Venezianer Tiepolo malte das Fresko in der Würzburger Residenz: Doch der Plan war ein anderer

Würzburg - Aus Venedig ins fürstbischöfliche Würzburg: Der Rokokomaler Giovanni Battista Tiepolo (1696-1770) ist der Stadt eng verbunden.

Über dem Treppenhaus der Würzburger Residenz prangt das 670 Quadratmeter große Deckenfresko des Malers Giovanni Battista Tiepolo (1696-1770).
Über dem Treppenhaus der Würzburger Residenz prangt das 670 Quadratmeter große Deckenfresko des Malers Giovanni Battista Tiepolo (1696-1770).  © Nicolas Armer/dpa

Denn der Künstler schuf unter anderem das weltberühmte Deckengemälde im Treppenhaus der Würzburger Residenz.

Weil sich Tiepolos Geburtstag am Freitag zum 325. Mal jährt, erinnerte die Bayerische Schlösserverwaltung am Donnerstag an die pikanten Umstände, denen der Venezianer seinen Auftrag in Würzburg verdankte: Eigentlich habe Fürstbischof Carl Philipp von Greiffenclau 1749 den Mailänder Giuseppe Visconti verpflichtet.

Doch schon wenige Monate später sei dieser als Hochstapler entlarvt worden und habe den Hof verlassen müssen. Daraufhin entschied sich der Fürstbischof für Tiepolo.

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Für die Stadt Würzburg hat sich der Skandal gelohnt. Das Fresko im prunkvollen Treppenhaus gilt laut Schlösserverwaltung als Hauptwerk Tiepolos. Der Künstler war im Dezember 1750 mit seinen beiden Söhnen in Würzburg eingetroffen und wohnte mit ihnen im Nordflügel der Residenz.

Zuerst hätten sie die Fresken im Kaisersaal ausgeführt, den Antonio Bossi mit reichem Stuck verzierte, der zum Teil auch vergoldet war. 1753 war dann das Fresko im Treppenhaus fertig, das unter anderem die Kontinente Europa, Afrika, Asien und Amerika zeigt.

Barocke Schlossanlage zählt als Weltkulturerbe

Die barocke Schlossanlage nach Plänen des Architekten Balthasar Neumann (1687-1753) zählt zum Weltkulturerbe der Unesco und lockt Besucher aus aller Welt an. Fertig ausgestattet war die Residenz der Würzburger Fürstbischöfe im Jahr 1780. Am 16. März 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, brannte die Residenz nach einem Bombenangriff fast vollständig aus.

Teile wie das Treppenhaus und der Kaisersaal blieben laut Schlösserverwaltung weitgehend verschont, litten aber doch Schäden etwa durch Feuchtigkeit. Nach und nach wurde die Anlage nach dem Krieg aufgebaut.

Vor einigen Jahren wurden unter anderem das Treppenhaus und der Kaisersaal samt Deckengemälden restauriert.

Titelfoto: Nicolas Armer/dpa

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