Tödlicher Angriff nahe Schloss Neuschwanstein: Polizei sucht Bilder und Videos!

Schwangau - Nach dem tödlichen Angriff nahe Schloss Neuschwanstein hoffen die Ermittler auf zahlreiche Fotos und Videos aus der Umgebung des Tatorts. Jeder kleine Hinweis könnte äußerst wertvoll sein.

Bei dem folgenschweren Angriff auf zwei Frauen nahe dem Schloss Neuschwanstein ist in Bayern ein Opfer ums Leben gekommen.
Bei dem folgenschweren Angriff auf zwei Frauen nahe dem Schloss Neuschwanstein ist in Bayern ein Opfer ums Leben gekommen.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Diese könnten in einem speziellen Portal jederzeit hochgeladen werden, teilte die Polizei hierzu mit.

Auch wenn der mutmaßliche Täter oder die beiden angegriffenen Frauen nur zufällig auf dem Material zu sehen seien, könne dies bei den Ermittlungen helfen. "Wir hoffen, dadurch die Situation vor und nach der Tat weiter aufhellen zu können", hieß es.

Darüber hinaus würden die Ermittler vor allem Spuren vom Tatort auswerten und einordnen, sagte ein Polizeisprecher. Vor Ort nahe der bei Touristen beliebten Marienbrücke in Schwangau im Landkreis Ostallgäu seien nach der schlimmen Tat allerdings vorerst keinerlei weitere Ermittlungen geplant.

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Die Brücke und ihre Umgebung seien schon am Mittwoch - und somit kurz nach dem Vorfall - für Besucher des Schlosses freigegeben worden.

Nach dem Angriff war ein 30 Jahre alter Tourist aus den USA von den Beamten festgenommen worden. Er sitzt seit Donnerstag laut Polizei unter anderem wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Der Mann wird verdächtigt, zwei 21 und 22 Jahre alte Frauen in die Pöllatschlucht nahe dem Schloss gestoßen zu haben, nachdem er die jüngere der beiden angegriffen haben soll.

Die Ermittler vermuteten, ein versuchtes Sexualdelikt könne das Motiv für den Angriff gewesen sein.

Tödliche Attacke nahe Schloss Neuschwanstein: US-Außenministerium äußert sich zu Fall

Blick von der Marienbrücke auf das Schloss Neuschwanstein: Nahe der bei Touristen beliebten Brücke hat sich der Zwischenfall ereignet.
Blick von der Marienbrücke auf das Schloss Neuschwanstein: Nahe der bei Touristen beliebten Brücke hat sich der Zwischenfall ereignet.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Die 21-Jährige starb nach Angaben der Polizei in der Nacht auf Donnerstag im Krankenhaus an ihren schweren Verletzungen, ihre Begleiterin wurde laut einem Polizeisprecher bei der Tat leicht verletzt.

Der Verdächtige habe sich bei der Vorführung beim Haftrichter zwar geäußert, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Über den Inhalt der Aussage des Mannes machte er allerdings keine Angaben.

Der mutmaßliche Täter konnte zunächst flüchten. Die Polizei leitete eine umfangreiche Fahndung rund um das Schloss ein. Beamte aus mehreren Orten fuhren zum Einsatzort, ein Spürhund und ein Polizeihubschrauber unterstützten die Suche.

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Der 30-Jährige konnte bereits kurze Zeit später in der Nähe festgenommen werden. Er blieb danach einen Tag in Gewahrsam, ehe am Donnerstag letztlich ein Haftbefehl gegen ihn erlassen wurde.

Das US-Außenministerium erklärte, Kenntnis über den schwerwiegenden Vorfall in Bayern zu haben.

Das US-Konsulat in München beobachte die Situation genau und stehe zudem in Kontakt mit den zuständigen Behörden, sagte Sprecher Matthew Miller in Washington zu dem Fall. Aus Datenschutzgründen könne er aber keine weiteren Angaben machen.

Schloss Neuschwanstein zählt zu den berühmtesten und meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. In der Vergangenheit lockte es fast eineinhalb Millionen Besucher pro Jahr. Im Sommer würden sich im Durchschnitt täglich mehr als stolze 6000 Besucher durch Räume des Schlosses drängen, berichtet die Bayerische Schlösserverwaltung.

Titelfoto: Frank Rumpenhorst/dpa

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