Termin steht: Sachsen-Anhalt verzichtet auf Maskenpflicht im ÖPNV

Magdeburg - Sachsen-Anhalt setzt in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs künftig auf Freiwilligkeit beim Tragen von Masken. Damit soll die Eigenverantwortung zum Schutz vor Corona-Infektionen gestärkt werden.

Am 7. Dezember läuft die aktuelle Corona-Eindämmungsverordnung aus. (Symbolbild)
Am 7. Dezember läuft die aktuelle Corona-Eindämmungsverordnung aus. (Symbolbild)  © Tobias Hase/dpa

Sachsen-Anhalt schafft die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr zum 8. Dezember ab. Darauf hat sich das Kabinett am Dienstag verständigt, wie aus Regierungskreisen verlautet wurde.

Das Land setze damit auf mehr Eigenverantwortung. Die bisherige Corona-Eindämmungsverordnung soll am 7. Dezember auslaufen. Details der Entscheidung wollen Ministerpräsident Reiner Haseloff (68, CDU) und weitere Kabinettsmitglieder am Dienstagnachmittag in Magdeburg erläutern.

Bayern entschied am Dienstag, die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen zum 10. Dezember abzuschaffen. Es soll im Freistaat nur noch eine Empfehlung zum Tragen der Masken geben.

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Die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder hatten am Vorabend keine einheitliche Linie für den Umgang mit der Maskenpflicht im ÖPNV gefunden.

Für Fernzüge ist die Maskenpflicht bis 7. April 2023 bundesweit gesetzlich festgeschrieben.

Parteien bei Maskenpflicht uneinig

Ab 8. Dezember soll in Sachsen-Anhalt keine Maskenpflicht mehr im ÖPNV gelten. (Symbolbild)
Ab 8. Dezember soll in Sachsen-Anhalt keine Maskenpflicht mehr im ÖPNV gelten. (Symbolbild)  © Julian Rettig/dpa

Zuletzt waren die Forderungen nach einer Abschaffung der Maskenpflicht im Personennahverkehr immer lauter geworden. Vor allem die FDP und die CDU hatten sich dafür stark gemacht.

Sachsen-Anhalts Grüne und Linke hingegen warnten vor einem raschen Auslaufen der Corona-Schutzmaßnahmen mit Blick auf die vulnerablen Gruppen und die aktuell hohe Belastung für die Krankenhäuser.

Das SPD-geführte Gesundheitsministerium hätte sich laut einer Sprecherin aus fachlicher Sicht die Fortführung bis mindestens Jahresende gewünscht.

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Im April 2020 hatte Sachsen-Anhalt wie auch andere Bundesländer die Menschen zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtet, wenn sie einkaufen oder mit dem öffentlichen Nahverkehr fahren wollten.

Zuvor hatte eine dringende Empfehlung gegolten, wenn der Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern zu unbekannten Gruppen nicht eingehalten werden konnte. Damals reichte noch eine "einfache Textilbarriere", etwa ein Schal.

Medizinische Masken sollten medizinischem Personal vorbehalten bleiben. Die ersten Covid-19-Fälle waren in Sachsen-Anhalt am 10. März 2020 bekannt geworden. Zuvor war es das letzte Bundesland ohne bestätigte Infektion gewesen.

Titelfoto: Julian Rettig/dpa

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