Missbrauch und Kinderpornos: Polizei nimmt Vize-Bürgermeister fest

Lünen - Daniel Wolski (41, SPD) sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. Der Vize-Bürgermeister von Lünen (Kreis Unna) sitzt seit Donnerstagmorgen (26. Oktober) in U-Haft!

Die NRW-Polizei soll den Vize-Bürgermeister von Lünen, Daniel Wolski (41, SPD), am Donnerstag festgenommen haben. (Symbolbild)
Die NRW-Polizei soll den Vize-Bürgermeister von Lünen, Daniel Wolski (41, SPD), am Donnerstag festgenommen haben. (Symbolbild)  © David Young/dpa

Wie die Bild berichtet, wird dem nordrhein-westfälischen Kommunalpolitiker der Besitz von kinderpornografischem Material vorgeworfen. Zudem soll der 41-Jährige für sexuelle Handlungen mit Minderjährigen bezahlt haben.

Laut den Angaben des Blattes wurde der Stellvertreter von Amtschef Jürgen Kleine-Frauns (56, parteilos) am Donnerstag von Polizisten festgenommen und noch am selben Tag dem Haftrichter vorgeführt.

Ein Sprecher der für den Fall zuständigen Staatsanwaltschaft in Bochum hat die Ermittlungen inzwischen gegenüber der Deutschen-Presse-Agentur bestätigt.

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Demnach soll der Kommunalpolitiker seit 2018 in insgesamt neun Fällen Jugendliche und ein Kind gegen Geld oder Kleidung als Sachleistungen missbraucht haben. Zwei der betroffenen Jugendlichen seien zur Tatzeit 16 Jahre alt gewesen; die übrigen Jugendlichen waren 14, 15 und 17 Jahre alt.

Das Kind war zum Tatzeitpunkt 13 Jahre alt. Im Gegensatz zu den anderen Fällen soll das Vergehen hier ausschließlich virtuell stattgefunden haben.

40 Datenträger mit kinder- und jugendpornografischen Inhalten gefunden

Wie die Staatsanwaltschaft erklärte, seien bei einer Durchsuchung im März dieses Jahres bei Wolski etwa 40 Datenträger mit kinder- und jugendpornografischen Inhalten gefunden worden.

Weil bei dem beschuldigten Vize-Bürgermeister Flucht- und Verdunklungsgefahr bestehe, habe ein Amtsrichter am Donnerstag die Untersuchungshaft angeordnet.

Auch die Anwältin des Beschuldigten, Frau Dr. Arabella Pooth (40), wurde von der Festnahme ihres Mandanten überrascht. "Derzeit können wir noch keine Stellungnahme abgeben. Wir haben Akteneinsicht beantragt", erklärte die 40-jährige Juristin.

Erstmeldung: 26. Oktober, 18.49 Uhr; zuletzt aktualisiert: 27. Oktober, 15.52 Uhr

Titelfoto: David Young/dpa

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