Tarifstreit: Gespräche um 8 Prozent mehr Lohn nach 34 Minuten beendet!

Neuss/NRW - Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie NRW ist am Freitag die zweite Verhandlungsrunde laut IG Metall bereits nach 34 Minuten durch die Gewerkschaft beendet worden.

Die IG Metall vertritt die Interessen von rund 700.000 Beschäftigten in der Branche in NRW.
Die IG Metall vertritt die Interessen von rund 700.000 Beschäftigten in der Branche in NRW.  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Die Arbeitgeber hätten kein Angebot unterbreitet, erklärte IG-Metall-Verhandlungsführer Knut Giesler. "Deshalb macht es auch keinen Sinn zu verhandeln. Über Nichts kann man nicht verhandeln", sagte der IG-Metall-NRW-Bezirksleiter laut einer Mitteilung.

Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Arndt Kirchhoff, verwies auf "die Dramatik und das Ausmaß der wirtschaftlichen Bedrohung durch die massive Energiekrise".

"Vor diesem Hintergrund hätte ein Arbeitgeber-Angebot am heutigen Tage der Lage nicht gerecht werden können", sagte Kirchhoff, der auch Präsident des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie NRW ist.

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In der Branche sind in NRW rund 700.000 Menschen beschäftigt. Die Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Warnstreiks bald möglich

Die Tarifparteien verabredeten eine dritte Verhandlungsrunde für den 28. Oktober. Laut IG Metall sind ab dem 29. Oktober Warnstreiks möglich.

Laut Giesler läuft es "in den allermeisten Betrieben" noch "sehr gut". Zudem könnten viele Unternehmen die höheren Kosten weitergeben. "Das können die Beschäftigten nicht. Darum sind die acht Prozent richtig."

Giesler betonte die Entschlossenheit der Beschäftigten und deutete Warnstreiks an: "Es braucht also wohl mal wieder den Druck vorm Werkstor. Darauf sind wir bestens vorbereitet."

Kirchhoff sagte, dass derzeit wegen der hohen Energiekosten Erweiterungsinvestitionen fast nur noch im Ausland möglich seien. Das aktuelle Wettbewerbsfähigkeitsproblem dürfe nicht auch noch durch einen zu hohen Tarifabschluss zusätzlich befeuert werden.

Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

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