Deutschlandticket: Steigt Bayern aus Finanzgründen aus Angebot aus?

München - Zuerst sprachen die Politiker vom "49-Euro-Ticket". Schon bald wurde es öffentlich nur noch "Deutschlandticket" genannt - und man konnte den Braten schon riechen: Der Preis wird sich wohl über kurz oder lang ändern.

Nach dem beliebten Vorgänger – dem "9-Euro-Ticket" – kam der vielseitig kritisierte Ersatz, das "Deutschlandticket". Bayern könnte sich davon bald abwenden.
Nach dem beliebten Vorgänger – dem "9-Euro-Ticket" – kam der vielseitig kritisierte Ersatz, das "Deutschlandticket". Bayern könnte sich davon bald abwenden.  © Boris Roessler/dpa

Rund zehn Millionen Menschen nutzen das Monats-Abo-Angebot aktuell – die Mindereinnahmen dadurch betragen geschätzt 6,4 Milliarden Euro für 2023 und 2024.

Genau hier liegt nun das Problem. Zwar haben Bund und Länder bisher sechs Milliarden zugesagt, um dieses Defizit abzufedern, aber es bleiben 400 Millionen Euro Millionen, die von den Kommunen gestemmt werden müssen.

Der Sprecher des Bayerischen Städtetags, Achim Sing, sprach von "unzureichenden Bundes- und Landesmitteln". Die angespannte Haushaltslage könnte also die Kommunen im Freistaat dazu zwingen, "das Deutschlandticket nicht weiter zur Anwendung zu bringen".

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Der Kreistag von Stendal in Sachsen-Anhalt habe zuletzt erst beschlossen, das Ticket in den Bussen ab Januar nicht mehr gelten zu lassen. "Für Bayern sehe ich aktuell keine Entscheidungen wie die aus Stendal", so Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (59, CSU).

Bei der in wenigen Wochen anstehenden Verkehrsministerkonferenz würde man aber auch über einen Preisanstieg diskutieren müssen. Laut Ministerium sei die Finanzierung bis Ende April gesichert.

Titelfoto: Boris Roessler/dpa

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