Fälle häuslicher Gewalt in Sachsen-Anhalt deutlich zugenommen!

Magdeburg - Die Zahl registrierter Fälle häuslicher Gewalt hat im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt deutlich zugenommen.

Bei den Opfern häuslicher Gewalt handelt es sich überwiegend um Frauen. (Symbolbild)
Bei den Opfern häuslicher Gewalt handelt es sich überwiegend um Frauen. (Symbolbild)  © Maurizio Gambarini/dpa

Wie das Landeskriminalamt (LKA) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, wurden 2022 insgesamt 7122 Fälle registriert. Im Jahr zuvor lag die Zahl demnach noch bei 6473. Auch in den drei vorangegangenen Jahren (2018: 6009; 2019: 6095; 2020: 6323) war die Zahl der Fälle von Jahr zu Jahr leicht angestiegen.

Häusliche Gewalt liege vor, wenn körperliche, sexuelle oder psychische Gewalt zwischen Personen stattfinde, die in einer familiären oder partnerschaftlichen Beziehung zusammenwohnen, erläuterte ein Sprecher des LKA.

Aber auch unabhängig von einem gemeinsamen Haushalt spreche man bei Gewalt in der Familie oder in aktuellen oder ehemaligen Partnerschaften von häuslicher Gewalt.

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Die Opfer sind dabei überwiegend Frauen. Laut einem Lagebild der Bundesregierung sind mehr als 70 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt weiblich, mehr als 75 Prozent der Tatverdächtigen sind Männer.

Von den registrierten Fällen in Sachsen-Anhalt handelte es sich den Angaben nach im vergangenen Jahr bei 5029 um Gewalt in einer Partnerschaft und bei 2154 um familiäre Gewalt. In 2434 Fällen lebten Täter und Opfer in einem Haushalt, in 4698 Fällen nicht.

Dass die Zahlen zusammenaddiert jeweils etwas mehr als die Gesamtzahl der Fälle ergibt, komme daher, dass häusliche Gewalt mehrere Opfer haben kann, erklärte das LKA. Wenn etwa ein Ehepartner und ein Kind betroffen seien, zähle dies sowohl als familiäre als auch als partnerschaftliche Gewalt. In der Gesamtstatistik zähle es aber nur als ein Fall häuslicher Gewalt.

Titelfoto: Maurizio Gambarini/dpa

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