Tierheim mit dramatischem Appell: "Was ist nur los?"

Mainz - Im Tierheim in der rheinland-pfälzischen Hauptstadt Mainz geht es kurz vor dem Jahreswechsel drunter und drüber. Die vorhandenen Kapazitäten seien mittlerweile ausgeschöpft, die Aufnahme weiterer Tiere wurde vorerst gestoppt. Dem Ärger über diese dramatische Situation machten die Verantwortlichen jetzt deutlich Luft.

Derzeit geht es im Mainzer Tierheim drunter und drüber.
Derzeit geht es im Mainzer Tierheim drunter und drüber.  © dpa/Andreas Arnold

In einem ausführlichen Instagram-Beitrag gab sich der Verfasser direkt zum Einstieg erst einmal überfragt: "Was ist nur los?", lautete die Frage, die die Tierfreunde aus Mainz derzeit massiv umherzutreiben scheint. Im weiteren Verlauf des dramatischen Appells erklärte man seitens des Tierheims schließlich genauer, wie überfordernd die aktuelle Lage tatsächlich aussehe.

So habe es allein in den vergangenen Wochen mehr als zehn neue Hunde gegeben, die den Weg in das Mainzer Tierheim gefunden hätten. Besonders erschreckend: Bei einem Großteil war der Abgabegrund pure Überforderung oder gar noch schlimmer - die plötzlich vergangene "Lust" auf einen Hund.

Hiermit sei aber noch lange nicht Schluss: Zudem gäbe es noch zahlreiche weitere Anfragen aus "über 100 Kilometern Entfernung". Dass es überhaupt hierzu kommt, führten die Tierheim-Verantwortlichen vor allem auf viele fragwürdige Organisationen zurück, die sich an der Einfuhr von Tieren aus dem Ausland lediglich bereichern würden - ganz ohne das Wohl der Tiere im Sinn zu haben.

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Aber auch dies war noch immer nicht der letzte enttäuschte Aufreger, den sich der Schreiber von der Seele tippen musste. So merkte er an, dass "die kleinen, netten Hunde", durchaus schnell vermittelt würden. Bei größeren, mit eventuellen Verhaltensauffälligkeiten behafteten Vierbeinern, sei dies jedoch weitaus komplizierter.

Verantwortliche des Tierheims in Mainz ärgern sich vor allem über teils schlechte Gesundheitszustände

Diese müssten nicht nur langfristig beherbergt, sondern zudem auch trainings- und vertrauenstechnisch betreut werden. Zu allem Überfluss seien die gesundheitlichen Zustände vieler Tiere meist miserabel. Doch trotz aller Widerstände sei man im Mainzer Tierheim weit davon entfernt, die Flinte ins Korn zu werfen.

"Trotz allem Frust lieben wir unseren Job und unsere Tiere und machen alles für sie." Wer diesen bedingungslosen Einsatz unterstützen möchte, kann sich auf tierheim-mainz.de über alle Möglichkeiten informieren.

Titelfoto: dpa/Andreas Arnold

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