Große Nachfrage beim Kunsthandwerk im Erzgebirge, doch jetzt wird das Holz knapp
Seiffen - Weihnachtshunger: Die erzgebirgischen Spielzeughersteller können sich über das Adventsgeschäft in diesem Jahr nicht beklagen. Allerdings gibt's ein drängendes Problem: Beim Nachschub von Holz hapert's.

Fehlten zu Corona-Zeiten elektronische Kleinteile aus Fernost, ist es jetzt Holz. "Das Sperrholz für klassische Schwibbögen kam bis vor einigen Monaten vor allem aus der Ukraine und Russland", sagte Frederic Günther (36), Geschäftsführer des Verbands Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller, zu TAG24.
Verschiedene Modelle bei einer Reihe von Betrieben könnten deshalb nicht nachproduziert werden.
Zusätzliche Probleme bereiten laut Günther die gestiegenen Energiekosten und der hohe Krankenstand beim Personal. "Einige Kollegen haben ganze Abteilungen schließen müssen", so Günther, der in Seiffen selbst einen Betrieb führt.
Darüber hinaus können sich die "Schnitzer" nicht beklagen. Gerade auf dem Striezelmarkt in Dresden sei ein regelrechter "Weihnachtshunger" festzustellen, findet Günther. "Außerdem stützen in diesem Jahr auch viele internationale Touristen das Weihnachtsgeschäft auf den Märkten."

20 Prozent der Produktpalette sei vielfach schon ausverkauft. Umsatzzahlen gibt es erst Anfang nächsten Jahres. Dann will der Verband eine Umfrage starten.
Titelfoto: dpa/Jan Woitas