 3092 auf insgesamt 400.377.

Weitere 25 und damit insgesamt 9465 sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Die 7-Tage-Inzidenz beträgt derzeit 159,2.

Die rückläufigen Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen und die steigenden Impfzahlen schlagen sich noch nicht in geringerer Auslastung der Intensivbetten im Land nieder. Laut Landesgesundheitsamt waren am Mittwoch (Stand: 16 Uhr) 2185 Intensivbetten von betreibbaren 2462 Betten belegt.

Der Auslastungsgrad von 88,7 Prozent entsprach etwa dem von 1. Mai mit 88,4. Der Wert pendelte in den vergangenen Tagen zwischen 87 und 89 Prozent. Die Corona-Einschränkungen werden unter anderem damit begründet, dass die Kliniken nicht mit ihren Aufnahmekapazitäten für Intensiv-Patienten ans Limit kommen dürfen.

Die Zahl der Neu-Infektionen stieg um 3909.
Die Zahl der Neu-Infektionen stieg um 3909.  © Oliver Berg/dpa

Update, 5. Mai, 16 Uhr: Luca-App jetzt in allen Gesundheitsämtern einsatzbereit

Die Luca-App zur Corona-Kontaktverfolgung ist jetzt mit allen baden-württembergischen Gesundheitsämtern verbunden. Alle 38 Ämter im Land könnten seit Mittwoch verschlüsselte Kontaktdaten über die App empfangen, sagte der Präsident des Landkreistags Baden-Württemberg, der Tübinger Landrat Joachim Walter (CSU). Die Luca-App könne "ein wichtiger Baustein" bei Öffnungen in Handel, Kultur und Gastronomie sein.

Um keine Zeit zu verlieren, hätten viele Gesundheitsämter schon vor der Entscheidung des Landes für die Luca-App mit deren Einführung begonnen, sagte Walter. Nun müsse die Luca-App in so vielen Einrichtungen und Betrieben genutzt werden, dass die Ämter Kontakte auch effektiv nachverfolgen können.

Walter forderte die Landesregierung deshalb auf, eine flächendeckende Einführung unter anderem mit technischer Unterstützung für die Betriebe voranzutreiben: "Im Hinblick auf künftige Öffnungen sollten Handel, Kultur, Gastronomie und weitere Bereiche wie beispielsweise der ÖPNV für einen Einsatz von Luca optimal vorbereitet sein."

Update, 5. Mai, 15.39 Uhr: Wirtschaft soll Hilfe beim Neustart nach Corona bekommen

Grüne und CDU wollen von der Corona-Krise besonders getroffenen Wirtschaftszweigen dabei helfen, schnell wieder auf die Beine zu kommen. "Kurzfristig wollen wir die von der Pandemie besonders gebeutelten Branchen beim Neustart unterstützten, zum Beispiel den Einzelhandel, die Gastronomie, die Hotellerie, die Kultur- und die Veranstaltungsbranche", teilten die Spitzen um Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und CDU-Landeschef Thomas Strobl bei der Vorstellung des Koalitionsvertrags am Mittwoch auf dem Forschungscampus Arena2036 in Stuttgart mit. Konkrete Summen über die Höhe etwaiger Hilfsgelder sind in dem Vertrag nicht enthalten.

Der Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK), Wolfgang Grenke, sagte, der Koalitionsvertrag erscheine der Südwest-Wirtschaft auf den ersten Blick als ein Programm mit Tücken. "Zwar werden die dringlichsten Herausforderungen mittels eines coronabedingten Neustart-Programms angepackt und die notleidenden Innenstädte direkt adressiert. Allerdings steht die Konkretisierung noch aus", kritisierte Grenke. Insgesamt betrachtet müsse die neue Landesregierung den Mut haben, in den Standort zu investieren. Denn alle Vorhaben in dem Vertrag stehen unter einem Haushaltsvorbehalt.

Grün-Schwarz will das Land zum weltweiten Leitmarkt und -anbieter für Umwelt- und Energietechnologien (Green Tech) machen. Dazu solle eine von der Wirtschaft getragene "Green Tech Allianz" ins Leben gerufen werden, die sich insbesondere an Mittelstand und Start-ups richte, heißt es im Vertragstext weiter. Außerdem soll das Land zum maßgeblichen Ort für Unternehmensgründungen werden.

Die Überlegungen für eine Maut für Lastwagen mit mehr als 7,5 Tonnen für Landes- und Kommunalstraßen sind äußerst umstritten. Dafür wolle man sich beim Bund einsetzen. "Sollte sich das nicht realisieren lassen, streben wir in der zweiten Hälfte der Legislatur eine geeignete landesrechtliche Regelung an", heißt es im Koalitionsvertrag.

Der Vorstoß sei unangemessen, ungerecht und nicht durchdacht, teilte der Verband des Württembergischen Verkehrsgewerbes mit. Der BWIHK-Chef Grenke erteilte der Idee eine klare Absage - insbesondere dann, wenn dies nur im Land umgesetzt werden sollte. "In der Praxis ist das nicht handhabbar. Zudem führt es unweigerlich zu Verteuerungen des Standorts und damit zu Standortnachteilen und Wettbewerbsverzerrungen für unsere Unternehmen im Land."

Die Wirtschaft soll Hilfe beim Neustart nach Corona bekommen.
Die Wirtschaft soll Hilfe beim Neustart nach Corona bekommen.  © Marijan Murat/dpa

Update, 4. Mai, 18.15 Uhr: Zahl der Schnelltests in Tübingen bricht ein

Nach dem Ende des "Tübinger Modells" fürchtet die Stadt einen Anstieg der unerkannten Corona-Infektionen.

Angaben vom Dienstag zufolge ist die Zahl der Schnelltests in Tübingen stark eingebrochen. Wurden in der letzten Versuchswoche noch 24.000 Tests durchgeführt, waren es in der ersten Woche mit Bundes-Notbremse nur noch 8000.

Im Rahmen des Modellversuchs "Öffnen mit Sicherheit" hatten Bürger in Tübingen von März an gegen Vorlage eines negativen Corona-Tests Außengastronomie, Einzelhandel und Kulturvorführungen besuchen können. Die Bundes-Notbremse beendete das Projekt in der vergangenen Woche.

Sie setzte auch die Tübinger Regel außer Kraft, die eine Testpflicht für Arbeitnehmer in größeren Betrieben vorsah.

Laut Stadt führt die Bundesnotbremse dazu, dass in Tübingen mehr Infizierte ohne Symptome unentdeckt bleiben und weniger Infektionsketten abgebrochen werden.

Oberbürgermeister Boris Palmer (48, Grüne) und Notärztin Lisa Federle baten die Tübinger, die kostenlosen Testangebote weiter möglichst oft zu nutzen. "Je mehr wir testen, umso schneller senken wie die Inzidenz und können Schulen, Kitas und Geschäfte wieder öffnen", teilten beide mit.

Update, 4. Mai, 17.25 Uhr: Knapp 2900 neue Infektionen

Am Dienstag wurden dem Landesgesundheitsamt 2875 neue Corona-Infektionen mitgeteilt. Die Zahl der Infizierten erhöht sich damit auf 454.326. Davon sind 397.285 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 30 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9440 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg liegt bei 161,3.

Dem Landesgesundheitsamt wurden am Dienstag 2875 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Dem Landesgesundheitsamt wurden am Dienstag 2875 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 4. Mai, 13.13 Uhr: Baden-Württemberg spendet Hunderte Beatmungsgeräte an Indien

Baden-Württemberg wird dem von der Corona-Pandemie besonders stark getroffenen Land Indien 400 Beatmungsgeräte aus der eigenen Notfallreserve spenden.

Der Südwesten, der mit dem indischen Bundesstaat Maharashtra zusammenarbeitet, benötige diese Geräte nicht mehr, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Sie seien einst vorsorglich angeschafft worden. Die Geräte sollten bald nach Indien gebracht werden. "In sehr schwierigen Situationen ist die internationale Solidarität sehr wichtig", sagte der Regierungschef.

Indien hat seit Pandemie-Beginn mehr als 20 Millionen Corona-Infektionen erfasst. In absoluten Zahlen ist die größte Demokratie der Welt mit ihren mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern hinter den USA am stärksten von der Pandemie betroffen. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Opfer deutlich über den offiziellen Zahlen liegt.

Update, 4. Mai, 13.02 Uhr: Ulmer Impfzentrum geht der Impfstoff aus

Das Impfzentrum Ulm muss für die kommende Woche Tausende Impftermine absagen, wenn nicht bald mehr Impfstoff gegen das Coronavirus geliefert wird. Das sagte der Medizinische Leiter des Impfzentrums, Bernd Kühlmuß, am Dienstag. "An diesem Freitag geht uns Astrazeneca aus und nach dem Wochenende Biontech und Moderna", sagte er. "Es herrscht große Enttäuschung." Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Erst vor einigen Tagen habe man erfahren, dass nur noch 12.000 statt wie bisher 24.000 Dosen Impfstoff pro Woche geliefert werden. Impftermine würden aber immer mit Vorlauf vergeben. "Hätten wir das früher gewusst, hätte wir nicht so viele Termine eingestellt", sagte er. "Wir sind im Dialog mit dem Sozialministerium, um an mehr Impfstoff zu kommen." Seiner Einschätzung zufolge dürften auch andere Impfzentren von den Lieferkürzungen betroffen sein.

Warum weniger Impfstoff zur Verfügung steht und inwieweit das auch andere Impfzentren betrifft, dazu wollte sich das Sozialministerium auf Anfrage zunächst nicht äußern. "Wir prüfen den Sachverhalt noch", sagte ein Sprecher.


Update, 3. Mai, 18.27 Uhr: Mehr Genesene als Neu-Infektionen

Nach einem leichten Anstieg am Sonntag ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg deutlich zurückgegangen. Mit 173,1 Ansteckungen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen lag der für Lockerungen wichtige Wert am Montag nur noch leicht oberhalb der Marke von vor zwei Wochen (Stand: 16 Uhr). Allerdings sind die Fallzahlen montags auch meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Am Sonntag lag die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 184,6.

Die Zahl der bestätigten Fälle seit Pandemiebeginn in Baden-Württemberg stieg um 805 auf 451.451, in Zusammenhang mit Covid-19 starben 20 weitere Menschen (Gesamt: 9410). Mit 1989 Neu-Genesenen stieg die Gesamtanzahl auf 394.768.

38 der 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg lagen am Montag noch über einer 100er-Inzidenz, 26 sogar über dem Wert von 165. Wenn dieser Schwellenwert drei Tage hintereinander überschritten ist, müssen nach der Bundes-Notbremse die Schulen schließen. Nur der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald unterschreitet mit einer Inzidenz von 43,6 die Marke von 50. Die höchste Inzidenz weist nach wie vor der Landkreis Schwarzwald-Baar-Kreis (273,9) auf.

Nach Daten des DIVI-Intensivregisters von Krankenhaus-Standorten mit Intensivbetten zur Akutbehandlung sind 627 Covid-19-Patienten in Baden-Württemberg in intensivmedizinischer Behandlung. Davon werden 382 beatmet. Insgesamt sind derzeit 2136 Intensivbetten von betreibbaren 2451 Betten belegt.

Mehr als 3 Millionen Menschen in Baden-Württemberg sind bisher mindestens einmal gegen Corona geimpft, wie aus den Daten des Impfquotenmonitorings des Robert Koch-Instituts (Stand: 8 Uhr) hervorgeht. Rund 854.000 Menschen in Baden-Württemberg haben den Schutz aus zwei Impfungen. Das entspricht einer Impfquote von 7,7 Prozent für beide und 27,8 Prozent für Erstimpfungen.

Update, 3. Mai, 15.34 Uhr: Großer Impf-Andrang bei der Terminbuchung!

Seit Montag können Menschen mit Vorerkrankungen aus der dritten Prioritätsgruppe in Baden-Württemberg einen Termin für eine Corona-Impfung buchen. "Der Andrang war erwartbar groß", teilte ein Sprecher des Sozialministeriums in Stuttgart mit. Bis zum Mittag seien über den Impfterminservice online oder über die Telefonnummer 116117 rund 32.000 Termine gebucht worden.

Nach wie vor übersteige jedoch die Nachfrage nach Impfstoff das Angebot. "Wer keinen Termin bekommen hat, sollte es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal versuchen", empfahl der Sprecher. Über den Tag hinweg würden immer wieder neue Termine von den Impfzentren eingestellt.

Das Impfen läuft nach Angaben des Ministeriums auf Hochtouren. Mit 54.494 Impfungen in den Zentren sei am Freitag ein Tageshöchstwert erreicht worden. 97.912 am Samstag und Sonntag seien ebenfalls Rekord für ein Wochenende. In der vergangenen Woche seien somit fast 360.000 Menschen geimpft worden - 10.000 mehr als eine Woche zuvor.

Bei der Impfquote liegt Baden-Württemberg nach Angaben des Robert Koch-Instituts mit 27,8 Prozent an Erstimpfungen und 7,7 Prozent vollständig Geimpfter jeweils in der unteren Hälfte im Ländervergleich. Baden-Württemberg habe sich aber "ordentlich" nach oben gearbeitet, betonte ein Ministeriumssprecher.

Zu den neuerdings Impfberechtigten gehören Menschen mit behandlungsfreien Krebserkrankungen, HIV, Rheumaerkrankungen und Autoimmunerkrankungen, Herzerkrankungen, Asthma sowie Adipositas. Ebenfalls impfberechtigt sind auch jeweils bis zu zwei Kontaktpersonen von Menschen, die wegen einer dieser Erkrankungen oder des Alters von über 60 Jahren pflegebedürftig sind.

Mit dem nun anstehenden Öffnungsschritt sind den Angaben nach weitere rund 1,5 Millionen Menschen impfberechtigt. Nachweisen können sie dies mit einem Attest des behandelnden Arztes. Für die Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen gibt es wie bisher eine Vorlage für eine Selbstbescheinigung auf der Homepage des Sozialministeriums.

Der Andrang bei Impf-Terminen ist groß. (Symbolbild)
Der Andrang bei Impf-Terminen ist groß. (Symbolbild)  © Michael Kappeler/dpa

Update, 3. Mai, 13.47 Uhr: Hausärzte kämpfen mit enormem Misstrauen wegen Astrazeneca

Hausärzte in Baden-Württemberg melden massive Probleme beim Impfen des Wirkstoffes Astrazeneca.

"Wir diskutieren uns mit den Patienten dumm und dusselig", sagte am Montag Nicola Buhlinger-Göpfarth vom Landesvorstand des Hausärzteverbandes. "Viele Praxen bekommen den Impfstoff wenn überhaupt nur mit maximalem Zeitaufwand an die Patienten", berichtete die Pforzheimer Ärztin weiter. Das koste Zeit, die die Hausärzte nicht bezahlt bekämen, und vor allem: "Wir wissen genau, dass es hundert andere gibt, die sich damit gerne impfen lassen wollen."

Als Reaktion will Buhlinger-Göpfarth nun an diesem Mittwoch vor einem Pforzheimer Supermarkt rund 250 Dosen Astrazeneca verimpfen, für die sie in ihrer Sprechstunde keine Abnehmer fand. "Ich trau' mich jetzt einfach mal", sagte sie zu der geplanten Aktion, über die auch die Pforzheimer Zeitung und die Badische Neusten Nachrichten berichtet hatten. Zwei Kolleginnen hätten sich ihr inzwischen angeschlossen. Geimpft würden Impfwillige mit Impfberechtigung.

Die Kommunikation des Bundes zu dem Wirkstoff sei desaströs. Die Folgen würden auf dem Rücken der Hausärzte ausgetragen, so die Medizinerin weiter. Astrazeneca war trotz seiner hohen Wirksamkeit wegen selten auftretender Blutgerinnsel im Zusammenhang mit der Impfung in Verruf geraten. In Deutschland ist das Vakzin nur für Menschen ab 60 empfohlen.

In den Impfzentren im Südwesten nehmen Menschen ihren Termin mit Astrazeneca hingegen in der Regel wahr, sagte ein Sprecher des Sozialministeriums. Übrig bleibende Dosen würden möglichst an andere Impfwillige gegeben.

Hausärzte in Baden-Württemberg melden massive Probleme beim Impfen des Wirkstoffes Astrazeneca.
Hausärzte in Baden-Württemberg melden massive Probleme beim Impfen des Wirkstoffes Astrazeneca.  © María José López/Europa Press/dpa

Update, 3. Mai, 11.58 Uhr: Corona-Krise in der Zeitarbeit beschert Dekra Gewinneinbruch

Der Prüfkonzern Dekra erwartet nach einem Gewinn- und Umsatzeinbruch 2020 in diesem Jahr wieder bessere Geschäfte. Man sei bester Dinge, im laufenden Jahr an den Wachstumskurs der Vergangenheit anknüpfen zu können, sagte Vorstandschef Stefan Kölbl am Montag in Stuttgart. Im ersten Quartal habe der Umsatz bereits über den internen Planungen gelegen.

Im Vorjahr war der Umsatz von Dekra im Jahresvergleich erstmals seit 16 Jahren nicht gestiegen, sondern zurückgegangen - und zwar um 6,5 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Das Nettoergebnis fiel sogar um weit mehr als die Hälfte auf nur noch 30,2 Millionen Euro.

Zu schaffen machte dem Unternehmen vor allem ein coronabedingter Einbruch im Geschäft mit Zeitarbeitern. Der sorgte auch für einen Rückgang der Mitarbeiterzahl um rund 650 auf 43.990. Dekra kündigte allerdings an, die Zahl der Beschäftigten unter anderem durch einen Ausbau von Serviceeinheiten 2021 auf mehr als 45.000 erhöhen zu wollen.

Rund zwei Drittel des Umsatzeinbruchs von etwa 200 Millionen Euro fielen nach Dekra-Angaben im Geschäftsfeld Zeitarbeit an. Dieser Bereich habe angesichts Corona-Lockdowns stark unter Druck gestanden. Dekra stellt in mehr als 20 Ländern Zeitarbeiter an und vermittelt diese weiter. Die Zeitarbeitssparte ist das vom Umsatz her viertgrößte Geschäftsfeld bei Dekra hinter den Segmenten Fahrzeugprüfungen, Industrieprüfungen sowie Schadenregulierung/Gutachten.

Wachstumstreiber des Konzerns waren jahrelang Fahrzeugprüfungen etwa für Haupt- und Abgasuntersuchungen. Dekra untersucht nach eigenen Angaben in mehreren Ländern jährlich rund 27 Millionen Fahrzeuge.

Update, 3. Mai, 11.33 Uhr: Industrie im Südwesten verzeichnet Rekordumsatz

Die Südwest-Industrie hat mit 35,8 Milliarden Euro im März einen Rekordumsatz erzielt. Einen monatlichen Erlös in dieser Höhe habe es in der Vergangenheit noch nicht gegeben, teilte das Statistische Landesamt am Montag mit. Im Vergleich zum bereits von der Corona-Pandemie belasteten Vorjahresmonat entspricht dies einem Plus von 6,5 Milliarden Euro oder 22,1 Prozent.

Im ersten Quartal erzielten die Unternehmen im Südwesten damit einen Umsatz von insgesamt 89,6 Milliarden Euro - 5,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Den Statistiker zufolge lag dies insbesondere am Auslandsgeschäft. Der Umsatz im Inland stieg nur leicht.

Zusammengenommen beschäftigten die Industriebetriebe im Land im März rund 1,145 Millionen Menschen, 38 000 weniger als ein Jahr zuvor. Damit war der März der 15. Monat in Folge, in dem die Zahl der Beschäftigten unter der des jeweiligen Vorjahresmonats lag.

Die Corona-Pandemie hatte 2020 tiefe Spuren in der Südwest-Industrie hinterlassen. Mit Beginn der Anti-Corona-Maßnahmen im Frühjahr 2020 war die Nachfrage nach Industrieprodukten eingebrochen. Auch Umsatz und Produktion waren erheblich zurückgegangen. Erst zum Jahresende setzte eine Erholung ein. Ungefähr die Hälfte des Industrieumsatzes im Land kommt aus der Automobilbranche und dem Maschinenbau.

Die Südwest-Industrie hat mit 35,8 Milliarden Euro im März einen Rekordumsatz erzielt.
Die Südwest-Industrie hat mit 35,8 Milliarden Euro im März einen Rekordumsatz erzielt.  © picture alliance / Daniel Maurer/dpa

Update, 2. Mai, 17 Uhr: Mehr als 1400 Neu-Infektionen am Sonntag gemeldet

Am Sonntag wurden dem Landesgesundheitsamt 1402 neue Corona-Infektionen mitgeteilt. Die Zahl der Infizierten erhöht sich damit auf 450.646. Davon sind 392.779 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 13 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9390 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg liegt bei 184,6.

Mehr als 1400 neue Infektionen wurden am Sonntag gemeldet. (Symbolbild)
Mehr als 1400 neue Infektionen wurden am Sonntag gemeldet. (Symbolbild)  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 2. Mai, 12.05 Uhr: Nur wenige Einsätze für die Polizei aufgrund von Maischerzen

In der Nacht zum 1. Mai ist es in Baden-Württemberg in diesem Jahr aufgrund der Corona-Auflagen relativ ruhig geblieben. Nur wenige Menschen haben sich nach Angaben der Polizei nachts im Freien aufgehalten und mit Maischerzen für Einsätze gesorgt. Dies dürfte neben an den nächtlichen Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen auch am Wetter mit zum Teil einstelligen Temperaturen und vielerorts Regen gelegen haben, wie es vom Polizeipräsidium Ulm hieß. Auch ein Sprecher des Präsidiums in Reutlingen berichtete nur von vereinzelten Maischerzen. Es seien vor allem Gegenstände mit Rasierschaum beschmiert oder mit Toilettenpapier eingewickelt worden.

Strafrechtliche Konsequenzen hat dagegen ein Vorfall im Kreis Schwäbisch Hall. In Rot am See spannten Unbekannte Frischhaltefolie quer über eine Straße. Nur aus Glück sei bei dem Vorfall in der Nacht zum Samstag kein Unfall passiert, teilte die Polizei mit. Bereits kurz zuvor hätten vermutlich dieselben Täter den Schaukasten eines Sportvereins umgeschmissen, hieß es. Die Polizei geht davon aus, dass die Taten als Maischerz gemeint waren. Die Täter müssen nun mit der Verfolgung durch die Polizei rechnen.

In Riedhausen (Kreis Ravensburg) wurden vier Männer beim Diebstahl von Maibäumen erwischt. Ein aufmerksamer Vater hatte laut Polizei beobachtet, wie die Täter den Maibaum seiner Tochter umhackten und mitnahmen. Der Mann nahm die Verfolgung auf und beobachtete, wie das Quartett einen weiteren Baum fällte. Die Polizisten stellten zwei der Maibaum-Diebe später in einem Wohnhaus. Sie zeigten sich reumütig und stellten den ersten Baum wieder auf. Die Ermittlungen zu den zwei anderen Männern dauerten an.

Im Landkreis Heidenheim fuhr ein betrunkener Autofahrer einen Mann an und verletzte ihn schwer. Der 19-Jährige stand beim Verladen eines Maibaums auf einem Anhänger und sah den Wagen auf sich zufahren, wie die Polizei mitteilte. Um sich in Sicherheit zu bringen, sei er am Freitagabend nach rechts von dem Anhänger gesprungen. Der 25 Jahre alte Autofahrer wich ebenfalls in diese Richtung aus und erfasste den Mann. Im Anschluss prallte der Wagen gegen einen Baum. Beide Männer kamen nach dem Unfall bei Dischingen in ein Krankenhaus. Der Fahrer musste eine Blutprobe abgeben. Sein Wagen war zudem nicht zugelassen und nicht versichert. Auf den Mann kommen nun mehrere Anzeigen zu.

Update, 2. Mai, 10.45 Uhr: Studierende können vor Abschlussprüfungen wieder an Hochschulen

In Baden-Württemberg können ab Montag wieder mehr Studierende in Präsenz an den Hochschulen im Land lernen. Die Landesregierung hat in der Nacht zu Sonntag Ausnahmen in die Corona-Verordnung des Landes aufgenommen. Sie gelten demnach für Studierende, die unmittelbar vor dem Abschluss oder vor abschlussrelevanten Teilprüfungen stehen.

Die geänderte Verordnung tritt am Montag in Kraft. Bislang gab es lediglich Ausnahmen für Studierende im ersten Semester und für Lehrinhalte, die sich nicht ins Digitale übertragen lassen, wie etwa Laboruntersuchungen.

Zudem wurden die Vorgaben für den Nachweis von Corona-Schnelltests angepasst. Die neue Verordnung sieht vor, dass auch Firmen, Dienstleister wie etwa Friseure sowie Schulen und Kitas Nachweise über Schnelltests ausstellen dürfen. Voraussetzung dafür ist, dass der Test durch fachkundiges oder geschultes Personal vorgenommen wird.

Bei entsprechend zugelassenen Tests dürfe man sich auch selbst testen, solange ein geeigneter Beschäftigter den Test überwacht und das Ergebnis bescheinigt, so das Staatsministerium.

Ab Montag tritt die Änderung in Kraft.
Ab Montag tritt die Änderung in Kraft.  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 1. Mai, 17.06 Uhr: Über 2800 Infektionen, 7-Tage-Inzidenz auf 183,5

Wie das Landesgesundheitsamt mitteilt, haben sich in Baden-Württemberg weitere 2860 und damit insgesamt 449.244 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Weitere 11 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Genesenen steigt auf 390.490.

Im Südwesten ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen erneut leicht gesunken. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden mit Stand vom Samstag im Schnitt 183,5 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner verzeichnet, wie das Landesgesundheitsamt mit Stand 16.00 Uhr mitteilte. Am Freitag hatte der Wert bei 184,1 gelegen, am Donnerstag bei 186,3.

43 der 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg lagen über einer 50er-Inzidenz. Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald betrug der Wert 49,3. Nur unterhalb dieser Marke können Gesundheitsämter Kontakte von Infizierten nachverfolgen, wie es immer wieder hieß.

39 Kreise reißen die 100er-Schwelle, 28 gar die 165er-Marke. Wenn dieser Schwellenwert drei Tage hintereinander überschritten ist, müssen gemäß der Bundes-Notbremse die Schulen schließen. Die höchste Inzidenz weist der Landkreis Tuttlingen (281,3) auf.

Die Zahl der Infektionen steigt weiter an.
Die Zahl der Infektionen steigt weiter an.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Update, 1. Mai, 10.46 Uhr: Heidelberg lockert Corona-Notbremse

In Heidelberg ist als erster Stadt im Südwesten die Bundes-Notbremse wieder gelockert worden.

Weil die Stadt am Neckar fünf Tage in Folge unter dem Wert von 100 bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz lag, traten dort zum 1. Mai Erleichterungen in Kraft, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte.

Somit gelten in Heidelberg ab sofort wieder die Regelungen der Corona-Verordnung des Landes. Die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen fallen damit weg. Es dürfen sich wieder zwei Haushalte mit bis zu fünf Menschen treffen. Auch der Handel und Kultureinrichtungen profitieren.

Das sogenannte "Click & Meet" ist wieder erlaubt, Museen und Zoos öffnen für Besucher. Ein negativer Schnelltest ist dabei nicht erforderlich.

"Das ist ein kleines Stück mehr Freiheit, das sich die Menschen in Heidelberg verdient haben", teilte Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner (parteilos) mit. Er bedanke sich bei allen Heidelbergern für ihre Umsicht und Disziplin.

Die Bundes-Notbremse sieht strenge Kontaktbeschränkungen und die weitgehende Schließungen des Einzelhandels und der Kultureinrichtungen vor, wenn ein Stadt- oder Landkreis an drei Tagen in Folge den Wert von 100 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche überschreitet.

Erst wenn der Wert an fünf Tagen in Folge unterschritten wird, fallen die Einschränkungen wieder weg.

Blick auf die Heidelberger Altstadt und das Schloss. (Archiv)
Blick auf die Heidelberger Altstadt und das Schloss. (Archiv)  © Ronald Wittek/dpa

Update, 30. April, 18.23 Uhr: Über 3300 neue Infektionen

Am Freitag wurden dem Landesgesundheitsamt 3325 neue Corona-Infektionen mitgeteilt. Die Zahl der Infizierten erhöht sich damit auf 446.384. Davon sind 387.732 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 26 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9366 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg liegt bei 184,1.

Am Freitag wurden 3325 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Freitag wurden 3325 neue Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 30. April, 16.08 Uhr:

Die Landesregierung weitet die Modellprojekte zum Impfen der Betriebsärzte aus. Ab Mitte Mai sollen zwölf weitere Unternehmen im Südwesten einen Teil ihrer Beschäftigten gegen Corona impfen lassen können, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitag in Stuttgart mitteilte.

Aus jedem der Industrie- und Handelskammer-Bezirke im Land sei eine Firma ausgewählt worden. Die Unternehmen seien alle Teil der sogenannten kritischen Infrastruktur. Teil des Modellprojekts sind etwa eine Medizintechnikfirma, ein Bäckereibetrieb oder auch der Flughafen Stuttgart.

Die Betriebe sollen abhängig von ihrer Größe bis zu 1000 Impfdosen von einem nahe gelegenen Impfzentrum und damit aus dem Kontingent des Landes erhalten.

"Natürlich fiel die Auswahl der Unternehmen sehr schwer", teilte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) zu der Entscheidung mit. "Wichtig war uns vor allem, dass wir verschiedene Branchen und Unternehmen im ganzen Land berücksichtigen, so dass die Erfahrungen aus den Modellprojekten möglichst vielfältig und in der Fläche vorhanden sind."

Minister Lucha erneuerte zudem seine Forderung an den Bund, offene Fragen zur Bestellung der Impfdosen durch die Unternehmen beim Pharmagroßhandel sowie bei der Abrechnung über die Kassenärztlichen Vereinigungen zu klären.

Die niedergelassenen Ärzte und Betriebsärzte erhielten ab Anfang Juni wöchentlich voraussichtlich rund drei Millionen Dosen des Impfstoffs von Biontech, hieß es vom Ministerium. Für die anderen Impfstoffe gebe es noch keine Lieferprognosen. Damit könnten die Firmen im Land flächendeckend mit Impfungen ihrer Mitarbeiter beginnen.

Update, 30. April, 15.17 Uhr: Karlsruher SC muss Strafe zahlen

Der Karlsruher SC muss nach seiner Quarantäne-Zeit wegen des Verstoßes gegen Corona-Regeln eine Geldstrafe zahlen.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) begründete dies am Freitag auf Anfrage damit, dass der Club "schuldhaft gegen Organisationspflichten verstoßen" habe. Zuerst hatte der Kicker darüber berichtet. Der Verein werde die Strafe akzeptieren, teilte der KSC mit. Über die Höhe machten die DFL und der Club keine Angaben.

Hintergrund ist, dass das Gesundheitsamt Karlsruhe den badischen Fußball-Zweitligisten Anfang April wegen mehrerer positiver Corona-Fälle in wenigen Tagen in eine zweiwöchige Quarantäne geschickt hatte.

Die Behörde habe bei der Prüfung festgestellt, "dass bei Zusammenkünften der Mannschaft Verhaltensregeln nicht eingehalten wurden", teilte die DFL mit.

Der stellvertretende Leiter des Gesundheitsamts Karlsruhe, Ulrich Wagner, hatte im SWR vor rund drei Wochen zur Quarantäne-Anordnung gesagt: "Es war relativ einfach zu sagen, dass es Termine gegeben hat, an denen das ganze Team teilgenommen hat - und auch in einer Form, wo man sagen muss: ohne Schutz".

Aufgrund der Quarantäne der Mannschaft in Folge mehrerer positiver Corona-Tests waren die drei Spiele gegen den FC Erzgebirge Aue, den Hamburger SV und Fortuna Düsseldorf verschoben worden.

Update, 30. April, 11.45 Uhr: Bereits mehr als 500.000 Corona-Impfungen in Arztpraxen

Die niedergelassenen Ärzte in Baden-Württemberg haben bereits mehr als eine halbe Million Corona-Impfungen verabreicht. Bereits am Mittwoch dieser Woche sei der Wert von 500.000 Impfungen seit Ostern überschritten worden, teilte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) in Stuttgart am Freitag mit.

Mehr als 5200 Praxen beteiligen sich nach Angaben der KVBW mittlerweile an der Impfkampagne im Land. Das sei ein Riesenerfolg und zeige die Leistungsfähigkeit der niedergelassenen Ärzte und Ärztinnen, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Johannes Fechner. "Inzwischen impfen wir an einzelnen Tagen deutlich mehr als die Impfzentren", so Fechner. Die Praxen kennen ihre Patientinnen und Patienten, das vereinfache die Impfungen.

Der Andrang sei aber weiter hoch und die wöchentlichen Impfstofflieferungen noch gering, weshalb nur ein Teil der Patienten geimpft werden könne. Da nun auch Fachärzte mit impften, seien die Kapazitäten noch einmal erhöht worden.

Update, 30. April, 9.32 Uhr: Heidelberger Chefvirologe erwartet Lockerungen für Geimpfte

Der Chefvirologe am Heidelberger Universitätsklinikum, Hans-Georg Kräusslich, würde Lockerungen für vollständig Geimpfte und Genesene begrüßen. "Ich würde dazu raten, Personen, die eine vollständige Impfung haben – das sind derzeit zumeist Ältere – mit Personen, die eine Erkrankung durchgemacht und Antikörper entwickelt haben, und mit Personen, die einen aktuell negativen validen Schnelltest vorweisen, gleichzustellen", sagte er der Rhein-Neckar-Zeitung.

In allen drei Fällen könne man zwar nicht sicher ausschließen, dass die Person ansteckend sei. "Aber das Risiko ist jeweils stark vermindert», sagte er. Kräusslich bezeichnete es als "ein ausgewogenes und faires Vorgehen". Er gehe auch davon aus, dass es so entschieden werde.

Zudem gingen die Infektionszahlen leicht zurück, es werde wärmer und die Zahl der Geimpften nehme zu. "Da scheint mir die Diskussion, welche Öffnungen wir wann ermöglichen, gerechtfertigt", sagte Kräusslich weiter. Außenbereiche seien leichter zu öffnen als Innenbereiche. Orte, bei denen mit Besucherkontingenten gearbeitet werden könne - zum Beispiel Museen –, sollten mit Hygienemaßnahmen und begrenzter Personenzahl relativ bald zu öffnen sein.

Das Bundesjustizministerium hatte am Donnerstag an die anderen Ressorts einen Verordnungsentwurf geschickt, wonach vollständig Geimpfte und Genesene in der Corona-Krise wieder mehr Freiheiten zurückerhalten sollen. Insbesondere von Auflagen für private Treffen und von nächtlichen Ausgangsbeschränkungen sollen diese Gruppen ausgenommen werden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) hatte erklärt, für ein rasches Vorgehen wolle die Regierung Bundestag und Bundesrat früh in Abstimmungen über die Verordnung einbeziehen. "Wenn wir uns einig sind, geht's schnell." Der "späteste" Termin für eine abschließende Entscheidung des Bundesrats sei der 28. Mai.

Hans-Georg Kräusslich, Leiter der Virologie am Universitätsklinikums Heidelberg, spricht bei einer Regierungspressekonferenz. (Archivbild)
Hans-Georg Kräusslich, Leiter der Virologie am Universitätsklinikums Heidelberg, spricht bei einer Regierungspressekonferenz. (Archivbild)  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 29. April, 20.43 Uhr: Fast 3600 neue Infektionen, 32 Todesfälle

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche ist im Südwesten erneut leicht gesunken. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag am Donnerstag (Stand: 16 Uhr) bei 186,3 (Mittwoch: 188,8, Dienstag: 191,9), wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mitteilte.

Im Vergleich zum Vortag registrierte die Behörde 3594 neue Corona-Infektionen und 32 neue Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Damit stieg die Zahl der nachgewiesenen Fälle auf 443.059. Die Zahl der Todesfälle beträgt nun 9340.

In 5 von 44 Kreisen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit unter dem Wert von 100, in 14 Kreisen liegt sie unter 165. Wenn dieser Schwellenwert drei Tage hintereinander überschritten ist, müssen nach der Bundes-Notbremse die Schulen schließen.

Mehr als ein Viertel aller Baden-Württemberger hat nach Angaben des Sozialministeriums inzwischen eine Impfung erhalten (Erstimpfung: 25,2 Prozent). Bei den Zweitimpfungen sind es 7,2 Prozent. Das Land liege damit bei den Impfungen im Mittelfeld.

In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 443.059 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 9340 starben.
In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 443.059 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 9340 starben.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 29. April, 17.11 Uhr: Impfung für Beschäftigte der kritischen Infrastruktur ab Mitte Mai

Beschäftigte der sogenannten kritischen Infrastruktur wie etwa aus dem Lebensmittelhandel, der Energieversorgung und aus anderen Teilen in Baden-Württemberg sind voraussichtlich von Mitte Mai an impfberechtigt. Wie Sozialminister Manne Lucha (60, Grüne) am Donnerstag in Stuttgart mitteilte, wurde dazu eine Liste der Unternehmen und Bereiche veröffentlicht.

Für eine Impfung müsse eine Bescheinigung ausgefüllt werden, die auf der Homepage des Ministeriums abrufbar sei. Für eine flächendeckende Impfung in den Betrieben durch die Betriebsärzte müsse aber der Bund noch weitere Voraussetzungen schaffen. "Solange diese Regelungen noch nicht getroffen wurden, werden sich die Beschäftigten dann auch in den Impfzentren impfen lassen können", sagte Lucha.

Zu den ab Mitte Mai geltenden Bereichen zählen laut Ministerium Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel sowie Personen, die in besonders relevanter Position in bestimmten Bereichen der kritischen Infrastruktur tätig sind, wie Journalisten und Wahlhelfer. Aber auch diejenigen, die in besonders relevanter Position in den Verfassungsorganen, in den Regierungen und Verwaltungen, wie etwa der Landesverwaltung, bei der Bundeswehr, der Polizei, beim Zoll, bei der Feuerwehr, beim Katastrophenschutz (einschließlich des Technischen Hilfswerks), in der Justiz oder in der Rechtspflege tätig sind.

Da zu wenig Impfstoff zur Verfügung stehe, müsse auch in dieser Gruppe priorisiert werden. Menschen, die im Apothekenwesen, in der Pharmawirtschaft, im Bestattungswesen, in der Ernährungswirtschaft, in der Wasser- und Energieversorgung, in der Abwasserentsorgung und Abfallwirtschaft, im Transport- und Verkehrswesen sowie in der Informationstechnik und im Telekommunikationswesen tätig seien, seien zuerst an der Reihe.

Auch bestimmte Beschäftigte der Landesverwaltung sind laut Lucha beim nächsten Öffnungsschritt impfberechtigt. Die Zahl der Impfberechtigten in besonders relevanter Position solle dabei 15 Prozent der Gesamtzahl der Beschäftigten der Landesverwaltung nicht überschreiten. "Es gibt für Beschäftigte der Landesverwaltung keine Sonderrechte, aber auch keine Nachteile", erklärte Lucha.

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne).
Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne).  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 29. April, 14.29 Uhr: Verwaltungsgerichtshof ächzt unter Corona-Verfahren

Das Infektionsschutzrecht hält beim Verwaltungsgerichtshof (VGH) einen ganzen Senat auf Trab. Vom 1. März bis zum 31. Dezember 2020 gingen 348 Verfahren mit Corona-Bezug beim 1. Senat ein, wie das Mannheimer Gericht am Donnerstag mitteilte.

Dabei handelte es sich um 100 Normenkontrollverfahren, 211 Eilverfahren, in denen der VGH erstinstanzlich entscheidet, und 37 Beschwerdeverfahren auf Basis von Eilbeschlüssen eines Verwaltungsgerichts. Alle Eilverfahren und Beschwerdeverfahren seien abgeschlossen. Von den Normenkontroll-Hauptsacheverfahren waren zum Jahreswechsel noch 57 offen.

Insbesondere die Eilverfahren seien aufwendig, erläuterte das Gericht. Sie erforderten die eingehende Prüfung, ob infektionsschutzrechtliche Vorschriften mit höherrangigem Recht, insbesondere mit dem Grundgesetz, vereinbar sind. Die Bearbeitung geschehe unter hohem Zeitdruck. Denn die Verfahren seien dringlich und die angefochtenen Vorschriften gälten häufiger nur eine begrenzte Zeit.

Aufgrund der außerordentlichen Belastung des vierköpfigen 1. Senats haben andere Senate diesem Zuständigkeiten und Verfahren abgenommen. Wegen der - auch aufgrund der erneut starken Zunahme von Asylverfahren - angespannten Lage hatte das Justizministerium Anfang dieses Jahres einen zusätzlichen Senat eingerichtet.

Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof in Mannheim ächzt unter der Menge der Corona-Verfahren.
Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof in Mannheim ächzt unter der Menge der Corona-Verfahren.  © Uwe Aspach/dpa

Update, 29. April, 6 Uhr: Lucha an Spahn: Baden-Württemberg braucht mehr Impfstoff

Gesundheitsminister Manne Lucha hat den Bund aufgefordert, Baden-Württemberg im Mai und Juni mehr Impfstoff zur Verfügung zu stellen. Das Land habe gezeigt, "dass wir ohne Weiteres - sofern nur mehr Impfstoff zur Verfügung steht - mehr als 300 000 Impfungen die Woche schaffen", schrieb der Grünen-Politiker an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

"Fest steht, dass zahlreiche Impfzentren ihre Kapazität noch steigern können", heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart vorliegt.

Spahn habe die Gesundheitsminister der Länder immer wieder aufgefordert, zu beweisen, dass sie ihren Anteil an den damals benannten 2,25 Millionen Dosen pro Woche verbrauchen können. Erst dann könnten die Länder mehr Impfstoff erhalten. "Baden-Württemberg hat geliefert und diesen Nachweis erbracht", schrieb Lucha. Die bisher für Baden-Württemberg angekündigten Lieferungen von rund 317.000 bis maximal rund 338.000 Impfdosen pro Woche seien nicht ausreichend.

Der Landesminister schrieb weiter: "Zusätzlich ist es unerlässlich, auch den niedergelassenen Bereich und die Betriebsärztinnen und Betriebsärzte mit wesentlich mehr Impfstoff auszustatten. Nur so können wir die Impfkampagne ernsthaft vorantreiben." Auch hier müsse der Bund mehr Impfstoff zur Verfügung stellen.

Lucha forderte zudem, "dass auch die Bundesregierung ihre Hausaufgaben macht: Bisher fehlen Regelungen, wie der Impfstoff direkt in die Betriebe kommen kann - ohne Umweg über ein Impfzentrum".

Es müsse geklärt werden, dass Betriebsärztinnen und -ärzte direkt vom Pharmagroßhandel und den Apotheken mit Impfstoff beliefert werden könnten.

Gesundheitsminister Manne Lucha hat den Bund aufgefordert, Baden-Württemberg mehr Impfstoff zu geben.
Gesundheitsminister Manne Lucha hat den Bund aufgefordert, Baden-Württemberg mehr Impfstoff zu geben.  © Uli Deck/dpa

Update, 28. April, 17.38 Uhr: Mehr als 4000 Neu-Infektionen

Wie das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg mitteilte, wurden am Mittwoch 4087 weitere Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Somit stieg die Anzahl der seit Pandemie-Beginn Infizierten auf 439.465. Davon waren circa 381.933 wieder genesen. Im Zusammenhang mit Covid-19 starben bisher 9308, das waren 15 mehr als zum Vortag. Die Siebentages-Inzidenz lag bei 188,8 und sank damit etwas im Vergleich zum Dienstag (191,9).

Zudem wurde in Baden-Württemberg bei zwei Reiserückkehrern aus Indien die indische Corona-Variante B.1.617 nachgewiesen. "Beide Infizierte waren isoliert und enge Kontaktpersonen der Erkrankten befinden sich in Quarantäne. Bisher sind keine Folgefälle aufgetreten", teilte das Sozialministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Darüber hinaus gab es demnach im Labor fünf weitere Nachweise der Mutante. Die Gesundheitsämter und das Landesgesundheitsamtes ermitteln dazu, hieß es.

Update, 28. April, 11.58 Uhr: L-Bank sieht länger schwierige Monate für die Wirtschaft

Die L-Bank sieht Teile der baden-württembergischen Wirtschaft noch länger vor großen Unsicherheiten infolge der Corona-Pandemie. "Unsere Wirtschaft, der Mittelstand und die vielen kleinen Unternehmen und Solo-Selbstständigen müssen weiter mit vielfältigen Restriktionen kämpfen", sagte die Chefin des landeseigenen Förderinstituts, Edith Weymayr, am Mittwoch in Karlsruhe.

Zwar habe die Beschleunigung des Infektionsgeschehens und der schleppende Impffortschritt bisher keinen entscheidenden Einfluss auf die konjunkturelle Gesamtstimmung der Unternehmen. Aber es gebe große Unterschiede zwischen einzelnen Branchen.

Weymayr sagte weiter, während sich die Lage im Einzelhandel und Dienstleistungssektor vielfach weiter zuspitze, entspanne sich die Situation im Bauhauptgewerbe und im Verarbeitenden Gewerbe. Im vergangenen Jahr zahlte das Förderinstitut insgesamt Corona-Hilfen von 2,7 Milliarden Euro an rund 270.000 Unternehmen im Land aus. Damit sei die Wirtschaft im Land stabilisiert worden.

Mit ihren Fördermitteln unterstützt die L-Bank auch Unternehmen bei Investitionen oder bei der Gründung. Insgesamt seien 2020 rund 8400 Unternehmen Mittel zur Verfügung gestellt worden. Das Volumen des Vorjahres in Höhe von 3,1 Milliarden Euro sei wieder erreicht worden. Mit den Förderkrediten wurden demnach 325.000 Arbeitsplätze gesichert und 9300 Stellen neu geschaffen.

Aktuell stehe man vor der großen Herausforderung, gemeinsam mit dem Land dafür zu sorgen, dass der Umbau der Wirtschaft nicht an fehlenden Finanzierungen scheitere.

Update, 28. April, 11.47 Uhr: Schulen im Südwesten prüfen Anfang Mai unter Pandemie-Bedingungen

Bei Prüfungen in einem Pandemie-Schuljahr steht der Infektionsschutz an erster Stelle. Das gilt auch für die Abitur- und Zwischenprüfungen, die im Südwesten am 4. Mai starten. Wie das Kultusministerium am Mittwoch in Stuttgart mitgeteilt hat, werden Corona-Tests vor den Prüfungen an allgemeinbildenden Gymnasien, Gemeinschaftsschulen und beruflichen Gymnasien angeboten.

Nicht getestete Schüler müssten ihre Prüfungsarbeiten in einem anderen Raum schreiben als die bereits negativ getesteten Prüflinge. Die Schulen sollten daher zusätzlich ausgestattete Räume und eine entsprechendes Aufsichtspersonal organisieren. Zudem gelte in allen Prüfungsräumen ein Mindestabstand von 1,5 Metern.

Die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske sei während der Prüfungen obligatorisch. "Zum Essen und Trinken darf die Maske abgenommen werden, wodurch "Maskenpausen" für die Schülerinnen und Schüler möglich sind", heißt es in der Mitteilung des Ministeriums. Schülern sollen demnach auch darüber hinausgehende "Tragepausen" während der Prüfungszeit im Freien oder in dafür vorgesehenen Räumen ermöglicht werden.

Alle Schüler, die sich der zweimal in der Woche angebotenen Tests unterziehen, erfüllen die Voraussetzung zur Teilnahme in der Gruppe der Getesteten - "unabhängig davon, an welchen Wochentagen der jeweiligen Prüfungswoche die Prüfungen stattfinden", heißt es weiterhin vom Ministerium.

Zeige sich bei einem Schnelltest ein positives Ergebnis, ist die Teilnahme an Zwischen- und Abschlussprüfungen sowie an schriftlichen Leistungstests nicht möglich. Die jungen Frauen und Männer müssten dann bei einem Ersatztermin geprüft werden. Dies gelte indes nicht, wenn das zunächst positive Testergebnis eines Schnelltests durch einen negativen PCR-Test widerlegt wird.

In diesen Fällen erfolgt die Probenentnahme durch medizinisches Personal, ausgewertet werden die Tests durch Labore. Der Nachweis über einen negativen Schnelltest könne auch durch einen sogenannten "Bürgertest" erfolgen. Dabei handelt es sich um PoC-Antigen-Tests, die alle Bürger auf Kosten des Bundes in Anspruch nehmen könnten.

Bei Prüfungen in einem Pandemie-Schuljahr steht der Infektionsschutz an erster Stelle.
Bei Prüfungen in einem Pandemie-Schuljahr steht der Infektionsschutz an erster Stelle.  © Felix Kästle/dpa

Update, 28. April, 8.42 Uhr: AOK-Landeschef fordert weiter hohe Investitionen in Kliniken

Der AOK-Landeschef Johannes Bauernfeind hat von der unter Sparzwang stehenden künftigen Landesregierung weiter hohe Investitionen in die Krankenhäuser im Südwesten gefordert.

Die Krankenhausplanung sei in der vergangenen Legislatur sehr wirksam angegangen worden, sagte Bauernfeind den "Badischen Neuesten Nachrichten» (Mittwoch).

"Ich erwarte vom Land, dieses Thema konsequent weiterzuverfolgen und auch das Investitionsvolumen aufrecht zu erhalten." Nach Möglichkeit sollten die Investitionen sogar ausgebaut werden. Sie sollten aus Sicht Bauernfeinds bei fünf bis acht Prozent des Umsatzes liegen. "Und wir sind eher unter fünf Prozent", sagte Bauernfeind dem Blatt.

Sparpotenzial sieht der AOK-Landeschef dagegen in einer weiteren Zentralisierung von Krankenhäusern. Die Pflegekräfte seien in der Pandemie exorbitant belastet. "Wir haben hier eine äußerst knappe Ressource. So etwas ist in Zentren ebenfalls eher zu organisieren als in kleinen Krankenhäusern."

Je größer man die Einheiten mache, desto eher habe man die Chance, diese Ressourcen effizient zu nutzen und flexibel einzusetzen. Zudem schaffe man so Arbeitsbedingungen für Pflegende, die erträglicher seien, sagte Bauernfeind.

Johannes Bauernfeind, der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, aufgenommen in der Zentrale der AOK Baden-Württemberg.
Johannes Bauernfeind, der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, aufgenommen in der Zentrale der AOK Baden-Württemberg.  © Thomas Kienzle /AOK Baden-Württemberg/dpa

Update, 27. April, 17.09 Uhr: Fast 4000 neue Infektionen

Am Dienstag wurden dem Landesgesundheitsamt 3886 neue Corona-Infektionen mitgeteilt. Die Zahl der Infizierten erhöht sich damit auf 435.378. Davon sind 378.970 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 37 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9293 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg liegt bei 191,9.

Am Dienstag wurden 3886 neue Corona-Infektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Dienstag wurden 3886 neue Corona-Infektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Frank Rumpenhorst/dpa

Update, 27. April, 8.08 Uhr: Chef der Kassenärztlichen Vereinigung: mehr Freiheiten für Geimpfte

Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Baden-Württemberg, Norbert Metke, ist dafür, coronabedingte Einschränkungen für Geimpfte aufzuheben. Allerdings gelte dies unter der Voraussetzung, dass das Impftempo so weitergehe wie in den vergangenen zwei Wochen "und wir eine nennenswerte Durchimpfung haben", sagte er der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten (Dienstag). "Es kann ja auch nicht sein, dass Geimpfte doppelt privilegiert werden – durchs Impfen und durch mehr Freiheit."

Auch die Impfpriorisierung dürfe erst aufgehoben werden, wenn die Schwächsten durchgeimpft seien und Impfstoff übrig bleibe. Er begrüßte dabei die Haltung des Landes, das vorerst an der Priorisierung festhalten will. "Baden-Württemberg steht meiner Ansicht nach unter den Ländern an der Spitze der Seriosität", sagte er dazu.

Die Petition zur Aufgabe der Impfzentren habe die KV eingestellt, denn inzwischen würden die Impfstoffe an die Hausärzte und die Zentren gleichmäßig verteilt. "Sollten wir Ende Mai mehr als eine Million Impfdosen in Baden-Württemberg pro Woche erhalten, dann brauchen wir alle Impfkapazitäten."

Update, 27. April, 6.10 Uhr: Impfung beim Betriebsarzt: Minister Lucha besucht Pilotprojekt

Mit einem Pilotprojekt beim Kranhersteller Liebherr in Ehingen (Alb-Donau-Kreis) haben die ersten Corona-Impfungen bei Betriebsärzten im Südwesten begonnen. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) wird das Impfzentrum auf dem Firmengelände am Dienstag (15 Uhr) besuchen.

Bereits am Montag haben die ersten Impfungen für die über 60-jährigen Mitarbeiter des Werks begonnen. Für Montag und Dienstag dieser Woche stehen Liebherr zunächst 200 Impfdosen aus dem Kontingent des Landes zur Verfügung, wie eine Sprecherin des Sozialministeriums mitteilte.

Von den rund 4000 Beschäftigten hätten bereits etwa 2500 ihr Interesse an einer Impfung bekundet, sagte ein Unternehmenssprecher. Geimpft werden aber zunächst nur die über 60-Jährigen. Es gilt auch hier die Priorisierung.

Das Land hatte vor kurzem angekündigt, ab dem Sommer auch Betriebsärzte in die Impfungen einzubeziehen und den Ablauf zuvor in Modellprojekten zu erproben.

Manne Lucha besucht ein Pilotprojekt.
Manne Lucha besucht ein Pilotprojekt.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 26. April, 16.59 Uhr: 1800 neue Corona-Infektionen

Am Montag wurden dem Landesgesundheitsamt 1800 neue Corona-Infektionen mitgeteilt. Die Zahl der Infizierten erhöht sich damit auf 431.492. Davon sind 376.575 Menschen wieder genesen.

Auch wurden 30 neue Todesfälle bekannt. Damit sind nun insgesamt 9256 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg liegt bei 197,4.

Am Montag wurden 1800 Neuinfektionen gemeldet. (Symbolbild)
Am Montag wurden 1800 Neuinfektionen gemeldet. (Symbolbild)  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 26. April, 15.25 Uhr: Polizei zieht erfreuliche Notbremsen-Bilanz

Die Polizei hat nach Einführung der Bundes-Notbremse in Baden-Württemberg eine positive Bilanz gezogen. "Die Bilanz zeigt in die richtige Richtung - nur noch wenige stellen ihre persönlichen Freiheiten über den Schutz der Allgemeinheit", erklärte Innenminister Thomas Strobl am Montag.

Die Beamten hatten zwischen Freitag und Sonntag landesweit rund 5800 Verstöße gegen die Corona-Verordnung festgestellt, wie das Innenministerium in Baden-Württemberg am Montag mitteilte.

In etwa 1800 Fällen hätten Menschen keine Maske getragen, in 1500 Fällen hätten sich Menschen versammelt. Die Beamten mussten nach eigenen Angaben beispielsweise in Teningen, Waiblingen und Schwäbisch Gmünd einschreiten, wo sich teils bis zu 80 Personen mit Campingtischen und Klappstühlen zu einem Picknick zusammengefunden hätten.

In Waiblingen sei zudem gegen die polizeilichen Maßnahmen protestiert worden. Die Beamten begleiteten demnach 40 Demonstrationen mit rund 2800 Teilnehmern und hätten dabei immer wieder Verstöße gegen die Corona-Regeln festgestellt.

Baden-Württemberg hat mit einer neuen Corona-Verordnung die Notbremsen-Regelung des Bundes umgesetzt. Sobald die Sieben-Tage-Inzidenz in Kreisen drei Tage in Folge über 100 liegt, gelten nun erst von 22.00 Uhr (statt bisher 21 Uhr) bis 5 Uhr Ausgangsbeschränkungen.

Bei einer Inzidenz bis zu 150 bleiben Click&Meet-Angebote im ansonsten geschlossenen Einzelhandel möglich. Voraussetzungen sind ein negativer Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden sein darf und die Erhebung der Kontaktdaten des Kunden. Die Notbremse legt bundesweit verbindliche Regeln für schärfere Corona-Gegenmaßnahmen fest.

Stuttgart am vergangenen Freitag: Einsatzwagen der Polizei am Schlossplatz.
Stuttgart am vergangenen Freitag: Einsatzwagen der Polizei am Schlossplatz.  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 25. April, 19.31 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter

In Baden-Württemberg sind am Sonntag 1782 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Das geht aus dem Tagesbericht des Landesgesundheitsamtes hervor (Stand 16 Uhr). Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz, also die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, stieg dem Bericht zufolge auf 196,3. Damit lag der Wert deutlich höher als noch am vergangenen Sonntag mit 173,4. Nur drei Kreise unterschritten die Schwelle von 100. Höher als 165 lagen 32 Land- und Stadtkreise.

Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg seit Beginn der Pandemie auf 429.692. Als genesen gelten etwa 374.677 Menschen. 15 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektionen wurden registriert, die Gesamtzahl beträgt nun 9226.

Nach den Daten des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) lagen am Sonntag in Baden-Württemberg 595 Corona-Patienten auf Intensivstationen in Krankenhäusern. 351 von ihnen wurden invasiv beatmet. 2132 von betreibbaren 2430 Intensivbetten (87,7 Prozent) sind derzeit belegt. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden auch nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen.

Update, 25. April, 14.03 Uhr: Appell an Wirtschaftsministerin: Saisonhelfer besser schützen

Die staatlichen Arbeitsschutzkontrollen für Erntehelfer reichen aus Sicht der Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) nicht aus und müssen deutlich ausgeweitet werden. Wie die Stuttgarter Zeitung und die Stuttgarter Nachrichten (Montag) berichten, fordert die Gewerkschaft in einem Brief an Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) eine systematische Überwachung des Arbeits-und Gesundheitsschutzes für die Saisonkräfte.

Hoffmeister-Kraut solle die staatliche Verantwortung dafür «zur Chefsache» machen, zitieren die Zeitungen aus dem Schreiben an die Ministerin. Bisher seien die Behörden nicht in der Lage, diese Menschen wirksam vor Ausbeutung und gesundheitlichen Schäden zu bewahren. Die Arbeiter, die vor allem aus Polen und Rumänien kommen, helfen derzeit zu tausenden auf den Feldern etwa bei der Spargelernte oder auch bei der Aussaat.

Update, 25. April, 12.03 Uhr: Maskengegner schlägt auf Supermarkt-Kunden ein

Ein aggressiver Maskengegner hat einen 64 Jahre alten Rentner in einem Discounter in Heidenheim zu Boden geschubst und mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Zuvor hatte ihn das schwerbehinderte Opfer auf die Pflicht zum Tragen einer Maske in Geschäften hingewiesen, teilte die Polizei am Sonntag mit.

Der etwa 30 Jahre alte Mann sah das nicht ein, stieß den Mann um, kniete sich auf ihn und schlug zu. Der 64-Jährige erlitt bei dem Vorfall vom Samstagabend Prellungen und Schürfwunden. Der Angreifer floh.

Update, 25. April, 9.49 Uhr: Fällt Freibadsaison ins Wasser? - Ungewisse Zukunft für Freibäder

Ende April freut sich normalerweise so manche Wasserratte auf die bevorstehende Freibadsaison im Mai. Doch was ist in Corona-Zeiten schon normal? Wie im Vorjahr fällt die Öffnung zum 1. oder 15. Mai ins Wasser. Und dennoch müssen die Chefs der Bäder wie Arvid Donert vom Stuttgarter Inselbad sich auf den Betrieb ihrer Anlagen einstellen.

"Eine Öffnung braucht acht Wochen Vorlauf", erklärt er. "Ein Freibad ist ja keine Badewanne.» Derzeit nehmen Badbetreiber Aufgaben in Angriff, die ohne konkreten Öffnungstermin möglich sind. Sie reinigen die Becken, pflegen die Liegeflächen, prüfen die Technik und spülen die Leitungen zur Prävention vor Legionellen. "Würde der Badebetrieb jetzt wieder erlaubt, wären wir in zwei Wochen startklar", erzählt Donert. In dieser Zeit würde unter anderem das Gesundheitsamt die Wasserqualität prüfen.

Wie steht es um die Ansteckungsgefahr in den Freibädern? Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) weist darauf hin, dass Aerosol-Forscher im Freien ein sehr geringes Risiko sehen. "Und auch aus der Praxis im vergangenen Jahr sind uns keine Infektionen im Freibad bekannt", sagt eine Verbandssprecherin. Dafür haben im vergangenen Jahr auch die Badbetreiber mit neuen Konzepten gesorgt.

Inselbad-Chef Donert schwärmt vom damals erstmals genutzten Online-Ticket-Verkauf, der langes Warten an der Kasse vermeidet - eine Maßnahme, die er auch über die Pandemie hinaus beibehalten will. Bei bis zu 14.000 Besuchern am Tag bildeten sich in der Vergangenheit Hundert Meter lange Schlangen. Während der zeitweisen Öffnung im vergangenen Jahr wurden maximal 1050 Besucher eingelassen. Donert nahm nur jede zweite Dusche in Betrieb und ließ Kontrollpersonal am Eingang der Anlage auf die eingeschränkte Nutzung aufmerksam machen.

