Ärztekammer fürchtet Versorgungs-Probleme auf dem Land: Zu viele Vorschriften für Hausärzte?

Dresden - Trotz vielfältiger Bemühungen ist die Zahl der Hausärzte in Sachsen in den letzten zehn Jahren spürbar zurückgegangen. Die Landesärztekammer befürchtet vor allem auf dem Land Nachwuchsprobleme und fordert eine Entschlackung bürokratischer Hürden für junge Ärzte.

Ärztekammerpräsident Erik Bodendieck (56).
Ärztekammerpräsident Erik Bodendieck (56).  © Holm Helis

Nach Kammerangaben waren im Freistaat vor zehn Jahren noch 5544 Ärzte mit eigener Praxis tätig, 2022 waren es noch 4995 - ein Rückgang um rund zehn Prozent.

Kammerpräsident Erik Bodendieck (56): "Junge Ärztinnen und Ärzte wollen aufgrund der massiven Vorschriften und des Kontrollwahns durch Behörden die Verantwortung für eine eigene Praxis nicht tragen." Von der Bundesregierung fordert er eine Entlastung.

"Wir brauchen engagierte Mediziner, die sich für den Beruf begeistern", sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (64, SPD).

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Die sächsische Staatsregierung hatte 2021 das "Landarztgesetz" auf den Weg gebracht. Das sieht bevorzugte Studienplätze für Studenten vor, die später mindestens zehn Jahre als Hausärzte in einem unterversorgten Gebiet tätig sind.

Nachwuchssorgen: Für die weiter fallende Hausarztquote gibt es in Sachsen noch immer keine perfekte Lösung.
Nachwuchssorgen: Für die weiter fallende Hausarztquote gibt es in Sachsen noch immer keine perfekte Lösung.  © dpa/Bernd Wüstneck

Für das aktuelle Vergabeverfahren sind 119 Bewerbungen eingegangen, doppelt so viele wie noch 2022. Insgesamt 40 Studienplätze stehen zur Verfügung.

Titelfoto: dpa/Bernd Wüstneck

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