Spendenaufrufe für abgefackelten Agrar-Betrieb im Erzgebirge

Oelsnitz/Erzgebirge - Nach dem Brandanschlag auf einen landwirtschaftlichen Betrieb in Oelsnitz (Erzgebirge) gibt es einen Spendenaufruf für die Betroffenen.

Nach dem Feuer zeigten rund 300 Personen im Rahmen eines Korsos ihre Solidarität.
Nach dem Feuer zeigten rund 300 Personen im Rahmen eines Korsos ihre Solidarität.  © Niko Mutschmann

In der Nacht zu Sonntag hatten Unbekannte Feuer gelegt auf dem Hof in der Oberen Hauptstraße. Dabei wurden ein Traktor, eine Maschine, Laster mit Anhänger sowie ein Auto beschädigt oder zerstört. Der Betroffene Carsten Schulze (32) schätzt den Gesamtschaden auf rund 500.000 Euro.

Die mutmaßlichen Täter protestierten gegen die Bauernproteste. Dafür spricht ein Schriftzug an einer Wand: "Schluss mit Blockade. Sonst brennt alles".

Metallhandel Alscher (Lößnitz) startete Sonntag einen Spendenaufruf auf der Internetseite GoFundMe: "Wir wollen solidarisch hinter den beiden stehen." Ziel seien 200.000 Euro, knapp 30.000 waren am heutigen Montagnachmittag erreicht.

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Der Spendeninitiator Nick Alscher (34) versprach, eventuell überschüssige Spenden an weitere Landwirte zu geben.

Solidarität zeigte auch ein Fahrzeugkorso. Rund 300 Personen fuhren am Sonntag mit 200 Fahrzeugen zum Brandort.

Carsten Schulze (32) schätzt den Brandschaden nach dem Anschlag auf eine halbe Million Euro.
Carsten Schulze (32) schätzt den Brandschaden nach dem Anschlag auf eine halbe Million Euro.  © Niko Mutschmann
Sogar aus dem Vogtland kamen Unterstützer nach Oelsnitz im Erzgebirge.
Sogar aus dem Vogtland kamen Unterstützer nach Oelsnitz im Erzgebirge.  © Niko Mutschmann

Parallel laufen auch zwei weitere Spendenaufrufe - allerdings weniger erfolgreich. Oliver Börner liegt mit seiner Kampagne "Existenz bedroht nach Brandanschlag in Oelsnitz" aktuell knapp über 200 Euro. Dennis Prakenings mit "Bauernhof nach Brandanschlag" bei 155 Euro.

Update, 14. Februar, 15 Uhr: Missverständnis aufgeklärt

TAG24 berichtete in einer früheren Fassung dieses Artikels, dass Carsten Schulze mit den Geldsammlungen nicht einverstanden sei. Diese Annahme basierte leider auf einem Missverständnis nach einem Telefonat mit dem Landwirt.

Die Redaktion bittet um Entschuldigung für diesen Fehler und stellt hiermit richtig, dass Schulze sich über die Spontan-Aktionen der drei Sammler freut.

Titelfoto: Niko Mutschmann (2)

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