Geldautomaten-Sprengungen in NRW nehmen zu: Großteil der Täter soll aus Holland sein

Düsseldorf - Die Zahl der Sprengattacken auf Geldautomaten hat in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr deutlich zugenommen.

Geldautomaten-Sprengungen nehmen in NRW zu: Das Landeskriminalamt verzeichnete einen Anstieg von 30 Prozent.
Geldautomaten-Sprengungen nehmen in NRW zu: Das Landeskriminalamt verzeichnete einen Anstieg von 30 Prozent.  © Guido Schulmann/dpa

Waren nach den ersten drei Quartalen des Vorjahres 87 Fälle registriert worden, waren es in diesem Jahr bis Ende September bereits 125 solcher Angriffe, wie das Landeskriminalamt in Düsseldorf auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Das entspricht einem Anstieg von gut 30 Prozent!

Im ersten Quartal dieses Jahres hatte sich die Zahl der Sprengungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar mehr als verdreifacht, ehe die Entwicklung abflachte. Für die erste Jahreshälfte war der Schaden auf 10,7 Millionen Euro beziffert worden.

Die Zahl der Geldautomaten-Sprengungen lag im vergangenen Jahr bei insgesamt 151 Fällen. Im Rekordjahr 2020 waren 176 Sprengattacken gezählt worden.

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Nach Angaben des NRW-Innenministeriums steckt hinter einem Großteil der Taten, die aufgeklärt werden konnten, eine Szene von 400 bis 500 Personen aus den Ballungszentren Utrecht, Amsterdam und Rotterdam.

Polizei empfiehlt, Geldautomaten nachts unter Verschluss zu halten

Bei den Verdächtigen handele es sich überwiegend um Männer im Alter von 18 bis 40 Jahren mit niederländischer oder marokkanischer Staatsangehörigkeit. Für einen geringeren Anteil seien osteuropäische und deutsche Verdächtige verantwortlich. Seit 2020 seien 72 mutmaßliche Geldautomatenbomber festgenommen worden.

Den Geldinstituten empfiehlt die Polizei, die Automaten nachts unter Verschluss zu halten, Vernebelungsanlagen zu installieren und die Bargeldbeträge in den Automaten so zu präparieren, dass sie bei einer Explosion eingefärbt und verklebt werden.

Titelfoto: Guido Schulmann/dpa

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