Klimaaktion auf Mercedes-Gelände! Bahnstrecke zwischen Hannover und Bremen gesperrt

Bremen - Pendler zwischen Hannover und Bremen brauchten am Montagmorgen viel Geduld. Der Grund: Klimaaktivisten im Gleis!

Am Morgen musste der Zugverkehr auf der Strecke zwischen Hannover und Bremen gestoppt werden. (Symbolbild)
Am Morgen musste der Zugverkehr auf der Strecke zwischen Hannover und Bremen gestoppt werden. (Symbolbild)  © Christoph Reichwein/dpa

Die Regionalzüge auf der Strecke wurden am Morgen gestoppt, weil sich mindestens drei Personen mit Warnwesten in der Nähe des Gleisbetts aufhielten, wie eine Sprecherin der Bundespolizei am Morgen zunächst mitgeteilt hatte.

Ob die Sperrung mit Versammlungen und Protesten von Klimaaktivisten zusammenhing, war da noch unklar.

Doch im Laufe des Morgens wurde bekannt, dass mehrere Menschen unter anderem die Bahnverbindung des Mercedes-Werks in Bremen-Hemelingen blockiert hatten.

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Wie die Polizei weiter mitteilte, hatte die Aktion bereits gegen 6.20 Uhr begonnen: Mit Bannern und Warnwesten ausgestattet besetzten vier Menschen die Zufahrt zu dem Gelände. Spezialkräfte der Bundespolizei und der Polizei Bremen lösten die Personen von den Gleisen. Sicherheitshalber wurde daraufhin der Zugverkehr zwischen Bremen und Hannover für eineinhalb Stunden gesperrt.

"Parallel dazu stiegen zwei Vermummte mit Klettergeschirr auf ein Gebäudevordach des Autoherstellers", so die Polizei weiter. Diese hätten sich anschließend aber freiwillig wieder abgeseilt. Weitere vier Personen hätten zudem einen Gehweg vor dem Gelände besetzt.

Bei X bekannte sich die Initiative "Disrupt" zu der Aktion

Polizei nimmt sechs Personen fest

Insgesamt wurden sechs Personen vorübergehend festgenommen, um deren Personalien festzustellen, hieß es weiter. Die Ermittlungen dazu dauern noch an.

Aktivisten der Klimabewegung "Disrupt" hatten sich am Morgen zu dem Protest bekannt. "Die Klimakrise spitzt sich immer mehr zu und trotzdem produziert Mercedes aus Profitinteresse weiter massenweise rohstoff- und energiefressende Autos für den Individualverkehr", teilte Aktivistin Marla Denke dazu mit.

"Die größte Gewinnspanne wird durch große und schwere Luxuskarossen für Reiche erzielt. Doch auch abgeschottet in SUVs kann man der Klimakatastrophe nicht davonfahren!"

Laut einer X-Mitteilung von "Disrupt" sollen am Abend noch drei Aktivisten in Polizeigewahrsam sein. Da sie ihre Personalien verweigerten, sei ihnen mit einer Haftprüfung gedroht worden, die morgen stattfinden soll.

Erstmeldung vom 8. April, 8.01 Uhr. Aktualisiert: 19.49 Uhr.

Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa, Screenshot/X/disrupt__now (Bildmontage)

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