Der Meister für Bäderbetriebe setzt auf möglichst wenig sichtbare Einschränkungen. Absperrungen mit Flatterbändern, Kreidekreise zum Einhalten der Abstände und Einsatz von Trillerpfeifen sind nicht sein Ding. Dezente Hinweise statt Gängeln ist das Motto. "Ich will sicherzustellen, dass man ins Freibad kommt und sich erholen und abschalten kann." Gerade in Zeiten eingeschränkter Reisemöglichkeiten ist laut Städte- und Gemeindebund ein solches Angebot unverzichtbar.

Wenn die Freibäder den Sommer über geschlossen bleiben, sieht Donert schlimme Folgen. «Bei 30 Grad im Schatten werden die Menschen wie im vergangenen Jahr Abkühlung in Badeseen suchen, wo jegliche Hygienekonzepte fehlen.» Angesichts dieser Gefahr plädiert der VKU für eine Öffnung: "Bundes- beziehungsweise Landesregierung sollten sich fragen, ob sie lieber solche schwer zu kontrollierenden Bademöglichkeiten riskieren wollen oder den unbeschwerten Badespaß unter kontrollierten Abstands- und Hygieneauflagen in den Bädern."

Die aktuelle Corona-Verordnung des Landes gestattet den Betrieb nur in Ausnahmefällen etwa für den Leistungssport. Das fast 100 Jahre alte Inselbad profitiert von dieser Regel: Seine Traglufthalle wird von Spitzenschwimmern genutzt. Das strikte Verbot für alle anderen kann langfristige Folgen haben, befürchtet der Schwimmverband Württemberg. Corona könne eine "Generation Nichtschwimmer" hervorbringen. Seit März 2020 seien Anfängerschwimmkurse kaum möglich gewesen.

Die Pandemie hat die Finanzlage der Bäder weiter verschlechtert: Dem VKU zufolge vergrößerten sich die gewöhnlichen Verluste um 100.000 bis mehrere Millionen Euro. Doch die Politik in Bund und Land ignoriere das, obwohl Bäder den viel beschworenen Zusammenhalt stärkten. "Sie sind soziale Orte, in denen sich Menschen aller Milieus von der Akademikerin bis zum Handwerksmeister austauschen", so die VKU-Sprecherin. Inselbad-Chef Donert pflichtet bei: "Öffentliche Bäder sind nie kostendeckend - wir sprechen aber von Werten für die Gesellschaft."

Es könnte eine Genration Nichtschwimmer kommen.
Es könnte eine Genration Nichtschwimmer kommen.  © Photo by Marc-Antoine Roy on Unsplash

Update, 25. April, 8.49 Uhr: Hofladen, Markt und Co. - Corona treibt Kunden zu Direktvermarktern

In den Corona-Lockdowns waren Spaziergänge plötzlich ziemlich angesagt - viel anderes gab es ja nicht zu tun. Dem Obstparadies im südbadischen Staufen hat diese schnöde Freizeitbeschäftigung neue Kundschaft beschert. "Ganz viele Leute haben uns auf Spaziergängen entdeckt", erzählt Johannes Geng, Inhaber des Obsthofs, der unter anderem Früchte, Säfte und zugekauftes Gemüse im eigenen Hofladen und auf Märkten verkauft. Und auch jetzt schätzten Kunden seinen Hof als Ausflugsziel vor allem im Alltag mit Kindern - nach dem Motto: "Dann waren wir zum Einkaufen alle mal draußen, bevor wir uns wieder in die Homeoffice-Einöde begeben."

Geng verzeichnet eine gestiegene Nachfrage nach seinen Produkten - und ist damit nicht allein. Der Bauernverband spricht von einem wahren Boom bei Hofläden, Märkten und Verkaufsautomaten. "Die Baden-Württemberger rennen unseren Landwirten regelrecht die Bude ein", sagt Ariane Amstutz, Sprecherin des Landesbauernverbands, der Deutschen Presse-Agentur.

Der Trend habe mit der ersten Corona-Welle begonnen - vermutlich weil die Menschen Sorge gehabt hätten, sich in vollen Supermärkten mit dem Coronavirus zu infizieren. Nicht wenige Bauern seien im Zuge der Krise neu in die Direktvermarktung eingestiegen, sagt Amstutz. Auch nach mehr als einem Jahr Pandemie halte sich die erhöhte Nachfrage nach direkt verkauften, regionalen Produkten.

Obstlandwirt Geng sagt, er führe den Zuwachs unter anderem auf ein verändertes Kochverhalten zurück. "Wer im Homeoffice sitzt, der kocht auch mittags mal aufwendiger." Man merke zudem, dass der Wochenverbrauch an Gemüse gestiegen sei - jetzt wo Kantine, Mensa und Schulessen in vielen Fällen wegfielen. "Wenn eine vier-, fünfköpfige Familie plötzlich zuhause speist, das schlägt sich nieder." An anderer Stelle verzeichne sein Betrieb aber Einbußen, so fielen Führungen und andere Events weg. Dadurch stagnierten seit Corona die Umsätze eher, statt wie in den Vorjahren zu wachsen.

Nicht nur Hofläden, Märkte und Automaten bieten derweil die Möglichkeit, regional und direkt vom Landwirt zu kaufen. Auffällig sei, dass sich viele neue Gemüse-Lieferdienste gegründet hätten, sagt Andrea Gierden, die als Regionalmanagerin von der Landesregierung beauftragt wurde, in der Region Freiburg Landwirte und andere "Akteure der Wertschöpfungskette" miteinander zu vernetzen. Bestehende Lieferdienste hätten zudem eine deutlich höhere Nachfrage erfahren.

Neben den schon genannten Gründen für den Direktvermarktungsboom glaubt sie, dass die Wertschätzung für heimisch produzierte Lebensmittel gestiegen sei. "Corona hat ja schon gezeigt wie stark abhängig unserer Versorgung von globalen Warenströmen ist." Da sei es vielen bewusst geworden, wie wichtig es sei, dass essenzielle Produkte wie Lebensmittel tatsächlich vom Bauern nebenan gekauft werden könnten.

Zahlen zur Direktvermarktung in Baden-Württemberg gibt es derweil wenige. Das Ministerium für Ländlichen Raum in Stuttgart teilt mit, im vergangenen Jahr hätten bundesweit 7,5 Prozent mehr Haushalte frische Lebensmittel direkt ab Hof eingekauft. Die Haushalte hätten auch 13 Prozent mehr Geld für frische Lebensmittel ausgegeben als 2019. Die Direktvermarktung habe im Frischebereich - mit dem Online-Handel - die größten Zuwächse verbucht, führe aber trotzdem noch ein Nischendasein.

Wie viele Direktvermarkter 2020 dazugekommen sind, kann das Ministerium nicht sagen. Die neuesten Zahlen stammen aus dem Jahr 2016. Damals gab es im Südwesten den Angaben zufolge rund 2890 landwirtschaftliche Betriebe, die ihre Produkte auch direkt verkauften, das entsprach einem Anteil von gut sieben Prozent. "In Zeiten von Corona essen die Menschen verstärkt zu Hause und machen sich mehr Gedanken über die Herkunft ihrer Lebensmittel", erklärt Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU). Er hoffe, dass diese Wertschätzung für die Bauern auch nach der Pandemie erhalten bleibe.

Johannes Geng, Geschäftsführer des Hofladens "Obstparadies" in Staufen, steht in seinem Hofladen, in dem er neben eigenem Obst und Produkten daraus auch regionales Gemüse verkauft. Landwirte berichten von gestiegener Nachfrage nach ihren direkt zum verkauf angebotenen Produkten.
Johannes Geng, Geschäftsführer des Hofladens "Obstparadies" in Staufen, steht in seinem Hofladen, in dem er neben eigenem Obst und Produkten daraus auch regionales Gemüse verkauft. Landwirte berichten von gestiegener Nachfrage nach ihren direkt zum verkauf angebotenen Produkten.  © Philipp von Ditfurth/dpa

Update, 25. April, 7.15 Uhr: 2968 neue Corona-Infektionen - Sieben-Tage-Inzidenz steigt

In Baden-Württemberg sind am Samstag 2968 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Das geht aus dem Tagesbericht des Landesgesundheitsamtes hervor.

Damit stieg die Zahl der bestätigten Infektionen seit Beginn der Pandemie auf 427.910. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz, also die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, stieg leicht auf 190,5.

Damit lag der Wert 20 Punkte höher als noch am vergangenen Samstag mit 170,5. Nur zwei Kreise unterschreiten die Schwelle von 100. Höher als 165 lagen 29 Land- und Stadtkreise.

Inzwischen sind dem Bericht zufolge 9211 (plus 10) Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Als genesen gelten geschätzt 372.319 Infizierte (plus 2825).

575 Covid-19-Fälle werden den Daten zufolge derzeit auf Intensivstationen behandelt, 348 davon werden invasiv beatmet. Nur 10,9 Prozent der 2441 betreibbaren Intensivbetten sind der Mitteilung zufolge im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden auch nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen.

Die 7-Tage-Inzidenz steigt weiter.
Die 7-Tage-Inzidenz steigt weiter.  © dpa/Kira Hofmann

Update, 24. April, 10.46 Uhr: Baden-Württemberg setzt Notbremse um

In Baden-Württemberg ist die neue Corona-Verordnung in Kraft getreten, die die Bundes-Notbremse umsetzt. Sobald die Sieben-Tage-Inzidenz in Kreisen 3 Tage in Folge über 100 liegt, gelten nun erst von 22 Uhr (statt bisher von 21 Uhr) bis 5 Uhr Ausgangsbeschränkungen. Erlaubt bleibt Joggen bis Mitternacht, sofern man alleine ist.

Auch ein Stopp von Präsenzunterricht ab einer Inzidenz von 165 und strengere Bestimmungen für Geschäfte sollen Neuinfektionen eindämmen. Treffen sind weiterhin mit den Angehörigen des eigenen Haushalts und einer weiteren nicht zum Haushalt gehörenden Personen möglich. Kinder der beiden Haushalte bis einschließlich 13 Jahre werden nicht mitgezählt. Die Notbremse legt bundesweit verbindliche Regeln für schärfere Corona-Gegenmaßnahmen fest.

Update, 23. April, 19.09 Uhr: Mehr als 3600 neue Infektionen, Inzidenzwert steigt weiter

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist von 184,4 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner auf 187,9 erneut angestiegen, wie das Landesgesundheitsamt am Freitag mitteilte.

Die Zahl der bestätigten Fälle stieg um 3643 auf 424.942. Es starben 41 weitere Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit. Die Zahl der Toten stieg damit auf 9201. Als genesen gelten 369.494 Menschen (plus 2738).

In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 424.942 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 9201 starben.
In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 424.942 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 9201 starben.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 23. April, 14.36 Uhr: Erzieher kritisieren Regeln für Notbetreuung

Wie die Landeshauptstadt Stuttgart am Freitagnachmittag mitteilte, wird ab dem morgigen Samstag, den 24. April, die nächtliche Ausgangsbeschränkung um 22 Uhr beginnen. Dies wird in der neuen Corona-Verordnung des Landes festgeschrieben sein, die den Vorgaben des Bundes folgt.

Zwischen 22 und 24 Uhr wird die allein ausgeübte, körperliche Bewegung im Freien, wie etwa Spazierengehen oder Joggen, zulässig bleiben.

Dezember 2020: Ein Mann geht während der nächtlichen Ausgangssperre über den menschenleeren Schlossplatz in Stuttgart, im Hintergrund ist der Königsbau zu sehen.
Dezember 2020: Ein Mann geht während der nächtlichen Ausgangssperre über den menschenleeren Schlossplatz in Stuttgart, im Hintergrund ist der Königsbau zu sehen.  © Marijan Murat/dpa

Update, 23. April, 7.15 Uhr: Erzieher kritisieren Regeln für Notbetreuung

Dass Baden-Württemberg auch nach der Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes bei seinen Regeln zur Notbetreuung in Kitas und Schulen bleibt, stößt laut Stuttgarter Nachrichten (Freitag) bei Eltern und Erziehern auf geteiltes Echo. Derzeit haben alle Eltern, die berufstätig sind und glaubhaft versichern können, unabkömmlich zu sein, einen Anspruch auf einen Notbetreuungsplatz, wenn eine Kita oder Schule geschlossen wird. Dabei ist es unerheblich, ob sie im Büro oder daheim arbeiten. Eine Bescheinigung des Arbeitgebers schreibt das Land nicht vor. Laut einem Sprecher des Kultusministeriums wolle man an diesen "bekannten und etablierten Kriterien" vorerst nichts ändern. In den Notbremse-Regelungen lässt der Bund den Ländern dafür Spielraum.

Kritik kommt vom Verband der Kita-Fachkräfte: "Wir würden uns wünschen, dass die Notbetreuung im Land wieder nur für Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen offen stehen würde", sagte Bärbel Baumgärtner vom Verband der Zeitung zufolge. So drohe eine ähnliche Situation wie im Januar und Februar, als viele Kitas nahezu voll waren und zwischen Eltern und Erzieherinnen «ungute Diskussionen» aufkamen, wer kommen kann und wer nicht.

Die Landeselternvertretung baden-württembergischer Kindertageseinrichtungen (LEBK-BW) hingegen begrüßte, dass viele Familien von der Notbetreuung profitieren können. "Eltern gehen arbeiten. Homeoffice ist nicht verpflichtend", so Claus Mellinger vom LEBK. Viele Eltern hätten Vorbehalte, die Kinderkrankentage, die der Gesetzgeber für Kita- und Schulschließungen erhöht hat, einzufordern, oder könnten es schlicht nicht. Sie seien auf die Notbetreuung angewiesen.

Dass manche Kommunen wie etwa Stuttgart nun striktere Regeln erlassen, finden sowohl Eltern- als auch Personalvertreter nicht gut. So entstehe ein Flickenteppich ohne Verlässlichkeit für die Familien.

Kita-Fachkräfte kritisieren Regeln für Notbetreuung. (Symbolbild)
Kita-Fachkräfte kritisieren Regeln für Notbetreuung. (Symbolbild)  © Uwe Anspach/dpa

Update, 22. April, 19.10 Uhr: Fast 3800 neue Infektionen, Inzidenz steigt weiter

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist weiter gestiegen. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden mit Stand vom Donnerstag (16 Uhr) im Schnitt 184,4 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Mittwoch lag der Wert noch bei 182,9.

Es liegen nur noch vier der 44 Stadt- und Landkreise unter der 100er-Inzidenz. Deutlich darunter liegt nur der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Die Landkreise Emmendingen und Lörrach sowie der Stadtkreis Freiburg im Breisgau sind knapp darunter.

Die Zahl der bestätigten Fälle stieg um 3795 auf 421.299. Es starben 14 weitere Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit. Die Zahl der Toten stieg damit auf 9160. Als genesen gelten 366.756 Menschen (plus 2790).

Mindestens eine Erstimpfung haben nach dem RKI-Impfquotenmonitoring in Baden-Württemberg rund 2,3 Millionen Menschen (20,6 Prozent der Bevölkerung). Vollständig geimpft sind hier 749.362 Menschen (6,8 Prozent).

In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 421.299 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 9160 starben.
In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 421.299 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 9160 starben.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 22. April, 16.22 Uhr: Anzahl der Impfungen nimmt zu

Die Impfungen gegen das Coronavirus nehmen weiter an Fahrt auf. Der Amtschef des Sozialministeriums, Uwe Lahl, sagte am Donnerstag in Stuttgart: "Noch diese Woche überschreiten wir vielleicht die Marke von 500.000 Impfungen pro Woche. Ab Mai könnten es eine Million werden." Erst seit kurzen impfen neben den speziell eingerichteten Zentren auch die Hausärzte im Land. "Wenn mehr Impfstoff ins Land kommt, werden wir alle Kapazitäten brauchen."

Bislang konnten in über 4500 Arztpraxen rund 300.000 Impfungen verabreicht werden, wie die Kassenärztliche Vereinigung mitteilte. Die Patienten wurden erneut aufgefordert, Geduld zu haben. Der Impfstoff sei weiterhin begrenzt, so dass pro Praxis nur eine beschränkte Anzahl an Impfungen nach der vorgegebenen Priorisierungsliste möglich sei.

Update, 22. April, 15.22 Uhr: Astrazeneca gibt es im Südwesten weiterhin nur für ältere Menschen

Baden-Württemberg will Astrazeneca weiterhin nicht wie andere Länder für alle Altersgruppen freigeben. "Auch wenn im Mai mit mehr Impfstoff zu rechnen ist, wird zunächst weiterhin ein Impfen nach der in der Corona-Impfverordnung des Bundes festgelegten Reihenfolge notwendig sein", teilte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Donnerstag mit. "Perspektivisch, wenn gesichert mehr Impfstoff ins Land kommt, werden wir die Priorisierung aufheben können."

Wie von der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlen, könnten Personen aus den Gruppen mit höchster und hoher Priorität - etwa Pflegekräfte - die das 60. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und die sich "gemeinsam mit dem impfenden Arzt nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung für AstraZeneca entscheiden", auch in Baden-Württemberg in den Arztpraxen geimpft werden.

Der Impfstoff von Astrazeneca ist in drei Bundesländern für alle Altersgruppen freigegeben worden: nach Sachsen entschieden auch Mecklenburg-Vorpommern und Bayern am Donnerstag, die Priorisierung für diesen Impfstoff komplett aufzuheben. Bei Menschen unter 60 Jahren ist aber vor dem Spritzen eine ausführliche Beratung durch den Impfarzt notwendig.

Wegen sehr seltener Fälle von Blutgerinnseln soll der Astrazeneca-Impfstoff in Deutschland seit Ende März in der Regel nur noch bei Menschen ab 60 Jahren eingesetzt werden.

Baden-Württemberg will Astrazeneca weiterhin nicht wie andere Länder für alle Altersgruppen freigeben.
Baden-Württemberg will Astrazeneca weiterhin nicht wie andere Länder für alle Altersgruppen freigeben.  © Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 21. April, 18.23 Uhr: Starker Anstieg der Corona-Inzidenz in Baden-Württemberg!

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist deutlich gestiegen. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden mit Stand vom Mittwoch (16 Uhr) im Schnitt 182,9 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Dienstag lag der Wert noch bei 172,5.

Es liegen nur noch 3 der 44 Stadt- und Landkreise unter der 100er-Inzidenz und die sind in Südbaden: der Kreis Breisgau-Hochschwarzwald mit 67,1, die Stadt Freiburg mit 89,1 und der Kreis Emmendingen knapp mit 99,8. 25 Kreise liegen zwischen 100 und 200, 16 über der 200er-Marke. Die höchste Inzidenz weist der Landkreis Heilbronn (314,4) auf, es folgen Schwäbisch Hall mit 273,9 und Rottweil mit 273,1.

Die Zahl der bestätigten Fälle seit Pandemiebeginn stieg um 4813 auf 417.504. 33 weitere Menschen starben an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit. Die Zahl der Toten stieg damit auf 9146. Als genesen gelten 363.966 Menschen (plus 2326).

Update, 21. April, 7.28 Uhr: Rätseln um Freiburgs niedrige Corona-Zahlen

Freiburg und seine Umgebung schneiden derzeit bei den Corona-Zahlen in Baden-Württemberg am besten ab - trotz der Nähe zum Hochinzidenzgebiet Frankreich. Über die Gründe dafür könne man nur mutmaßen, teilte die Stadt Freiburg auf dpa-Anfrage hin mit. Möglicherweise liege es an der Wirtschaftsstruktur.

"Freiburg hat wenig produzierendes Gewerbe, so dass die Menschen eher in Branchen arbeiten, in denen Homeoffice besser möglich ist", hieß es. Auch die hohe Akademisierung in Freiburg als Uni- und Forschungsstadt könne eine Rolle spielen. Die Verwaltung kommuniziere außerdem intensiv über die Maßnahmen, etwa mit Hilfe der sozialen Medien und digitaler Corona-Sprechstunden. Weniger getestet als anderswo werde nicht, hieß es.

Zuletzt lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Freiburg laut Landesgesundheitsamt bei 74,4. Im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald, der Freiburg nahezu umschließt, lag der Wert noch niedriger: bei 69,8. Der Schnitt fürs gesamte Land beträgt dagegen 172,5. Der Virologe Hartmut Hengel von der Uniklinik Freiburg hatte zuletzt der "Badischen Zeitung" gesagt, eine abschließende wissenschaftliche Erklärung für die niedrigen Zahlen in der Region gebe es nicht - und ein größerer Ausbruch könne die Lage schnell verändern.

