So viele Beschäftigte wie noch nie in Bayern - aber auch Krankenstand auf Rekordhöhe

Fürth/München - In Bayern waren im vergangenen Jahr so viele Menschen wie noch nie beschäftigt.

Über 7,79 Millionen Erwerbstätige in Bayern. Eine neue Bestmarke für den Freistaat.
Über 7,79 Millionen Erwerbstätige in Bayern. Eine neue Bestmarke für den Freistaat.  © Daniel Löb/dpa

Mit mehr als 7,79 Millionen wurde der alte Rekord aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 um 59.000 übertroffen, wie das Landesamt für Statistik am Dienstag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte.

Gegenüber dem Vorjahr lag das Plus bei 105.000 Personen.

Grundsätzlich ähnle die Entwicklung in Bayern der in Gesamtdeutschland, hieß es.

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Der Zuwachs im Freistaat fällt mit 1,4 Prozent gegenüber 2021 minimal stärker aus als der bundesweite Schnitt von 1,3 Prozent.

Damit weist Bayern das dritthöchste Wachstum aller Länder hinter den Stadtstaaten Berlin und Hamburg auf. Schon vor der Pandemie war die Zahl der Erwerbstätigen in Bayern etwas schneller als in Deutschland insgesamt gestiegen.

Allerdings wurde auch ein negativer Rekord im Freistaat festgestellt, zumindest nach Zahlen der Techniker Krankenkasse.

Der Krankenstand in Bayern ist auf den höchsten Wert seit mindestens 22 Jahren gestiegen. Im Schnitt war jeder Erwerbstätige im vergangenen Jahr 16,5 Tage lang krankgeschrieben.

Krankenstand auf Höchstwert seit mindestens 22 Jahren

Durchschnittlich war jeder Erwerbstätige im vergangenen Jahr 16,5 Tage lang krankgeschrieben - Rekord seit mindestens 22 Jahren.
Durchschnittlich war jeder Erwerbstätige im vergangenen Jahr 16,5 Tage lang krankgeschrieben - Rekord seit mindestens 22 Jahren.  © 123RF/melnyk58

Im Vergleich zum Vorjahr blieben die Beschäftigten damit vier Tage länger Zuhause, wie die Kasse am Dienstag mitteilte.

Beim Krankenstand wurde die bisherige Rekordmarke aus dem Jahr 2015 von 3,7 Prozent, was im Schnitt 13,4 Fehltagen je Erwerbstätigem entsprach, mit nunmehr 4,5 Prozent übertroffen.

"Hochgerechnet auf die gesamte bayerische Wirtschaft bedeutet das etwa 24 Millionen zusätzliche Fehltage wegen Krankheit am Arbeitsplatz im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum", erläuterte der Leiter der TK in Bayern, Christian Bredl.

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In jedem einzelnen Monat habe der Krankenstand deutlich über dem jeweiligen Vorjahresmonat gelegen. Grund hierfür sei der starke Anstieg an Erkältungskrankheiten gewesen.

"Alleine diese Diagnosen waren im Jahr 2022 für jeden dritten Fehltag verantwortlich und verursachten fast ausschließlich den Anstieg gegenüber dem Vorjahr", erklärte Bredl.

Die Werte sind die höchsten seit dem Jahr 2000, dem ersten Beobachtungsjahr des TK-Gesundheitsreports.

Die Kasse griff für die Auswertung auf die Daten ihrer Versicherten zurück. Da bei ihr rund 1,5 Millionen Menschen in Bayern versichert sind, darunter mit 770.000 rund jeder achte Erwerbstätige, gelten die Zahlen aufgrund der breiten Datenbasis als repräsentativ.

Titelfoto: 123RF/melnyk58

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