49-Euro-Ticket: Hier sind Studenten klar im Vorteil

München - An Bayerns Hochschulen wird es bei der Einführung des 49-Euro-Tickets am 1. Mai vorerst einen Flickenteppich unterschiedlicher Regeln geben.

Blick auf die Webseite für die Beantragung des Deutschland-Tickets. Es gilt ab 1. Mai bundesweit in Bussen und Bahnen im Nahverkehr und wird als Chipkarte oder Handyticket angeboten.
Blick auf die Webseite für die Beantragung des Deutschland-Tickets. Es gilt ab 1. Mai bundesweit in Bussen und Bahnen im Nahverkehr und wird als Chipkarte oder Handyticket angeboten.  © Hannes P. Albert/dpa

Im Großraum Nürnberg-Erlangen-Fürth können Studentinnen und Studenten ihre für den örtlichen Nahverkehr geltenden Semestertickets aufstocken, in Augsburg oder Würzburg jedoch nicht, wie eine Umfrage bei den örtlichen Studentenwerken und Verkehrsunternehmen ergeben hat.

In München wird das bisherige Semesterticket "IsarCard" dagegen zumindest vorübergehend ausgesetzt. Zum Wintersemester könnte dann das von Ministerpräsident Markus Söder (55, CSU) versprochene 29-Euro-Ticket für Studenten und Azubis kommen.

Im Freistaat haben die Semestertickets vielerorts zwei Komponenten: Zum einen gibt es den Solidarbeitrag oder Sockelbeitrag, den alle Studierenden einmal im Semester bei der Einschreibung beziehungsweise Rückmeldung an ihrer Hochschule zahlen. Damit können sie die öffentlichen Verkehrsmittel in ihrer Region mit Einschränkung zu bestimmten Uhrzeiten oder an Wochenenden nutzen.

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Daneben können sie Zusatzkarten kaufen, wenn sie jederzeit Bus und Bahn fahren wollen.

Studenten in München und Nürnberg privilegiert

Zum neuen "49-Euro-Ticket" gibt es einen Flickenteppich an Regeln für Studenten.
Zum neuen "49-Euro-Ticket" gibt es einen Flickenteppich an Regeln für Studenten.  © Hannes P. Albert/dpa

Das 49-Euro-Ticket könnte diese Zusatzkarten ersetzen - das wird jedoch zum 1. Mai nicht überall der Fall sein. In Augsburg etwa muss noch eine Schnittstelle zwischen dem Verkehrsverbund AVV und der Studentenkanzlei geschaffen werden, um den Studierendenstatus zu überprüfen, sagte eine Sprecherin des Studentenwerks Augsburg. Damit ist demnach aber nicht vor dem 1. Juni zu rechnen.

Ähnlich sieht es im Raum Würzburg aus. Studenten dort zahlen 84 Euro im Semester für das Tarifgebiet des Verkehrsverbunds WVV. Ein Deutschlandticket müsse man zusätzlich dazu erwerben, teilte eine Sprecherin der WVV mit. Für Studierende gebe es "kein konkretes Verfahren für eine Übergangslösung", fügte eine Sprecherin des Studentenwerks Würzburg hinzu.

In München konnten Studierende bisher die "IsarCard Semester" für knapp 225 Euro kaufen - diese Studentenkarten wird es in diesem Sommersemester aber nicht geben, wie der Verkehrsverbund MVV angekündigt hat. Das 49-Euro-Ticket wäre für die fünf Monate von Anfang Mai bis Ende September nur 20 Euro teurer, gilt aber bundesweit. "Zudem kann das 49-Euro-Ticket monatlich gekündigt werden, was mehr Flexibilität beinhaltet", sagte der Sprecher des Studentenwerks München. In der Übergangsphase bis 1. Mai reicht ein Studentenausweis mit aufgedruckten MVV-Logo als Fahrkarte.

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Im Großraum Nürnberg sollen Studierende im Tarifgebiet des VGN, die bisher ein "volles Semesterticket" in Höhe von 299 Euro gekauft hatten, Gutscheincodes mit der Aufstockungs-Differenz von 4,15 Euro erhalten.

Das teilte ein Sprecher des VGN mit. Eine ähnliche Lösung hat der Regensburger Verkehrsverbund RVV eingerichtet.

Titelfoto: Hannes P. Albert/dpa

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