Fusion-Festival: Mutmaßlicher Dealer mit "Blue-Punisher"-Pillen festgenommen

Neubrandenburg - Auf dem Fusion-Festival in Lärz (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) hat die Polizei am Mittwoch einen 29-jährigen Mann aus Berlin festgenommen, der die extrem gefährliche Ecstasy-Droge "Blue Punisher" an Besucher verkauft haben soll.

Festival-Besucher tanzen ausgelassen auf der Fusion. (Archivbild)
Festival-Besucher tanzen ausgelassen auf der Fusion. (Archivbild)  © Christian Charisius/dpa

Wie die Polizei Neubrandenburg am Donnerstag mitteilte, habe ein unbekannter Zeuge den 29-Jährigen auf dem Festivalgelände gegen 16.30 Uhr beim Dealen beobachtet und die Festival-Crew informiert.

Der alarmierte Sicherheitsdienst kontrollierte den Tatverdächtigen daraufhin und fand mehrere Hundert Ecstasy-Pillen, darunter 60 "Blue Punisher"-Pillen, mehr als 180 LSD-Trips, weitere Betäubungsmittel in nicht geringer Menge sowie Tütchen mit einer kristallinen Substanz, die noch analysiert werden muss.

Zudem hatte der Tatverdächtige in szenetypischer Stückelung mehr als 10.000 Euro Bargeld dabei.

Nach "Remigration"-Skandal: Rechtsextremist Sellner provoziert in Potsdam
Brandenburg Nach "Remigration"-Skandal: Rechtsextremist Sellner provoziert in Potsdam

Die Polizei ist dankbar für den anonymen Hinweisgeber, durch den womöglich ein erneutes Drogen-Drama mit der extrem gefährlichen Ectasy-Pille verhindert werden konnte.

"Blue Punisher"-Droge: Die Polizei warnt vor dem Konsum

Diese extrem gefährliche Ecstasy-Pille "Blue Punisher" führte zum Tod einer 13-Jährigen aus Altentreptow.
Diese extrem gefährliche Ecstasy-Pille "Blue Punisher" führte zum Tod einer 13-Jährigen aus Altentreptow.  © Ennio Leanza/KEYSTONE/dpa

Die blaue Pille mit dem Totenkopf-Emblem hat einer 13-Jährigen am Montag das Leben gekostet sowie zur medizinischen Behandlung einer 14- und einer 15-Jährigen im Krankenhaus geführt.

Auch eine 15-Jährige aus dem brandenburgischen Rathenow ist am Wochenende mutmaßlich an einer Drogen-Überdosis gestorben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Potsdam liegt frühestens am Freitag das vorläufige Ergebnis der Obduktion vor.

Gegen einen Jugendlichen, der der 15-Jährigen die chemischen Drogen verschafft haben soll, bestehe ein Anfangsverdacht auf fahrlässige Tötung, sagte eine Sprecherin am Mittwoch.

Kostenlose VIP-Tickets: Korruptions-Ermittlungen gegen Potsdamer OB Schubert
Brandenburg Kostenlose VIP-Tickets: Korruptions-Ermittlungen gegen Potsdamer OB Schubert

Mit einem außergewöhnlichen Aufruf wendet sich die Polizei nun gezielt an den Hinweisgeber vom Fusion-Festival und warnt in diesem Zusammenhang erneut vor dem Konsum von Betäubungsmitteln, insbesondere von "Blue Punisher".

"Unbekannter Zeuge - wir suchen Sie! Denn Sie haben mit einem entscheidenden Hinweis im Zweifel verhindert, dass Besucher des Fusion-Festivals auf dem Gelände von einem Dealer harte Drogen wie die gefährliche Pille 'Blue Punisher' kaufen und konsumieren konnten. Bitte wenden Sie sich unbedingt an die Polizei Röbel unter 039931/8480!"

Titelfoto: Christian Charisius/dpa, Ennio Leanza/Keystone/dpa (Bildmontage)

Mehr zum Thema Brandenburg: