Es darf gefeiert werden: Deutsch-deutsche Grenze auf dem Brocken vor genau 33 Jahren geöffnet
Schierke - Im Oberharz soll am Samstag an die Öffnung der deutsch-deutschen Grenze auf dem 1141 Meter hohen Brocken erinnert werden.
Zu der jährlichen Gedenkveranstaltung auf dem höchsten Gipfel des Harzes hat der Heimat-, Wander- und Naturschutzbund Harzklub geladen. Seinen Angaben zufolge soll es parallel zwei Wanderungen auf das Brockenplateau geben, wo ein Gedenkstein an die Öffnung der Brocken-Grenzanlage erinnert.
Die Wanderungen sollen zeitgleich in Schierke (Sachsen-Anhalt) und in Torfhaus (Niedersachsen) starten. An der Veranstaltung will auch Wernigerodes Oberbürgermeister Tobias Kascha (42, SPD) teilnehmen.
Am 3. Dezember 1989 fiel unter dem Motto "Freie Bürger, Freier Brocken" auf dem höchsten Berg Norddeutschlands eines der letzten Bollwerke an der deutsch-deutschen Grenze.
Dem Harzklub zufolge öffneten Grenztruppen um die Mittagszeit das Tor in der 2,7 Kilometer langen Mauer, die die Anlagen auf der Brockenkuppe schützte. Zuvor hatten mehrere tausend Demonstranten nach einem Marsch die Öffnung der Grenze und die Rückgabe von "Vater Brocken" gefordert.
Nach dem Mauerbau 1961 war der Brocken als beliebtes Ausflugsziel bis zum Tag der Grenzöffnung für Besucher nicht zugänglich. Der Harzgipfel war militärisches Sperrgebiet. Die Staatssicherheit, DDR-Grenztruppen und russisches Militär hielten ihn als Posten an der innerdeutschen Grenze besetzt, Stacheldraht und Mauern sperrten Wanderer aus. Die Russen verließen 1994 das Bergplateau.
Titelfoto: Matthias Bein/dpa