Super seltener "Bierschnegel": Wenn Ihr diese Schnecke seht, sofort melden!

Wiesbaden - Wirbellos, nackt und extrem selten: Experten rufen dazu auf, vor allem in feuchten Sommernächten Ausschau nach der vom Aussterben bedrohten Nacktschneckenart "Bierschnegel" zu halten.

Dieses Foto eines Bierschnegels entstand 2016 im Landkreis Bamberg. Es war die erste Sichtung der Schneckenart in Bayern seit 22 Jahren.
Dieses Foto eines Bierschnegels entstand 2016 im Landkreis Bamberg. Es war die erste Sichtung der Schneckenart in Bayern seit 22 Jahren.  © LBV/dpa

Jede Sichtung der Schnecke mit gelblichem Körper und blauen bis blaugrauen Fühlern solle dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) gemeldet werden.

Wie das HLNUG am Montag in Wiesbaden weiter mitteilte, hat das bis zu zehn Zentimeter große Tier seinen Namen seinem liebsten Aufenthaltsort zu verdanken.

Schließlich fühle sich der Bierschnegel in feuchten, alten Kellern und Gewölben und somit traditionell Bierkellern oder Vorratskellern am wohlsten.

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Die Nacktschnecken können aber auch in alten bewachsenen Naturstein-Mauern, in Parkanlagen oder auch in Abwasserkanälen oder Schächten, teils auch an Betonmauern vorkommen.

Durch Sanierungsarbeiten und modernisierte Hygienevorgaben sei der Lebensraum des Bierschnegels vielerorts verschwunden. "Viele ehemalige Populationen gelten als erloschen", erläuterte der HLNUG.

Da die Nacktschnecke nachtaktiv sei, werde sie möglicherweise aber auch einfach oft übersehen.

Im Juli 2016 sorgte in Wingerdorf im Landkreis Bamberg ein Bierschnegel für Aufsehen. Es war die erste Sichtung der Schneckenart in Bayern seit 22 Jahren.

In Steinau im Main-Kinzig-Kreis wurde der Bierschnegel 2019 erstmals in Hessen wiederentdeckt und danach wieder nur sehr selten gesehen. Zuletzt hatte eine Familie einen Fund in einem Abfluss-Kanal in Hungen (Landkreis Gießen) gemeldet.

Titelfoto: LBV/dpa

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