Bürgermeister spielt den Teufel und bekommt dafür Applaus

Königshain - Wenn der Bürgermeister zum Teufel wird, ziehen anderenorts die Rathausmitarbeiter die Köpfe ein. Nicht bei Maik Wobst (56, parteilos) in Königshain (Kreis Görlitz). Ihm wird dabei sogar noch zugejubelt und Applaus gespendet.

Königshains Bürgermeister Maik Wobst (56, parteilos) schlüpft bereits seit Jahren in die Rolle des Teufels.
Königshains Bürgermeister Maik Wobst (56, parteilos) schlüpft bereits seit Jahren in die Rolle des Teufels.  © Montage: xcitepress, 123RF/unkreatives

Denn hier ist der Bürgermeister seit über 15 Jahren der ehrenamtliche Chef einer Laienschauspielgruppe, die jedes Jahr am Barockschloss die Königshainer Sagenspiele veranstaltet.

Kamen anfangs nur 100 Zuschauer, wuchs das Publikum bis zur Pandemie auf 1300 Köpfe an. Pro Aufführung werden vier Sagen und ein Märchen gegeben.

Die Dramaturgie der Stücke schreibt Maik Wobst höchstpersönlich. Über 70 davon kamen bereits zur Aufführung, wobei zwölf der Legenden ihren Ursprung in Königshain haben.

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Wobst: "Wenn in der Sage oder dem Märchen ein Teufel vorkommt, wird er von mir verkörpert. Denn das ist seit Jahren meine Paraderolle."

Die spielt er so leidenschaftlich, dass sich das Publikum nur selten mit Szenenapplaus zurückhält.

Teufel-Darsteller Wobst erlangte in ganz Deutschland Berühmtheit

Wobst geriet im Sommer bundesweit in die Schlagzeilen, weil ihm eine demokratische Revolution gelang.

Zwar gab es bei der Bürgermeisterwahl immerhin einen Kandidaten, die Bürger wählten aber den Straßenmeister Maik Wobst mit 50,4 Prozent im ersten Wahlgang, obwohl der gar nicht auf dem Wahlzettel stand.

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