Gruppe aus 80 Personen attackiert Beamte mit Feuerwerk - Polizistin verletzt

Stuttgart/Freiburg/Ulm - Gesichtsverletzungen, abgetrennte Finger, attackierte Polizisten – die Silvesternacht hielt die Einsatzkräfte in ganz Baden-Württemberg auf Trab.

In Freiburg wurden Polizisten mit Feuerwerkskörpern angegriffen. (Symbolbild)
In Freiburg wurden Polizisten mit Feuerwerkskörpern angegriffen. (Symbolbild)  © Jason Tschepljakow/dpa

In Freiburg wurden mehrere Polizeistreifen von einer Gruppe von etwa 80 Menschen gezielt mit Feuerwerkskörpern angegriffen.

Eine Beamtin wurde dabei leicht verletzt, sagte ein Polizeisprecher am Neujahrsmorgen. Die Personalien mehrerer mutmaßlicher Beteiligter wurden festgestellt.

Die Einsatzkräfte waren im Freiburger Stadtteil Stühlinger am frühen Montagmorgen mit dem Hinweis auf Straßenbarrikaden gerufen worden. Vor Ort fanden sie eine einen Pkw-Anhänger quer auf der Straße vor. Unmittelbar nach dem Eintreffen seien die Streifen angegriffen worden.

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Durch angerückte Verstärkung wurde schließlich die Menschenmenge zurückgedrängt, hieß es von der Polizei.

Mehr Gesichtsverletzungen durch Feuerwerk in Stuttgart

Derartige Feuerwerkskörper sorgten in der Nacht auf den heutigen Montag für einige Ausflüge ins Klinikum Stuttgart.
Derartige Feuerwerkskörper sorgten in der Nacht auf den heutigen Montag für einige Ausflüge ins Klinikum Stuttgart.  © Jason Tschepljakow/dpa

Mehr schwere Gesichts- und Augenverletzungen durch Feuerwerkskörper als in den Vorjahren hat derweil das Klinikum Stuttgart in der Silvesternacht verzeichnet.

Patienten hätten zu nah am explodierenden Feuerwerk gestanden oder im Moment der Explosion hineingeschaut, berichtete Oberarzt Alexander Krohn aus der Notaufnahme am Montagmorgen: "Dabei kam es zu schwersten Verbrennungen und erheblichen Gesichtsverletzungen, einschließlich knöcherner Verletzungen des Gesichtsschädels."

Drei Patienten müssen sogar um ihr Augenlicht bangen.

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Sämtliche Patienten hätten beteuerten, dass sie die Feuerwerkskörper in Deutschland gekauft hätten.

"Selbst für mich als Silvester-erfahrenen Notfallmediziner ist die Schwere der Verletzungen durch Feuerwerk jedes Jahr neu erschreckend", sagte Krohn, der wegen der gesundheitlichen Risiken für einen Verzicht auf privates Feuerwerk plädierte.

Verletzte durch Böller in Region Ulm

Auch in der Region Ulm wurden mehrere Menschen verletzt. (Symbolbild)
Auch in der Region Ulm wurden mehrere Menschen verletzt. (Symbolbild)  © Pia Bayer/dpa

Auch in der Region Ulm sind mehrere Menschen durch Feuerwerkskörper verletzt worden.

Noch vor Mitternacht war ein Böller in der Hand eines Mannes in Ulm explodiert, wie die Polizei am Montag mitteilte. Der 20-Jährige habe mindestens einige Finger verloren, sagte ein Sprecher. Der Verletzte sei in eine Klinik gekommen.

Zwei Finger wurden den Angaben nach auch einem Mann in Langenau (Alb-Donau-Kreis) abgetrennt, als kurz nach dem Jahreswechsel ein Böller in seiner Hand detonierte, den er vom Boden aufgehoben hatte. Der Rettungsdienst habe ihn ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht.

Auf dem Ulmer Münsterplatz wurde der Mitteilung zufolge ein Mensch leicht verletzt, als ihn herumfliegende Feuerwerksteile trafen. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war das ein Versehen. Die Person sei nicht absichtlich mit Feuerwerk beschossen worden.

Titelfoto: Jason Tschepljakow/dpa

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