Bald beginnt die Balzzeit: Viele Weißstörche sind bereits nach NRW zurückgekehrt

Minden/Isselburg - Die ersten Weißstörche sind aus ihren Winterquartieren im Süden nach Nordrhein-Westfalen zurückgekehrt.

Pünktlich zum Frühlingsbeginn Anfang März sind die ersten Störche zurück aus ihren Winterquartieren im Süden.
Pünktlich zum Frühlingsbeginn Anfang März sind die ersten Störche zurück aus ihren Winterquartieren im Süden.  © Friso Gentsch/dpa

In der Weseraue im Kreis Minden-Lübbecke - der Storchen-Hochburg von NRW - seien bereits 40 Paare und 28 Einzelstörche auf ihren Nestern gezählt worden, sagte das Vorstandsmitglied im Nabu-Kreisverband Minden-Lübbecke, Hermann Nagel.

Die Tiere machten einen gesunden Eindruck; offenbar fänden sie genug Nahrung, sagte Nagel. Sobald es etwas wärmer werde, beginne die Balz und dann die Fortpflanzung der Tiere.

Im vergangenen Jahr seien allein in diesem Storchengebiet 132 Brutpaare gezählt worden, die 252 Jungvögel aufgezogen hätten. Das seien etwa 15 Paare mehr gewesen als im Vorjahr.

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Die Störche flögen auf dem Weg in ihre Winterquartiere zunehmend nicht mehr bis Afrika südlich der Sahara, sondern sparten sich die für sie anstrengende und gefährliche Überquerung der Meerenge von Gibraltar, sagte Nagel.

Sie fänden in Spanien und Südfrankreich offenbar genug Nahrung. Erste zurückgekehrte Störche seien auch am Niederrhein schon gesichtet worden, sagte Ulrike Waschau von der Nabu-Naturschutzstation Niederrhein in Kleve.

1991 hatte es nur noch drei Weißstorch-Brutpaare in NRW gegeben

Ein Storch (Weißstorch) sitzt in Lübbecke auf einem Storchennest, das auf einem alten Schornstein befestigt ist.
Ein Storch (Weißstorch) sitzt in Lübbecke auf einem Storchennest, das auf einem alten Schornstein befestigt ist.  © Friso Gentsch/dpa

2021 hatten in Nordrhein-Westfalen nach früheren Angaben der Stiftung Störche NRW in Isselburg 609 Storchenpaare gebrütet.

1991 waren die bis zu 1,10 Meter großen Schreitvögel mit nur noch drei Brutpaaren in NRW dagegen auf einem Tiefpunkt angekommen, wie das Landesumweltamt mitteilte. Die Nahrung von Störchen besteht vor allem aus Mäusen, Insekten, Regenwürmern und Fröschen.

Anders als beim Weißstorch gehen beim seltenen und scheuen Schwarzstorch, der vor allem Mischwälder der Mittelgebirge bewohnt, die Brutzahlen seit 2015 wieder zurück.

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In NRW schätzt man den Bestand des Schwarzstorches gerade noch auf 80 Brutpaare, wie der Nabu am Donnerstag mitgeteilt hatte.

Ursachen seien unter anderem Einschlag in Laubbaumbeständen und der Klimawandel mit Dürre, großen abgestorbenen Fichtenbeständen und trockengefallenen Bachläufen.

Titelfoto: Friso Gentsch/dpa

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