Linksradikale Hanna S. verhaftet: 250 Verbündete gehen auf die Straße

Nürnberg - Die Bundesanwaltschaft hat eine 29-Jährige in Nürnberg verhaften lassen. Als Reaktion auf die Verhaftung am Montagmorgen demonstrierten am Abend nach Angaben der Polizei rund 250 Menschen aus der linken Szene in Nürnberg.

Polizisten begleiteten die Demonstranten durch Nürnberg, die ein Plakat mit der Aufschrift "Free Hanna" trugen.
Polizisten begleiteten die Demonstranten durch Nürnberg, die ein Plakat mit der Aufschrift "Free Hanna" trugen.  © NEWS5 / David Oßwald

Die Verdächtige befinde sich in Untersuchungshaft, teilte die Bundesanwaltschaft am Dienstag mit.

Hanna S. soll seit spätestens Februar 2023 einer linksextremistischen Vereinigung angehören, wie die Anklagebehörde am Dienstagmorgen mitteilte.

Die Gruppe teile eine militante linksextremistische Ideologie, die eine Ablehnung des demokratischen Rechtsstaats und des staatlichen Gewaltmonopols beinhalte. Es solle mit Gewalt gegen Angehörige des politisch rechten Spektrums vorgegangen werden.

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Konkret soll die Vereinigung im Februar 2023 in Budapest mindestens fünf körperliche Angriffe auf Menschen verübt haben, die aus Sicht der Angreifer dem rechten Spektrum zuzuordnen waren.

Hanna soll sich am 10. und 11. Februar an zwei Überfällen auf öffentlichen Plätzen der ungarischen Hauptstadt beteiligt haben. Dabei seien die Angreifer mehrfach mit Schlagstöcken und anderem Schlagwerkzeug auf insgesamt drei Menschen losgegangen und hätten diese mit Pfefferspray besprüht.

Die Geschädigten erlitten demnach Prellungen und Platzwunden, insbesondere im Kopfbereich.

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Antifa-Anhänger ziehen bei einer Demonstration durch Nürnberg.
Antifa-Anhänger ziehen bei einer Demonstration durch Nürnberg.  © NEWS5 / David Oßwald

Die Vorfälle ereigneten sich laut Bundesanwaltschaft anlässlich des sogenannten "Tags der Ehre", zu dem Rechtsextremisten aus ganz Europa jedes Jahr nach Budapest kommen, um dem Ausbruchsversuch der deutschen Wehrmacht, der Waffen-SS und ihrer ungarischen Kollaborateure aus der von der Roten Armee belagerten Stadt am 11. Februar 1945 zu gedenken.

Die mittelfränkische Polizei und das Landeskriminalamt Sachsen hatten den Haftbefehl gegen die 29-Jährige nach Angaben eines Polizeisprechers am Montagmorgen vollstreckt. Auch ihre Wohnung wurde durchsucht. Noch am selben Tag wurde sie dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihr den Haftbefehl eröffnet und den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet hat.

Am Montagabend versammelten sich der Polizei zufolge in der Spitze bis zu 250 Personen aus dem linkspolitischen Spektrum in Nürnberg-Gostenhof.

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Während des Demonstrationszuges wurden demnach mehrfach Böller gezündet, verletzt wurde niemand.

Erstmeldung 8.58 Uhr, zuletzt aktualisiert 9.35 Uhr

Titelfoto: NEWS5 / David Oßwald

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