100 Millionen Euro Investition: Sachsen plant das Super-Netz 5G+

Dresden - Verkehrslenkung, Maschinensteuerung per Handy: Das 5G+-Netz macht Internetanwendungen in Echtzeit möglich. Sachsen drückt nun beim Ausbau aufs Tempo. Vodafone soll's richten.

MP Michael Kretschmer (47, CDU, l.) und Michael Jungwirth (49) von Vodafone unterzeichneten am Montag den Vertrag zum Ausbau des 5G+-Netzes in Sachsen. Zusätzliche Masten sind für das neue Netz nicht erforderlich.
MP Michael Kretschmer (47, CDU, l.) und Michael Jungwirth (49) von Vodafone unterzeichneten am Montag den Vertrag zum Ausbau des 5G+-Netzes in Sachsen. Zusätzliche Masten sind für das neue Netz nicht erforderlich.  © Steffen Füssel

Bis Ende 2025 sollen mehr als 90 Prozent der Haushalte über ein 5G+-Netz (noch schneller als normales 5G) verfügen.

In die Pflege des bestehenden Netzes und den Ausbau zu 5G+ sollen bis zu 100 Millionen Euro investiert werden, keine Fördermittel.

Am Montag unterzeichneten Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU) und Wirtschaftsminister Martin Dulig (48, SPD) einen entsprechenden Vertrag mit Vodafone. Am heutigen Dienstag will das Kabinett eine "Digitalstrategie für Sachsen" nachschieben.

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Der Standard "ist eine große Chance für die Infrastruktur", sagte Kretschmer. Nutzer können damit Daten ohne Verzögerung übertragen und mit ihren Smartphones schneller im Netz surfen.

Die Datenübertragungsrate ist bis zu 100-mal höher als bei 4G. Davon soll auch die sächsische Wirtschaft profitieren.

Denn Roboter und Maschinen lassen sich damit künftig aus der Ferne steuern. Voraussetzung: ein 5G-taugliches Smartphone mit Produktionsjahr ab 2020, zum Beispiel ein iPhone 13.

13 Prozent Sachsens hat noch geringe Internetgeschwindigkeiten

Mit 5G+ können Ampeln und die Bordnavigation so gekoppelt werden, dass Einsatzfahrzeuge innerorts immer grüne Welle haben. (Symbolbilder)
Mit 5G+ können Ampeln und die Bordnavigation so gekoppelt werden, dass Einsatzfahrzeuge innerorts immer grüne Welle haben. (Symbolbilder)  © Uwe Meinhold dpa/Arno Burgi

Ein Teil des 5G-Standards ist im "5G Lab Germany" der TU Dresden entstanden, wo Forscher aus der ganzen Welt an der Entwicklung der Kommunikation der Zukunft beteiligt sind.

Während Dresdner Industriebetriebe, darunter VW, Bosch oder Globalfoundries, 5G bereits nutzen, arbeiten die Forscher mittlerweile am neuen Standard 6G.

Nach den Worten von Michael Jungwirth (49), Mitgeschäftsführer von Vodafone Deutschland, ist ein Mobilfunknetz niemals fertig. "Jedes Funkloch, das wir hier haben, ist eines zu viel."

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Noch im Sommer vergangenen Jahres gab es in Sachsen auf 13 Prozent der Landesfläche geringe Internetgeschwindigkeiten, teilweise mit Übertragungsraten von weniger als 30 Mbits/s, sogenannte "weiße Flecken".

Das Echtzeit-Netz von 5G+ biete dagegen einen "echten Quantensprung", so Jungwirth.

Titelfoto: Steffen Füssel

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