Fall Sonja Engelbrecht: Ermittler hoffen nach 27 Jahren auf neue Spuren

München/Kipfenberg - Seit mehr als 27 Jahren will die Polizei das Verschwinden einer jungen Münchnerin aufklären. Ziemlich sicher ist die 19-Jährige ermordet worden. Viele Fragen sind im Fall Sonja Engelbrecht allerdings noch offen.

In einem Wald bei Kipfenberg wurden Kieferknochen gefunden.
In einem Wald bei Kipfenberg wurden Kieferknochen gefunden.  © Peter Kneffel/dpa

Vor inzwischen mehr als einem Vierteljahrhundert wurde Engelbrecht vermutlich ermordet, nun hofft die Polizei auf neue Erkenntnisse bis Frühjahr 2023.

Die forensischen Untersuchungen im Fall gingen noch weiter, erklärte ein Sprecher der Polizei in München. Derzeit lägen jedoch weder Ergebnisse vor, noch gäbe es einen Tatverdächtigen.

Im März 2022 hatten Ermittler einen im Wald bei Kipfenberg im oberbayerischen Landkreis Eichstätt gefundenen Kieferknochen der Verschwundenen zugeordnet. Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass die Leiche in dem Wald etwa 100 Kilometer nördlich der Landeshauptstadt verscharrt wurde.

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Der Knochen und einige Zähne waren im Rahmen einer großen Suchaktion zwischen zwei Felsen gefunden worden. Das Skelett Engelbrechts ist allerdings nicht mehr vollständig, weil vermutlich Tiere Knochen in den Jahren weggeschleppt haben.

Ein Oberschenkelknochen der im Jahr 1995 verschwundenen 19-Jährigen war etwa 200 Meter von diesem Fundort entfernt bereits im Sommer 2020 zufällig von einem Waldarbeiter entdeckt worden. Als dieser dann etwa ein Jahr später der Vermissten entsprechend zugeordnet werden konnte, begann die gezielte Suche in dem Waldstück.

Die Ermittler hatten im März 2022 bei einer aufwendigen Suchaktion das Gebiet durchforstet.
Die Ermittler hatten im März 2022 bei einer aufwendigen Suchaktion das Gebiet durchforstet.  © Peter Kneffel/dpa
Ein Großaufgebot der Beamten war dafür im Einsatz.
Ein Großaufgebot der Beamten war dafür im Einsatz.  © Peter Kneffel/dpa

Tod von Münchnerin Sonja Engelbrecht wirft weiter zahlreiche Fragen auf

Das Einsatzgebiet hat die Suche jedoch deutlich erschwert.
Das Einsatzgebiet hat die Suche jedoch deutlich erschwert.  © Peter Kneffel/dpa

Wie Engelbrecht starb, ist nach wie vor ein Rätsel. Bereits nach dem Fund des Oberschenkelknochens gingen die Ermittler davon aus, dass die junge Frau einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel.

Ihre Familie hatte die junge Frau zum letzten Mal am 10. April 1995 gesehen, kurz nach ihrem 19. Geburtstag. Sie brach an jenem Tag auf, um sich mit einem Freund zu treffen - und verschwand.

Bei der rund 6000 Einwohner großen Marktgemeinde Kipfenberg waren im Frühjahr des Jahres 2020 auch die skelettierten Leichen eines jungen Paares aus Ingolstadt entdeckt worden, das zuvor seit dem Jahr 2002 vermisst wurde.

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Die Ermittler gehen weiterhin davon aus, dass es bei den Gewaltverbrechen keinen Zusammenhang gibt. Auch das Verbrechen an der 21 Jahre alten Frau und dem 23-jährigen Mann aus Ingolstadt ist immer noch ungeklärt.

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa

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