Energiekrise sorgt für erhöhte Nachfrage: Sachsen-Anhalter kaufen Kaminöfen

Halle (Saale) - Ein prasselndes Feuer im Kaminofen sorgt nicht nur für wohlige Stimmung, sondern auch für Wärme. Im Energiekrisen-Winter ist das offenbar für viele ein Argument, sich einen Ofen anzuschaffen.

Aufgrund der gestiegenen Nachfrage sind die Preise für Öfen und Holz gestiegen. (Symbolbild)
Aufgrund der gestiegenen Nachfrage sind die Preise für Öfen und Holz gestiegen. (Symbolbild)  © Silas Stein/dpa

Wegen der stark gestiegenen Energiepreise hat die Nachfrage nach Kaminöfen in Sachsen-Anhalt zugelegt. Immer mehr Menschen planten einen Kaminofen oder andere Einzelraumfeuerungsanlagen für ihr Zuhause, sagte Torsten Kiel, Obermeister der Schornsteinfegerinnung Sachsen-Anhalt.

"Die Ungewissheit der Versorgungssicherheit mit Gas, aber auch mit Strom veranlasst viele, sich eine Feuerstätte, die ohne Hilfsenergie funktioniert, anzuschaffen." Auch das Sparpotenzial einer Einzelraumfeuerstätte sei ein häufiger Anschaffungsgrund.

Besonders beliebt seien Kaminöfen aller Art, die sich relativ unkompliziert installieren ließen. Speicheröfen wie Kachelgrundöfen sind nach Angaben Kiels teurer und komplizierter zu installieren. Sie strahlten jedoch bei geringem Brennstoffbedarf verhältnismäßig länger Wärme ab.

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Allerdings müsse jeder für sich selbst rechnen, denn auch die Holzpreise sind deutlich gestiegen.

Durch die verstärkte Nachfrage, Lieferengpässe und gestiegene Produktionskosten schießen zudem die Preise für die Öfen in die Höhe, so der Obermeister.

Starke Nachfrage erhöht Wartezeit auf Kaminöfen

Wer einen Kaminofen kaufen will, muss inzwischen mit langen Wartezeiten rechnen. (Symbolbild)
Wer einen Kaminofen kaufen will, muss inzwischen mit langen Wartezeiten rechnen. (Symbolbild)  © Bernd Wüstneck/dpa

Wer sich für diesen Winter noch einen Kaminofen einbauen lassen will, für den dürfte es außerdem knapp werden. Wartezeiten bis zu einem Jahr seien keine Seltenheit, berichtete Kiel.

Das Schornsteinfegerhandwerk spüre laut Kiel derzeit einen erheblichen Beratungsbedarf zu Energieeinsparung, Wohnraumlüftung und brandschutztechnische Anforderungen. In Zukunft würden diese Bereiche einen wesentlich größeren Teil der täglichen Arbeit einnehmen.

Deutschlandweit gibt es nach Angaben des Verbandes etwa 11,3 Millionen Einzelraumfeuerstätten für feste Brennstoffe, darunter Kaminöfen, Kamineinsätze, offene Kamine und Heizungsherde.

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Die meisten Stellen würden mit geschlossenem Feuerraum betrieben. Offene Kamine, die in den 1970er- und 1980er-Jahre modern gewesen seien, habe kaum noch jemand.

Diese würden heute als "Energiefresser" angesehen.

Titelfoto: Bernd Wüstneck/dpa

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