Update, 21. April, 6.05 Uhr: Nachhilfeschulen leiden unter Corona

Einkommenseinbußen bei den Eltern, null Bock auf weiteren Online-Unterricht bei den Kindern - die Nachhilfeschulen haben in der Corona-Krise einen schweren Stand. Bereits jetzt haben drei Prozent der vor der Corona-Krise noch 4000 Nachhilfeschulen aufgegeben, sagt Cornelia Sussieck, Vorsitzende des Bundesverbandes Nachhilfe- und Nachmittagsschulen (VNN/Solingen). Die Nachhilfeschulen seien in der Corona-Krise von der Politik übergangen worden.

"Der Schulunterricht auf Sparflamme in der Pandemie hinterlässt bei vielen Schülern Wissenslücken - doch wir als Profis im Umgang mit Defiziten werden von der Politik nicht einbezogen", klagt die Verbandschefin.

Nach ihrer Einschätzung braucht etwa die Hälfte der Schüler aller Klassenstufen Hilfe, um den während der Schulschließungen entgangenen Unterrichtsstoff aufzuholen. "Die Kinder und Jugendlichen befinden sich gerade in einer Blase - bei der Rückkehr in den Regelbetrieb wird es für viele ein böses Erwachen geben."

Statt Zusatzunterricht über die Nachhilfeschulen zu organisieren, so Sussieck, richte sich der Blick der Bildungspolitiker auf Lehramtsstudenten, Pensionäre und Volkshochschulen. "Wir brauchen ein solches Parallelsystem nicht - unsere Schulen werden von Schulämtern und Regierungspräsidien bereits überwacht." Der VNN geht von einer Milliarde Umsatz im Jahr aus, wobei 360 Millionen Euro auf institutionelle Nachhilfe und 640 Millionen Euro auf den Schwarzmarkt entfielen.

Der VNN habe seit Beginn der Corona-Krise 120 Briefe an Bildungspolitiker von Bund und Ländern geschrieben, um über Fördermaßnahmen mitdiskutieren zu können - mit schwacher Resonanz, wie Sussieck berichtet. Klar ist nur, dass eine Milliarde Euro für Nachhilfe fließen wird.

Das Bundesbildungsministerium betont, man sei sich mit den Ländern einig, dass sie als Verantwortliche für schulische Bildung die Hilfe in den bestehenden Strukturen verwirklichen. "Von daher ist es begrüßenswert, wenn die professionellen Nachhilfeeinrichtungen in erster Linie mit den Ländern über Konzepte der Soforthilfe sprechen", so das Ressort von Anja Karliczek (CDU).

Mathe geht nicht jedem leicht von der Hand.
Mathe geht nicht jedem leicht von der Hand.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 20. April, 18.18 Uhr: Inzidenz in Baden-Württemberg steigt wieder an

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist wieder leicht gestiegen. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden mit Stand vom Dienstag (16 Uhr) im Schnitt 172,5 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Montag hatte die Inzidenz 170,5 betragen, am Sonntag 173,4 und am Dienstag vergangener Woche 160,9.

Weiter liegen alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg über der 50er-Inzidenz. Nur unterhalb dieser Marke können Gesundheitsämter Kontakte von Infizierten nachverfolgen, wie es immer wieder hieß. 39 Kreise reißen die 100er-Schwelle, zwölf gar die 200er-Marke. Die höchste Inzidenz weist der Landkreis Heilbronn (289,4) auf, die niedrigste der Kreis Breisgau-Hochschwarzwald (69,8).

Die Zahl der bestätigten Fälle seit Pandemiebeginn stieg um 3841 auf 412.691. 28 weitere Menschen starben an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit, die Zahl der Toten stieg damit auf 9113. Als genesen gelten 361.640 (plus 1771).

Update, 20. April, 13.40 Uhr: Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg hält Geschäft trotz Corona stabil

Der Elektromotoren- und Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg hat seine Geschäfte im Jahr 2020 trotz Corona-Pandemie stabil halten können. Beim Umsatz legte das Unternehmen aus Künzelsau sogar noch leicht um ein Prozent auf 639 Millionen Euro zu, wie es am Dienstag mitteilte.

Auch das Ergebnis fiel besser aus als im Jahr davor. Details dazu nennt Ziehl-Abegg grundsätzlich nicht. "Das Jahr 2020 glich einer Achterbahnfahrt: Grenzschließungen, Materialabriss, Umsatzeinbruch und Auftragsanstieg wechselten sich rasant ab", sagte Vorstandschef Peter Fenkl laut Mitteilung.

Im laufenden Jahr deute die bisherige Entwicklung auf einen weiteren Umsatzzuwachs hin. "Wir haben in der Krise weltweit mehrere große Bauvorhaben gestartet und in Maschinen investiert – so ist Ziehl-Abegg nun in der Lage, das Wachstum abzufangen", sagte Fenkl.

Allerdings werde die Produktion ebenso wie der Vertrieb durch die Corona-Regelungen deutlich behindert. Dazu kämen eine globale Verknappung von Bauteilen und die allgemeine Unsicherheit der Pandemie. "Keiner weiß, ob nächste Woche wieder eine Talfahrt beginnt", sagte Fenkl.

Update, 20. April, 11.55 Uhr: Landesbischof: Kirche muss Verantwortung für Allgemeinheit übernehmen

Die Kirche muss aus Sicht des evangelischen Landesbischofs von Baden, Jochen Cornelius-Bundschuh, Verantwortung für das öffentliche Gemeinwesen übernehmen. "Das bedeutet für mich heute Volkskirche sein und bleiben", sagte er am Dienstag zum Auftakt der Frühjahrstagung der Landessynode. "Glaube ist doch eher Privatsache." Aber die Menschen müssten erfahren, welche Kraft im Glauben steckt. "Kirche ist eine sorgende Gemeinschaft."

Gerade in Corona-Zeiten wüchsen Spannungen, die Pandemie verschärfe bestehende Ungleichheit, sagte Cornelius-Bundschuh in seinem "Bericht zur Lage". "Polarisierungen nehmen zu. Nicht nur in sozialen Netzwerken." Christen müssten hören, wer in welcher Situation nach Gott fragt. «Dafür brauchen wir kirchliche Präsenz vor Ort», sagte der Landesbischof.

"Aber wir werden nicht mehr an jedem Ort alles machen können." So viel wie möglich sollte nah an der Ebene entschieden werden, "die für die Menschen in ihrem Alltag relevant ist". Wichtig sei dabei auch die Kooperation mit anderen Gruppen.

Die Landessynode ist neben dem Landesbischof, dem Landeskirchenrat und dem evangelischen Oberkirchenrat eines der vier landeskirchlichen Leitungsorgane. In das sogenannte Kirchenparlament werden Vertreter aus den Regionen gewählt, aber auch Mitglieder gezielt berufen. Mit 73 Synodalen ist es etwas geschrumpft. Mehr als 60 Prozent sind neu dabei, darunter auch erstmals vier Jugendsynodalen unter 27 Jahren.

Die 13. Landessynode kommt - coronabedingt ein halbes Jahr verspätet - zum ersten Mal bei einer digitalen Tagung zusammen. Das Gremium wählt bis Donnerstag etwa das Präsidium und die Bischofswahlkommission, die den Nachfolger von Cornelius-Bundschuh bestimmen soll. Er geht zum April 2022 mit dann fast 65 Jahren in den Ruhestand.

Die evangelische Landeskirche in Baden mit Sitz in Karlsruhe hatte Ende 2019 rund 1,12 Millionen Mitglieder (2018: 1,14 Millionen). Zahlen für das vergangene Jahr sollen im Sommer vorgelegt werden.

Jochen Cornelius-Bundschuh, Landesbischof der evangelischen Landeskirche in Baden, aufgenommen in seinem Dienstzimmer.
Jochen Cornelius-Bundschuh, Landesbischof der evangelischen Landeskirche in Baden, aufgenommen in seinem Dienstzimmer.  © Uli Deck/dpa

Update, 19. April, 18.15 Uhr: Zahl der Infizierten steigt weiter an

Wie das Landesgesundheitsamt meldet, haben sich in Baden-Württemberg weitere 1198 Menschen und damit insgesamt 408.850 Menschen infiziert.

Die Zahl der Genesenen steigt auf 359.869. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind weitere 22 und damit insgesamt 9085 Menschen gestorben.

Die 7-Tage-Inzidenz steigt auf 170,5. Am Montag sind die Fallzahlen allerdings meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Im Vergleich zu Montag vor einer Woche lagen die Werte um knapp 27 Fälle höher.

Laut Landesgesundheitsamt (Stand: 16.00) lagen bei der Inzidenz 12 (minus 1) der 44 Stadt- und Landkreise über der 200er und nur 5 unter der 100er Marke. Baden-Württemberg rangiert hier unter den Bundesländern auf dem viertletzten Rang - nur Bayern, Sachsen und Thüringen haben noch höhere Werte.

Am höchsten ist der Inzidenzwert im Südwesten weiterhin in der Stadt Heilbronn mit 276,5, es folgen der Landkreis Schwäbisch-Hall mit 268,3 und der Landkreis Heilbronn mit 264,8. Am niedrigsten war die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald mit 73,6, gefolgt von der Stadt Freiburg mit 74,0. Erst unterhalb der 50er-Marke können Gesundheitsämter Kontakte von Infizierten nachverfolgen, wie es immer wieder hieß.

Den Angaben zufolge sind 2082 Intensivbetten von 2410 belegt. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden auch nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen.

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 65 797 Fälle mit Hinweisen auf "besorgniserregende Varianten" übermittelt. Als solche gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben, wie sie beispielsweise in Großbritannien (B.1.1.7) und Südafrika (B1.351) entdeckt worden waren. Ihr Anteil liegt im Südwesten inzwischen bei 93 Prozent.

Die Zahl der Infektionen steigt weiter an.
Die Zahl der Infektionen steigt weiter an.  © Oliver Berg/dpa

Update, 19. April, 17.10 Uhr: Sozialministerium: Tests doch nicht bei allen Schulen angekommen

Das Sozialministerium hat eingeräumt, dass die versprochenen Schnelltests doch nicht rechtzeitig zur Wiedereröffnung bei allen Schulen im Land angekommen sind. Es habe Probleme mit den Lieferanten gegeben, sagte eine Ministeriumssprecherin am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Zum einen seien die Tests teilweise erst am Freitagnachmittag an die Kommunen ausgeliefert worden, weshalb eine Weiterverteilung kaum mehr möglich war.

Zum anderen liege es daran, "dass entgegen der Zusicherung von zwei Lieferanten die vollständige Auslieferung an die Kommunen bis Freitag nicht erfolgt ist".

Ob betroffene Schulen wegen fehlender Tests nun nicht öffnen konnten, ist unklar. Das Kultusministerium hatte allerdings erklärt: "Ohne entsprechende Testungen ist keine Schulöffnung möglich." Entweder müssten dann die Schulträger oder Schulen in Vorleistung gehen oder es finde kein Präsenzunterricht statt. Das Sozialministerium erklärte am Montag, eine genaue Übersicht der betroffenen Schulen liege derzeit nicht vor, weil sich die Situation ständig ändere.

Die Sprecherin versicherte: "Die vollständige Auslieferung der ersten Tranche an die Kommunen wird diese Woche erfolgen." Eigentlich sollten bis Freitag 4,4 Millionen Tests ausgeliefert werden, um einen sicheren Schulstart möglich zu machen.

Die Sprecherin ergänzte: "Bereits heute wurden weitere Lieferungen in Auftrag gegeben, mit denen bis zu 5,4 Millionen Tests an die Kommunen in der nächsten und übernächsten Woche abgegeben werden sollen." Dort, wo die Lieferung stocke, werde das Ministerium kurzfristig für Abhilfe sorgen.

Update, 19. April, 16.04 Uhr: Nach Quarantäne: Sandhausen trainiert wieder - und zieht ins Hotel

Die Profis des abstiegsbedrohten Fußball-Zweitligisten SV Sandhausen sind nach einer zweiwöchigen Quarantäne am Montag wieder ins Training eingestiegen. Ab Mittwoch wird der komplette Profikader vorübergehend ein Hotel beziehen. Durch diese Maßnahme sollen weitere Corona-Infektionen verhindert werden.

"Unabhängig davon, welche Entscheidung die Deutsche Fußball-Liga bezüglich möglicher Quarantäne-Hotels treffen wird, haben wir für uns entschieden, dass wir uns von Mittwoch bis Sonntag ins Hotel begeben werden", sagte der Sportliche Leiter Mikayil Kabaca der dpa.

In dieser Zeit finden die Heimspiele gegen den Hamburger SV (Donnerstag) und Hannover 96 (Sonntag) statt. Insgesamt muss der SVS diese Saison noch sieben Begegnungen in 31 Tagen absolvieren. "Ich spüre eine Jetzt-erst-recht-Mentalität", sagte Kabaca.

"Sportlich ist der Terminplan natürlich ein Nachteil. Es bringt aber nichts, wenn wir jammern. Wir müssen die Situation annehmen und die Ergebnisse der Konkurrenz, die Federn gelassen hat, geben mir Kraft und Hoffnung."

Beim Trainings-Neustart des Tabellen-17. waren auch die zuletzt positiv auf das Coronavirus getesteten Mittelfeldspieler Denis Linsmayer und Ivan Paurevic wieder dabei. Das Duo musste im Vorfeld einen medizinischen Check absolvieren, bei dem die Organe überprüft wurden.

Die Schnelltests aller Profis seien am Montag indes negativ ausgefallen, hieß es. Torhüter Stefanos Kapino und ein nicht namentlich genannter weiterer Spieler, die sich ebenfalls mit dem Virus infiziert hatten, gehören vorerst noch nicht zum Aufgebot. Ihnen gehe es aber ebenfalls besser, berichtete Kabaca.

Update, 19. April, 15.26 Uhr: Run auf Impftermine für über 60-Jährige

Manch ein über 60-jähriger Baden-Württemberger wählte sich am Montag die Finger wund, ohne einen Impftermin zu ergattern - andere hatten Glück. Zum ersten Mal war die Vergabe von Impfzeiten für diese Altersgruppe geöffnet.

Bisher musste man mindestens 70 Jahre alt sein oder Vorerkrankungen oder einen bestimmten Beruf haben. Das Sozialministerium war von einem großen Andrang ausgegangen und hatte vor allem die über 70-Jährigen vergangene Woche noch einmal aufgerufen, sich noch schnell einen Termin geben zu lassen.

Zuletzt hätten die Impfstofflieferungen deutlich zugenommen, gleichzeitig seien Termine für Impfungen mit Astrazeneca in einzelnen Zentren freigeblieben, hieß es. Laut Ministerium haben die Impfwilligen keinen Einfluss darauf, welchen Impfstoff sie bekommen. Dies entscheiden die Impfzentren. Wem der verwendete Impfstoff nicht passt, dem stehe der Weg über eine Hausarztpraxis offen, sagte eine Ministeriumssprecherin.

Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) resümierte: "Die Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen sind abgeschlossen. Die große Mehrheit der über 80-Jährigen in Baden-Württemberg ist geimpft." Über die Warteliste der über 80-Jährigen konnte laut Lucha über 160.000 Menschen geholfen werden, sie sei abgearbeitet.

In der vergangenen Woche wurden etwa eine Million Termine in Baden-Württemberg vergeben, Lucha zufolge ein neuer Rekord.

Update, 19. April, 14.05 Uhr: RKI-Präsident Wieler: Können Corona nicht ausrotten

Die Menschheit muss sich nach Ansicht des Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, auf ein dauerhaftes Leben mit Corona einstellen. "Ein Virus, das eine Menge Tierarten infizieren kann, das lässt sich nicht ausrotten", sagte Wieler am Montag anlässlich des 127. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin in Stuttgart.

Generell müsse man Tierhaltung und Tierhandel in den Griff kriegen, sagte der Tierarzt mit Blick auf die Ausbreitung von Krankheiten. Gerade der illegale Tierhandel sei ein Problem.

Wieler warnte auch vor den Folgen des Klimawandels. Schäden wie Hitzestress, Probleme mit psychosozialer Gesundheit, Hautkrebs nähmen schon jetzt zu, führte er aus. Aber auch von Tieren wie etwa Mücken und Zecken übertragene Krankheiten würden in Folge von veränderten Biotopen und weniger Artenvielfalt häufiger.

Probleme erwarte er zudem, wenn der Klimawandel die Versorgung mit Trinkwasser erschwere. Auch eine verminderte Qualität von Badegewässern führte Wieler als Beispiel an. Dies führe etwa zu Magen-Darm-Problemen.

RKI-Präsident Lothar Wieler.
RKI-Präsident Lothar Wieler.  © Michael Kappeler/dpa

Update, 18. April, 17.49 Uhr: Impftermine jetzt für alle über 60

Alle Baden-Württemberger über 60 können sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Das Land öffnet am Montag die Terminvergabe für die über 60-Jährigen. Bisher musste man mindestens 70 Jahre alt sein oder Vorerkrankungen oder einen bestimmten Beruf haben.

Das Sozialministerium geht von einem großen Andrang aus und hatte vor allem die über 70-Jährigen vergangene Woche noch einmal aufgerufen, sich noch schnell einen Termin geben zu lassen.

Zuletzt hätten die Impfstofflieferungen deutlich zugenommen, gleichzeitig seien Termine für Impfungen mit Astrazeneca in einzelnen Zentren freigeblieben.

Update, 18. April, 17.17 Uhr: Kontinuierlicher Anstieg der 7-Tage-Inzidenz

Die Zahl der bestätigten Fälle mit dem Coronavirus steigt um 1411 auf insgesamt 407.652. Die Zahl der Genesenen steigt um 1752 auf 358.316.

Im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind weitere 12 und damit insgesamt 9063 Menschen gestorben.

Die 7-Tage-Inzidenz steigt seit Mitte Februar kontinuierlich an und beträgt nun 173,4. Am Samstag lag der Wert bei 170,5, am Freitag bei 168,4. Nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Sonntag (Stand 16.00) liegen inzwischen 13 der 44 Stadt- und Landkreise über der 200er-Inzidenz (Samstag: 10) - und nur 5 unter der 100er-Inzidenz.

Am höchsten ist der Wert nun in der Stadt Heilbronn mit 286,7, danach folgen der Landkreis Schwäbisch-Hall mit 279,5 und der Landkreis Heilbronn mit 274,1 und. Am niedrigsten war die Sieben-Tage-Inzidenz weiterhin in der Stadt Freiburg mit 72,2. Erst unter der 50er-Marke können Gesundheitsämter Kontakte von Infizierten nachverfolgen, wie es immer wieder hieß.

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 64 259 Fälle mit Hinweisen auf "besorgniserregende Varianten" übermittelt. Als solche gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben, wie sie beispielsweise in Großbritannien (B.1.1.7) und Südafrika (B1.351) entdeckt worden waren. Ihr Anteil liegt im Südwesten den Angaben zufolge inzwischen bei 93 Prozent.

2.018.983 Menschen in Baden-Württemberg sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Samstag mindestens ein erstes Mal gegen das Virus geimpft worden. Das sind 18,2 Prozent der Bevölkerung. Eine zweite Schutzimpfung, die bei den meisten Impfstoffen nötig ist, haben 713.486 Menschen (6,4 Prozent) erhalten.

2070 Intensivbetten von betreibbaren 2390 Betten (86,6 Prozent) sind derzeit belegt. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden auch nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen.

Die Zahl der Infektionen steigt weiter an.
Die Zahl der Infektionen steigt weiter an.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Update, 18. April, 10.36 Uhr: Beschäftigte in Impfzentren warten auf Geld - Land verspricht Lösung

Beschäftigte in einigen Impfzentren im Südwesten warten auch Monate nach der Eröffnung noch immer auf ihre Bezahlung. Laut einem Bericht der Badischen Neuesten Nachrichten stecken unklare Zuständigkeiten auch in der Zusammenarbeit mit einem Personaldienstleister dahinter. In Karlsruhe etwa hätten sich Stadt und Land gegenseitig die Verantwortung zugeschoben, heißt es in dem Bericht. Für die betroffenen medizinischen Fachangestellten gehe es jeweils um mehrere Tausend Euro.

