Die "Nachtwölfe" kommen: Polizei hat Putins Rocker im Blick

Cottbus - Die Polizei in Brandenburg beobachtet mögliche Aktionen der Rockergruppe "Nachtwölfe", die sich zu Wochenbeginn auch an sowjetischen Ehrenmalen versammeln will.

Die Brandenburger Polizei will die Putin-treue Rockergruppe "Nachtwölfe" begleiten, um mögliche Straftaten zu verhindern. (Archivfoto)
Die Brandenburger Polizei will die Putin-treue Rockergruppe "Nachtwölfe" begleiten, um mögliche Straftaten zu verhindern. (Archivfoto)  © Jörg Carstensen/dpa

Die Gruppe gilt als Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin (70). Am Montag und Dienstag gibt es zahlreiche Gedenkveranstaltungen zum Ende des Zweiten Weltkrieges vor 78 Jahren.

Die Polizei werde die Rockergruppe begleiten, um mögliche Straftaten zu verhindern, sagte der Sprecher der Polizeidirektion Süd, Maik Kettlitz. "Wir haben da einen klaren Blick drauf."

Die Behörde stellt sich darauf ein, dass sich die "Nachtwölfe" von Sachsen nach Brandenburg begeben und dann auf den Weg nach Berlin machen. Laut Berliner Polizei wird für Dienstag ein Motorradkorso mit etwa 140 Teilnehmern erwartet.

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Nach dpa-Informationen planten "Nachtwölfe" auch, ihr Quartier in einer Ferienanlage am Ziestsee im Kreis Dahme-Spreewald aufzuschlagen. Zuvor hatte die "Märkische Allgemeine Zeitung" darüber berichtet.

Laut Polizei wollten die "Nachtwölfe" in der kommenden Woche in Brandenburg unter anderem zum sowjetischen Ehrenfriedhof in Baruth und zur KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg fahren.

Keine Flaggen und Symbole: Brandenburger Gedenkstätten pochen auf Besuchsordnung

Die "Nachtwölfe" sollen auch einen Besuch der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg geplant haben.
Die "Nachtwölfe" sollen auch einen Besuch der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg geplant haben.  © Kristin Bethge/dpa-Zentralbild/dpa

Ein Sprecher der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten sagte der dpa am Sonntag: "Es gilt zu verhindern, dass das Gedenken für Propaganda jedweder Art missbraucht wird."

Die Gedenkstätten werden ihm zufolge strikt auf die Einhaltung der Besuchsordnung achten. Es dürften keine Flaggen und Symbole mitgebracht werden, auch Fotos und Filmaufnahmen seien verboten.

Zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs richtet sich Berliner Polizei auf mögliche Störungen ein und ist mit einem Großaufgebot im Einsatz. Sie befürchtet Spannungen wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.

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Am Montag und Dienstag jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa zum 78. Mal. Auch der Landtag in Brandenburg gedenkt der Opfer des Krieges.

Die Wehrmacht hatte nach dem von Deutschland begonnenen Weltkrieg am 8. Mai 1945 gegenüber den Alliierten Sowjetunion, USA, Großbritannien und Frankreich kapituliert.

Weil die nächtliche Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde nach Moskauer Zeit auf den 9. Mai fiel, wird in Russland der Tag des Sieges traditionell an diesem Tag begangen.

Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa

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