Corona-Demo in Freiberg als Gebet getarnt!

Freiberg - Manchen ist nichts heilig! In den sozialen Medien riefen Anti-Corona-Initiativen zu Friedensgebeten in Freiberg auf. "Es ist der Versuch, die Institution Kirche für die eigenen politischen Zwecke zu vereinnahmen", zeigte sich Urs Ebenauer (60), Dompfarrer von St. Marien, besorgt.

Dompfarrer Urs Ebenauer (60) stemmt sich entschieden gegen eine Instrumentalisierung der Kirche.
Dompfarrer Urs Ebenauer (60) stemmt sich entschieden gegen eine Instrumentalisierung der Kirche.  © Ralph Kunz

Bereits zuvor hatten die Kirchgemeinden am Dom, Jakobi-Christophorus und Petri-Johannis, auf Facebook klargestellt: "Wir organisieren an diesem Tag kein Friedensgebet."

Auch keine Veranstaltungen fänden in den Kirchen statt. Das Format der Friedensgebete gebe es zwar, erklärt Pfarrer Ebenauer. Jedoch habe es nichts mit Anti-Corona-Bewegungen zu tun: "Wir suchen den Dialog, stehen dabei aber auf dem Boden des Grundgesetzes und der Demokratie, was man von den Corona-Gegnern nicht behaupten kann."

Wie das Landratsamt Mittelsachsen erklärte, waren am Montag elf Kundgebungen im Zusammenhang mit Corona angemeldet.

Circa 20 Menschen trafen sich zur Kundgebung vor dem Freiberger Dom. Die Veranstaltung war als "Friedensgebet" getarnt.
Circa 20 Menschen trafen sich zur Kundgebung vor dem Freiberger Dom. Die Veranstaltung war als "Friedensgebet" getarnt.  © Ralph Kunz

Die Teilnehmerzahl liege bei bis zu 550 Personen. Bei der Kundgebung am Dom waren etwa 20 Menschen.

Titelfoto: Ralph Kunz

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