Laut Sozialministerium sind neben Karlsruhe Impfzentren in drei weiteren Stadt- und Landkreisen betroffen. "Das Problem ist uns bekannt, wir werden das pragmatisch lösen und die Kosten übernehmen", sagte Amtschef Uwe Lahl auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Wer für unser Land arbeitet, wird auch bezahlt." Man stehe mit den Betroffenen in Kontakt und werde schnellstmöglich dafür sorgen, dass sie ihr Geld erhielten.

Die Impfzentren oder ihre Träger entschieden selbst, wie sie ihre medizinischen Fachangestellten beschäftigten, betonte das Ministerium. Manche hätten Personaldienstleister gewählt, andere stellten sie direkt an oder beschäftigten sie über Hilfsorganisationen.

Beschäftigte in einigen Impfzentren im Südwesten warten auch Monate nach der Eröffnung noch immer auf ihre Bezahlung. (Symbolbild)
Beschäftigte in einigen Impfzentren im Südwesten warten auch Monate nach der Eröffnung noch immer auf ihre Bezahlung. (Symbolbild)  © Felix Kästle/dpa

Update, 18. April, 7.19 Uhr: Mehr Sicherheit in Kitas durch Tests

Die 450.000 Kita-Kinder im Südwesten rücken zunehmend in den Fokus der Pandemie-Bekämpfer. Sie sind durch die Virusmutationen stärker betroffen als zu Anfang der Pandemie. Der Städtetag bringt eine landesweite Testpflicht für Kita-Kinder und -Beschäftigte ins Gespräch - ein Schritt den die Stadt Mannheim ab kommender Woche vollzieht.

"Das wäre sinnvoll, um das Risiko von Ansteckungen zu reduzieren und es wäre konsequent, weil es in Schulen ab Montag ja eine Testpflicht gibt", sagte der Bildungsdezernent des Kommunalverbandes, Norbert Brugger, der Deutschen Presse-Agentur. Durch Tests könnten Kinder identifiziert werden, die keine Symptome zeigen, aber andere anstecken können. In Mannheim können ab Montag nur Kinder und Personal die Einrichtungen betreten, wenn sie zwei negative Testergebnisse pro Woche vorlegen.

Laut Landesgesundheitsamt hat es seit Jahresbeginn Ausbrüche in 277 Einrichtungen mit 2265 Infizierten gezählt. Fast jede fünfte Neuinfektion in den vergangenen sieben Tagen entfiel auf Kinder und Jugendliche bis 19 Jahren.

Das Land Baden-Württemberg und die Kommunalen Landesverbände haben sich auf die stufenweise Einführung einer regelmäßigen Testung der Kita- und Kindertagespflegekinder geeinigt. Kommunen beziehungsweise die Träger besorgen die Tests selbst und organisieren auch die Logistik.

Die Kosten für die Tests der rund 100.000 Kita-Beschäftigten zwei mal pro Woche trägt das Land. Auch für die Testung der Kinder steuert das Land den Löwenanteil bei. Dabei werden schnell hohe Summen fällig: Mannheim etwa hat allein für die Kitas 110.000 Tests bereit gestellt, 80 000 für Kitas und Schulen zusammen und weitere 300.000 für Schüler bestellt. Setzt man sechs Euro pro Test an, sind das fast drei Millionen Euro.

Der Städtetag bringt eine landesweite Testpflicht für Kita-Kinder und -Beschäftigte in Baden-Württemberg ins Gespräch. (Symbolbild)
Der Städtetag bringt eine landesweite Testpflicht für Kita-Kinder und -Beschäftigte in Baden-Württemberg ins Gespräch. (Symbolbild)  © DPA / Uwe Aspach

Update, 17. April, 19.08 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg steigt weiter

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ist in Baden-Württemberg weiter gestiegen - auf 170,5 am Samstag. Am Freitag lag der Wert bei 168,4. Nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Samstag (Stand 16 Uhr) liegen weiterhin 10 der 44 Stadt- und Landkreise über der 200er-Inzidenz.

Am höchsten ist der Wert im Landkreis Schwäbisch-Hall mit 284,6, danach folgen der Landkreis Heilbronn mit 270,6 und die Stadt Heilbronn mit 269,4. Am niedrigsten war die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt Freiburg mit 70,1. Erst unter der 50er-Marke können Gesundheitsämter Kontakte von Infizierten nachverfolgen, wie es immer wieder hieß.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie ist um 2684 auf 406.241 gestiegen. Bisher sind 9051 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Das waren 4 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 356.564 Infizierte (plus 1706).

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 63.275 Fälle mit Hinweisen auf "besorgniserregende Varianten" übermittelt. Als solche gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben, wie sie beispielsweise in Großbritannien (B.1.1.7) und Südafrika (B1.351) entdeckt worden waren. Ihr Anteil liegt im Südwesten den Angaben zufolge inzwischen bei 93 Prozent.

2.018.983 Menschen in Baden-Württemberg sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts mindestens ein erstes Mal gegen das Virus geimpft worden. Das sind 18,2 Prozent der Bevölkerung. Eine zweite Schutzimpfung, die bei den meisten Impfstoffen nötig ist, haben 713.486 Menschen (6,4 Prozent) erhalten.

2100 Intensivbetten von betreibbaren 2390 Betten (87,9%) sind derzeit belegt. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden auch nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen.

Update, 17. April, 12.52 Uhr: Fast 800 Verfahren wegen Betrugs bei Corona-Soforthilfen

Seit dem Start der Corona-Soforthilfen für Unternehmen vor einem Jahr haben Ermittler in Baden-Württemberg rund 800 Verfahren wegen Betrugs eingeleitet. Von April 2020 bis Ende Februar 2021 waren es genau 798, wie das Justizministerium auf Anfrage mitteilte. Wie groß der dadurch entstandene Schaden ist, werde statistisch nicht erfasst, hieß es.

In aller Regel handle es sich um Subventionsbetrug, der auch gegeben sei, wenn tatsächlich kein Geld gezahlt wurde und damit auch kein Schaden entstanden ist - zum Beispiel wenn der Betrug vor der Auszahlung bemerkt wird. Das Landeskriminalamt kam laut Heilbronner Stimme bei Fällen aus dem Jahr 2020 auf einen Gesamtschaden von drei Millionen Euro.

Bei den Taten ließen sich verschiedene Vorgehensweisen unterscheiden, erläuterte das Ministerium. Die Betrüger gingen zum Beispiel so vor, dass sie im Namen eines tatsächlich existierenden Unternehmens Soforthilfe beantragten und das Geld dann umlenkten. Oder, und das sei die weit überwiegende Mehrzahl der Fälle, ein Antragsteller mache falsche Angaben, um unberechtigt Hilfen zu kassieren.

"Es ist völlig inakzeptabel, wenn sich gewisse Personen an Hilfsgeldern zu bereichern versuchen, die eigentlich für die Rettung von Unternehmen vorgesehen sind", sagte Justizminister Guido Wolf (59, CDU). "Es ist deshalb richtig, dass der Subventionsbetrug verfolgt wird und die Justiz die Betrüger zur Rechenschaft zieht."

Seit dem Start der Corona-Soforthilfen für Unternehmen vor einem Jahr haben Ermittler in Baden-Württemberg rund 800 Verfahren wegen Betrugs eingeleitet. (Symbolbild)
Seit dem Start der Corona-Soforthilfen für Unternehmen vor einem Jahr haben Ermittler in Baden-Württemberg rund 800 Verfahren wegen Betrugs eingeleitet. (Symbolbild)  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 16. April, 19 Uhr: Immer mehr Kreise in Baden-Württemberg über 200er-Inzidenz

Fast jeder vierte Kreis in Baden-Württemberg liegt bei den Corona-Zahlen inzwischen über der 200er-Inzidenz. Davon sind nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Freitag 10 der 44 Stadt- und Landkreise betroffen (Stand 16 Uhr). Zum Vergleich: Vor einer Woche war gerade einmal in zwei Kreisen innerhalb der vergangenen 7 Tagen bei mehr als 200 Menschen pro 100.000 Einwohner eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden.

Diese sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag am Freitag landesweit bei 168,4 und damit leicht über dem Wert vom Vortag (165,0). Nur 4 Kreise unterschreiten die Schwelle von 100. Am höchsten ist der Wert in der Stadt Heilbronn mit 311,2, am niedrigsten in der Stadt Freiburg mit 72,7. Erst unter der 50er-Marke können Gesundheitsämter Kontakte von Infizierten nachverfolgen, wie es immer wieder hieß.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie ist um 3528 auf 403.557 gestiegen. Bisher sind 9047 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Das waren 25 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 354.858 Infizierte (plus 2120).

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 61.335 Fälle mit Hinweisen auf "besorgniserregende Varianten" übermittelt. Als solche gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben, wie sie beispielsweise in Großbritannien (B.1.1.7) und Südafrika (B1.351) entdeckt worden waren. Ihr Anteil liegt im Südwesten den Angaben zufolge inzwischen bei 93 Prozent.

1.720.179 Menschen in Baden-Württemberg sind ein erstes Mal gegen das Virus geimpft worden. Das waren 39.036 mehr als nach Daten vom Vortag. Eine zweite Schutzimpfung, die bei manchen Impfstoffen nötig ist, haben 697.290 Geimpfte erhalten (plus 8767).

11,4 Prozent der 2417 betreibbaren Intensivbetten sind der Mitteilung zufolge im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden auch nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen.

Update, 16. April, 13.30 Uhr: Ulm verschiebt Schulöffnung wegen Nähe zum Corona-Grenzwert 200

Die Stadt Ulm hat wegen stark steigender Infektionszahlen die geplante Wiedereröffnung der Schulen für alle Kinder und Jugendlichen erstmal verschoben. Zwar liegt die Stadt noch knapp unter dem Schwellenwert von 200 Neuinfektionen pro 100.000 in einer Woche, ab dem Schulen wieder geschlossen werden sollen.

Der für Bildung zuständige Stadtdirektor Gerhard Semler teilte am Freitag jedoch mit, den Schulen werde empfohlen, "dass vorerst von einem Präsenzunterricht Abstand genommen werden soll". Ulm hat nach Zahlen des Landesgesundheitsamts vom Donnerstag (16 Uhr) eine Inzidenz von 190,9.

Semler erklärte, Hintergrund sei die Erfahrung der vergangenen Tage und aus der letzten Corona-Welle, die den Schluss nahelegten, "dass wir die Inzidenz von 200 rasch erreichen werden". Der Abteilungsleiter betonte aber, dass es sich um eine Empfehlung handele, da die rechtliche Grundlage für ein Verbot des Präsenzunterrichts ab einer Inzidenz von 200 noch gar nicht vorhanden sei. Die Landesregierung in Stuttgart will ihre Corona-Verordnung aber am Wochenende aktualisieren und dann die vom Bund verlangte Notbremse einarbeiten.

Diese sieht unter anderem vor, dass Schülerinnen und Schüler in Hotspots mit einer Inzidenz von 200 erneut von zuhause lernen müssen. Allerdings ist die Voraussetzung, dass ein Kreis an drei Tagen hintereinander den Schwellenwert von 200 überschreitet - dann muss am übernächsten Tag der Präsenzunterricht untersagt werden. Allein 8 Stadt- und Landkreise im Südwesten sind bei einer Inzidenz über 200, weitere 9 Kreise liegen nur knapp darunter. Dazu gehört neben Ulm auch die Landeshauptstadt Stuttgart.

Die Schulöffnung wird in Ulm verschoben.
Die Schulöffnung wird in Ulm verschoben.  © dpa/Dirk Waem/BELGA

Update, 16. April, 13.12 Uhr: Polizeigewerkschaft beklagt "Laissez-faire" bei Corona-Regeln

Die Deutsche Polizeigewerkschaft hat eine zu lasche Durchsetzung der Corona-Regeln in den vergangenen Wochen beklagt - und kündigt mit dem Inkrafttreten der «Bundes-Notbremse» strengere Kontrollen im Land an. "Es ist unabdingbar, dass die Polizei die Maßnahmen dann wieder nach oben fahren muss" sagte Landeschef Ralf Kusterer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

"Wenn wir in einen scharfen Lockdown zurückfallen, sind wir wieder in der Situation wie vor einem Jahr. Dann müssen wir Parks und den öffentlichen Raum wieder stärker kontrollieren." Auch Hinweisen zu Verstößen im Privaten, etwa illegalen Partys, werde man nachgehen.

Derzeit herrsche trotz hoher Infektionszahlen eine Situation, in der das Leben «normal pulsiert», sagte Kusterer. Aus Sicht vieler Menschen herrsche seit November Lockdown, und gar nichts werde durchgesetzt. Er sieht vor allem die Kommunen in der Pflicht. "Für mich ist das "Laissez-faire" in manchen Städten nicht hinnehmbar."

So gebe es Straßenbahnen, in denen sich viele nicht an die Maskenpflicht hielten. Die Regeln müssten durchgesetzt werden, sonst lebe man in einer Gesellschaft, die mache, was sie wolle.

Die Regeln müssten besser durchgesetzt werden.
Die Regeln müssten besser durchgesetzt werden.  © DPA / Sebastian Gollnow

Update, 16. April, 13.04 Uhr: Uniklinik Freiburg erhofft sich Antworten dank PCR-Schüler-Tests

Die geplanten großangelegten PCR-Testungen von Schülern und Kita-Kindern in Freiburg könnten aus Expertensicht wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse im Kampf gegen die Corona-Pandemie liefern. Antworten erhoffe man sich etwa auf die Frage, wie groß die Unterschiede der Infektionszahlen je nach Alter der Kinder, Region und Schulform seien, erklärte Dr. Roland Elling, der das Pilotprojekt vonseiten der Uniklinik Freiburg betreut.

Auch wolle man erforschen, in welchem Zusammenhang die Inzidenzzahlen an Schulen mit den Gesamt-Inzidenzwerten der jeweiligen Region stünden - und damit auch, ob Präsenzunterricht auch bei höheren Inzidenzwerten durchführbar sein könne, wenn dabei die Schulinzidenzen niedrig seien.

Freiburg stellt derzeit ein Pilotprojekt zur Testung von Kindern auf die Beine. Dabei setzt man auf sogenannte Pool-PCR-Tests. Schülerinnen und Schüler lutschen dafür an Wattestäbchen. Die Stäbchen kommen klassenweise gemeinsam in Trommeln und dann ins Labor, wo sie am selben Tag gesammelt untersucht werden.

Nur wenn in dieser Sammeltestung Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt werden, müssen die Kinder am Abend nochmals zum Einzeltest. Über ein eigens angeschafftes IT-System sollen Eltern automatisiert über die Testergebnisse informiert oder zu Nachtestungen geladen werden. Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) will die Testungen nach und nach auf immer mehr Schulen ausdehnen.

Update, 16. April, 9.14 Uhr: Heidelbergcement startet überraschend robust ins neue Jahr

Der Baustoffkonzern Heidelbergcement hat im ersten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Der Umsatz sei von 3,93 Milliarden Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 3,96 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Dax-Konzern am Donnerstagabend mit. Analysten seien hingegen von einem Rückgang auf 3,87 Milliarden Euro ausgegangen.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen (RCOBD) stieg den Angaben zufolge von 405 Millionen auf 538 Millionen Euro. Hier hätten Experten mit 436 Millionen Euro ebenfalls weniger erwartet. Die Aktien von Heidelbergcement profitierten am Freitag vorbörslich von den Zahlen.

Heidelbergcement ist nach eigenen Angaben einer der weltweit größten Hersteller von Baustoffen. Der Baustoffkonzern setzt auf Rückenwind durch staatliche Infrastrukturprogramme und den privaten Wohnungsbau. Das betrifft auch das billionenschwere Konjunkturprogramm der USA. Für 2021 erwartete der Dax-Konzern Mitte März einen leichten Anstieg des Umsatzes und bereinigten Betriebsergebnisse, rechnete aber mit steigenden Kosten für Rohstoffe sowie Energiekosten.

2020 schrumpften die Erlöse des Konzerns mit 54.000 Beschäftigten auf vergleichbarer Basis um fünf Prozent auf 17,6 Milliarden Euro. Hohe Abschreibungen hatten zu einem Milliardenverlust geführt. Der auf die Aktionäre anfallende Fehlbetrag betrug im vergangenen Jahr 2,1 Milliarden Euro. Bereinigt um Sondereffekte stieg der Gewinn zum Vorjahr um acht Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro.

Update, 16. April, 9.12 Uhr: Bodensee-Schifffahrt verschiebt Saisonstart erneut

Wegen der Corona-Pandemie wird der Saisonstart der deutschen Bodensee-Schifffahrt erneut verschoben. Wie lange die 13 Ausflugsschiffe der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) in den Häfen bleiben müssen, war zunächst unklar. "Wir hoffen auf den Mai", sagte ein Sprecher am Freitag. Der Saisonstart sei von der Infektionslage und den Öffnungsperspektiven für andere Touristen-Attraktionen am Bodensee abhängig.

Ursprünglich hatten die deutschen Schiffe zusammen mit jenen aus Österreich und der Schweiz zu Ostern ihre Fahrten aufnehmen wollen. Danach war der 19. April als Starttermin anvisiert worden. Auf schweizerischer und österreichischer Seite gibt es demnach bereits Rundfahrten innerhalb der Landesgrenzen, aber keinen Linienbetrieb.

Update, 15. April, 19 Uhr: Jetzt mehr als 400.000 Infektionen mit dem Coronavirus in Baden-Württemberg

Wie das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg mitteilte, wurden am Donnerstag weitere 3472 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Somit stieg die Anzahl der seit Pandemie-Beginn Infizierten auf 400.029. Davon sind 352.738 genesen. Insgesamt starben in Baden-Württemberg im Zusammenhang mit Covid-19 9022 Menschen, das waren 15 Todesfälle mehr als zum Vortag. Die Sieben-Tages-Inzidenz lag bei 165,0.

Update, 15. April, 13.47 Uhr: Freiburg testet Schüler mit "Wattestäbchen-Lollis" auf Corona

Die Stadt Freiburg geht bei Corona-Tests bei Schülern einen Sonderweg - und sieht in der Methode großes Potenzial. "Das hat die Chance, zu einem landes- oder bundesweiten Modell zu werden", sagte Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Stadt setzt seit einigen Wochen auf sogenannte Pool-PCR-Tests. Dabei lutschen Schülerinnen und Schüler an Wattestäbchen wie an Lollis. Die Stäbchen kommen klassenweise gemeinsam in Trommeln und dann ins Labor, wo sie am selben Tag gesammelt untersucht werden. Nur wenn in dieser Sammeltestung Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt werden, müssen die Kinder am Abend nochmals zum Einzeltest. Positiv Getestete müssen sich isolieren, negativ Getestete können die Schulen weiter besuchen.

"Wir glauben, dass das ein richtig großer Wurf sein kann", sagte Horn zu dem Projekt, das bislang nur zum Teil übers Land finanziert wird. "Es ist schneller, kostengünstiger, sicherer und nachhaltiger als das Testen mit Schnelltests."

Bislang läuft die Aktion nur an ausgewählten Schulen. Die Stadt will sie aber immer weiter ausdehnen: Ab der übernächsten Woche sollen die Kinder an den 30 Grundschulen der Stadt zweimal wöchentlich getestet werden, in den Wochen darauf auch die in Kitas und weiterführenden Schulen.

Die Landesregierung habe das Verfahren anerkannt, die Uniklinik Freiburg begleite es wissenschaftlich, sagte Horn. So erhoffe man sich etwa Erkenntnisse darüber, an welchen Schultypen das Virus sich besonders stark ausbreite. Ein auf eigene Faust beschafftes österreichisches IT-System solle ab kommender Woche automatisch die Familien über die Testergebnisse informieren und gegebenenfalls zu Nachtestungen einladen.

Die ersten Rückmeldungen aus den Schulen seien "phänomenal", sagte Horn. In der Woche vor Ostern seien bei 2000 getesteten Schülern zwei Fälle ausfindig gemacht worden.

Auf lange Sicht könnten dem Oberbürgermeister zufolge auch Behören oder Firmen auf Pooltests zurückgreifen. Dazu müssten aber zunächst die PCR-Testkapazitäten in den Laboren ausgebaut werden. Auch hofft die Stadt auf mehr Geld vom Land, etwa zur Deckung der Personalkosten und für das IT-System.

Update, 15. April, 10.32 Uhr: Handwerk im Südwesten hegt Hoffnung auf Besserung

Die Handwerksbetriebe im Südwesten setzen laut aktueller Konjunkturumfrage Hoffnungen in das gerade begonnene zweite Quartal. Gut 40 Prozent gehen davon aus, dass ihre Geschäfte in den kommenden Wochen und Monaten besser laufen werden als zuletzt, wie der Handwerkstag am Donnerstag mitteilte. Etwas mehr als die Hälfte der Betriebe erwartet keine großen Veränderungen. Dass sich die Lage noch verschlechtern könnte, fürchten nur acht Prozent.

"Allerdings sind in diesen Angaben die aktuellen Überlegungen des Bundes, mit einem neuen Infektionsschutzgesetz härtere Notbremsen durchzusetzen, nicht enthalten", schränkte Handwerkspräsident Rainer Reichhold ein.

"Sollte es statt vorsichtigen Lockerungen zu weiteren Verschärfungen kommen, kann es schnell richtig düster werden. Denn in vielen Bereichen sind die Reserven aufgebraucht", warnte er.

Aktuell schätzt knapp die Hälfte der 1500 befragten Betriebe die Lage als gut ein. 23 Prozent bezeichnen sie als mittelmäßig und 29 als schlecht. "Lange Zeit sind wir gut durch die Corona-Krise gekommen, und auch jetzt gibt es noch Handwerksbereiche, die nur wenig betroffen sind", bilanzierte Reichhold. "Dennoch haben die Lockdowns bei vielen Betrieben ihre Spuren hinterlassen."

Update, 15. April, 7.57 Uhr: Großes Aufatmen in Senioreneinrichtungen

Die Menschen in den Senioreneinrichtungen sind nach Auskunft des Landesseniorenrates von der Corona-Pandemie doppelt hart getroffen worden und können jetzt aufatmen. "Sie mussten zeitweise auf ihren Zimmern bleiben, es gibt bis heute kaum gemeinschaftliche Angebote, die Besuche von Angehörigen waren stark eingeschränkt. Am schlimmsten aber war, dass Menschen alleine gestorben sind", sagte der Vorsitzende des Landesseniorenrats, Eckart Hammer, der Badischen Zeitung (Donnerstag). Es gebe den Begriff des sozialen Todes, der vor dem körperlichen eintrete, sagte Hammer.

"Einsame Menschen, das sagen Studien, haben aber tatsächlich auch eine deutlich kürzere Lebenserwartung als Menschen, die ein funktionierendes Netzwerk haben."

In den Einrichtungen habe es eine sehr hohe Impfbereitschaft gegeben, sagte Hammer vor Beginn des baden-württembergischen Corona-Impfgipfels an diesem Freitag. Es hätten einige Ängste der Jüngeren keine Rolle gespielt. "Etwa ob die Impfungen das Erbgut schädigen oder unfruchtbar machen. Im hohen Alter sind diese Dinge nicht mehr so relevant".

Es sei ein großes Aufatmen zu spüren, weil auch wieder angstfreie Kontakte möglich seien, vor allem auch mit Kindern und Enkeln. Die Durchimpfung dieser besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppe sei annähernd erreicht.

"Nun kommen die nächsten Schritte – zurück zu einer Normalisierung des Lebens. Man darf da auch den Aspekt der Zeit nicht vergessen. Gerade bei den Hochaltrigen sind die verbleibenden Tage, Wochen und Monate gewichtiger als bei den Menschen, die ihr Leben noch vor sich haben."

Um die Corona-Impfkampagne voranzutreiben, will Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Freitag (11 Uhr) in einer Videoschalte mit Kommunalpolitikern sowie Vertretern etwa von Ärztekammer, Apothekerverband und Krankenhausgesellschaft sprechen.

Update, 15. April, 7.50 Uhr: Verband: Impfen in Hausarztpraxen läuft "sehr gut"

Das Impfen in den Hausarztpraxen läuft aus Sicht des Hausärzteverbands hervorragend. "Wir haben im Vergleich zur Vorwoche die doppelte Menge an Impfungen erreicht. Der organisatorische Aufwand mit dem Impfstoff von Biontech ist zwar erheblich, aber nach den mir vorliegenden Ergebnissen in den Praxen läuft es sehr gut", sagte Berthold Dietsche, Vorsitzender des Hausärzteverbands Baden-Württemberg, dem Südkurier (Donnerstag). Man habe kein Problem, Patienten von Impfungen zu überzeugen. "Unser Problem ist es vielmehr, wie wir mit diesem lächerlich knappen Impfstoff den Bedarf decken können."

Die Patienten seien endlos dankbar, sagte Dietsche dem Blatt. "Jeder Hausarzt hat in seiner Praxis lange Wartelisten von Patienten, die sich in der Praxis impfen lassen wollen, die weder Lust haben, in der 116117-Warteschleife zu verhungern, noch irgendwelche kollabierenden Homepages zu besuchen."

Wenn man die Hausärzte ließe und mit Impfstoff versorgen würde, dann wäre das Thema Impfen in wenigen Monaten erledigt, sagte Dietsche. Die Impfzentren bräuchte man seiner Ansicht nach ab einer gewissen Zeit für einen Übergangszeitraum, aber dieser könne relativ kurz sein.

Die Verunsicherung bei den Patienten, was den Impfstoff von Astrazeneca angehe, sei erstaunlich gering, sagte Dietsche. "Wenn unsere Institutionen, zu denen ich Vertrauen habe, sagen, dass der Impfstoff sicher ist, dann gehe ich davon aus, dass er sicher ist. Genau das sage ich auch meinen Patienten."

Update, 15. April, 6.07 Uhr: Impfkapazitäten im Südwesten weiter größer als vorhandene Impfdosen

Im Südwesten könnte weiterhin deutlich mehr geimpft werden als Corona-Impfstoff vorhanden ist - doch die Liefermengen sollen schon bald zunehmen. Im April wird Baden-Württemberg pro Woche rund 300.000 Dosen Corona-Impfstoff erhalten, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Stuttgart mitteilte. Dem stehen Kapazitäten von bis zu 80.000 täglichen Impfungen in den Impfzentren im Land gegenüber.

In den Praxen der niedergelassenen Ärzte könnten laut einer Umfrage der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg ebenfalls bis zu 80.000 Impfungen verabreicht werden, so der Sprecher. Tatsächlich landen in den Impfzentren derzeit täglich zwischen 40.000 und 45.000 Impfungen in den Armen der Baden-Württemberger. In den Praxen habe es in der ersten Woche nach dem dortigen Impfstart bis einschließlich Dienstag dieser Woche rund 161.000 Impfungen gegeben. Dies entspricht rund 23.000 Impfungen am Tag.

Beim Fortschritt der Impfkampagne spielt neben dem Umfang der Impflieferungen auch die Verteilung und Akzeptanz für die verschiedenen Impfstoffe eine Rolle. In der kommenden Woche erhalten die Impfzentren laut Ministerium rund 14.400 Dosen von Astrazeneca und rund 287.000 Dosen von Biontech/Pfizer. Für die letzte Aprilwoche betragen die Liefermengen demnach 12.000 Dosen von Astrazenca, 199.000 Dosen von Biontech/Pfizer und 80.400 Dosen des Impfstoffs von Moderna. Der geringe Anteil an Astrazeneca sei dadurch begründet, dass die Impfzentren hiervon ab Ende April nur noch Dosen für Zweitimpfungen erhielten, alles andere gehe ab nächster Woche an die Hausärzte, so der Sprecher.

Welchen Umfang die Impflieferungen ab Mai haben werden, ist derzeit noch unklar. Genaue Prognosen seien weiterhin schwierig. Das zeige der momentane Stopp bei Johnson & Johnson, hieß es vom Ministerium. Der US-Hersteller hatte seine Auslieferung an die EU-Staaten am Dienstag nach Berichten über Sinusvenenthrombosen verschoben.

Für die Zeit ab Mai lägen nur sehr grobe und vorläufige Prognosen vor. Dennoch rechnet das Ministerium damit, dass die Impfungen "deutlich an Fahrt aufnehmen". Man hoffe, dass die bisherigen Prognosen zutreffen und man im Mai und Juni noch deutlich mehr Impfstoff erhalten werde, so dass die Impfzentren und niedergelassenen Praxen endlich unter Volllast impfen könnten. "Die Infrastruktur dafür ist im Land ohne Zweifel vorhanden", teilte der Sprecher mit.

Mit dem Impfgipfel am Freitag solle zudem das weitere Vorgehen besprochen werden. Minister Manne Lucha (Grüne) lädt zu einer Videoschalte mit Kommunalpolitikern sowie Vertretern etwa von Ärztekammer, Apothekerverband und Krankenhausgesellschaft. Zudem sind nachträglich auch der Paritätische und der Sozialverband VdK und etwa der Landesseniorenrat eingeladen worden.

Die Impfkapazitäten sind hoch. Mit mehr Impfstoff könnte mehr geimpft werden.
Die Impfkapazitäten sind hoch. Mit mehr Impfstoff könnte mehr geimpft werden.  © Andreas Arnold/dpa

Update, 15. April, 6 Uhr: Wechselunterricht mit Tests an Schulen soll am Montag starten

Nach dem Start im Fernunterricht im Anschluss an die Osterferien können Jungen und Mädchen in den meisten Regionen des Landes von der kommenden Woche an zumindest teilweise auch wieder regulär zur Schule gehen. Das baden-württembergische Kultusministerium bestätigte am Mittwoch unabhängig vom geplanten neuen Infektionsschutzgesetz des Bundes seine Pläne, dass die Schulen in Gebieten unterhalb einer Corona-Inzidenz von 200 ab Montag in einen sogenannten Wechselbetrieb aus Präsenz- und Fernunterricht oder in einen reinen Präsenzunterricht übergehen sollen.

Alle Jahrgangsstufen in sämtlichen Schularten könnten dies in einem Umfang tun, in dem die Einhaltung von Abständen und der übrigen Hygienevorgaben sowie die zur Verfügung stehenden Testangebote dies ermöglichten, hieß es in einem veröffentlichten Schreiben des Ministeriums an die Schulleitungen.

Sonderregelungen gelten in Stadt- und Landkreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Hier sollen die Schulen verpflichtend auf Fernunterricht umstellen. Am Mittwoch lagen sieben baden-württembergische Kreise über dieser Schwelle. Unter anderem die Notbetreuung in den Jahrgangsstufen 1 bis 7 solle aber auch in diesen Hochinzidenzgebieten bestehen bleiben, hieß es.

Darüber hinaus gilt nach Ministeriumsangaben an den Schulen künftig eine inzidenzunabhängige Testpflicht mit zwei Testungen pro Woche bei einer Teilnahme am Präsenzunterricht. Zunächst war geplant gewesen, eine solche Regelung nur in Kreisen mit einer Inzidenz von 100 oder mehr einzuführen. Das Land setzt mit dieser Verschärfung bereits vorab geplante Regelungen aus einer Neufassung des Bundesinfektionsschutzgesetzes, das noch durch den Bundestag und den Bundesrat muss, um.

Geimpfte und von Corona genesene Menschen sollen allerdings von dieser Testpflicht befreit sein.

Update, 14. April, 18.18 Uhr: Fast 3900 Neu-Infektionen, Inzidenz steigt weiter an

Wie das baden-württembergische Landesgesundheitsamt am Mittwoch mitteilte, wurden weitere 3880 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Somit stieg die Anzahl der seit Pandemie-Beginn Infizierten auf 396.557. Davon waren bereits 350.557 genesen. Im Zusammenhang mit Covid-19 waren bisher 9007 Menschen gestorben, das waren 26 Todesfälle mehr als zum Vortag. Die Sieben-Tages-Inzidenz stieg von 160,9 (Dienstag) auf 165,3.

Update, 14. April, 13.29 Uhr: Sozialverbände und Senioren nehmen ebenfalls am Impfgipfel teil

Vor Beginn des baden-württembergischen Impfgipfels hat das Gesundheitsministerium des Landes den Kreis der Teilnehmer erweitert und so auf die Kritik von Sozialverbänden und Patientenvertretungen reagiert.

Es seien zunächst vor allem Akteure eingeladen worden, die mit der praktischen Umsetzung des Impfens befasst seien, teilte das Ministerium auf Anfrage am Mittwoch mit.

"Doch das Anliegen, dass auch die Verbände eingeladen werden, die die Interessen der impfberechtigten Menschen vertreten, ist verständlich", hieß es weiter. Deshalb seien nun auch der Paritätische und der Sozialverband VdK aus Baden-Württemberg sowie der Landesseniorenrat und die Landesbehindertenbeauftragte mit dabei.

Update, 14. April, 12 Uhr: Corona hinterlässt tiefe Spuren in der Südwest-Industrie

Die Corona-Pandemie hat im vergangenen Jahr tiefe Spuren in der Industrie im Südwesten hinterlassen. Das Statistische Landesamt sprach in einer Mitteilung am Mittwoch von einer der stärksten Rezessionen der jüngeren Geschichte.

Mit Beginn der Anti-Corona-Maßnahmen im Frühjahr 2020 sei die Nachfrage nach Industrieprodukten eingebrochen, Produktion und Umsatz seien erheblich zurückgegangen, hieß es. Gegen Jahresende hätten sich dann allerdings auch schon wieder deutliche Erholungstendenzen gezeigt.

Mit insgesamt 346,6 Milliarden Euro lag der Umsatz der Industriebetriebe am Ende aber trotzdem deutlich unter dem Vorjahresniveau - um 23,2 Milliarden Euro oder 6,3 Prozent. Etwa die Hälfte des gesamten Industrieumsatzes in Baden-Württemberg kommt allein aus der Automobilbranche und dem Maschinenbau.

Update, 14. April, 11.55 Uhr: Kritik an Gästeliste für Impfgipfel - Sozialverbände nicht dabei

Vor Beginn des baden-württembergischen Impfgipfels üben Sozialverbände und Patientenvertretungen Kritik, weil sie nicht mit am Tisch sitzen können.

"Wir vertreten die Menschen, für die eine Corona-Impfung besonders wichtig ist, und wir wissen um die erheblichen Probleme, die die Betroffenen beim Organisieren und Realisieren von Impfterminen haben", kritisierten der Paritätische Baden-Württemberg und der Sozialverband VdK am Mittwoch in Stuttgart. Diese Erfahrung dürfe beim Gipfel nicht außen vor bleiben, sagte der VdK-Landesvorsitzende Hans-Josef Hotz.

Gerade bei den sozialen Dienstleistern gebe es Personengruppen, die dringend in der Impfstrategie des Landes berücksichtigt werden müssten, beklagte auch Ursel Wolfgramm vom Paritätischen. Mitarbeitende der Haushaltshilfe und Familienpflege seien bisher völlig vergessen worden. "Sie betreuen Familien, in denen meist die Mutter aufgrund einer schweren Erkrankung zur Risikogruppe gehört", sagte Wolfgramm.

Um die Corona-Impfkampagne im Südwesten voranzutreiben, will Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) an diesem Freitag mit Kommunalpolitikern sowie Vertretern etwa von Landesärztekammer, Landesapothekerverband und Krankenhausgesellschaft sprechen. Es geht um einen Plan für den Moment, ab dem deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung steht.

Aus der Opposition kam bereits Kritik, Lucha wolle von Versäumnissen zum Beispiel bei Senioren ablenken. Hausärzte wiederum fürchten, dass Impfchaos in ihre Praxen verlagert wird.

Sozialverbände sind beim Impfgipfel nicht dabei. Das Stößt auf Kritik.
Sozialverbände sind beim Impfgipfel nicht dabei. Das Stößt auf Kritik.  © Andreas Arnold/dpa

Update, 14. April, 10.42 Uhr: Kreis Heidenheim schließt Kitas wegen starken Anstiegs der Fallzahlen

Im Kreis Heidenheim müssen ab Donnerstag wegen des hohen Corona-Infektionsgeschehens alle Kitas schließen. Aufgrund der nach wie vor stark steigenden Corona-Infektionszahlen sehe sich das Gesundheitsamt veranlasst, diese weitere Maßnahme zu ergreifen, teilte eine Sprecherin des Landkreises mit.

Der Landkreis hatte bereits am Samstag den Wert von 200 bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz überschritten. Zuletzt lag die Region sogar deutlich über dem Wert von 250. Der Regelbetrieb in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegestellen werde deshalb eingestellt, hieß es. Es soll eine Notbetreuung geben.

Ihm sei durchaus bewusst, dass diese Maßnahme vor allem für die Familien und Kinder sehr belastend sei und weitere Einschränkungen mit sich bringe, teilte Landrat Peter Polta mit. Die aktuelle Lage sei jedoch sehr ernst und man müsse einen weiteren exponentiellen Anstieg der Corona-Zahlen stoppen, so der parteilose Politiker.

Update, 14. April, 9.33 Uhr: Land plant Lockerungen für Pflegeheimbesucher

Nachdem viele Pflegeheimbewohner gegen das Coronavirus geimpft sind, plant die baden-württembergische Landesregierung einem Bericht zufolge Lockerungen für Besucher. "Wer geimpfte Pflegeheimbewohner in deren Zimmer besucht, soll künftig auf Mindestabstand und Schutzmaske verzichten können", schrieben die Stuttgarter Nachrichten am Mittwoch auf ihrer Internetseite unter Berufung auf das Sozialministerium.

"Hierdurch soll wieder mehr Nähe zwischen Bewohnern und Besuchern ermöglicht werden und insbesondere an Demenz erkrankten Bewohnern das erkennen der Besucher erleichtert werden", sagte ein Ministeriumssprecher demnach.

Ab einer Impfquote von 90 Prozent der Bewohner in einer Einrichtung soll auch die Beschränkung der Besucher auf zwei pro Tag aufgehoben werden. Die Bewohner dürften dann Besuche unter den allgemein geltenden Regelungen empfangen. Besuche in den Gemeinschaftsräumen sollten bei entsprechender Impfrate ebenfalls "regelhaft zugelassen werden".

Anpassungen etwa bei der Testpflicht für Beschäftigte und hinsichtlich genesener Personen seien noch in der Diskussion, sagte der Sprecher. Die Regelungen sollen ab Montag gelten. Aus dem Ministerium gab es dazu zunächst keine weiteren Angaben.

Zwei Frauen sitzen in einem Pflegeheim in ihren Rollstühlen nebeneinander. Nachdem viele Pflegeheimbewohner gegen das Coronavirus geimpft sind, plant die baden-württembergische Landesregierung einem Bericht zufolge Lockerungen für Besucher. (Symbolbild)
Zwei Frauen sitzen in einem Pflegeheim in ihren Rollstühlen nebeneinander. Nachdem viele Pflegeheimbewohner gegen das Coronavirus geimpft sind, plant die baden-württembergische Landesregierung einem Bericht zufolge Lockerungen für Besucher. (Symbolbild)  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 13. April, 20.47 Uhr: Mehr als 3200 neue Infektionen, sieben Kreise über 200er-Inzidenz

Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes vom Dienstag stieg die Sieben-Tages-Inzidenz im Land binnen eines Tages von 143,7 auf 160,9 (Stand 16 Uhr). Die Schwelle der 200er-Inzidenz überschreiten 7 von 44 Stadt- und Landkreisen. Den höchsten Wert hat der Stadtkreis Heilbronn (304,9), die niedrigste Inzidenz hat Heidelberg mit 63,8.

Die Zahl der bestätigten Fälle stieg landesweit innerhalb eines Tages um 3244 auf 392.677. An oder mit dem Coronavirus starben 35 weitere Menschen, insgesamt sind es 8981 Tote. Als genesen gelten 348.504 Menschen (plus 1649).

In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 392.677 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 8981 starben.
In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 392.677 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 8981 starben.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 13. April, 13.28 Uhr: Bundes-Notbremse wird von Kretschmann begrüßt - "Finde das gut"

Die Bundes-Notbremse mit Verschärfungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie wird vom baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) begrüßt. "Ich finde das gut, es ist richtig", sagte der Regierungschef am Dienstag in Stuttgart.

"Wir sind in der Pandemie und jetzt wird's so gemacht." Das Bundeskabinett hatte zuvor in Berlin eine entsprechende Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen.

Die steigende Zahl der Neuinfektionen bereite ihm zunehmend schwere Sorgen, sagte Kretschmann. "Mir brennt der Kittel aufgrund der Zahlen, die wir da haben, aber wirklich volle Kanne." Er gehe davon aus, dass das geänderte Infektionsschutzgesetz vom kommenden Montag in Kraft trete. Für Baden-Württemberg würden die neuen Auflagen des Bundes allerdings keine wesentlichen Änderungen notwendig machen.

"Es wird an wenigen Stellen verschärft", sagte Kretschmann. Die Zahl der erlaubten Kontakte müsse eingeschränkt werden. Bei Friseurbesuchen sei nun etwa generell ein Test vorgeschrieben. Baumärkte sollen wieder schließen.

