Erzgebirge: Hier arbeitet eine Krankenschwester mit Pferd im Sachsenforst

Gelenau - Es wirkt wie ein Bild aus vergangenen Zeiten, wenn Ines Buchhold (50) mit ihrem Kaltblut Camü (11) im Wald arbeitet. Doch das Pferd und die Frau, die gemeinsam Baumstämme an den Weg bugsieren, sind auch in der modernen Forstwirtschaft gefragt.

Gesa Meinhold füttert Ardenner-Hengst Falco nach getaner Arbeit.
Gesa Meinhold füttert Ardenner-Hengst Falco nach getaner Arbeit.  © Kristin Schmidt

"In schwierigem Gelände oder wenn nur einzelne, vom Borkenkäfer befallene Bäume gefällt wurden, sind wir viel schneller als schwere Holzerntemaschinen", erzählt die Wiesaerin, die eigentlich Krankenschwester ist.

"Holzrücken gehe ich nur nachmittags oder am Wochenende im Nebenerwerb, weil es mir Freude macht. Mein Großvater war Förster, da ist was hängen geblieben." Seit zwanzig Jahren arbeitet Ines Buchhold im Wald, legt eine Eisenkette, die am Pferdegeschirr befestigt ist, um dicke Stämme und sucht nach dem optimalen Weg. "Camü ist dabei ein wichtiger Partner, weil er ein Nest mit Erdwespen oder morastigen Untergrund viel früher wahrnimmt."

Die Holzrückerin ist wieder häufiger im Einsatz. "Vor zehn Jahren waren die Aufträge deutlich zurückgegangen. Jetzt sind es mehr und das ist auch nötig, damit das Wissen um dieses Handwerk nicht ausstirbt."

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Sachsenforst setzt bei der Holzernte im Freistatt aktuell zehn bis zwölf Pferderücker ein. Forstminister Wolfram Günther (49, Grüne) schaute sich die Arbeit am Mittwoch in Gelenau (Erzgebirge) an: "Rückepferde unterstützen unsere Forstleute immer wieder beim so dringend notwendigen Waldumbau und ergänzen den Maschineneinsatz", resümierte der Minister.

Forstminister Wolfram Günther (49, Grüne) besuchte die vierbeinigen Waldarbeiter Sachsens.
Forstminister Wolfram Günther (49, Grüne) besuchte die vierbeinigen Waldarbeiter Sachsens.  © Kristin Schmidt
Krankenschwester Ines Buchwald (50) arbeitet mit Percheron-Hengst Camü (11) auch als Holzrückerin.
Krankenschwester Ines Buchwald (50) arbeitet mit Percheron-Hengst Camü (11) auch als Holzrückerin.  © Kristin Schmidt

Außer beim Transport von Stämmen sind Pferde auch im Einsatz, um den Boden für neuen Wald zu bereiten - beispielsweise bei der Saat von Weißtannen.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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