Eisige Sturmflut trifft die Ostsee-Küste, dann kommt viel Schnee

Lübeck - Eiskalter Wind peitscht über die Ostsee und drückt das Wasser in Richtung Küste. Dort droht am Montag eine Sturmflut.

Sturm und Frost haben den Hafen von Heiligenhafen in eine rutschige Eislandschaft verwandelt.
Sturm und Frost haben den Hafen von Heiligenhafen in eine rutschige Eislandschaft verwandelt.  © Arne Jappe

Im Tagesverlauf und bis in die Nacht auf Dienstag werden an der Kieler und Lübecker Bucht Wasserstände um einen Meter über dem mittleren Pegel erwartet, wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) warnt. Maximal sind sogar 1,10 Meter über dem Durchschnitt möglich.

In Flensburg, Eckernförde, Kiel, Timmendorf und Travemünde wurden die erwarteten Werte bereits am frühen Nachmittag erreicht. Die Uferpromenade in Travemünde und die Straße An der Obertrave in Lübeck wurden an einigen Stellen überspült. Viel höher soll das Wasser aber nicht steigen.

Von der Sturmflut ist fast nur die Küste in Schleswig-Holstein betroffen, nur im Westen von Mecklenburg-Vorpommern - vor allem in Wismar und Rostock - werden auch höhere Pegelstände erwartet.

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Am Dienstag verliert der Sturm dann endlich an Stärke. Dennoch sind weiter erhöhte Wasserstände möglich.

Die Kombination aus Sturmflut und strengem Frost lässt Straßen und Wege direkt am Wasser vereisen. Daher hat Kiel bereits die nördliche Kiellinie gesperrt.

Wetterdienst warnt vor viel Schnee und Verwehungen

Das Wetter bleibt in den kommenden Tagen weiter frostig kalt wie hier am Schloss Glücksburg.
Das Wetter bleibt in den kommenden Tagen weiter frostig kalt wie hier am Schloss Glücksburg.  © Axel Heimken/dpa

Blieben weite Landesteile - bis auf das nördliche Schleswig-Holstein - bisher vom angekündigten Schnee verschont, kann es nun in Ostholstein kräftig schneien.

Ab dem Montagabend soll es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) losgehen. Es gibt eine Vorabinformation vor Unwetter. Darin heißt es "In schmalen Schauerstraßen werden Neuschneemengen von 20 bis 45 cm in 30 Stunden erwartet." Wegen des stürmischen Windes aus Nordost muss mit erheblichen Schneeverwehungen gerechnet werden.

Der Schwerpunkt des Schneefalls soll zwischen Lübeck und Kiel liegen, landeinwärts ist spätestens ab dem Norden von Hamburg Schluss.

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Verantwortlich dafür ist der sogenannte "Lake-Effekt". Bekannt ist er aus dem Gebiet der Großen Seen in Nordamerika, tritt aber auch an der Ostsee auf, wenn eiskalte Polarluft auf das noch vergleichsweise warme Meer (aktuell 2 Grad) trifft.

In einzelnen Landesteilen kann es dann hohe Schneemengen geben, im Rest fällt meist nichts. Gut möglich, dass es aber dort später schneit.

Denn die aktuelle Wetterlage ist sehr stabil. Hoch "Gisela" bringt voraussichtlich bis kommende Woche hohen Luftdruck und kalte Polarluft in den Norden. Das Bibbern geht weiter.

Update, 16.50 Uhr: Autos umparken

Die Lübecker Polizei bittet Anwohner, ihre Autos aus dem Gefahrenbereich an der Obertrave zu entfernen.

Ein Fahrzeug musste bereits abgeschleppt werden.

Update, 18.50 Uhr: Fotos der Überflutungen

Eine Straße in der Altstadt von Lübeck ist größtenteils von der Trave überflutet.
Eine Straße in der Altstadt von Lübeck ist größtenteils von der Trave überflutet.  © Bodo Marks/dpa
Die Feuerwehr warnt die Anwohner in Lübeck per Lautsprecher vor dem Hochwasser.
Die Feuerwehr warnt die Anwohner in Lübeck per Lautsprecher vor dem Hochwasser.  © Bodo Marks/dpa

In der Lübecker Bucht hat die Sturmflut ihren Höhepunkt erreicht, das Wasser geht zurück.

Dagegen wird in der Kieler Bucht am frühen Dienstagmorgen ein zweites Hochwasser erwartet, das höher ausfallen dürfte als am Montag.

Titelfoto: Arne Jappe

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