Krisen-Bewältigung in NRW: Hilfen in dreistelliger Millionen-Höhe angekündigt

Düsseldorf/Essen – Zur Bekämpfung von Armut will Nordrhein-Westfalen die von den aktuellen Preissteigerungen für Energie und Lebensmittel besonders Betroffenen mit dreistelligen Millionenhilfen unterstützen.

Ministerpräsident Hendrik Wüst (47, CDU) erläutert das weitere Vorgehen für die Armutsbekämpfung in NRW.
Ministerpräsident Hendrik Wüst (47, CDU) erläutert das weitere Vorgehen für die Armutsbekämpfung in NRW.  © Michael Matthey/dpa

Als ein erster Schritt sollten aus einem geplanten Sondervermögen zur Krisenbewältigung 150 Millionen Euro an Tafeln, Wohnungsloseneinrichtungen oder auch Schuldnerberatungen fließen, sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst (47, CDU) am heutigen Mittwoch bei einer Konferenz gegen Armut in Essen.

Mit weiteren 60 Millionen Euro wolle man Kitas helfen, die explodierenden Energiekosten abzufedern, damit das Betreuungsangebot nach den Pandemie-bedingten Einschränkungen nicht erneut gekürzt werden müsse.

Zu der Armutskonferenz hatten Sozialminister Karl-Josef Laumann (65, CDU) und Familienministerin Josefine Paul (40, Grüne) alle relevanten Akteure - etwa Vertreter von Kommunen, Sozialverbänden, Kirchen, Wirtschaft und Gewerkschaften - eingeladen.

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Laumann betonte: "Wir wollen einen Neustart in der Armutsbekämpfung in Nordrhein-Westfalen."

Hendrik Wüste: Armut ist mehr als "Mangel an Geld"

150 Millionen Euro sollen an Tafeln, Wohnungsloseneinrichtungen oder auch Schuldnerberatungen fließen. (Archivfoto)
150 Millionen Euro sollen an Tafeln, Wohnungsloseneinrichtungen oder auch Schuldnerberatungen fließen. (Archivfoto)  © Roland Weihrauch/dpa

Wüst sagte, Armut habe viele Gesichter. Sie betreffe viele Alleinerziehende, ältere Menschen mit kleiner Rente, ebenso wie obdachlose oder arbeitslose Personen - und in diesen Zeiten auch viele Menschen aus der Ukraine, die vor dem russischen Angriffskrieg flüchteten.

Armut sei mehr als "Mangel an Geld". Sie bedeute oft, dass gesellschaftliche Teilhabe nicht möglich sei und es zu Vereinsamung komme. Gerade die Menschen, die ohnehin schon wenig haben, seien von den erheblichen Preissteigerungen besonders stark getroffen - und daher fest im Blick der Regierung.

Laut Staatskanzlei handelt es sich bei den angekündigten beiden konkreten Hilfen um erste Maßnahmen, weitere seien in Vorbereitung.

Titelfoto: Michael Matthey/dpa

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