Nach dem Willen des Bundeskabinetts sollen die Beschränkungen gelten, wenn in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt an drei aufeinanderfolgenden Tagen die 7-Tage-Inzidenz über 100 liegt. Das bedeutet, dass binnen einer Woche mehr als 100 Neuinfizierte auf 100.000 Einwohner kommen.

Die schärferen Lockdown- und Testregeln sollen die Zahl der Infizierten, Covid-19-Kranken und Todesfälle drücken, bis auch durch fortschreitende Impfungen das Infektionsgeschehen im Griff gehalten werden kann.

Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, antwortet im Rahmen einer Regierungs-Pressekonferenz im Landtag von Baden-Württemberg auf Fragen von Journalisten.
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, antwortet im Rahmen einer Regierungs-Pressekonferenz im Landtag von Baden-Württemberg auf Fragen von Journalisten.  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 12. April, 17.26 Uhr: Mehr als 1100 neue Infektionen, 19 Todesfälle

Wie das Landesgesundheitsamt mitteilte, wurden am Montag 1125 weitere Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Somit stieg die Anzahl der seit Pandemie-Beginn Infizierten auf 389.433. Davon sind inzwischen 346.855 genesen. Bisher starben in Baden-Württemberg 8946 Menschen, das waren 19 mehr als zum Vortag. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 143,7.

In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 389.433 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 8946 starben.
In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 389.433 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 8946 starben.  © Friso Gentsch/dpa

Update, 12. April, 13 Uhr: Frist für die letzten Maskengutscheine läuft ab

Die Gutscheine für Corona-Schutzmasken können nur noch bis einschließlich Donnerstag eingelöst werden. Mit einer Verlängerung dieser Frist sei nicht zu rechnen, teilte der Landesapothekerverband Baden-Württemberg am Montag mit. Ab Mitte April dürfen die Apotheken die Berechtigungsscheine nicht mehr annehmen.

"Wir empfehlen allen bezugsberechtigten Bürgerinnen und Bürger, diesen Schein bis zum 15. April in ihrer Apotheke vor Ort einzureichen", erklärte Verbandspräsident Fritz Becker.

Die Bundesregierung hatte im Dezember die kostenlose Abgabe von FFP2-Masken für Risikogruppen beschlossen. Seit Januar gibt es dafür spezielle Coupons von den Krankenkassen. Für die je sechs Masken muss ein Eigenanteil von insgesamt 2 Euro bezahlt werden. Bezugsberechtigt waren etwa 34 Millionen Bürger.

FFP2-Masken filtern Partikel besonders wirksam aus der ein- oder ausgeatmeten Atemluft, sie bieten allerdings keinen 100-prozentigen Schutz.

Nur noch bis Donnerstag können die Gutscheine eingelöst werden.
Nur noch bis Donnerstag können die Gutscheine eingelöst werden.  © Daniel Karmann/dpa

Update, 12. April, 6.16 Uhr: Nach Ferienende nur Fernunterricht für die meisten Schüler

Wegen der weiter steigenden Corona-Infektionszahlen beginnt die Schule für viele Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg am Montag nach den Osterferien zunächst wieder nur im Fernunterricht. Geplant war das anders, aber das Land hat Öffnungsschritte an den Schulen zurückgenommen.

In der ersten Woche wird es bis auf wenige Ausnahmen keinen Präsenz-, sondern nur Unterricht auf die analoge oder digitale Weise geben. Für Schülerinnen und Schüler bis einschließlich Klasse 7 soll eine Notbetreuung für die Kinder angeboten werden, deren Eltern dringend darauf angewiesen sind. Hintergrund ist die Sorge, dass sich die Corona-Mutante verstärkt über Kinder und Jugendliche verbreitet.

Geöffnet bleiben Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren. Auch die Abschlussklassen sollen teilweise in Präsenz unterrichtet werden.

Mit dem Schulstart nach den Ferien ändert sich auch die Teststrategie des Landes. In der ersten Woche müssen sich Schüler noch nicht testen lassen, es bleibt auf freiwilliger Basis. In der Woche ab dem 19. April dürfen Lehrer, Schüler und auch Hausmeister ohne negativen Corona-Test nicht mehr am Unterricht teilnehmen oder das Gelände betreten - das schreibt die Landesregierung den Stadt- und Landkreisen mit mehr als 100 Corona-Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner an drei aufeinanderfolgenden Tagen vor und bezeichnet es auch als "indirekte Testpflicht".

Viele Schüler werden erstmal nicht in die Schule gehen.
Viele Schüler werden erstmal nicht in die Schule gehen.  © Dirk Waem/BELGA/dpa

Update, 12. April, 6.02 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten steigt auf fast 140

In Baden-Württemberg hat das Corona-Infektionsgeschehen weiter angezogen. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 139,5, wie das Landesgesundheitsamt am Sonntag (Stand 16.00 Uhr) mitteilte. Am Samstag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen 134 betragen. Am Vortag war er bei 120,2, am Donnerstag bei 109,3.

Die Zahl der bestätigten Fälle stieg um 1549 auf jetzt 388 308. An oder mit Corona starben 15 weitere Menschen, insgesamt sind es 8927. Als genesen gelten 345 476 Menschen (plus 1702) .

Laut Daten des Divi-Intensivregisters (Stand Sonntag 16.00 Uhr) sind 479 an Covid-19 erkrankte Menschen in Baden-Württemberg in intensivmedizinischer Behandlung, davon werden 272 invasiv beatmet. Von 2418 Intensivbetten seien derzeit 2124 belegt (87,8 Prozent).

Die Schwelle der 100er-Inzidenz überschreiten 39 der 44 Stadt- und Landkreise. Die höchsten Werte haben der Landkreis Schwäbisch Hall (264,8) und der Stadtkreis Heilbronn (281,2). Am niedrigsten ist er in Heidelberg mit 68,1.

Die 7-Tage-Inzidenz steigt auf fast 100.
Die 7-Tage-Inzidenz steigt auf fast 100.  © dpa/Kira Hofmann

Update, 11. April, 15.38 Uhr: Minister mahnt vor Ramadan Hygieneregeln an

Kurz vor Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan hat Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha (60, Grüne) das Einhalten der Hygieneregeln in der Corona-Pandemie angemahnt.

"In diesem Jahr gilt während des Fastenmonats wieder der eindringliche Appell, Kontakte auf das absolut notwendigste zu reduzieren und die Hygieneregeln weiter konsequent einzuhalten", erklärte Lucha am Sonntag in Stuttgart. "Es ist leider nach wie vor nicht die Zeit für größere Feiern und geselliges Beisammensein."

Der Ramadan beginnt am Dienstag (13. April). Das Fasten ist für viele Muslime wichtig, sie essen von Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang nichts. Für Kranke, Alte, Schwangere oder Stillende, Kinder und körperlich schwer Arbeitende gibt es Ausnahmeregelungen.

Im Südwesten bekennen sich rund 600.000 Menschen zum Islam.

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne).
Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne).  © Marijan Murat/dpa

Update, 11. April, 8.11 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten steigt auf über 130

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle binnen sieben Tagen hat nach Angaben des Landesgesundheitsamts weiter deutlich zugelegt. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag am Samstag (Stand: 16 Uhr) bei 134,0 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Am Vortag war sie bei 120,2, am Donnerstag bei 109,3.

Die Zahl der bestätigten Fälle seit Beginn der Pandemie stieg um 2673 auf 386.759. Es starben 8912 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit. Das waren 12 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 343.774 Infizierte (plus 1808).

Die Schwelle von 100 Neuinfektionen überschreiten mittlerweile 38 der 44 Stadt- und Landkreise. Am höchsten bleibt der Wert im Landkreis Schwäbisch Hall und im Stadtkreis Heilbronn (jeweils 283,6), am niedrigsten in der Stadt Heidelberg mit 68,7.

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 47.053 Fälle mit Hinweisen auf "besorgniserregende Varianten" übermittelt. Als solche gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben, wie sie beispielsweise in Großbritannien (B.1.1.7) und Südafrika (B1.351) entdeckt worden waren.

Auf den Intensivstationen werden derzeit 469 Menschen mit Covid-19 behandelt - von ihnen werden 257 invasiv beatmet. Insgesamt sind demnach 88 Prozent der Intensivbetten belegt.

In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 386.759 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 8912 starben.
In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 386.759 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 8912 starben.  © Oliver Berg/dpa

Update, 9. April, 19.20 Uhr: Mehr als 3300 Neu-Infektionen mit dem Coronavirus

Wie das Landesgesundheitsamt mitteilte, wurden am Freitag 3314 weitere Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Somit stieg die Anzahl der seit Pandemie-Beginn Infizierten auf 384.086. Davon sind inzwischen 341.966 genesen. Bisher starben in Baden-Württemberg 8900 Menschen, das waren 32 mehr als zum Vortag. Die Inzidenz stieg von 109,3 (Donnerstag) auf 120,2.

Update, 9. April, 8.56 Uhr: Psychotherapeuten fordern Politik zu Corona-Hilfen für Psyche auf

Deutschlands Psychotherapeuten fordern von der Politik einen stärkeren Schutz der Menschen vor psychischen Belastungen durch die Corona-Pandemie. "Neben Ängsten und Depressionen nehmen auch Anspannung und Aggression zu, oft zeigen sie sich, oft werden sie verdrängt", sagte der Präsident der Psychotherapeutenkammer, Dietrich Munz, der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn nun aber der Lockdown trotzdem verlängert und verschärft werden muss, wäre es wichtig, dass nicht nur wirtschaftliche Entschädigung fließt", so Munz, der auch Präsident der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg ist.

So müsse etwa Kindern und Jugendlichen, die mit Homeschooling schlecht zurechtkämen, gezielt geholfen werden. "Lehrkräfte wissen nach monatelangem Homeschooling oft genau, welche Schülerinnen und Schüler abdriften."

Für diese sollten zusätzliche Betreuungs- und Unterstützungsmöglichkeiten durch Schulpsychologen geschaffen werden. "Eine Idee wäre, dass Länder und Kommunen den Einsatz von Studierenden auch noch vor einem Abschluss möglich machen. Sie könnten etwa eine Patenschaft für ein Kind übernehmen." Gerade bei wärmeren Temperaturen wären verstärkt Angebote im Freien denkbar.

Insgesamt dürften psychische Erkrankungen spürbar zunehmen, wenn die Pandemie abklingt, sagte Munz.

Update, 9. April, 6.10 Uhr: Pharmabranche fordert Hilfe vom Land in Berlin

Die Pharmaindustrie im Südwesten wünscht sich Unterstützung vom Land beim Bund. Die Politik müsse die Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Medikamenten verbessern, sonst nützte den Unternehmen auch viel Innovation nichts, sagte der Geschäftsführer des Branchenverbands Chemie.BW, Ralf Müller, der Deutschen Presse-Agentur in Baden-Baden. Diese Bedingungen würden wie auch hohe Arbeits- und Energiekosten auf Bundesebene gesetzt.

"Hier erwarten wir uns aber Schützenhilfe durch die Landesregierung." Als Beispiel nannte Müller, dass etwa Genehmigungsverfahren für den Bau neuer Anlagen in Deutschland viel zu lange dauerten.

Noch sei Baden-Württemberg ein starker Pharmastandort, sagte Müller. "Es wird geforscht, entwickelt, produziert und vertrieben." Aber es müsse hier auch weiterhin möglich sein, das nötige Geld zu verdienen, "um diese Leistungen an einem Standort wie Deutschland zu erbringen".

Die Pharmabranche in Baden-Württemberg hat nach Verbandsangaben einen Anteil von 37 Prozent nach Beschäftigten und Umsatz in der hiesigen Chemie- und Pharmaindustrie. Die 120 Unternehmen mit rund 40.000 Beschäftigten hätten vergangenes Jahr 15,2 Milliarden Umsatz gemacht.

Noch sei Baden-Württemberg ein starker Pharmastandort.
Noch sei Baden-Württemberg ein starker Pharmastandort.  © Michael Reichel/dpa

Update, 8. April, 19.16 Uhr: Mehr als 3600 neue Infektionen, 37 Todesfälle

Wie das Landesgesundheitsamt am Donnerstag mitteilte, wurden weitere 3661 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Somit stieg die Anzahl der seit Pandemie-Beginn Infizierten auf 380.772, wovon 340.004 Menschen genesen sind. Weitere 37 Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19, sodass die Anzahl der Todesfälle auf 8868 stieg. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 109,3.

In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 380.772 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 8868 starben.
In Baden-Württemberg haben sich bislang mindestens 380.772 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 8868 starben.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 8. April, 17 Uhr: Baden-Württemberg möchte sich keine eigenen Dosen von Sputnik V sichern

Baden-Württemberg möchte sich nicht wie Bayern und Mecklenburg-Vorpommern selbst Dosen des russischen Impfstoffes Sputnik V sichern. Es gebe ein bewährtes Verfahren, teilte Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne) laut eines Sprechers am Donnerstag in Stuttgart mit.

Der Bund und die EU kümmerten sich um Beschaffung und Zulassung der Impfstoffe, die Länder seien zuständig für die Verimpfung. "Ich sehe keinen Anlass, daran etwas zu ändern", so Lucha. Der Minister bezeichnete es mit Blick auf die Impfstoffbeschaffung aber als richtig, "dass der Bund und Minister Spahn jetzt bilaterale Gespräche mit Russland angekündigt haben."

Zuvor hatten sowohl Bayern als auch Mecklenburg-Vorpommern bekanntgegeben, sich noch vor der möglichen EU-Zulassung den Zugang zu dem russischen Corona-Impfstoff Sputnik V sichern zu wollen. Nach Aussagen von Landesgesundheitsminister Harry Glawe (67, CDU) am Donnerstag hat sich Mecklenburg-Vorpommern eine Option auf eine Million dieser Impfdosen gesichert. Bayern hat eine Absichtserklärung für die Produktion und den Import von 2,5 Millionen Impfdosen unterzeichnet.

Kisten mit Dosen des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V werden in einem Lagerhaus des ungarischen Pharmagroßhändlers Hungaropharma mit einem Gabelstapler aus einem Lastwagen geladen.
Kisten mit Dosen des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V werden in einem Lagerhaus des ungarischen Pharmagroßhändlers Hungaropharma mit einem Gabelstapler aus einem Lastwagen geladen.  © Zoltan Mathe/MTI/AP/dpa

Update, 8. April, 16.13 Uhr: Land und Kommunen legen Fahrplan und Finanzierung für Kita-Tests fest

Land und Kommunen haben einen ersten Fahrplan für ein flächendeckendes Schnelltest-Angebot für Kita-Kinder aufgestellt. Eine von den Gewerkschaften massiv geforderte Testpflicht wie in Schulen wird es aber auch weiterhin nicht geben. Nach Angaben des Landes und der kommunalen Verbände sind nun zunächst die wichtigsten Fragen zur Finanzierung regelmäßiger Tests geklärt worden.

In einem nächsten Schritt müssen sich die Kommunen bemühen, eine ausreichende Zahl an Testkits auf dem Markt zu besorgen. Kann in allen Städten und Gemeinden ein Angebot gemacht werden, ist nach Angaben des baden-württembergischen Gemeindetags von Donnerstag eine Art Test-Verpflichtung im Gespräch.

Ziel sei es, rund 450.000 betreute Kinder bis zum Alter von sieben Jahren zweimal pro Woche testen zu können. Das Land übernimmt aber nur Teile der Kosten für die Tests. In der Altersgruppe für die Kinder ab drei Jahren ist die Übernahme von 30 Prozent der Kosten vorgesehen. Bei Kindern unter drei Jahren beteiligt sich das Land über die Betriebskosten, über die auch die Schnelltests mitfinanziert werden sollen.

Die Kosten für die Tests der Beschäftigten trägt das Land komplett. "Im Ergebnis beteiligt sich das Land damit zur Hälfte an den Kosten der Testungen an den Kitas und in der Kindertagespflege", teilte das Staatsministerium mit.

Land und Kommunen fordern auch den Bund auf, seinen Teil der Pandemiebekämpfung zu tragen und die Kosten zu übernehmen. Allerdings dränge die Zeit. Daher könnten die Kommunen nicht warten, bis auch diese finanzielle Frage geklärt sei, sagte Gemeindetagspräsident Steffen Jäger. "Die Vereinbarung mit dem Land ist jetzt zunächst der Startschuss, auf den die Kommunen und Träger gewartet haben."

Es sei allerdings eine Herausforderung, eine ausreichende Zahl an Testkits zu beschaffen. "Deshalb werden wir mit der neuen Testung sicher auch nicht überall gleich morgen beginnen können", sagte Jäger der dpa. "Denn man kann nur das beschaffen, was der Markt hergibt."

Steffen Jäger, Hauptgeschäftsführer des baden-württembergischen Gemeindetags.
Steffen Jäger, Hauptgeschäftsführer des baden-württembergischen Gemeindetags.  © Marijan Murat/dpa

Update, 8. April, 12.27 Uhr: Nach French-Open-Verschiebung: Stuttgart will an Termin festhalten

Trotz der Verlegung der French Open und der daraus resultierenden Überschneidung planen die Organisatoren des Herren-Tennisturniers in Stuttgart vorerst weiter mit ihrem ursprünglichen Termin. "Wir wollen trotzdem mit dem MercedesCup als Start der Rasensaison zum geplanten Termin vom 5. bis 13. Juni festhalten", sagte Turnierdirektor Edwin Weindorfer am Donnerstag.

Man sei "überrascht" von der Verlegung des Grand-Slam-Turniers in Paris um eine Woche auf den 30. Mai bis 13. Juni, teilten die Veranstalter mit. Die Ausrichter der French Open hätten die ATP "vor vollendete Tatsachen gestellt".

Dem Stuttgarter Rasen-Turnier, das der Vorbereitung auf Wimbledon dient, droht eine Auflage ohne Topstars. "In den kommenden Tagen" werde die neue Situation mit der ATP, dem TC Weissenhof sowie Partnern und Sponsoren bewertet werden, hieß es. Im vergangenen Jahr war das ATP-Turnier in Stuttgart wie die meisten deutschen Tennis-Events aufgrund der Coronavirus-Pandemie ausgefallen.

Update, 8. April, 12 Uhr: Deutliches Auftragsplus für Maschinenbau auch im Februar

Der Ende 2020 begonnene Aufwärtstrend im Maschinenbau hält an. Auch im Februar verbuchten die Unternehmen im Südwesten ein deutliches Auftragsplus, wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen 17 Prozent mehr Bestellungen ein.

Getragen wird der Trend aber weiterhin fast ausschließlich vom Ausland. Während die Unternehmen dort einen Zuwachs von 26 Prozent verzeichneten, blieb das Auftragsplus im Inland mit einem Prozent minimal.

"Die Dynamik des Maschinenbaus gewinnt im ersten Quartal 2021 aufgrund von Impulsen aus dem Ausland an Fahrt", sagte der Geschäftsführer des VDMA Baden-Württemberg, Dietrich Birk. "Das ist ermutigend, sofern es pandemiebedingt nicht zu erneuten Rückschlägen kommt." Leider hinke das Inland deutlich hinterher.

Update, 8. April, 11.59 Uhr: Gewerkschaft Verdi fordert Testpflicht auch in Kindertagesstätten

An baden-württembergischen Kindertagesstätten muss es nach Ansicht der Gewerkschaft Verdi eine Testpflicht nach dem Vorbild der Schulen im Land geben. Es müssten umsetzbare und auch verpflichtende Konzepte erstellt werden für die zweimalige Testung von Kindern und Beschäftigten pro Woche, forderte der Landesbezirksleiter der Gewerkschaft Verdi, Martin Gross, am Donnerstag in Stuttgart.

Allerdings dürften die Betreuerinnen und Erzieher nicht zusätzlich belastet werden. Es müsse zudem eine ausreichende Zahl von Test-Kits kostenlos angeboten werden. "Wir wollen einen möglichst sicheren Betrieb in den Kitas haben", sagte er.

Die Stimmung in den Kitas werde angesichts der unsicheren und risikoreichen Lage zunehmend schlechter, auch der Fachkräftemangel werde nach der Pandemie stärker, sagte Gross. "Die Kolleginnen und Kollegen fühlen sich in den Einrichtungen alleine gelassen", kritisierte er.

Die Landesregierung will dem Vernehmen nach am Donnerstag weitere Entscheidungen zur Strategie in den Kitas bekanntgeben. Dabei könnte es auch um eine Testpflicht oder ein Testangebot für Kinder gehen.

Titelfoto: Daniel Reinhardt/dpa

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