49-Euro-Ticket in Hessen machbar, doch es droht ein gewaltiges Problem

Frankfurt am Main - Der öffentliche Nahverkehr kann nach Einschätzung des Verkehrsverbandes VDV in Hessen den Zustrom von Fahrgästen bewältigen, der nach Einführung des 49-Euro-Tickets erwartet wird.

Das 49-Euro-Ticket soll Zugreisen im Nahverkehr auch in Hessen weitaus attraktiver machen. (Symbolfoto)
Das 49-Euro-Ticket soll Zugreisen im Nahverkehr auch in Hessen weitaus attraktiver machen. (Symbolfoto)  © DPA/Arne Dedert

Die Kapazitäten reichten nach jetziger Einschätzung aus, sagte der hessische VDV-Vorsitzende Thomas Wissgott (66) der Deutschen Presse-Agentur. Das 9-Euro-Ticket habe je nach Route zu sehr hoher Nachfrage geführt. Die Zahlen der Vor-Corona-Zeit seien insgesamt aber nicht erreicht worden.

Wissgott sprach sich für das Beibehalten der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln aus, da sie die Sicherheit der Fahrgäste erhöhe: "Man hat auch eine Verantwortung seinen Mitmenschen gegenüber."

Mit Blick aufs neue Jahr bezeichnete der Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Frankfurt die Treibstoff- und Energiekosten als große Herausforderung. Die Beschaffung sei nicht das Thema, doch die Frage, zu welchem Preis dies geschehe.

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Hinzu komme der Personalmangel. Es fehlten bundesweit 3000 Lokführer. Auch Busfahrer und qualifizierte Techniker würden gesucht. "Hessen ist dabei keine Ausnahme", sagte Wissgott.

Stellen in einigen Tätigkeitsbereichen seien kaum zu besetzen. Es würden in der Branche Abwerbeprämien bis zu 3000 Euro gezahlt.

VDV-Vorsitzender Wissgott: Personalmangel könnte in Hessen zum größten Problem werden

Der Bedarf an Fachkräften sei enorm. "Wir reden über die Verkehrswende, wir reden über Ausbau, aber wir wissen nicht, mit welchen Menschen wir das machen sollen", sagte Wissgott.

Für den Fahrgast fühlbar sei dies bei Krankheitswellen, wenn Fahrten ausfielen. Grund seien aber auch Technikprobleme - teilweise bedingt durch gestörte Lieferketten.

Titelfoto: DPA/Arne Dedert

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