Ermittlungen gegen Schleuserbande: Anwalt soll Mega-Spende an CDU geschickt haben

Köln - Die CDU hat im Rahmen der Ermittlungen zur mutmaßlichen Schleuserbande Untersuchungen über verdächtige Spendeneingänge gestartet.

Am 18. April durchsuchten Spezialkräfte mehrere Wohnobjekte in acht Bundesländern.
Am 18. April durchsuchten Spezialkräfte mehrere Wohnobjekte in acht Bundesländern.  © Roberto Pfeil/dpa

Dabei soll es sich um Spenden aus den vergangen zehn Jahren handeln, wie die Partei mitteilte.

"Bei internen Überprüfungen wurde festgestellt, dass es aus dem Kreis der Beschuldigten in der Vergangenheit Spenden an Kreisverbände und Gliederungen der CDU gegeben hat", sagte ein Sprecher der CDU Nordrhein-Westfalen.

Besonders im Fokus steht der mitbeschuldigte Anwalt Claus B. aus Frechen (bei Köln). Er soll der CDU im Rhein-Erft-Kreis für die Mithilfe an seinen kriminellen Machenschaften 14.990 Euro überwiesen haben.

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Im Gegenzug soll der betroffene Politiker Türen bei Ausländerämtern geöffnet haben.

Ebenfalls soll die CDU im Rheinisch-Bergischen-Kreis sowie die Junge Union NRW und die Junge Union Deutschlands von den Zahlungen profitiert haben.

Schleuser hatten es auf reiche Chinesen abgesehen

Unter anderem die Wohnung des Anwalts aus Frechen wurde dabei auf den Kopf gestellt.
Unter anderem die Wohnung des Anwalts aus Frechen wurde dabei auf den Kopf gestellt.  © Roberto Pfeil/dpa

Hintergrund sind Ermittlungen gegen eine mutmaßliche Schleuserbande, die reichen Menschen aus China und dem Oman Aufenthaltstitel in Deutschland verkauft haben soll. Vor drei Wochen hatten Beamte bei einer Großrazzia Objekte in acht Bundesländern durchsucht.

Hauptverdächtige sind nach Angaben der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft zwei 42 und 46 Jahre alte Rechtsanwälte aus dem Raum Köln. Während der 42-Jährige in U-Haft sitze, sei der 46-Jährige noch flüchtig.

Die Spenden an die CDU sind von Interesse, weil die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft zuvor bestätigt hatte, dass im Kontext der Ermittlungen auch Durchsuchungen bei einem CDU-Politiker aus dem Rhein-Erft-Kreis gegeben hatte.

Titelfoto: Roberto Pfeil/dpa

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