Zu wenig Rettungsschwimmer: DLRG warnt vor Badeunfällen in Sachsen

Dresden - Die beginnende Badesaison stellt die Rettungsschwimmer in Sachsen erneut vor große Herausforderungen.

In Sachsen ist die DLRG an 32 festen Standorten im Einsatz.
In Sachsen ist die DLRG an 32 festen Standorten im Einsatz.  © Paul Zinken/dpa

"Momentan sind etwa 800 bis 900 Rettungsschwimmer im Einsatz. Um eine adäquate Besicherung zu gewährleisten, bräuchte es doppelt so viele", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Sachsen, Sebastian Knabe.

Wegen Corona konnte in den vergangenen zwei Jahren kaum Nachwuchs akquiriert werden. Hinzu komme, dass auch die Schwimmausbildung an den Schulen unter der Pandemie gelitten habe.

"Die Situation der Schwimmausbildung ist prekär. Es könnte passieren, dass sich die jetzige Generation von Nichtschwimmern künftig in der Ertrinkungsstatistik widerspiegeln wird", sagte Knabe.

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Im vergangenen Jahr sind in Sachsen 23 Menschen ertrunken, davon 11 in Seen und 8 in Flüssen. Bis auf eine Person handelt es sich bei den Ertrunkenen ausschließlich um Männer.

Dies liegt laut DLRG vor allem daran, dass Männer oft ein höheres Risiko eingehen als Frauen. Badende sollten sich der Gefahren bewusst sein. Besonders bei ehemaligen Kies- und Braunkohletagebauen können immer wieder Sandabrutschen mit enormen natürlichen Kräften entstehen.

Strömung in Flüssen viel höher

An 32 festen Standorten sorgt die DLRG in Sachsen für die Sicherheit der Badegäste, beispielsweise am Markleeberger See bei Leipzig, an der Blauen Lagune bei Görlitz oder am Olbersdorfer See bei Zittau. Zudem sei dauerhaft eine mobile Station im Einsatz, je nachdem wo die Gemeinden eine Gefährdungsstelle melden, erläuterte Knabe.

An den Flüssen hingegen sind keine Rettungsschwimmer im Einsatz. Daher warnt die DLRG ausdrücklich vor dem Baden in Fließgewässern, insbesondere weil dort die Strömung um ein Vielfaches höher ist.

Zudem sollte auf übermäßigen Alkoholkonsum verzichtet werden, weil dieser zu verschlechterten Reaktionszeiten führt.

Titelfoto: Paul Zinken/dpa

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