Seit Ukraine-Krieg: Immer mehr Menschen holen Lebensmittel bei Tafeln ab

Essen - Die Zahl der Bedürftigen, die zu den Tafeln gehen und dort Lebensmittel bekommen, hat in Nordrhein-Westfalen stark zugenommen.

In Nordrhein-Westfalen nutzen immer mehr Menschen das Angebot von örtlichen Tafeln.
In Nordrhein-Westfalen nutzen immer mehr Menschen das Angebot von örtlichen Tafeln.  © Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa

"Vor Beginn des Ukraine-Krieges hatten wir landesweit etwa 350.000 Kunden, jetzt sind es mindestens 500.000", sagte die Sprecherin des Tafel-Landesverbandes, Petra Jung, der "Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung" (NRZ) in Essen.

Darunter seien neue Kunden, etwa Geflüchtete aus der Ukraine, und auch Rentner, die während der Hochzeit der Corona-Krise ferngeblieben waren, nun aber wiederkämen, "weil sie angstvoll auf die kommenden Energierechnungen warten".

Wegen der Vielzahl an Neukunden hätten manche der 172 Tafeln in NRW bereits Aufnahmestopps verhängt. Es sei "eine enorme psychische Belastung für die Ehrenamtler", wenn sie Menschen wegschicken müssen, die eigentlich berechtigt seien, sagte Jung.

Zugleich registrieren die Tafeln in NRW einen deutlichen Rückgang bei Geld- und Sachspenden. Supermärkte, von denen die Tafeln Lebensmittel beziehen, seien zurückhaltender als zuvor. "Es bleibt weniger für uns übrig."

Titelfoto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa

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