Bad Schlema hofft auf Energie aus der Tiefe: "Das Projekt hat großes Potenzial"

Aue-Bad Schlema - Eine kleine Beschwerde aus dem Erzgebirge schlägt große Wellen: Vor neun Wochen richtete der Ortschaftsrat von Bad Schlema eine Petition an den Bundestag, weil er warmes Wasser aus einer alten Bergbaugrube gern als Energiequelle nutzen würde. Das Echo ist beachtlich - im Juni werden 40 Forscher, Politiker und Techniker zur Ortsbegehung erwartet.

Ortsvorsteher Oliver Titzmann (55) am Mundloch, aus dem das warme Grubenwasser sprudelt.
Ortsvorsteher Oliver Titzmann (55) am Mundloch, aus dem das warme Grubenwasser sprudelt.  © Maik Börner

Ortsvorsteher Oliver Titzmann (55) freut sich: "Ideen zur Nutzung waren jahrelang abgewiegelt worden. Die Petition wirkt wie eine neue Initialzündung."

"Das Bundeswirtschaftsministerium forderte bei der Wismut Daten und Unterlagen an. Vertreter des sächsischen Energie-Clusters 'Energy Saxony' wollen sich vor Ort umschauen", so Titzmann weiter.

Unter Bad Schlema befindet sich in alten Bergbau-Hohlräumen ein Reservoir von 40 Millionen Kubikmetern Warmwasser, das in einem stetigen Strom an die Oberfläche tritt und nach der Reinigung in einer Aufbereitungsanlage der Wismut mit einer Temperatur von 28 Grad in die Mulde fließt.

"Das Projekt hat großes Potenzial", sagt Clemens Schneider (38), Arbeitsgruppenleiter Wärme und Kälte bei "Energy Saxony". "Der nächste Schritt ist eine Machbarkeitsstudie, bei der es um technische Lösungen geht."

Titelfoto: Maik Börner

Mehr zum Thema Erzgebirge: