Überschüssige Schutzkittel aus NRW werden in Erdbebenregion nicht gebraucht
Düsseldorf - Hilfsorganisationen in den Erdbebengebieten in der Türkei und Syrien können offenbar nichts mit den Millionen überschüssigen Schutzkitteln aus dem Lager des Landes Nordrhein-Westfalen anfangen.
Laut Gesundheitsministerium habe der "bisherige Austausch" mit den betroffenen Hilfsorganisationen ergeben, dass in den Erdbebengebieten "derzeit vorrangig andere Hilfsgüter benötigt werden als Schutzausrüstung", so das Ministerium.
Die Behörde rechne daher zurzeit nicht damit, "dass größere Mengen Schutzausrüstung aus den Landesbeständen durch Hilfsorganisationen abgerufen wird", so ein Sprecher.
Hintergrund: Das Land sitzt nach Großbestellungen in der Corona-Pandemie unter anderem auf Millionen an Schutzkitteln, deren Haltbarkeit dieses Jahr abläuft. Sie sollen dann verbrannt werden.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (65, CDU) hatte der "WAZ" gesagt, dass sich Hilfsorganisationen vorher gerne melden könnten. Laumann nannte als Beispiel die Ukraine und die Erdbebengebiete.
Das Land würde die Kittel dann spenden. Bedingung, so das Ministerium: Das Material ist noch funktionsfähig und nicht abgelaufen.
Hilfsorganisationen, die doch noch ein Interesse an Schutzausrüstung für die Verwendung in Nicht-EU-Staaten haben, können sich laut Ministerium weiter an die Bezirksregierung Münster wenden. Sie ist für das Landeslager zuständig.
Titelfoto: Fabian Strauch/dpa