Auf Druck der EU: Sachsen macht das Bauen einfacher

Dresden - Bauen soll in Sachsen einfacher werden. Der Landtag verabschiedete diese Woche einen entsprechenden Antrag der Regierungskoalitionen CDU, Grüne und SPD - teilweise auf Druck der EU.

Unter anderem der Dachausbau soll in Sachsen ab sofort erleichtert werden - mit einer geänderten Bauordnung.
Unter anderem der Dachausbau soll in Sachsen ab sofort erleichtert werden - mit einer geänderten Bauordnung.  © imago/Westend61

Ab sofort verzichten Sachsens Behörden auf lange Genehmigungsverfahren unter anderem beim Dachgeschossausbau zur Wohnraumgewinnung oder beim Errichten von Ladestationen für E-Busse.

Zudem wird die Bauordnung für Planer aus der EU an europäisches Recht angepasst, ebenso die Prüfung von Vorschriften, die in die Berufsfreiheit der Ingenieure und Architekten eingreifen. In beiden Fällen hatte die EU bereits ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet.

"Wir müssen am Thema dranbleiben und dafür sorgen, die Bürokratie für private Bauherren, Unternehmen und alle Berufsgruppen abzubauen, wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit des Freistaats erhalten wollen", kommentierte Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (62, CDU).

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Zudem soll Bauen mit der Einführung des sogenannten "Gebäudetyps E" - nach einem Vorschlag der Architektenkammer - einfacher werden und experimentelles Bauen mit neuen Werkstoffen ermöglichen.

Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (62, CDU) fordert, am Thema dranzubleiben, um die "Wettbewerbsfähigkeit des Freistaats erhalten zu können".
Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (62, CDU) fordert, am Thema dranzubleiben, um die "Wettbewerbsfähigkeit des Freistaats erhalten zu können".  © Jan Woitas/dpa

So viele Wohnungen wurden von Januar bis November 2023 in Sachsen gebaut

Die Baubranche begrüßte die Änderungen. "Die Novellierung der Sächsischen Bauordnung ist richtungsweisend", sagte Dorit Gangfuß (55), Geschäftsführerin des sächsischen Baugewerbeverbands (SBV) auf Anfrage von TAG24.

Um den Wohnungsbau nachhaltig anzukurbeln, brauche es aber neue Förderprogramme. Die Branche befindet sich seit Monaten in einer Abwärtsspirale.

Laut SBV wurden von Januar bis November 2023 insgesamt 238.000 Wohnungen im Freistaat gebaut - 83.200 weniger als im Vorjahreszeitraum.

Titelfoto: imago/Westend61

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